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Dresdner Journal : 30.06.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186006305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18600630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18600630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1860
-
Monat
1860-06
- Tag 1860-06-30
-
Monat
1860-06
-
Jahr
1860
- Titel
- Dresdner Journal : 30.06.1860
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IdoiMBlenKpretsr: 5»brll«A: ö PAle. 10 tk-r. l» 1 lw >Met.: 1 ,, 10 „ ,. „ irrt« ?o« u»L Üoo»tll«N lo Vr—4»: 1b «Ur. j 8t,»p«l«u- Lr»»^o« tzliuuw«ru: 1 bl-r. ) biueu. Inseratenpreist: k'lle n»um «u>«r U«,p»It«o«u L«ri«: 1 Ussr. V»4«r ,,ÜivUv,»aat" <U» L«il«: 2 kt-r. Lrschrt«,: PlIllob, »1t Au»o»t>a>« ä«r 8o»u- ru»ä kelertKU», Kd«»ä» Nir ä«o folU«»6«u Dres-nerÄMlnal. Verantwortlicher Redakteur: Z. G. Hartmann. Lnsrratenannahme auswärt»: I^iprtU: k«. L»»>iv»rirr>!», OowmissiooLr . <te» Vreiäver 3ourn»I»; ebonä»»«!lb»t: tt. Uv»«»», Altvv»: Nitsrirsrr.ix L Vo»r.i»; Lsrlio: O»oriv»'»ct>e Uneiili., K^r^»irvr»'s Nurs»»; Lr«m»v: k. 8c»l.o^r«; KrLvteknrt ». «.: .Ixro»n'»cb«! Uuci>k»u6Iun^; A<ila: Kvovv Livr«::«; k»ru: v. T,ö:e»x»«i., (28, rue 6e» do»» eusaus); kr»Ui I'». I^»«i.ic»'» NuoddnQitlunU. Herausgeber: Nönixl. ürpoältion <te» vresäner ssonrn^l«, iiriskion, Iil»rie»8tr»»»e Xr. 7. Amtlicher Theil. Dretde«, 23. Juni. St. Königliche Majestät haben »u gearhmigrn geruht, daß der Professor an der Berg akademie zu Freiberg, vr. pkil. v. Cotta, den von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland ihm verliehenen Sct. Slani-laus-Orden II. Classr annehme und trage. Nichtamtlicher Theil. Neberficht. Trlrqraphische Nachrichten. Zettungtscha«. (National-Zeitung. — Weser-Zeitung. — Hamburger Nachrichten. — Aus dem österreichi schen Memorandum über die BundeSkriegSversassung. — Constitution««!. — Courrirr de Paris. — Times. — Morning-Advrrtiser.) ^FEtgrschichte. Wien: Das Ergrbniß der Eynatte n' - sche« Untersuchung. Der Gesandte in Neapel prnsio- nirt. Dom ReichSrathe. Beschlagnahmen. Benedek. Graf Thun nach Tetschen. Rrducirung der Gendar- mrriertgimenter. — Venedig: Erste Serenade. Die Centralcongregation eröffnet. — Berlin: Befinden d«S Königs. Herrn v. Schleinitz Aufenthalt in Ba de« verlängert. Bürgermeisterwahl. Festvorstrllung für- Arndtdenkmal untersagt. — BreSlau: Reise de» Prinz Regenten nach Chalon» in Aussicht. — Insterburg: Ausdehnung deS Turnens. — Mün chen: Veränderungen in der Ausrüstung der Infan terie. — Karlsruhe: Ernennungen im Handels ministerium. — Pari-: Vertrag bezüglich chinesischer Prise«. Die Leiche Jeröme'S. Veröffentlichung bi schöflicher MandcmentS gestattet. Ges.tzentwurf für LumpenauSfuhr. — Turin: Kammerve: Handlungen. Neapel: Wahlversammlungen einberufrn. Fortsetzung der Feindseligkeiten. Garibaldi'S Ministerium. Es senz' Erpedition, — London: Vom Hofe. — Ko penhagen: Der König abgereist. — Stockholm: Reise der Königin. — St. Petersburg: Nachrich ten vom Kaukasus. — Konstantinopel: Aus der neuesten Post. — New-Bork: Neuer Gouverneur in DuenoS-Ayre». Proviaziüluachrichte«. (Leipzig. Plauenscher Grund. Pirna. Roßwein. Schirgiswalde. Taucha.) Aerwischte» Eiugesaudtr». Statistik und Lolk»wirthschast. Feuilleton. Lage-kalevder. Inserate. Börsen- uaehrühteu. Telegraphische Nachrichten. Vien, Donnerütag, 28. Juni, Abend». Der Subcomite de» Neichsrath» zur Prüfung de» Bud get» der Ministeriell de» Innern, der Polizei und der Justiz hat seine Arbeit vollendet und übergab da» Elaborat einem Odmanne. Ein detaillirte» Budget der Land- und Seemacht für da» Jahr 1861 ist gestern dem Xeich»rathe mitgetheilt worden. Die heutige „Orsterreichlschr Zeitung" enthält ein relegraut« au» Neapel, nach welchem da» neue Ministerium in Bildung begriffen ist; dasselbe soll ermächtigt werden, umfassende Maßregeln im libe ralste» Sinne durchzuführen. Frankfurt a. M., Donnerstag 28. Juni. Ja der heutigrn Sitzung de» Bundestage» ist der Aus- schu-antrag auf Abordnung einer technischen Com- unsskou nach Frankfurt zum Zweck der Einführung gleiche» Maße» und Gewichte» durch Majoritäts beschluß angenommen worden. Part», Donnerstag, 28. Juni. Die soeben auSgegebene „Patrie" bringt au» Neapel von heute die Nachricht: Der dortige französische Gr sandte, Baron Brenier, habe, al» er durch die Feuilleton. Die AnSstelluug de» KünstlerunterstützungS- Verein». ^Schluß au« Nr. 149.) Neben den CartonS von Corneliu- finden wir noch drei Landschaften von Calame, welche ein hiesiger Kunst- frennd dem KünstlerunterstützungS-Vereine für seine Aus stellung zu überlassen die Güte hatte. Alerander Calame, 1810 in Neufschatel geboren, ist ein Schüler Diday'S und lebt gegenwärtig als einer der besten Landschaftsmaler in Genf. Seine Bilder kommen selten in deutschen Sammlungen und Ausstellungen vor, und man kennt ihn daher bei unS mehr nur au» seinen Stndtenblättrrn, die, durch Lithographie und Radirung vervielfältigt, de» Künstler- Namen in ganz Europa populär gemacht haben. Calame'» Darstellungen, welche durch ein« geniale Auffassung und glänzende Technik eine -roße Anziehungskraft auSüben, schildern beinahe ««»schließlich dir Alprnnatur der Schweiz und sind treff liche Charakterbilder jener Gegenden. Aber obgleich die Motive der Bilder einer bestimmten Localität entlehnt find und die phtzsiognomische Wahrheit der landschaft lichen Natur mit einer großen Schärfe herau-gearbeitet ist, so bekunden seine Darstellungen doch noch rin höhere» Streben, al» nach bloser Naturnachahmung, und ihre poetisch« Grundempfindung tritt immer klar an den Tag. Neben einem tiefen Gefühl für Erdbildung weiß der Künstler Licht und Lust, al- Träger der Stimmung, «eistrrhaft zu behandeln. Und bei der sorgfältigen Aus führung der spceifischrn G statt jedes Einzelnen zeigen Calame'» Bilder eine energische Totalwiikung, was um so «ehr in Ei staunen setzt, al» bei unser« Landschaft»- malern in der Regel da» Eine da» Andere auSschließt Tolrdostraße gegangen, mit einem mit Blei au»- gefüllten Stocke zwei Schläge auf den Kopf er halten, so daß ihm da» Bewußtsein vergangen sei. Der Anfall wird der reformfeindlichen Partei zu- geschrieben. Au» Turin wird heute über Wien gemeldet: In der Sitzung der Deputirtenkammer vom 27. Juni sprach Sinio bei der Verhandlung über da» neue Anlehen sein Mißtrauen bezüglich der Ver wendung desselben au». Mauro Mouchi erklärte, er würde für die Bewilligung de» Anlehrn» stim men, wenn er dem Ministerium vertrauen könnte. „Da» Ministerium, sagte er, hat un» in Billa- franca zurückgehalten und uns der Bollwerke Sa voyen und Nizza beraubt" Guerrazzi verdammt dir krummen Wege de» Ministerium», befürwortet den Anschluß Siettien» und die Zurückweisung einer Allianz mit Neapel und will offene» Auftreten im Kriege, sowohl gegen Neapel, al» gegen Nom und Oesterreich. London, Donnerstag, 28. Juni, Nacht». Ju der heutigen Sitzung des Unterhauses kündigte Perl au, er werde morgen die Gerüchte wegen eventueller Annexion Siciliens an Piemont zur Sprache bringen und Auskunft darüber begehren, ob Frankreich im Hmblick auf diese Eventualität für sich selbst neue Forderungen stellen und welche Mittheilungen deshalb englifcherseits Piemont ge macht worden seien. Lord John Russell versprach nächste Woche die Thouvenel'sche Depesche vorzulegen. Dresden, 29 Juni. Ein eigenthümliches Schauspiel zeigt sich jetzt in der deutschen Tagespreise. Nachdem die officiclle Presse aller der deutschen Staaten, deren Fürsten an der Badener Zusammenkunft Thcil genommen haben, ihren frohen Hoffnunqcn auf das Ergcbniß derselben Ausdruck gege ben; nachdem auch die unabhängige mitteldeutsche Presse und die österreichischen Blätter über die Folgen jene- Er eignisses sich erwartungsvoll ausgesprochen, kommt die „nationale" Presse, reclamirt für sich hoffnungsvolle Aus sichten infolge jener Fmstenzusammenkunft und macht den übrigen Blättern zum Vorwurf, daß sie wider bes sere Uebrrzeugung sich günstig über die Resultate der Badener Zusammenkunft ausgesprochen hätten. Sic nimmt mit dieser Taktik, die Haltung Preußens auf der Badener Conferenz ihrer Parteipolitik möglichst gerecht zu legen, genau die Stellung ein, welche wir, sofort nachdem die ersten tendenziösen Depeschen auS Baden veröffentlicht wurden, vorher sagten. Jene Presse weiß, daß, wenn sie zur preußischen Regierung in offene Opposition treten und ihr zum Vorwurf machen würde, die Eintracht mit den übrigen Bundesgenossen zu erstreben, anstatt sic zu unterdrücken zu suchen, ihrer Parteiagitation nur rin großes Hindcrniß bereitet werden würde, denn bisher hat sie in Deutschland unter dem halblaut ausgesprochenen Vorwande geworben, daß Preußen, wenn die Agitation Alle» „reif" gemacht hätte, schon ihrer Fahne folgen werde und müsse. Darum sucht sie auch nach der Badener Zu sammenkunft die Meinung aufrecht zu erhalten, es sei dort prrußischerseitS kein Wort gegen die bekannten Ziele ihrer Parteiagitation gesprochen, und wie sie schon früher mit Unrecht die preußische Regierungspolitik mehr oder weniger mit ihren Parteistimmen in Einklang zu brin gen suchte, so erklärt sie jetzt, durch die Worte des Prinz- Regenten,PreußenwerdebciseincrPolitikbeharrcn, sei jenes frühere Dcrhältniß ausdrücklich bcstäligt. Was dem wider spricht in der Rede des Prinz-Regenten, wird einfach ignorirt. Um aber zu zeigen, daß die Mittelstaaten eine „furcht bare Schlappe" in Baden erlitten, nimmt jene Presse noch einige andere kleine Kunstgriffe zu Hilfe. Sie er zählt, die Fürsten der Mittelstaatcn hätten in Baden Baden Alles aufgeboten, um das Ministerium Hohcn- und beide Eigenschaften selten so ineinander gehen, wie hier. Da- erste Bild führt uns in ein enges, unwirth- lichcS Thal, durch welches zwischen Fels und Föhren wald ein Bergwasscr sich schäumend Bahn bricht. Wäh rend über dem Thale noch ein unbestimmtes, fahle- Zwielicht ruht und die Nacht sich langsam nur zu ver lieren scheint, erhebt sich im Hintergründe aus den Nebel wolken, welche sich um die Berge dehnen, der Scknee- gipfel der Jungfrau und seht sich hellbeleuchtet von der kalt blauen Morgenluft ab. Luft und Berge sind bei großer Einfachheit und Oekonomie der Mittel trefflich behandelt, und besonder- wird di« Zeichnung, die mit der Farbe in wunderbarer Weise zusammenqeht, durch ihre große Frische, Bestimmtheit und geistreiche Leichtig keit frappiren. Auf dem zweiten Bilde erhebt der Montblanc sein Haupt, der König der Berge, wie ihn Byron nennt: Sie krönten vor Allert ihn schon Mit dem Schneediadim im Wolkentalar Auf felsenumgiirkekem Throne. Da- Bild ist frisch und eisig, eS glänzt die Sonne auf dem ewigen Schnee und kalt legt sich die Lust um den Bergriesen; sie ist in dieser Höhr klar, rein und wie von schimmerndem Glanz durchwoben. Man glaubt sie zu athmen in vollen Zügen, und die Brust weidet sich und da- Herz mit ihr in der großartigen Herrlichkeit der Natur. Den Vordergrund bildet ein mit Alpenrosen garnirtcS felsige- Terrain, auf der einen Seite schlängelt sich rin schmaler Pfad in die Höhe, auf der andern schließt eine mächtige, sturmzerzauste Föhrrngruppe, die sich über einer Schnerwasserlache erhebt, da» Bild ab. Da- Grün der Baumgruppe könnte noch etwas feiner nüancirt sein und hat etwa- zu Monotone» und Schwere» in der Farbe. Ebenso seht sich da- lang herabhängrnde zollern zu stürzen und den Prinz Regenten zu bewegen, ein „reactionärcS" Ministerium zu nehmen. Dies sei verunglückt, und folglich hätten die Mittelstaatcn eine große Niederlage erlebt. Dasselbe sei der Fall mit den „RheinbundSgedanken". In diesem Sinne äußern sich namentlich die „National-Zeitung", die „Weser- Zeitung" und die „Hamburger Nachrichten". Solchen Partciunterstellungen gegenüber, welche dahin zielen, den Standpunkt in der öffentlichen Meinung ganz zu verrücken, von dem auS die Badener Zusammenkunft als ein Beweis dafür aufzufaffen ist, daß die deutschen Fürsten ohne Unterschied von nationalem Geiste beseelt sind und von dem Wunsche, eine Eintracht aller deut schen Bundesgenossen zu verbürgen, welche nicht auf Kosten der Würde und Ehre eines Einzelnen zu erreichen sei, — genügt es einfach, darauf hinzuweisen, daß in solchen Preßstimmen sich eben die Versuche einer erbitterten und ängstlichen Partei, neue Zwietracht zu stiften, aussprechen. AuS dem österreichischen Memorandum vom 22. April, die Bundeskriegsverfassungsange legenheit betreffend, dessen Beantwortung sciten Preu ßen« bereits bekannt geworden ist, glauben wir wegen des letzten Umstandes den Gedankengang hier wieder geben zu sollen. Es heißt darin über die Einheit des Oberbefehls: „Wenn daher an die Spitze der KriegSocefassung der Satz gestellt wui de, daß da« Bundelhcer ein Peer und von einem Feld- herrn befehligt fein sollte, so lag hierbei di« — wenn auch un ausgesprochene — Doroussetzunz zu Grunde, daß die Monarchen Oesterreich« und Prlußen« in ihrer deutschen Gesinnung dem Ober befehlshaber de« «uneeibccre« stet« zugleich die Führung auch derjenigen Truppen anverirauen würden, die sie noch außer den Bundeseonlingenten, vereint mit diesen und gegen denselben Feind in« Feld rücken losten würden- G ebt es in dicser Beziehung eine Fiktion, welcher dir W rklichkeit der Dinge gegenüber zu stellen wäre, so besteht die erstere, die Fiction, gewiß darin, daß Oesterreich und Preußen jcmal«. wie e« der Buchstabe der Ver fassung ihnen erlaubt, ihre Heere in Deutschland in zwei Hälf ten lhe.len, und daß neben den zehn Bundescorp« noch zwei ge trennte und selbstständig commandirte Armeen der beiden Mächte in dieselben Richtung operircn würden. In der Wirklichkeit wird v elmebr jederzeit — wenigsten« so lange die realen Verhältnisse auch die normalen sind, so lange die Eintracht zwischen den Bun- deSglicdern waltet und der Wille besteht, vor einem großen und gemeinsamen Zwecke alle Sontcrinteressen in den Hintergrund treten zu lassen — auf die Einheit und einheitliche Führung der Gcsammtmachk Oesterreich«, Preußen« und de« Bunde« gezählt werten müssen — Oesterreich bat die Bestimmungen der Bun- d«»kriegeveefaffung über dir Einheit und über da« Sommando te« BundeSh.ere« nie ander« al« in deesrm Sinn« verstanden Nee Hal die kaiserliche Regierung daran gedacht, al« Preis für ihr Auftreten mit oußrrdcuts»en T>uppen neben ihrem Kontingente die Unabhängigkeit vom Oberbefehle eine« Bunkesfeldherrn und die Unterordnung der Hälfte de« Bundesheer«« unter ihre eigene Führung zu vee langen. Wäre der Berliner Hof jetzt hierin an der« gesinnt, wäre Preußen wirklich (wo« nicht möglich ist, so lange e« die Bundetpfl chren aneekennt) entschlossen, sein Heer weder ganz noch theilweise unter den Befehl eine« Bundedf-ld- herrn zu stellen, dann wäre allerding« die wesentlichste Bestim mung der BundetkriegSvertastung illusorisch geworden, aber au« ke nem andern Grunde, al» weil Preußen sie nicht verwirklichen wollte : sie würde allerdings nicht auSgeführt werden können, aber nur, weil c« Preußen« Wille nicht wäre, sie au«zuführen " Zu den , rca en Veihälrnissn:' bemerkt das Memorandum u A.: „Al« Bestandteil« der großen Gesammtmacht, um deren Ver wendung im Kriege »« sich handelt, erscheinen zuvörderst zwei fest- gegledertr, in sich geschlossene Armeen ersten Range«, Armeen, die, wie soeben b,merkt wurde, aller Wahrscheinlichkeit nach auch im Bundeekriege stet« entweder in ihrer Totalität, oder doch in einer da« BundrScontingenk weit übersteigenden Stärke austreten werden. Neben diesen beiden großen Heeren stehen vier starke, au« den Truppen unabhängiger und gleichberechtigter Souveräne gebildete Armeecorp«, dir zwar, eben dieser Zusammensetzung wegen zum Thcile nicht m l allen Vorzügen der concentrirten Organisa tion einheitlicher Heere auSgestareet fein können, die aber nicht« desto« weniger eine achtunggebietende Slrciimachk bilden, und der vereinten Mache Oesterreich« und Preußen« eine ansehnliche Hilfskraft zur Seite stellen, al« irgend ein« dec andern großen Militärmächte Euro pa« in ter BundeSgrnossenschaft benachbarter minder mächtiger Staaten zu finden vcrmag. Dice sind in Wahrheit die thatsäch- lichcn Verhältnisse, die sich tcn SkaatSmänne n und den Feld herren Deutschland« darbi tcn. Warum sic nicht benutzen, wie sie sind? Warum nicht die Vervollkommnung de« Mangelhaften auf den von Allen auti kannten verfassungsmäßigen Giundlagcn onstrebcn? ES kann nur wiederholt werden, daß bei allen deut schen Regierungen der beste Wille herrscht, dir gleichmäßige For matier: und kriegStüchtige Ausbildung dec einzelnen Armeceorp« Bartmoo?, wie auch schon in dem zuerst genannten Bilde, nicht bestimmt genug von den Bäumen ab und macht nur den Eindruck von Luftrefieren. Und so schön auch Ein zelnes gezeichnet ist, so erscheint doch im Ganzen der Vordergrund des Bildes etwas flach. Das vorzüglichste Bild unter den drei Landschaften ist jedenfalls der „Vierwaldstätter-Ece" bei Abcndbeleuch- tung. Doll poetischer Wirkung ist die stille, durchsichtige Wasserfläche, welche die warmgoldig durchscnntc Baum gruppe, die im Abcndduft schwimmenden Berge und den tiefblauen, lichtdurchströmten Himmel mit seinen rosig angehauchten Lämmrrwolken, in milden Tönen wieder spiegelt. Es athmet eine wunderbare Harmonie in dem Bilde. Unbeschadet der kräftigen Tinten stört doch kein vorlauter Farbeneffcct die weiche, fricdenvolle Stimmung. Die Lichtwirkung ist von der größten Feinheit und Form und Farbe zur reizendsten Einigung verarbeitet. Die bewundernswürdige Wahrheit der Darstellung, die sich mit der gediegensten Durchführung paart, umfängt den Sinn mit dem unmittelbaren Zauber der Wirklichket. l?. e. Einen amüsanten Bericht giebt L. Spohr in sei ner „Sclbstbiographie" von einem Concerte in Altona, bei welchem er mit seiner Frau, der Harscnvirtucsin, und mehreren seiner Hamburger Freunde mitwnkte, und das sich seiner Erinnerung durch allerlei kleine Unfälle ein prägte, die später Stoff genug zu vielen Neckereien gaben. Dieses Concert war von einem reichen Altonacr Musikfreunde veranstaltet worden, der die Hamburger Milwükcndcn zu einem lururiösen Essen einlud. Nach dem die Gesellschaft zwei Stunden getafelt und fleißig dem Champagner zugrsprochen hatte, wurde sie so fröh lich und ausgelassen, daß Niemand mehr an das nun folgende Eoncert dachte. Der Schrecken war daher all gemein, al- plötzlich ein Bote erschien und meldete, da zu fördern, und wenn diese Geneigtheit benutzt und Verbesserun gen der Bund,tkrieg«vclfassung im gegebenen Rahmen rasch be schlossen und kräftig burchgeführt werden, so wird die« sicher dem Ganzen mehr fecmmcn, al« wenn die bestehenden Fundamcntal- principien «n Frage gestellt und durch nicht zu erfüllende Anfor- derangin dir Einigkeit gcfährdet, rin Widerstreit vo» Interessen heraufbeschwo «n und in einer Zeit der Krise« Unsicherheit und Veiwirrung in alle Sullungen und Bestrebungen gebracht wer den."... Zuletzt bespricht da« Memorandum die histo, ischen Vor gänge. Dabei he ßt c«: Wer den Inhalt der Uebeieintünfie von I84V und 1848 mit den jetzt von Preußen am Bunde gestellcen Anträgen vergleicht, wird c« weit le chter sind«», Unlcrsch ede al« Aehnlichkeitrn hervorzuheben. In allen diesen frübrrn Puneia- tionen ist von der Aufstellung dreier Heere, in keiner ist von einem dualistischen Principe, in keiner von einer Thcilung de« Oberbefehl« zwischen den beiden Großmächten, al« solchen, die Rede. In der Konvention von >832 <§. ll) ist die Fürsorge für eine gemeinsame Oberleitung der drei Heere ausdrücklich den Ver handlungen der Eabinete Vorbehalten, in den Ecnvrntionen von 1840 und 1848 ist die Frage der gemcinsamen Oberleitung ein fach offkngelassen .. Umgekehit würde die k. k- österreichische Re gierung, während sie dem Anrrage Preußen« am Bunde nicht zu- stimmrn kann, die Basis, auf welcher die Besprechungen von 1840 gepflogen wurden, noch jetzt bereitwillig al« «ine den Verhält nissen un Allgemeinen angemessene anerkennen und Modifikatio nen derselben nur nach Maßgabe der seitdem cingctretcncn Ver änderungen und der Erfordernisse der jrweiligcn Sachlage für ndkhig halten. Nur müßte jene Basis vor Allem auch politisch wieder hrrgestellt werden. Es tonnte in Wien nur Gegenstand lebhaftcn Bedauern« sein, daß — nach einigen Worten der preu ßischen Denkschrift zu schließen — in Berlin schon die blosc Er innerung an die Lhalsache nicht eben willkommen war, daß Preu ßen in der oftgkbachicn Convention von 184V crk.ärt hatte, c« werde einen Angriff auf da« österreichische Italien al« gegen sich selbst gerichtet betrachten. Die k. k. östcrnichische Regierung fühlte in diesem Punkte ander«, sic ruft gern in da« Gedächiniv zurück, daß I84V weder da« früheste, noch da« späteste Dalum war, a» welchem die Krone Preußen für Oesterreich« Besitzungen in Italien cinzusteben für ihr ligcnc« Interesse hic:t, und selbst an diesem Orte möge im Vorbeigeden daran erinnert sein, daß Preußen auch schon im Jahre >>Ü)7, in einem Acte, an wclchrm Oesterreich keinrn Theil hakle, in der Eonvention von Barken stein mit Rußland, e« für eine wesentliche Bedingung der Un abhängigkeit Deutschlands und Europa« und für einen dir eige nen Kriegszwecke erklärt hatte, daß Tirol und die Grenze de« Mincio für Oesterreich zurückgrwonncn werde." Die französischen Blätter feiern das Andenken des Prinzen Jerome. Der „Constitutionnel" sagt: „Die Traucr des Kaisers wird zur Nationattraucr werden. Dieses edle Leben, welches jetzt beschlossen liegt, wird eine große Stelle in der Geschichte unscrs Jahr hunderts cinnchmen. Dcr Prinz war eine lebendige Er innerung an die Vergangenheit und gleichsam rin Band zwischen dicser unsterblichen Vergangenheit und der Ge genwart."— Der „Courricr de Paris" klagt: „Das demokratische Frankreich betrauert in ihm dcnSohn von 89, Frankreich betrauert in ihm einen dcr letzten Soldaten seiner großen Kriege, eine» dcr Helden von Waterloo." Sämmtliche Zeitungen enthalten auch biographische Mit teilungen von dem Hingeschiedenen Prinzen. Ucber den Stand der Frage wegen des parlamentari schen Conflicts, zu welchem die Papiersteuerbill ge führt hat, theilt die „Times" Folgende- mit: „Wir glauben anzeigen zu können, daß dcr Conflict zwischen Lords und Gemeinen, der zur Vernichtung oder Unter jochung dcr erstgenannten Körperschaft führen sollte, ab gewandt ist. Wie wir vernehmen, ist cs dem sehr zahl reichen Comitö von 22 Mitgliedern gelungen, sich in zwei Parteien unter zwei Häuptern, Walpole und Bright, zu scheiden, welche beide ihre Berichte entwarfen. Diese beiden Berichte wurden dem Comitö vorgclegt, und Mr. Bright hatte das Glück, außer seiner eigenen Stimme auch die Mr. Gladstonc'S und Lord John Russ-ll's für seinen Bericht zu gewinnen. Der Rest deS ComitöS nahm Mr. Walpole's Bericht an. Welchen Weg daS Haus cinschlagcn wird, darüber kann kaum ein Zweifel obwalten. Die drei in dcr Minorität befindlichen (Lord John, Mr. Gladstone und Mr. Bright) werden angehört werden, ihren Bericht ablicfcrn und in drei guten Stand reden gehörig anprciscn. Das HauS jedoch wird sich da mit begnügen, dcr Minorität das Wort gegönnt zu haben. Cs wird Mr. Walpole's Bericht annchmen und mög licherweise daran den ruhig gehaltenen Protest knüpfen, daß dcr neuliche Entscheid der Lords nicht zu einem treuen zahlreich versammelte Publicum werde ungeduldig und verlange das Beginnen des Concertcs. Man brach nun eiligst nach dem Conccrtsaalc auf; doch war eigentlich Niemand mehr in dcr gehörigen Verfassung, um öffent lich austreten zu können. Auffallend war dabei, daß die sonst Zaghaften nun die Muthigsten geworden waren. Das Altonacr Dilcttantcn-Orchester, dem die Hamburger Künstler als Kern und Stütze dienen sollten, war schon aufgestellt und das Eoncert begann daher sogleich mit einer Ouvertüre von Romberg, die er selbst leitete. Er, dem man nicht mit Unrecht vorwarf, daß er die Tempi seiner Compositionen stets zu langsam nehme, übereilte das Allegro seiner Ouvertüre diesmal dermaßen, daß die armen Dilettanten gar nicht mitkommen konnten. Es fehlte daher nicht viel, so wäre schon in dcr Ouvertüre umgeworfen worden. Nun folgten wir, meine Frau und ich, mit einer Sonate für Violine und Harfe, die wir wie immer ohne Noten Vorträgen wollten. Als wir schon saßen und ich eben zu beginnen gedachte, flüsterte mir meine Frau, die sonst die Besonnenheit selbst war, ängstlich zu: „Um des Himmel-Willen, Louis, ich kann mich nicht besinnen, welche Sonate wir spielen wollen und wie sie anfängt!" Ich sang ihr den Anfang heim lich ins Ohr und brachte sic so wieder zu dcr nöthigcn Ruhe und Besonnenheit. Unser Spiel ging nun auch ohne Unfall zu Ende und erwarb uns großen Beifall. Nun sollte Madame Becker eine Arie singen und war auch bereits von Romberg auf die Orchester-Erhöhung geführt worden, als sic zum großen Erstaunen des Publi cum« plötzlich wieder davonlicf und im Nebenzimmer verschwand. Voller Bcsorgniß, daß sie krank geworden, eilte ihr meine Frau nach. Doch kehrten Beide bald zurück und ich erfuhr nun von meiner Frau, daß dcr Sängerin infolge deS Diners der Athcm gefehlt und sie daher erst die Kleider hatte lockern müssen.
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