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Dresdner Journal : 08.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186005082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18600508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18600508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1860
-
Monat
1860-05
- Tag 1860-05-08
-
Monat
1860-05
-
Jahr
1860
- Titel
- Dresdner Journal : 08.05.1860
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186V «U106 Dienstag, den 8. Mai n's Kia,». 'Nglttti, wit X»v»»kM, ä.c «oaa- aaä k>leri»x», ^br»a, Nir Z«"> fole°»ö«a '?»? ' m>1 »u<. i - Fpmmnnenlnprttfr: »»»ttlrdcH 5KI, 10 ia »««VE Herausgeber: Nö»iE>. k!rp«>3ition <1es Nro-nlnpe.7n»rni»lii, vr^^<>a, btseibniteictzse ^r. Insrr«tc«a>l»ahmc auswärts: I^lP»tU k„. u«»»»»v»^rr», O'«,mir>><8i<>nHi' <ie, l>e««4u<>e .tnuen»!»: «b«vsa»«lb»< tt lttuuii«; iUt»», It»»!>r>i,eiiiK L Vo»c»i»; »«11»: O»o»ir»'»eke Koolib, Hnrair,«'» kur«»a; Le«»»» L. .'Sonl.oeeu; ri»otturr ». ».: Z»»or»«tz« üaekkaaäi»»^; Ltzln: Av<-i^ ÜLvaur»; SNeiH: V. Pti» »»»»»« <28, ru« 6e» doai eak»o»); kr»x: t'u. knurean» Nuvkk»ucklnax. » kn> L«»I»»ä« lS. i tritt t'v't - uaä kt! BmmtworÄcher Redäctem: 3 O. -Kttmann Lotte- 1 I^ssr. <tt. Lei»«: 2 k»xr. u »u 'Üs1.i,»7 Dresdner Lmmal. Amtlicher Theil. Dreshe», 1. M«t. Se. Majrsttt der König habt« allergnädtastneruhtd«« Vorstand« deSOber«Krie--g«rich1», Ge-ercch-Mümeur Petsch, zetthettge» Inhaber de« Rtt- terkreuze» de» Beedtrnstordea», da» Eomlhurkrruz Il.Elass« da» «eM»ftord«,r zu »«leihe«. DrEßVe«, 5. Mai. Ee. Kö»i-llche Majestät habe» d« bisherig«, Hüttenmeister dei der ft-calischen Gchanelz- Hütt« zu Halsbrücke, Eduard Gustav Müller, zetthettaem Znhader dar zum Verdienstorden gehörige» gordnen Mr. da»«, da» Ehrenkreuz de» Verdienstorden» zu verlrihen geruht. Nichtamtlicher Theii. i Ueb«»sicht. Nach richte». HDMMßAstha». (kousiilutionelle Atg. — StaaKanzei- ger für Württemberg. — Journal de St. Peter«- UgWchOrschichte. Wien: Kein Beschlag auf v. Bruck » vermögen. Die Printen vou Orleans erwartet. Die Richter'sch« Untrrsuchuugsach«. Etsenbahnconcrsfion. — Berti«: Ereditforderung für Milltärzweckr. Der Proceß gegen die Magdeburger Kirchenpatronr. Mili- dtrtsche». — Hannover: Lu» der neuesten Kammer- rsde de» Minister» ». Barrie». — Stuttgart: Re organisation de» TurnwesenS. — Kassel: Die «ene verfafsuug. — Darmstadt: Au» den Kammervrr- hpnhlunge». — Frankfurt: Bunde»tagSfitzung»be- richt. — Part»: Erhöhung der Militärstellverttetung» tag«. Herr v. Lavalette abgereist. Päpstliche Zelt«. Dem«»«», vermischte». — T»ri«: Der Aufstand auf «cttte«. Mtlttürtsche». Ein Auftuf Mazzini'S. Kur Rundreise de» König». — Rom: Anleihe. — Madrid: Berzichtleistuag de» Grafen Montemoliu. ^Beränderunaen i» Mtatsderium. — London: Di« Resarmbill. Parlament-Verhandlungen. — New-York: MWö der ««testen Post. Ernr»uuu«n. »ersetzNuge« »c. t» »ffevtt. vteuste. PttViWMmchrichte». (Chemnitz. Auerbach. Bautzen. Kamens) Urlesraphische Nachrichten. , WpWirVich mitet»a»SV0Mamr «u»fstSchiff« *Mh«t »aH Sieili« adgrse^tt sei» (?). ruA»»d»«n' 7. Mai. Die hMtige ^tmsst- drKlgt die Nachricht, Mei französische MMMmtAffr feie» a«f de» Wege, die J»sel DWjg (? Mifseh, i» Base« vo« Aden?) im r«the» erklärt sich dahin Vvterrichtet, da- die Päpstliche Arme« »»ter Lamorieiöre sich aM die Sette Neapel» stelle« »erde, ttza»» die GGtatze k»»»»e» salltr — »nd diese tt»»e nicht Mchp fern fett» —,»»es Misch« Neapel und Pie- mp«t ß» ein«« Loustitte kommen perde. bald nach BerUn zurückkehren. Der k. hannoversch« Ge sandt« dagegen, welchar i« d« Regel im Sommer Ber lin verlätt, ist durch et» traurige» Famtlienerrigntß zu früherer Abreise veranlaßt morden. Ob der letztgenannte Erklärungen über die kurhessische Debatte zu verlangrn beauftragt gttvesrn sei, ist u«» ««bekannt; wa» dagegen de» sächsische» Gesandten betrifft, so können wir ver sichern, daß derselb« durchau» nicht sich in der Laa« be funden hat, einer Erklärung hinsichtlich der kurhessisch«» Kammrrdebatte zu behürfe», und ganz und gar nicht in de« Fall gekommen ist, darüber eine Antwort einzu- berichte». Indem wir auch heute auf die Preßstimmen be züglich der kurhessischeu Debatte in d«n preußi schen Abgeordnetenhause verweisen, erwähnen wir um deswillen noch einen zweiten Artikel, den der „Württemberg. StaatSanzeiger" in dieser Sache bringt, weil da» von Württemberg zu dem BundeLbeschlvß votn 24. März abgegebene motivirte Votum durch Blätter von der Farbe der „Preuß. Ztg." eine Auffassung ge funden hatte, derzufolge Württemberg im Grunde der preußischen Ansicht sich ziemlich geneigt gezeigt haben sollte und nur durch die Rücksicht auf dir „mittrlstaatliche Koalition" davon abaehalte« worden sei, sich offen Preu ßen «»zuschlirßen. Dir haben schon früher darauf hin gewiesen, daß, wenn dem württevrbrrgischen Votum eine Motivirung beigrgrbe« ist, die einen besondrrn Stand punkt neben der der übrigen Mittelstaaten in eini gen Puukten annimmt, die» sich einfach daran» erklärt, daß Württemberg seiner Zeit gegen den Bundegbeschluß von 1852 stimmte. Um so höher aber, glauben wir, ist de»halb seine jetzige Zustimmung zu dem Beschlüsse vom 24. März d. I. anzuschlagen, da dieselbe nur au» der Bettachtung hervorgehen konnte, daß ein BundeSglied die Recht»e»nttnuitLt, tvelche selbst durch einen von ihm nicht gebilligte« Bundegbeschluß begründet wurde, aner kennen und aufrecht zu erhalten hat. Wie von Negier ungen, so kann «an von Politiker» verschiedene Mein ungen über die politische Opportunität de» Beschlüsse» von 1852 gelle« lasten, rttrd wir können e», ohne diesen Stand punkt zu theile«, wohl begreiflich finden, daß von einigen Seiten 1852 wie später gewünscht wurde, e» möchte mehr, al» geschehen, von den Berfaffu«-»b«stimmungrn von 1831, 48/49 betbehalte« werden. In dieser Beziehung entsprach der Bundegbeschluß von 1852 vielleicht zu vorwiegend de« in Deutschland damals mit großer Noth wieder ge gründeten Verhältnisse» der Eintracht dar GrpßmLchte, »nd liberal«. B«de»ke» dagpge» waren damal» wohl erklärlich. Ebenso begreiflich ist eS.daß ein« liberale politische Meinung unzufrieden mit dem Tange der Revision sein konnte, daß die Mäßigung der Stände in ihren Forderungen gegenüber den BerfassungSbrstimmungen von 1831, 48/49 von dieser Seite her bedauert, die große Vorsicht der Regierung in Zugeständnisse» getadelt wurde. Alle diese Meinungen lasten wir gern gelten, wenn wir sie auch nichtganz theilen können. Offenbar ist von ähnlichen Betrachtungen auch da-württrm- bergische Votum auggegaugen. Zurückgewiesen aber mußte von Allen, denen die RechtSautorität de» Bunde» am Herzen liegt, die Meinung werden: der Beschluß von 1852 sei nichtig und habe keinen verpflichtenden und berechtigenden RechtSzustaud begründen können. Entschieden zurückge wiesen muß ferner die Agitation werden, welche diese Angelegenheit nur zum Vorwande nehmend, die Zurück vrrtßea, 7. Mai. Der hiesigen „Constitutionelle» Zeitung" Wilk au» Berlin gtschricbe«, e» falle sehr auf, daß auf riumal di« Gesandte« von Sachsen und Hannover Ber lt» verlaffe« hätten. Beide sollen Erklärungen über di» kurhessisch« Debatte verlangt haben und durch die Ant- Wprt nicht befriedigt worden sei«. Da diese» Samen los» auch i« «der« Blättern aufzugehen scheint, so wol le» wir nicht «nterlaffen, den Sachverhalt in Folgendem anzugeben: Der die»seitige Gesandte hat sich nach Leipzig begeben, um auf dem nahegelegenen Schlöffe Dölkau (befindet fick beiläufig auf preuß. Gebiet) der Vermih lu»g seiner Richie beizuwohnen, »nd wird von dort al»- führung der traurigen Zustände von 1850 in Deutsch land erstrebt. Solche Meinungen und Tendenzen sind dreist von der Majorität des Berliner Abgeordnetenhauses bekannt worden, und Nichts ist deshalb verständlicher, al» daß alle Diejenigen, welche, wenn auch von verschie dener politischer Ansicht in der Sache geleitet, doch auf dem gemeinsamen Boden der Rechtsachtung stehen, ihre Stimmen vereinigen, um dagegen zu protestiren. Dies gilt, wie die Erfahrungen der letzten Zeit lehren, von Regierungen, von Kammerdebatten und von der Presse. Nachdem wir deutlich gesehen, wie das officirlle Blatt der badischen Regierung die an sie aus dem Berliner Abgeordnetenhaus« ergangene Aufforderung, gemeinschaft liche Sach« mit Herrn v. Vincke und v. Carlowitz zu machen, beantwortete, wollen wir heute noch einmal das offictellr Blatt einer andern deutschen Regierung reden lassen, a« Heren Votum vom 24. März d. I. gleichfall» Hoffnungrn von der Bincke'schen Pattei geknüpft wurden. In seiner S«nntag»nummrr bringt der „Württemberg. Staat»a«zeigrr" abermals einen Artikel gegen die preußisch« Regierung und Abaeordnttenkammrr unter dem Titel: „Preußen und der Bundesbeschluß in der kur hessischen Frage." Er schließt mit den Motten: „Die Gpeculatio« aus die Sympathien hessischer Verfassung» freund« <zu«ut m. mo wird an diesem ernüchterten gesunden Sinne der deutschen Bevölkerungen Schiffdrucb leiden, und die Bilanz einen erschreckenden Ausfall des Ver trauen» z« einer Politik zu constatiren haben, die allein in dieser hessischen Frage zum dritten Mal innerhalb eines JahrzehndS von einem Ettrem in da» andere springt. Bronnzell — Olmütz-Uhden — Rationalverein-Vincke. Gewiß ist die BundeSversaffung nicht vollkommen; sie ist rin Werk vo« Menschenhand, der schwierigsten Con- stellatio« abger»«ge«, die vielleicht je über der Wiege eine» Völkerbünde»' gestanden hat. Aber ist e» denn staatsklug — ist e» vor Allem patriotisch — die etwaigen Blößen beständig vor den schadenfrohen Blicken des Aus landes aufzudecken " Ist Preußen etwa dieser unvollkom menen Schöpfung fremd? Und der Rationalverein? und Vincke upd Genoffen? Wo sind denn die Proben ihrer Schöpfungen, daß wir von ihnen etwa» Bessere» erwarten dürften, wen« sie un- da» alt« Haus in der Eschen heimer Gasse in die Luft gesprengt haben werden? Die württembrrgischen Bedenken gegen so manchen Punkt in der Begründung des jüngsten BundeSbeschlufles haben sich freiwillig brschieden, in einer motivitten Abstimmung ihren berechtigten Ausdruck zu finden, ohne an der Haupt sache zu rüttttn, mit der auch Preußen, wenn eS ehrlich sein will, sich einverstanden erklären könnte, ohne derEin- helligkeit', die »un dir stärkstt Brrurtheilung deS preu ßischen Schisma ist, auch nur das Gewicht einer Stimme zu entziehen." Da» „PayS" girdt der officiöse« Auffassung der Vorgänge auf Sieilien folgenden Ausdruck: „Eorrespondenzen auS Italien sprechen fortwährend von dem Plane Gattbaldi'S, sich an der Spitze einer Anzahl von Parteigängern »ach Stcilien zu begehen. Wir sehen diese« Plan att ganz absurd an. In den Bereinigten Staaten könne« solche Flibustierpläne gefaßt und bi» zu eine« gewissen Punkte au-grführt werden; die Verstän- dtßr« werde» aber «ie zugeben, daß sie mitten in Europa unter'den Afigen aller Regierungen und allen Verträgen zum Trotz, geduldet werden könnten. Man schreibt dem Grafen Cavour die Absicht zu, sich nächstens über den allgemeinen Charakter der Politik Sardiniens seinen Nach barn gegenüber zu erklären; wir sind der Ueberzeugung, daß sein Programm wesentlich von dem Garibaldi'- ab weicht." Sowohl hinsichtlich der inner«, al» der auswärtigen russischen Politik ist in der officiellen Presse schon Mo nate lang ein vollständiges Stillschweigen cingetreten; und wenn auch das „Journal de St. Peter-bourg" jetzt in letzterer Beziehung ein Lebenszeichen von sich giebt, indem rS zwei Noten des Fürsten Gortschakofs, die eine an den russischen Gesandten in Bern, die andere an den russischen Gesandten in Pari» veröffentlicht, in welchen da» Wohlwollen Rußlands für die Schweiz und einiges Interesse für die Regelung der Grenzfrage an den Tag gelegt wird, so ist doch beide» so kühl und mäßig, daß man deutlich genug die Absicht erkennt, die Dinge ihren Weg gehen zu lasten. Eine nicht mißzuverstehende In terpretation dieser Depeschen liegt in den Worten, in welchen daS Journal in seiner Uebersicht sich über die Abstimmung in Savoyen auSspricht, indem es sagt: „Wir erhalten au» Frankreich fortwährend Berichte über den einstimmigen oder fast einstimmigen Eifer der Be völkerungen, zu Gunsten der Annexion an Frankreich zu stimmen. Wir nehmen Abstand, die Eorrespondenzen deutscher und englischer Blätter mitzntheilen, welche energisch die Manöver vcrurtheilen, durch die nach ihrer Behaup tung der öffentlichen Meinung in ganz Savoyen und Nizza Gewalt aagethan worden ist." Nicht weniger vor sichtig drückt sich da» Organ de» auswärSigenMinisteriunrS über die Gerüchte au», welche von einer Annäherung Oesterreichs und Preußen» sprechen: „Wir wissen nicht, welchen Grad von Glaubwürdigkeit diese Nachricht beanspruchen kan«; wir wissen nicht, ob sie ein Factum oder die falsche Deutung eine» geschehenen Schrittes ent hält, oder ob sie überhaupt eine Grundlage hat. Abc,, wenn man nach den Debatten urtheilen* darf, die sich in der preußischen Abgeordnetenkammer über die kurhrsflsche Frage entspannen habe«, so wäre die öffentliche Mei nung, ebenso wie die Gesinnung des Gouvernements, iu diesem Lande den Tendenzen durchaus nicht günstig, welche dahin strebten, zwischen Oesterreich und Preußen eine Solidarität herzustellen, deren Intimität über diejenige hinau»gtngr, welche für beide Regierungen aus den Pflich ten deS BundeSvettrags entspringt." Tagesgeschichte. Wi«, 6. Mai. Die „Ostd. P." schreibt: Wir kön nen mir Vergnügen melden, daß das gestern erwähnte Gerücht, der FiScu» habe auf da« Vermöge« deS Herrn v. Bruck Beschlag güegt, die amtliche Bestätigung nicht findet. Nach Erkundigungen, die wir an geeigneten Or ten eingezogrn, können wir versichern, daß an dem so viel colportirten Gerüchte kein Wort wahr ist. — Die beiden Prinzen von Orleans, Graf von Paris und. Herzog von Chartres, werden in Kürze hier rinttefseu und im „Koburgschen Palai»" adsteigen. Dieselben kom men von Palästina und werden zum Sommeraufenthalte nach Eisenach reisen. — Wie gerüchtweise verlautet, naht die gegen den Direktor der Creditanstalt, Herrn Richter, eingelritete Untersuchung ihrem Abschlüsse. Am 9. d. M, sind zwei Monate seit besten Verhaftung verflossen. Die Untersuchungshaft wurde demselben, sowie den verhafte ten Triester Kaufleuten nach Thunlichkeit erleichtert. Je der von diesen Beschuldigten hat eine eigene Zelle, kommt mit den übrigen Arrestanten in keine Berührung und kann sich die Speisen zum Mittag- und Abendtische nach Belieben wählen. — Die heutige „Wiener Zeitung" enthält die vom 7. März datirte ConcessionSurkunde für die Theißbahn gesrllschaft zum Baue einer 1862 zu vollendenden Eisen bahn von den Galzgruben zu Eugatagh und Szlatina in der MarmaroSfchen Gespannschaft in Ungarn über Szigeth und Grrglky "nach Ryirrgyhaza (nördlich von Deborczin). Die Dauer ddr Concession ist auf 85 Jahre festgesetzt. ii Berlin, 5. Mai. In der heutigen Sitzung des Hauses der Abgeordneten machte vor dem Eintritt in die Tagesordnung der Finanzminister v. Patow dir Mit theilung, daß durch allerhöchste Ermächtigung vom gestti gen Tage dem Staatsministerium der Auftrag ertheilt worden sei, dem Hause zwei Gesetzentwürfe zur ver fassungsmäßigen Beschlußnahme vorzulegen, welche eine außerordentliche Geldbewilligung für militärische Zwecke in Anspruch nehmen. Die Vorlegung dieser Ge setze sei nöthig geworden, weil die Berathung der Vor lagen vom 9. März — die am 1. Mai hatten in» Leben treten sollen — noch nicht zur Berathung gekommen, andererseits zwei der Steucrvorlagen im Herrenhause ab gelehnt und dadurch die Voraussetzungen, welche die Re gierung geleitet, verändert worden seien. „Bon diesen beiden Vorlagen — fährt der Minister fort — ist die eine eine einfache Wiederholung de« Eesrhentwurfee, wel cher «egen der fernrrn Bewilligung de« Zuschläge« von vorgelegt ist, nur mit der Modifikation, daß die Bewilligung der Forterhzpung nicht bl« zum Schluss« de« Jahre« 186'1, sondern nur auf t Jahr bi« 3V. Juni 1861 in Anspruch genommen wird. Der zweite (Gesetzentwurf ermächtigt in seinem ersten Paragra phen den Krüglminiiter „zur Aufrechterhaltung und Vervollstän digung derjenigen Maßnahmen, welche für die fernere Kneg«be- reitschaft und erhöhte Streitbarkeit de« Heere« erforderlich und auf den bitherigen gesetzlichen Grundlagen thunlich sind", außer den im gewöhnlichen Budget bewilligten Mitteln für die Zeit vom l. Mai bi« 30. Juni 1861 9 Mill. Thlr. zu verwenden. §.'1 ermächtigt den Zinanzminister, zur Deckung diese« Bedarf« ein- mal die Zuschläge von SLH, zu verwenden, und, so weit diese AenilletAu. Et« Pr»j«ct für hie malerische L«»sch«ückung der k»1ßt« des k. Museum» zu Dresden. lSchlu» au« Str. l«) ' I« de« acht Kuppeln der Loggia, deren jede vier Bvtzenttvtckrl hat, bewegt sich die Mythe de» Amor und der Psyche. Da» Hauptbild in der Mitte der ersten Kuppel zeigt: Di« Entfesselung der Psyche durch Amor. Die vier Bogen zwickel enthalte» folgende Darstellungen: 1) Amor ent steigt einer von Schwänen gezogenen Muschel, während d« Zephyr ihm die Psyche träumend entgegenbringt, »etch« durch Amor» Berührung erwacht. 2) Psvch«, eine Blume entblätternd, ruft zu den Göttern: „Er liebt mich!" Z) Di« Brautnacht oder die Vermählung durch Hymen. 4) L»»a wird durch einen Amorin umschleirrt. Da» Hauptbild der zweiten Kuppel: Amor und Psyche durch die Harmonie beseelt. Die Bogrnzwickel: 1) Psyche erweckt die im Schooße der Rächt schlummernde Mus«. 2) Di« Wirklichkeit in Gestalt eine« nicht schönen Weibe» bcschnerdet de« Amor die Flügel. 3) Mercur lehrt dem Amor da» Rech««» — oder vielleicht auch: Amor lehrt der PsvLr da» Letzerspiel. 4) Juno «nd Benu» be- l«>Me» di« Psyche i« ihrer Behausung. Da» Hauptbild der dritten Kuppel: ve«u» läßt du Psyche de» jngeudlichr» Bacchu» i» Traume erscheine«. Li« BogenzwWi: 1) W«ttgesa«g zwische» Amor und AaechwS. 2) Wttttriake«, Amor wird berauscht. Z) Du einaaschlafe»« Amor wird durch eine» Tramn eifersüchtig, wöÄ er di« Psyche d«rch Bacchw» entführt sieht. 4) Amyr, Psyche Md Bacchu» belauschend, überzeugt sich von der Unschuld derselbe». Da» Haupchtld du vierten Kuppel: Amor, erzürnt über die Götter, welch« de» Bacchu» abgrsendrt, ,um die Psyche zu verderben, beschließt (seine Fackel an der der Furien anzündrnd), diesen Schimpf zu rächen. Die Bogenzwickel: 1) Lirbr»händel der Venus mit MarS. 2) LiebeSHLndel der Venu» mit Bacchu». 3) LirbrS- händel der Demeter mit Jasion. 4) Liebe-Händel der Semelr und de» Aeu». Dar Hauptbild der fünften Kuppel: Psvche ent schleiert sich vor den Grazien. Die Bogrnzwickel: 1)LirbeS- händel de» Aeu» mit der Europa. 2) Liebe-Händel des Zeu» mit der Leda. 3) Pan, vom Amor angettieben, schleicht sich, eine Jupiter - MaSke vorhaltend, in das Schlafgemach der Juno. 4) ZeuS kommt früh von sei nem Liebe-abenteurr mit der Europa nach Hause und findet den Pan bei der Juno. Da- Hauptbild der sechsten Kuppel: Psyche durch Amor gekrönt. Da» Hauptbild der siebenten Kuppel: Amor kommt mit de« eroberten Blitze nach Hause und zeigt der er schrockenen Psyche die Wirkung desselben an einem ZeuS- bilde, welche» er zerschmettert. Da» Hauptbild der achten Kuppel: Amor, nachdem er alle Götter durch Liebe bethött und erniedrigt, fährt mit seiner Psyche i« Triumphe al» Herrscher der Welt über de« Olymp und droht den besiegten Göttern mit dem Blitze. Die Bogrnzwickel unter den drei letzten Hauptbildern zeigen ttiumphirende Amorinrn mit den Embleme» besiegter Götter. I« Borstehend«« haben wir nur de«, her Gesammt- composition zu Grunde liegenden Gedankengehalt, da» Thema und die Disposition i« allgemeine» Umriffe« an- deettea können , eiae eingehendere Schilderung und Be sprechung, rin detailltrendere» Au-spinaen der einzelnen Darstellungen würde an» hier zu weit führen und würde zudem al» ei» unfruchtbare» Bemühe» und al- Unzu länglichkeit sich Herausstellen, ähnlich der, zu einer Svm- phonie erläuternde Worte schreiben zu wollen. Aber der kurze Abriß, den wir gegeben haben, wird doch wenig stens al» Prüfstein für den in»ern Organismus der Eomposition dienen können und die Frage erledigen helfen, ob da- gegebene Jdeenmaterial den Gesetzen der Darstellbarkeit entspricht. Die gegebene Jdeenskizzc wird trotz ihrer, mit ihren knappen, in die Härte und Gedrängt heit des Worte- gefaßten, allgemeinen Andeutungen er kennen lassen, daß in dem Wesen der hier gestellten Auf gabe ein tief-poetisches, der künstlerischen Gestaltung zu gängliche- Element liegt und eine reiche Quelle der schönheit-vollsten Motive; sie wird bei nur einigermaßen lebendigem Hineindenken oder vielmehr Hineinschaurn in die reiche und tiefe Symbolik erkennen lasten, daß diese durchgehend- aus der unbefangenen Schöpferkraft der frisch anschauenden Phantasie entsprungen ist. Der Ausführung bleibt natürlich Viele- in dem Plane Vorbehalten, sie würde vielleicht Manches noch in den einzelnen Bildern ändern und jedenfalls der Stahl werden, der dem gegebenen Material noch eine Menge neuer Funken, neuer Züge und Motive entlockt. Beson ders wenn man die Durchbildung und Ausführung der einzelnen Bilder einzelnen Künstlern übertrüge, wo dann der Wetteifer zu einer Quelle gesteigerter Selbstthätigkeit werden würde. Die Ausführung de- vorliegenden Pro- jecte- könnte «in« treffliche Schule für di« Begabtern unter unsrrn jünger« Künstlern werden, denen damit zugleich eine Schranke geöffnet würde, in der sie auf rühmlich« Weise sich ihre Sporen verdienen können. Und wir sind überzeugt, daß selbst Meister unter unser» älter» Künstlern einem solche« Stoffe gegenüber gern zur Durchführung de» einen oder andern Bilde» dir Hand bitten, wodurch die Loggia zugleich eine in kunstgeschicht licher Beziehung werthvolle und intereffante Denkhalle unsrer gegenwärtig hier lebenden Künstler werden würde. Ein Beweis für Darstellbarkeit deS Stoffe- und sei nes Reichthums an Motiven, eben so ein sprechendes 'Zeugniß der Kräfte, welche unsre jüngere Künstlerschast einer solchen Aufgabe entgegenbringt, sind die trefflichen Kompositionen von Rudolph v. Deutsch. In vorzüglicher Weise ist dieser Künstler auf die Intentionen deS vor liegenden Planes eingegangen und denselben gerecht worden; wa» wohl der Anerkennung Werth ist, da es mehr Freiheit des schöpferischen Geiste- beweist, ein ge gebene- Motiv zu einem eignen, innern erheben zu wissen und durch- und auszubilden, al» objectlos machen, wa» man eben mag. Die ausgestellten Kompositionen (eine kleine Farbenskizze und fünf nur mit der Feder anSgciührtc Umrißzeichnungen) führen den gejammten Bilderschmuck der vierten Kuppel nebst einer Lünette vor. DaS mittlere Rund- und Hauptbild, welches von einem breiten ArabeSkenkranzc umrahmt ist, zeigt Amor, wie er an den Göttern sich zu rächen beschließt, und um die selben zu stürzen, in ihnen unerlaubte Leidenschaften er weckt. Der zürnende, racheglühende Gott ist eine in Anmuth und Kraft aufblühende, aber noch an das Knabenalter streifende JünglingSgestalt. Sein Arm um schlingt, wie zum Schutze, die sich an ihn schmiegende Psyche, während der andere Arm entschlossen die Fackel emporhält, um sie an denen der Furien zu entzünden. Die vier Bilder in den Bogrnzwickel« führen dies weiter au» und zeige« dir Wirkungen der unreinen Funken, die der zürnende Gott in di« Herzen der Götter schleudert. Zu erst sehen wir, wie Bacchu» dem Vulcan die VenuS zu entführen sucht, wobei er vom Helios, dem Sonnengott, belauscht und verrathen wird. Sodann im zweiten Bild« erschlägt ZeuS den Jafion an der Seite der Cere», die sich über den Tod deS Geliebten wild schmerzlich auf bäumt. In dem dritten Bilde erscheint ZeuS in seiner himmlischen Erscheinung, in all' seiner vernichtenden
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