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Dresdner Journal : 24.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186004242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18600424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18600424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1860
-
Monat
1860-04
- Tag 1860-04-24
-
Monat
1860-04
-
Jahr
1860
- Titel
- Dresdner Journal : 24.04.1860
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ÄbaLaemcntoprttse: : b 1'ble. 1V >-r. iu «sf^rt.: 1 „ 10 „ „ „ >s»n«»U«k la vr—ä«a: 1) d>^r. Ltaiela» ttuwmueu: 1 bixr. Iu» L«U»s« tritt ka»t uuck 8t«a>p«Ira- »otUuz dimu. r»ftr«tnvrrifr: s'ür ä«» Lama «tue« ^«ip»It«a»a 2«il«; 1 klpr. Vater „Ltng«>,»nar- üt« Leit«: 2 ltxr. «rschM»»: TlGlieb, mit Xaeaali»« »«« ttoaa- aaä LelartaL«, t»r äm> to>r«aäaa r»». Dienstag, t«» 4t. April 18«0 DresdnerImmal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. M,s«raw»n»«tz«r «swärla: s^. , 7 i>'a. 8»^»o»r»rr»a, Oain»l»,>«alir ! «ta» l)r»»ckn«r loaraal», «broä—elh^: A Uv»»»»; ^1t»a»: lia»i«»»rm» ä Voar.»»; I*rU»; V»o»iv»'»vti« Uuekk., Sara«», >r»»«a: L 8c»»<»^r»; Vraakriu« » sk.: ^L»a»»»ct>« 8a»1r1l»atiltu>is; DU»: X»ou» tt^ouas»: karti: e. L-öa-»»»»».» (28, rar <le» k«n, «aL»^,; kr»U l-'». L»»i.iv»'» Suckkaarilanx. Her»»»««der: icsntpl. Lrpaäiti«,» <t«i I)re»«1a«r 7oar»»1», , i-e«a»«>,, >l»ri»a»tr»«»» tir. 7. Amtlicher Theil. Drestzs», 23. Uprü. Se Hohett der Prinz August von V»chfe«-C»burg-Sottza und Höchstdeffen Her ren Söhne, die Prinjea Philipp und August, Her zöge zu Sachse«, stad am LI. d. Abend» 10 Uhr, von Coburg hier einaetroffen, im „Victoria-Hotel" abgetreten und h«tte früh ^,1 Uhr nach Wien abgereist. Dtttde«, 2ü. April. Se. Majestät der König haben allerguLdigft -«ruht: dem Hauptmann »en Tettau vom 3. JL-rr-Bataillon da- Annrhmen und Tragen de» ihm von Gr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen - Meiningen verliehenen Ritterkreuze» de» Sachsen-Ernrstinischen Haus orden» zu gestatten, sowie dem Oberleutnant Freiherr« von Keller vom 2. Jäger-Bataillon die nachgesuchte Entlastung au» der Armee, mit der Erlaubniß zum Tra gen der Anneeunisor« zu bewilligen. Dtt-tze«, 21. April. Se. Königliche Majestät haben de« Verwalter de» Rampischen Holzhofe» zu Dre»d«n, Ober förster a. D. George Heinrich St reger, da» Ehren kreuz de» Verdienst-Orden» zu verleihen geruhet. Nichtamtlicher Theil. U«b-rsle»t. rele-rLphisch« Rachrichte«. Zeitttwgssch«». (Preuß. Ztg. — Oesterreichische Ztg. — Patrie. — Constitutioanel.) Lage-geschichte. Dresden: TeburtSfest de» Kronprin zen. Keine Ministerveränderungen. Inspektionsreise p«» Justizmrnister». Rüge. — Wien: Die Zeichnun gen ans da» neue Anlehen. EtandeSerhöhung. Feld- marschallleutnant v. Culoz pensionirt. Erzherzog Al brecht. Bevorstehende Abreise v. Benedek ». — Triest: Di« Verhafteten. — Berlin: Kammrrverhandlungen. Adresse an den Ministerpräsidenten. Eine Erklärung Stieb«'». Ministerialerlaß bezüglich der Theiluahme der Beamten an Aktiengesellschaften. — Frankfurt: Offirieller Bericht über di« letzte Bundr-tagsitzung. Anr BrmdrskrirgSversaffungSangrlegenheit. — — Pari»: Da» Abstimmungsresultat in Nizza. Mili tärische». Freiwillige für die Marine. — Brüssel: Brouck«e s. — Bern: Antwort Oesterreich». — T«rt«: Borghese s. Neue Strafgesetzbücher.— Mai land: Anlt»e«1srtzu«g. Bologna: Frletti freigr- stnwche«. — Neapel: Wiederherstellung der Ordnung. Mswaa — Madrtd: Triftanv ^fangen. D« marok kanische Feldzug. — London: Dom Hofe. Parla- mentSvrrhandlungen. — Kalkutta: Au» den Indigo- Bezirken. iknttimtmgrv, vrrsttzungell rc. im öffeutl. Dienste. Dresdner Rachrichtea. Vrovt«Hial»achrichte«. (Ehemnitz. Freiberg. Zittau.) BermtschkeS. Statistik «ad Lolk-wirthschaft. Ke«ileta«. rageskaleader. Inserate. B-rsea- aachrichte«. Telegraphische Nachrichten. Brr«, Sonntag 22. April, Lormittagt. Die Präsidenten der Somit«» für den Anschluß an die Schweiz i» Rordsavoyr« haben an ihre schweizerisch gesinnten Mitbürger eine Proklamation gerichtet, in welcher dieselben aufgefordert werden. bei der heutige« Abstimmung sich jeder Betheiligung oder Ru«dgeb«ng zu enthalten. Ge,nf, Sonnabend, 2l. April. (Jnd.) Die zu Sausten de- Anschlusses von Rordsavoyen an die Schweiz gebildete« Ausschüsse protestire» gegen die für. »orge» auberaumte Abstimmung. „Wir beu ge« »ns — sagt der Protest — var dem Gesetz v«S Stärker»; wir erkläre« «uS «icht für besiegt, sonder« für geopfert." Die liberale Partei in Ehambrry stimmt «icht. Sie hat darüber eine Srklär«»g abgegeben. Se«f, S»»»abe«d 2l. April, Abends. (Del. d. Jnd.) Der fra»zSfischr Gesandte bei der Eid- geaoffenschaft, MarqniS Laraot, wird in Bern er wartet. Der Stab der fünften Division, unter de« Co»«a»do von SaliS, bat sich zu Soleure versammelt. Der BundeSrath hat die Antworten, welche er vo« den Großmächten erhalten, veröffent licht. — Der iuterimistische Gouverneur drS Kan- eia«, hat ei« heftiges Rundschreiben gegen die die Schweizerpartei bildenden Stimmberechtigte« ver öffentlicht, welche sich der Abstimmung enthalten wolle«. Er warnt die Sttmmgeber „vor den Um triebe« vo« Menschen, welche, da sie mit ihre« Lersuchea «ichtS avSrichten, da- Land in ihren Kall hivriaziehen möchte»". Allenthalben find a«f Befehl der Behörde französische Kähnen aufge- pflanzt. A«S Rom vo« 17. April find der „Jndöp." über Marseille telegraphisch folgende Nachrichten ÜUH*ilaugen: Da- „Giornale di Roma" meldet die Ernennung deS Msgr. v. Merode zum Kriea-mi- nister, sowie die Bildung einer auS den Cardinä- le« Willecourt, Wisemaan und Reisach unter dem Vorsitze deS KivanzministerS zusammengesetzten Commission zur Annahme von Geschenken zur Brr- theidtgung deS Kirchenstaate-. — Die in Belgien abgeschlossene Anleihe beläuft sich auf 5« Mill. Kr. und wird bei 4^ Procent Zinsen zum Course von SV rmittirt. General Lamoriciäre sollte, nachdem er »erschiedoe dringliche Organisation-maßrrgeln getroffen, am IS. in die Provinzen abretsen ES ist Befehl ergangen, die Cavalerie zu rrorganifi- reu. — Da- Gerücht wegen der Verbannung der Kürste« Gabrielli und Ruspoli ist uugegründet. Madrid, Sounabeud, 21. April. Der Graf ». M»»1e»oli«, sei» Bruder Keruand» uud ei« Diener derselben find heute Moraes um Z Uhr iu Uldeeoua verhaftet und «ach Lortos« gebracht wsrden Lo»do», So«»tag, 22. April» Morgen-. Der .Dbserver" erklärt die Nachrieht der „Preß", dwß Frankreich de« Zusammentritt eine-Songreffe- be- tuf- de- Arrangement- der Verträge von INS ge fordert habe, für falsch u«d fügt hinzu, daß die Mächte sich nur zu einer Coaferenz über die sa- vopische Krage vereinigen würdeu. Dre-den, 23. April. Die „Preußische Zeitung" von gestern enthält folgenden Satz: Dresden, den 20. April. Da» hiesige Journal spricht „sich offen gegen «ine Unterstützung der Schweiz „durch Deutschland aus." Obgleich die „Prruß. Zeitung" neuerdings uns Anlaß gegeben hat, von der Berufung an ihre publicistischr Loyalität nicht viel zu erwarten, so wollen wir sie doch hiermit aufgefordert haben, uns anzugcben, aus welchem alten oder neuen Artikel unserS Blatte- sie da» Recht zu obiger Behauptung hcrleiten zu dürfen glaubt. Sollte der redaktionelle Artikel in der Nummer vom 17. April von ihr gemeint sein, so bewundern wir d«S Talent der „Preuß. Zeitung", etwas nicht verstehen zu wollen. Jener Artikel enthielt die sehr bündige Darlegung, daß die Schweiz, soweit ihr Recht bei der savoyischcn Frage betheiligt fei, trotz mancher eignen Verstöße gegen die Verträge auf die Sympathie» und Unterstützung der Feuilleton. A. Postheater. Von einer länger«, durch vielfache Erfolge au-gezrichnrten Urlaubsreife zurückgekehrt, trat Fräulein Henriette Bose am Sonnabend den 21. d. M. zum ersten Male wieder in dem bekannten Ballet „Gisrlla, oder: Die Willi»" von St. George und Corally, in Scene gesetzt vom Herrn Lepitre, aus und bekundete neue, sehr erfreuliche Fortschritt«. Nicht nur, daß die technische Fertigkeit, Leichtheit, Gewandtheit und Abrundung der Bewegungen die Stufe der Virtuosität vollständig erreicht hat, auch die geistige Belebung und mimische Versinn- lichung de» Dargestrllten hat an Drrständniß, Wärme, an leidenschaftlicher Bewegung und Mannichfaltigkeit de» Ausdwlcks bedeutend gewonnen. Nicht minder ist rS anerwnnrntz hervorzuheben, daß auch da» sonst bei der gleichen Pantomimen so schablonrnmäßig au-geführte Zwischenspiel hier «ine wohlthuende Grazie und Eleganz bei aller Plastik offenbarte. In dieser Beziehung zeich nete sich besonder» die Gchlußscene de» zweiten Actes durch maßvolle Gestaltung de« sinnlichen Element» au», welche» die Willi» an dir Erd« fesselt. — Dir Dar stellerin wurde dnrch vielfachen Beifall und Hervorruf vom Publicum geehrt. Borher ging „Da- goldn« Kreuz", ein stofflich dürf tige», interesselose», witzarmrS, schleppende», zum Schluß noch dazu sentimentale» und seiner Tendenz nach jetzt ganz unzeitgemäße» französische» Machwerk. —k— . i —.... — ui Literat»». Di« „Geschichte der brätschen Li teratur mit Proben au» den Werken der vorzüglichsten Schriftsteller von Heinrich Kurz (Leipzig, B.G Teubner)" ist jetzt mit der Ät. Lieferung beendet. Wissenschaftliche Gediegenheit der Behandlung, möglichst umfassende Bvll- ständigkeit de» Inhalts und eine vortreffliche typographische Ausstattung lassen das Werk höchst rmpfehlenswerth er scheinen. Es umfaßt nicht blos die Dichter, nicht blo» die Belletristen, sondern auch die ganze Prosa von den ältesten Zeiten an in sieben Hauptabthcilungrn — bi» zu Goethe'» Tode. Jeder Zeitraum hat zwei Hauptab schnitte, Poesie und Prosa, mit übersichtlichen, sorgfältig gearbeiteten Einleitungen. Ueber jeden Schriftsteller ist Biographisches, eine kurze Charakteristik und Analyse sei ner Werke, und al» Beispiel manche» Bruchstück aus den selben geliefert. In letzterm besteht ein besonderer Werth de» Werke», denn die Leser werden dadurch mit manchen, ihnen weniger zugänglichen Produktionen der Literatur vertraut, und der Vergleich der Proben mit dcm gegebe nen Urtheile führt zu eigener geistiger und wahrhaft bil dender Thätigkrit. Der umfassende Zweck des Werke» bedingte rin« kurze, gedrängte Darstellung; e» konnte da bei nicht auf neue Forschungen, nicht auf Begründung neuer Ansichten und Urtheile abgesehen sein, sondern nur auf eine einsichtsvolle Verwendung de» vorhandenen rei chen literarisch-historischen Stoffes, auf eine möglichst ob jektive und ruhige Haltung der ästhetischen Kritik. Mit sorgfältigstem Fleiße, mit Geschmack, sittlichem Ernst und ohne Partrifärbungen sind diese Forderungen erfüllt. Der Verfasser lehnt sich in mancher Hinsicht an Koberstein und hält sich sonst zwischen GervinuS und Hclger in gnter Mitte. DaS eigene Unheil tritt besonder- mit Wärme hervor auf dem moralischen Gebiete und in der deutsch patriotischen Richtung. Daß sich manchen Ansichten des Verfasser» andere, wohlbegründrte rntaegenstellen, oder er gänzende hinzu fügen lassen — namentlich in der „Poesie" —, ist selbstverständlich bei einem Werke von so ungemeiner Ausdehnung ; hiermit ist der Werth desselben al» ein höchst vollständiger, ltterar-historischer, belehrender und bilde« der Wegweiser für da» gröyere Publicum durchaus nicht deutschen Regierungen rechnen dürfe, daß aber, infolge der unglückliche« Politik, die man in Deutschland wäh rend de» italienischen Kriege» und nach demselben — ohne Verschulden der deutschen Regierungen iu ihrer Mehr zahl — befolgt habe, von der Unterstützung Deutsch land» nicht viel zu erwarten sei, daß endlich wir der - preußischen Regierung keinen Vorwurf daraus machen wolltsu, daß sie in der schweizer Frage nicht so weit gehr, al» viele Stimmen es wünschten, daß aber ei« Widerstand oder nur ein Widerstreben der deut schen Regierungen sie daran nicht behindert habe. Das ist e» , war wir gesagt haben , und wir wollen dem noch hinzufügen, daß auch heute gewiß keine deutsche Regierung ein energischere» Vorgehen Preu ßen» hinderte, von welchem jedoch irgend eine Anregung an di« deutschen Regierungen dazu zur Zeit nicht ergangen ist. Wir wollen di« Sache heute nicht deutlicher machen al» sie hiermit au-gedrückt wurde. Di« kühne Wendung der Politik, welche wir keiner der neutralen Mächte in dieser Hache zutrauen, wird jetzt von der „Preußischen Zeitung" recht anschaulich auf dem Papiere mit der Un terstellung gemacht, al» wären e» die Mittelstaaten, welche wieder die„nationale"Politik hinderten. Die,,Pr. Z."will augenscheinlich Jemand suchen, dem sie den Verlauf der Dinge in die Schuhe schieben kann. Nun müssen die Mittel staaten dafür verantwortlich gemacht werden, daß Preu ßen nicht» hat auSrichtcn können. Die kurhessische Ber- fassungtangelegenheit hält nickt lange mehr an, um Nim bus um die „nationale" Politik zu weben und die muthi- gen und kühnen Worte ohne Zahl, welche in der Ab geordnetenkammer gegen die deutschen Bundesgenossen ge sprochen — will doch die „Preußische Zeitung" schon in dieser Kühnheit rin neue» Argument für die neue Heere»« organisation sehen — werden bald in Deutschland den Nachhall erwecken, daß e» schade darum sei, in einer Zeit, die de» Muthes recht bedurfte, so viel Muth gegen Bundesgenossen verschwendet zu haben. Also sängt die „Preußische Zeitung", wie eS scheint, bei Zeiten an, die Mfttrlstaaten wieder etwa» an dir Hand zu nehmen, da mit sie, wie jetzt in Sachen de» „Liberalismus", dann in Sachen der äußern Ehre und Sicherheit al» di« Feinde de» „nationalen" Strebens hingrstellt werden. Wir wol len auf diese kühn« Wendung hiermit im Vorau» auf merksam gemacht haben. Die „Oesterreichische Zeitung" schreibt über die priserlichrn Handschreiben betreff» der politischen Or ganisation Ungarn«: „Der einstweilige Rücktritt de» tapfer» Prinzen, der an der Spitze der Verwaltung in UngeKn Hand, wird sicherlich von Alle« bedauert werde», die da» Wirken diese» ManneS in der Nähe zu sehen und zu beobachten Gelegenheit hatte». Diese Ruhezeit soll jedoch nur eine momentane sein, wie die Wahl des Stell vertreter» zeigt, dem sein hoher militärischer Beruf eine dauernde Abwesenheit vom Sitze der Centralgewalt kaum gestatten dürfte. In diesem Stellvertreter schickt der Kaiser dem Volke der Ungarn «inen Mann, der ihnen nur freu dig willkommen sein kann. Fleisch von ihrem Fleische; im Lande geboren, hat er die Tugenden, deren sich sein Stamm rühmt, auf viele» blutigen Wahlstätten glänzend bewährt. Seine felsenfeste Treue gegen seinen KriegS- und Lande-Herrn wird nur der Liebe gleichen, die jeder Ungar zu seinem schönen Lande und seinem ritterlichen Volke hat. General Benedek wird den Willen und da» Programm der Regierung durchführen helfen, welches lautet: gesetzliche Freiheit. Dieses Programm findet in dem Handschreiben an den braven General seinen höch sten Ausdruck. DaS Princip der Autonomie, das bereits im August v. I. angenommen wurde, erhielt darin seine höchste Sanktion; es stellt sich neben einem andern Prin cipe, jenem der Vereinfachung in der Verwaltung, welche ihrerseits wieder der Weg zur Herstellung der Finanzen ist. In Ungarn selbst wird diese Umgestaltung nur Be friedigung Hervorrufen. Man hat dort irrthümlich für eine Trennung des Landes gehalten, was nur eine Gliederung im Mechanismus der Verwaltung ^cn- Diese Gliederung wird nun anders, sie wird den Wün- gemindert. Die beigegebenen Porträt» in Holzschnitten geben manche Physiognomie — namentlich aus der ältern Literaturperiode — recht charakteristisch wieder; im All gemeinen freilich hätte sich hier etwa» Gelungeneres lei sten lassen, denn Zeichner oder Holzschneider haben man che» bekanntere Gesicht sehr phantastisch behandelt. Ebenso wenig sind die handschriftlichen Züge im Holzschnitt ge glückt. Der Preis des Werkes, welches drei Bände in Lerikonformat umfaßt, ist äußerst billig und fordert eine wünschenSwerthe populäre Verbreitung. — Mit der Ausführung deS Denkmals, welches in Dresden dem hochseligen Körrig Friedrich August errichtet werden soll, ist Prof. Hähnel betraut worden. Der Entwurf zu diesem Denkmale zeigt die stattliche Gestalt des königlichen Herrn im Krönungsmantel, kurzen Beinkleidern und Schuhen. Di« frei niedrrhängende Recht« hält die Constitutionsacte, während die Linke auf dem Degengriffe ruht. An dem hohen, architektonisch ge gliederten Piedrstal find vier weibliche Statuen, die Sinn bilder der vier Haupttugrnden, angebracht. Bei indi vidueller Treue und Lebenswahrheit des Standbildes ist dem Ganzen eine Frier, eine würdevolle Ruhe und Großheit eigen, welch« den hohen Begriff de» Denkmal unverrückt sesthält. DaS Denkmal sott auf dem Neu markte ausgestellt werden und wird dort ein, den edel» Fürsten Wie das dankbare Vaterland ehr-ender Schmuck unsrer Stadt werden. -f In diesen Tagen ist in München ein Katalog der Antikensammlung au» dem Nachlasse de» verstorbenen v. Thiersch erschienen. Der Werth dieser Sammlung ist von Allen, die sie gesehen, anerkannt; von besonderm Jnterrsse -für de» Fachgelehrten ist di« Abtheilung der Gemme» und Pasten,-welch« Thiersch 1840 ans dem Nachlasse de» berühmten Göttinger Philologen Phr. G. schen der Bevölftru»- angemessener gestaltet, und ste kann r- um so. motzr, ol» da» Pri»crp der Selbstverwaltung ledradig wird. Dies«: Grundsatz wird vom Kaiser al» leitender Gedanke anerkan»t, nicht blos fstr Ungar», so»- : dern fürs ganz« Reich. E» ist nicht eine Sonderstellung, die man Ungarn giebl, indem man wieher a» die ein stige Eomitat»verfaffung anknüpft, da- System munici« pater Autonomie soll viemehr in allen Länder» de»-Hei cheS zur Geltung kommen. Die Ortsgerzreinde soll darin da» erste, die Bezirks, Kreis- oder siomitatsgemeind« soll das zweite Glied bilden, je nachdem der Zustand des Landes, die Configuration de» Boden» oder di« Dichtig keit der Bevölkerung es erfordert. Sic sollen seLhst rathen und selbst sorgen für ihre Bedürfnisse; Eongregationen, Versammlungen und Ausschüsse aus ihrer Mitte solle» ihre Angelegenheiten handhaben, sowie der Landtag die specifischen LandeSangelegenhriten berathen und der Landesausfchuß bei deren Durchführung mittha- tig sein soll. Durch diese Mitwirkung des Lan desausschufles wird da» System der Selbstverwaltung bi» auf eine Spitze gebracht, welche selbst deren feurigste Anhänger in ihren Erwartungen übertreffen muß. Hn den andern Ländern Oesterreichs sind dies« Institute ho- Hern Ranges erst zu schaffen; sie haben sic vorher gar nicht oder nur unvollkommen besessen. In Ungarn wa ren sie, sind sie beliebt gewesen, hängt da- Herz dc» Volke» daran; es handelt sich da nur um ihre Wied» Herstellung; aber um die Wiederherstellung in einer Weise, wie sie den Bedürfnissen der Gegenwart entsprich^. Die ' alte Ausschreitüng, da- Eantöaliwesen muß Wegfällen, die Selbstverwaltung darf keine Souveränetät spielen wollen, und da» zu Grabe gegangene Feudalwesen darf in den Eongregationen so wenig als in den Kreistagen und BezirkSvcrsammlungen der andern Länder wieder Zus leben. Dem Bürg«sthnm muß sei» Recht weichet« Aid der Staat darf nicht verschwinden. Die andern Länder haben ihrerseits den Vorzug einer gevrdneten Ortsge^ meindeoerwattung, di« nwhl eine Abänderung erleiden ' darf, aber keine Umgestaltung nölhig hat. I» Ungarn ist diese vor Allem zu schaffen, in den andern Ländern zu modificlren, und so dürsten alle Theile de- Reiche» zu gleicher Zett und in gleichem Maße «in« bi- zue Lan- r de»g«m«inschast hinanrrtchentzr Gelbstregierung und Selbst berathung defitzcn, ohne der hohen Staat»einhrit Eintrag zu thun, dir so ivle durch dis Centralregierung durch rin repräsentative» Erntralorgan gewahrt werden soll. Die LineaMente, die Umrisse, »er erste Schritt zu einem solchen Organ sind in dem verstärkten Reich»rathe geßif- ben, dessen Entfaltung u»* Entwickelung damit nicht ge hindert werben holte, Wenw dtt Neglttung sackks' daß es- den Schlußstein der Organisation «ntzertt«. Nie ist wohl ein Wort wehr mißdeutet worden. Nicht einen Satz, ein Wort hat «an au» dem Texte gerissen und damit Geg nerschaft gespielt. Wenn der Kreislauf ter Organisatio nen geschloffen ist, so folgt daraus nicht, daß jeder Punkt de» Kreise» nicht der Mittelpunkt einer neuen Peripherie werden kann, und «ine große Peripherie muß da» Central organ haben, denn r» umfaßt da» ganze Reich. Die RetchSrinheit mit einem repräsentativen Centralorgan, die Autonomie der Reichtthcilr, die Freiheit de« Individuum» und über Alle da- Gesetz und der Kaiser, da» sind dir Grundzüge bei der Neugestaltung Oesterreich-, sie finden im allerhöchsten Handschreiben vom 19. April eine newe Weihe." Die „Patrie" veröffentlicht einen Artikel, um nach zuweisen, daß die französische Regierung eine Gleich stellung der englischen und der französischen Flagge für den Verkehr in den Häsen Frankreichs gar nicht beabsichtigen könne. — Der „Constitutkonnel" ist höchst entrüstet darüber, daß da- Vcrliuer Handels archiv einen Handelsvertrag zwischen Frankreich und Deutschland auS dcm Grund« für überflüssig erklärt, weil die deutschen Fabrikanten ihre Maaren nur über England zu schicken brauchten, nm ihnen Eingang in Frankreich zu verschaffen, da an der französischen Grenze keine Ursprungsscheine verlangt würden. „Also der «iue Schmuggel!" sagt der „Eonstitutionnel". Heyne käuflich an sich brachte. Es «st zu wünschen, daß die schöne Sammlung nicht zersplittert, sondern im Sinne ihres verewigten Besitzer» für das klassische Kunststudium fruchtbar gemacht werde» möge. j- Der Kun st verein für die Rhein lande und Westfalen hat aus seinem Fond für öffentliche Zwecke im vergangenen Jahre neben der fortgesetzten Aus- , schmückuug deS Aachener NathhauSsaales mit Scenen an» der Geschichte Karl's de- Großen folgende Kunstwerke gestiftet, beziehungsweise bestellt: Altarbild für di« evan gelische Kirche zu Hirschberg, Christus am Oelberge, ge malt von O. Mengelbttg; zwei Altarbilder für die kath«, § lischt Kirche zu Heiligenthal, gemalt von I. Ittenbach . und I. Geselschapp; endlich ist ein Beitrag von 20V Thlr. . zu einem von W. Trellenkamp auSzusührende» Altarbild« für die neue katholisch« Kirche in Tilsit gegeben worden. Der Verein hat beschlossen, bei Ertheilung von Aufträge» hinfort nicht ausschließlich de» Weg der Concurrenz statt- finden zu lassen, sondern unter Umständen den Weg der » directen Bestellung einzuschlagen. * Dec italienische Operngrsellschaft, welche da- Ber liner Publicum wahrhaft enthusiasmirte, hat mit ihrer Gesangskunst den materieller» Geschmack der Hamburger keineswegs für sich einuehmen können. Der Erfolg ihre» Gastspiels in Hamburg ist nicht glänzend; man will do«< die gröblichen Effect« der großen Oper. * In Berlin ist eine n«»c landwirthsckast-,, liche Monatzeitschrist, herausgegeben von A. K. Los sow, erschienen, welche, unter dem Titel „Organ de» all-,,» gemeinen landwirthschastlichen Jnstftuls", den Haupt zweck hat, die Interessen und Bestrebungen diese» Institut» und seiner Mitglieder zu unterstützen. Dir Preis Jahrgange» betragt «inen Thaler. . * In Frankfurt a. M. ist der auch al» Con»p»nil> nicht unbekannte Musikdirektor Franz Mess«, gestozbs».
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