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Dresdner Journal : 21.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186003216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18600321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18600321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1860
-
Monat
1860-03
- Tag 1860-03-21
-
Monat
1860-03
-
Jahr
1860
- Titel
- Dresdner Journal : 21.03.1860
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1860 Verantwortlicher Redäcteur: I. G. Hartmann. ---- >.1 siiuN r.rl n-. t.sna<r, Feuilleton zu dem Range einer Welt- Nationen in unnnttelbarrm Theater. Wien. Im EarlStheatrr ist Offenbach'» komische Oper „Orpheus" mit Erfolg gegeben worden. Der paroVirende Tert ist sehr humoristisch, namentlich im ersten Acte durch die Mischung der Mythologie mit modernsten Anschauungen. In der Musik an sich, dir mehrma!« und erst neulich wilder ange- uud Ermahnungen, sich korporativer Zu aller Demonstrationen zu enthalten, ader- wird derselben im Romen dc« hohen k. k. unter erneuerter E nschärfung der frührrn einzelnen Punkten wich eS ab. Ein Hauptübelstand die ses Gerichtsverfahrens bestand darin, daß es in der Vcr- urtheilung dem Ankläger und den geheimen Jntrigucn einen zu freien und weiten Spielraum lieh und zu schnell in der Vollziehung der Strafe war. Mag durch dieses Gericht auch manches Verbrechen ans Licht gezogen und bestraft worden sein, so ist doch auch mancher Unschuldige ihm zum Opfer gefallen, da Haß und Eigennutz seiner Mitglieder nur allzu häufig sich geltend machten. Die Heimlichkeit und Raschheit, mit welcher das Vehmgericht häufig den Verbrecher ereilte, übte wohl auf Manchen Schrecken aus, aber bei der großen Menge dcS Volkes vermochte es das Gefühl des Recht- eher Unrechts nicht zum klaren Bewußtsein wach zu rufen. Die häufigen Ungerechtigkeiten und Mißgriffe, die heimlichen Umtriebe und Jntriguen, der Gedanke, daß der Verbrecher ,n vielen Fällen unentdeckt und un bestraft blieb, während mancher Unschuldige sein Leben lassen mußte — dies Alles wirkte auf das Volk mehr entsittlichend als veredelnd ein. Deshalb finden wir in Braunschweig in jener Heil, in welcher das Vehmgericht geübt wurde, Verbrechen jeder Art gehänst, während sich nicht läugnen läßt, daß das strenge westfälische Vrhm- gericht unendlich viel Gute- gewirkt bat. So waren die Zustände der alten Hansestadt um die Mitte de- 14. Jahrhundert-, unruhig und bedrängt in vielfacher Hinsicht. Wohl stand da- Liwendcnkmal aus dem Burgplatze, aber die Zeiten der Löwen waren längst dahin! - -- ,Forts, folgt.) fuo rckr- graziös beweglich und melodiös ist, liegen wenig komische Elemente; überdies war sie wegen mangelnder Gesangs kräfte wahrscheinlich bedeutend gekürzt. — Leider ist in Aussicht, daß außer dem ueuen, noch ungebauten Treu mann-Theater sogar ein achtes noch zu erwarten sei; Herr Geiger, Vater der Konstanzc Geiger, die mit mehr Neigung als Talent vielfach gastirte, soll bereits die Concession zum Bau desselben besitzen. — In Brüssel spielt jetzt die Ristori. Eben daselbst veranstaltet R. Wagner ein großes Conrert. Wenn die beabsichtigte Aufführung seiner Opern in Paris mit deutschen Sängern aufgegcben werden mußte, so soll dagegen der Kaiser die Darstellung des „Tann häuser" in der „großen Oper" für nächsten Winter be fohlen haben. * Aus Leipzig schreibt man uns: Im letzten Gc wandhausconcerte sang Frau Krcbs-Michalesi, königl. sächs. Hofopernsängerin, außer zwei Liedern ihre- Mannes zwei Arien aus „Semiramis" und „Titus". Ihre Lei stungen waren vorzüglich durch musikalisches Verständnis!, gute Schule und Manier des Vortrags, und wurden sämmtlick, mit lebhaftestem Beifall und Hervorruf gelohnt. Herr R. Nadecke dirigirte eine Ouvertüre eigner Eompo sition zu Shakespeare'S „König Johann", die aber wegen großer Dürftigkeit und Hohlheit keinen günstigen Ein druck machte. * In St. Petersburg ist vor wenigen Tagen der bekannte Schriftsteller Hofrath Baron Jrgor Fedorowitsch Rosen gestorben. * Jullien, der bekannte Londoner Orchesterdirector, soll in Pari-, wo er große Monstre-Eonccrte vorbereitete, geisteskrank geworden sein. 1° Die Errichtung eines Denkmals für Sir John Franklin ist in der Sitzung des britischen Unterhauses am 2. März in Anregung gebracht worden. Daanisch« und «rncanische Frag«. Ernennungen, »ersetz»« gen re. <« öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichte«. Vrontnzialnachriebten. Statistik »vd volkömirthschaft. ArnilLeton. stageskalender. Inserate. Börsen- »achrichte«. »aserotrumttuchvle «rmilrtr: I^txrlss: 1^». ck«, ckonr»»!,; 11. Lv»»»«; alt«»: K Vool.»»; >«11»: O»o»lv»'»ok» Uackk., Lur«»u; >r«»«i>: L. er«U5art ». N.: ; »tu: Liu»»»»»: ?»rl»: v. (28, r»« -e» boo» e»s»v»); «rag: 1». Luckk»n<tlnn^. , Herausgeber: Xöa>-!. Lepe-itivo äv« vr«»än«r ckoarv,),, Or»»<!eo. bt»ri«u»kr»»i<; Kr. 7 Mittwoch, den 21. März Nichtamtlicher Weil. Flensburg, Montag Ist. März, Abends. So eben ist die Stävdeversammluna geschloffen worden. Bevor der königliche Pommiffar den Schluß der Session ausgesprochen, bat Thomsen - Lldrnöworlh um das Wort, der Präsident verweigerte ihm aber dasselbe. ll., halten sich passiv. Dir in Nizza wohnhaften Fran zosen erwarteten die Ankunft französischer Kriegs schiffe. Die Italiener hätten eine Deputation an de« König -»schickt und ließen bitten, Nizza lieber znr freien Stadt zu erklären, als es an Frank reich adzutreten. Der in Genua erscheinende „Karriere mercan tile" meldet, Farini werde in Turin das Ministe rium des Innern übernehmen, Ricasoli am Don «erstag dort eiatreffm und wie Jener feierlich em- pfanaen werden. Toscana« administrative Selbst ständigkeit werde der König in seiner Antritts- Proklamation zu erhalten sich anheischig machen. London, Montag IS. März, Nachts In der heutigen Sitzung des Unterhauses theilte Kinglake mit, er habe in einer Privatdepesche die Nachricht erhalten, daß von der Muvicipalität ein Beschluß gefaßt worden sei, dahin gehend, man wove ent weder bet Sardinien bleibe», oder einru besonder« Staat bilden. Kinglake wünscht, die Regierung möge diesen Beschluß bei ihrer Antwort auf die jüngste Thouvrnel'sche Note berücksichtigen. Lord Johu Russell »utgeguete, die Regierung müsse vor erst die schweizerische Rote »brr die savoyische An- Nexion, die sie noch nicht erhalte« habe, abwarten, uud uppellirte an die Mäßigung des HauseS, da mit es die Regierung über die Beantwortung der Thouvenel'schen Note frei berathen lassen taffe. Die Frage berühre ein europäisches Interesse. Brachten cs die Verhältnisse mit sich, daß Macht und Relchthum zu Willkür und Herrschsucht, ja zu Ungerech tigkeiten gegen die minder Reichen führten, so war auf der andern Seite durch die Schrecken und Störungen, welche die Pest verursacht hatte, der Sinn für Zucht und Ordnung unter dem geringer« Volk« und selbst unter bin Bürgern gewaltsam gelöst. Ausschweifungen jeglicher Art fanden statt. Die Raschheit und das Unvorher gesehene, womit der Tod einherschritt, trieb die Leben den zum raschen und zügellosen Genüsse deS Lebens, so lange sie desselben noch sicher zu sein glaubten. Die Gewerke und Geschäft« ruhten. Jeder gab sich dem wildesten Freudenräusche hin, und Händel, Mord und Todtschlag kamen täglich auf. offener Straße vor. Tje Obrigkeit hatte nicht Macht und Lust, diesem Unwesen zu steuern, denn auch sie war allein auf ihre eignen Interessen bedacht. So ließ sie es ungehindert geschehen, daß der rohr Pöbel die siechsten Gelvaltlhaten beging und die größte» Grausamkeiten namentlich an dem armen Volk« Israels ausübtc, dem er, durch einen unglückseligen Wahn geleitet, die Schuld beimaß, die Brunnen vergiftet und dadurch die Pest hrrvorgerufrn zu chaben. Zu all'.diesen wilden, ordnungslosen Zuständen ge sellte sich noch der Umstand, daß es der alten Hansestadt damals noch an einem geordneten Gerichtsverfahren ge brach, welches der Willkür der mächtigen Bürger und Patricia eine Schranke entgegengestellt und den Ge ringer» Schuh und Recht verliehen hätte. Die gröbsten Verbrechen blieben zum Theil unbestraft, sobald der Thäter nur Geld und Macht genug besaß, dir Strafe von sich abzuwenden oder sich von ihr lo-zukaufrn. Da- vorzüglichste Gerichtsverfahren der Stadt Braun schweig war um diese Zeit da- sogenannte Vehmgericht, eine Nachbildung de» westfälischen Vehmgericht». Der Hauptversassung nach stimmte «S damit überein, aber in Telegraphische Nachrichten. Paris, Montag IS März, Nachmittags. Heute wurde der Protest gegen den Bischof Dupanloup zu Ende geführt. Die Klage deS „Siecle" ist als schlecht begründet verworfen worden; die der Erben des verstorbenen Bischofs Rousseau wurde zurück- gewiesev. Die Gesetze erlauben nicht die Verfol gung wegen Lerleumdung eines Tobten. Die Klä- gtt find in die Kosten verurtheilt worden. In Nizza fvsl es laut einem Marseiller Tele gramm der „And. beige" vom 18. März zu Ge- »altthätiakeitrn zwischen Annexionisten und Mehl- «mexiontstru gekommen sein. Ein Franzose, der Rrdactrur des annexionistischen „Avenir", sei von Leute« der italienischen Partei angegriffen «nd von Landsleute« verteidigt worden. Die Behörden ver- Tagesgeschichte. » i Dresden. LV. Wirt- Die von der obrrst«n katho lisch geistlich«» Behörde m Sachsen angrordne«Fürbitte für Ihre k. Hoheit die Prinzessin Georg lautet fol gendermaßen . „Allmächtiger, ewiger Gott, Herr de« Himmel« und der Erde, der Du Könige und Bölter mit Segnungen erfreust, erhöre gnädig die frommen Bitten Deiner Kirche und verleihe Deiner Dienerin Maria Anna zu unsrer und de« ganzen Sande« Freude eine glückliche Erfüllung ihrer Hoffnung; wende von ihr ad jeg liche Gefahr und beschütze sie nach Demer unendlichen Huld und Erbaimuna mit Kraft von Himmelthöden! Wir bitten Dich auch inbrünstig: La» Kind, dem Du durch Deine Macht da« Veden ertheilest, durch die heilige Taufe auch zu dem geistli chen Leben wiedergeborrn werden und durch die Gnade de« heili gen Geiste« in allen christlichen und fürstlichen Tugenden zu Deiner größer» Sher aufwachsen. Da« verleibe un«, o barmherziger Baker, durch Jesum Christum, Deinen «ingebernen Sohn, der mit Dir und dem heiligen Geiste gleicher Gott lebt und herrschet von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen." Wien, 18. März. (W. Bl.) Heute wurde eine Ver ordnung der Ministerien des Innern und der Polizei publicirt, durch welche angeordnet wird, daß die durch die neu« Gewerbeordnung eingrsührtrn Arbeitsbücher al» Reise- und Legitimationsurkunden zu gelten haben. Aus Wien, 18. März, wird Reuter's Bürcau in London (und von dort dcn „Hamb. Nachr.") telegraphirt: Marquis de Moussier hat die baldige Räumung der Lombardei angezeigt und zugleich das Ersuchen ge stellt, darüber versichert zu werden, daß Oesterreich nach dem Abmarsche der französischen Truppen nicht interve- niren werde. Hierauf hat Oesterreich geantwortet, cs freier und schiffbarer Ctroyi, und Ländern verband, und geringe Kähne; aber dafür sich« und künstlerische Leben und Lr«iben iunochalb ihrer Mautrn am so blühender. Konnte sie sich »i« stobt erheben, die mit alle» Verkehr stand, so wardst« doch eine feste Stütze und ein bedeutungsvoller Stapelplatz für den Handel. Und sie fühlte ihre Bedeutung sehr wohl,/denn schon damals tnühtete sic nach der Würde und den Gerechtsamen einer freien Reichsstadt und ihr« Bürger hatten «inen -«wattigen Etolz und trotzten auf jhren Reichthum und ihre Vor recht«. Zwar hatte um die Mitt« d«S 14. Jehrhundrrt« der „schwarze Tod", eine durch lrvantische Maaren au- dem Morgenlande gebrachte Pest, in der alten Lvwrnstadt furchtbar« Verlvüstnngrn angrrichtek, gan^ Familien und Geschlechter waren au-gestorben, Handel und Verkehr, Künste und Gewerbe lagen Jahrelang danieder, aber der Stolz der Braunschweiger war dadurch nicht erschüttert. Ungeheure Schätz« waren durch da- An-sterben ganzer Familien in einzeln«« Händen v«reint, «nd diese fkmdcn »ach de« >ufh»rrn der Pest «ar noch mätbsigrr und stolza da al» vorher. - druck ausgesprochen. Sollte sie, au» Furcht vor später« Kriegen, etwa jetzt schon eine Kriegserklärung erlaßen?" Dir „Post" sagt: „Die Einverleibung SavoyenS ist ein große» Unglück, weil sie unter allen bestehenden Regie rungen Europa» Mißtrauen erweckt; aber der Handel» tractat al» solcher hat mit der großen Politik nichts ge mein. Wir handel« mit allen Völkern der Erde. WeS halb sollte gerade ein Handelsvertrag mit Frankreich der Ausdruck unsrrr politischen An- und Absichten sein? Eine solche Voraussetzung ist geradezu absurd." Der ministerielle „Observer" spricht sich dahin au», die Einverleibung SavoyenS hindere nicht die Bildung eines italienischen Königreichs, welches dem Ehrgeiz Oesterreichs und Frankreichs gegenüber stark genug sei. Während so die ministeriellen und „unabhängigen" Blätter mit immer größerer GemüthSruhe den Unternehmungen Frankreichs zusrhen, äußern sich „Herald" und „Daily News," zwei Blätter, die bekanntlich bisher die italienische Poli sik Frankreichs von entgegengesetzten Standpunkten beur- theilten, in einem wahrhaft wüsten Ton. Die Artikel wim mein von Schimpferei und sind nicht wiederzugeben. Der „Hcrald," welcher wenigstens in seiner Antipathie gegen Frankreich sich gleich geblieben ist, schließt mit dem Aus rufe: „Eines aber ist klar: Je rascher jede Nation von nun an ihr Hau» in Ordnung bringt und sich auf die äußersten Fälle vorbereitet, desto besser." In den Augen von „Daily News" ist die Angabe, daß Frank reich ganz Savoyen, ohne Rücksicht aus die der Sckwciz in Aussicht gestellten GrbietSthcile, für sich fordere, „die gewichtigste, die seit dem Falle des großen Napoleon ge hört wurde. Es liegt darin eine gefährliche Drohung für ganz Europa. Bon jetzt an wird kein Mensch an die Dauer des Friedens glauben können. Europa wird zur Abrechnung schreiten müssen mit einer Macht, welche die geheiligtsten Rechte mit Füßen tritt und vor Nichts glS vor materieller Kraft Achtung an den Tag legt. Früher oder später muß eS für alle Staaten zum Selbst- verthcidigungskampfe kommen." Da- radikal englische Blatt scheint aller Uebcrlrgung bar zu sein. Denn sonst Würde e» sich sagen müssen, daß „geheiligte Rechte" in Mittelitallen mit Füßen getreten worden, wozu eS stets applaudirt hat, während bei einer förmlichen Abtretung SavoyenS doch nur Gleichgewicht» Rücksichten erhoben Verden können. habe seit Villafranca bereits zu große Opfer für Erhal tung de» Friedens gebracht, als daß eS den Streit von Neuem sollte entzünden wollen; eS müsse jedoch die Auf merksamkeit Frankreich» auf die piemontesischen Umtriebe in Venetien lenken. Oesterreich werde Venetien mit allen Mitteln vertheidigen. — Die Arbeiten zur Ausführung der Bahnstrecke zwischen Easarsa und Nabresina werden mit allem Elfer betrieben und sind bereits weit vorgerückt. Zur schneller« Vollendung dieser Arbeiten sollen nun, d«r „Dest.Ztg." zufolge, Militärkräfte in Anspruch genommen werden. — Der Papst hat dem Landgrafen von Fürstenberg, Fürsterzbischof in Olmütz, den Titel eines Thron- Assistenten verliehen. < t>. Prag, l8. März. Auch hier waren die ver schiedenartigsten Gerüchte verbreitet, die mit den in Wien begonnenen Untersuchungen wegen Untcrschlcisen bei den Lieferungen für die Armee in Verbindung stan den. Man wollte von weitern Hausdurchsuchungen rznd sogar von Verhaftungen wissen. Allerdings hat man sich hier vor einigen Tagen der Bücher eine» hiesigen Kauf manns versichert und ein von Wien an den Direktor der Prager Filiale der Kreditanstalt gelangtes Telegramm wurde demselben von Seiten der Behörde abgefordert, ohne daß jedoch diese Sache weitere Folgen gehabt hält«; was aber sonst noch von amtlichen Schritten verlautet, kann als durchaus unrichtig bezeichnet werden. Die De putation, welche sich am 1. d. M. zu Sr. Crcellenz dem Statthalter Böhmens, Freiherrn v. Mecsery, begeben, um ihn zu ersuchen, er möge bei Sr. k. k. Majestät ihr« ehrfurchtsvolle Bitte um Anordnung der möglichsten Be schleunigung der gegen den Director der Crchitanftalt, Herrn Richter in Wien, eingeleitctcn Untersuchung vor legen, bestand auS Prager Handelsleuten und Fabrikan len, meist Mitglieder der Prager Handels- uud Gewerbe kammer. Bei derselben befand sich auch der Präsideul der Handelskammer, Herr v. Haase. — Der Graf BooS v. Waldeck hat in der „Prager Ztg." einen Ausruf er lassen, der an seine Standesgenossen gerichtet ist und Diejenigen derselben, die sich für sein bereits veröffeiU lichte» Projekt einer „Adelskammer" intcressiren, aus fordert, sich mit ihm in Verbindung zu setzen und zwar mündlich oder schriftlich. — Hier werden nun Vorträge von NniverstlätSmitgliedern für Gebildet« aller Stände über Naturwissenschaften, Psychologie, praktische Philoso phie, Literatur, Geschichte rc. angekündigt. Der Ertrag dieser Vorlesungen, zu deren Besuch man durch die Lö sung einer Karte berechtigt wird, soll der Schillrrstif- tung Böhmens zur Errichtung von Freitischen für dürftige Studenten der Medicin und Philosophie an der hiesigen Karl-Ferdinands-Universität gewidmet, werden. Der Zweck dieses Unternehmens ist ohne alle Frage sehr lobenswerth; unbegreiflich bleibt cs aber, daß man mit ihm bei Eintritt deS Frühjahrs hervorrückt, wo alle ähn lichen Vorlesungen, die für das große Publicum bestimmt sind, aus naheliegenden Ursachen abgebrochen werden. Pesth, 18. März. (Lstd.-P.) Am schwarzen Breie der hiesigen k.k. Universität wurde gestern folgend« Kundma chung angeschlagen: „Infolge der am lü. d. M. vorgrfallenen Ereignisse, an deqrn die studirende Jugend dieser k k. Üniverffrük, ungeachtet der auf dem schwarzen Brete schlagrncn Warnungen sammenkvtlungen und mol« tbcilgenommen, Generalgouvernrmeni« Warnungen und Ermahnungen bekannt gemacht, daß von jetzt angefangen die k. k- Behörden hohen Ort« ermächtigt worden sind, gegen dawiderhondInde und an derarligcn Agitationen sich betbeiligende Studirrndr vo» Amtswcgrn unmittelbar auch die Abstellung zum k. k- Militär verfügen zu können. Pesth, !6. März 1860 Im Auftrage de« Universitattrectors " (Ein ähnlicher hoher Erlaß wurde im Jcsrph-Polvtrchnikum und in den obern Klaffen der Realschulen verlautbart). Petrinia (im Banat), 13. März. Die „Agramcr- Zeitung" meldet: Seit einiger Zeit konnte man hier, fast in jeder Woche rin paar Mal, bosnische C.hristen in kleinern Partien durchziehen sehen, welche, anS Bos nien flüchtend, hcrüber kamen und von hier aus weiter Dresden, 20. März. Der HandelStractat mit Frankreich ist nun auch durch das englische Oberhaus genehmigt. Die betreffende n, Adresse an die Krone wurde mit 68 gegen 38 Stimmen angenommen, und man darf sich füglich weniger über Hirse große Majorität (lxinahe L: I) al» darüber wunder«, daß überhaupt ein« Abstimmnyg versucht wurd«, nachdem ihr Erg«bniß nicht einen Augenblick lang zweifelhaft gewesen war. ES handelte sich offenbar auch nicht da rum, die Abrisse zu verwerfen, als um dem Oberhause Gelegenheit zu geben, sich über die französische Politik zu äußern. In diesem Ginne wird die Sitzung vom lü. März auch von den englischen Blättern aufgefaßt. Die „Times" sagt: „Gesetzt nun, daß Alles, auch das Schlimmste wahr ist, was in der letzten Zeit nur irgend gesagt und gedacht worden ist — bleibt noch immer die Frage, wa» denn eigentlich hätte gethan lixrden sollen? Von 20 englischen Staatsmännern hätke sich wohl nicht Einer geweigert, Unterhandlungen über einen Handels vertrag einzulciten, weil des Kaisers italienische Politik allgemeinen Argwohn errege. Nicht Einer würde als Bedingung für dir Einführung des neuen Zolltarifs eine Entsagung auf Savoyen gefordert haben. Uns berührt einzig und allein die Frage, ob diese Einverleibung eine Gefahr für Europa in sich schließt." Die „Times" ant wortet darauf mit einem entschiedenen Nein. „Frankreich erwirbt einige Alpenpässe. Macht es sich dadurch Italien zum Freunde oder Oesterreich zum Verbündeten? Hat es die Schweiz dadurch gewonnen und sich die Wege nach dem Rhein gebahnt? - Daß wir unsre Rüstungen ver doppeln müßten — wie behauptet worden ist — können wir nicht gut «insehen. Im Gegentheile, ans dem all gemein erwachenden Mißtrauen erwächst unS der kräftigste Bundesgenosse für die Zukunst. Was unsre Regierung »«belangt, hat sie ihre Mißbilligung mit vollem Nach- Amtlicher Theil. - Bekanntmachung. Nachdem der Advokat Adolph Moritz Lindner in Meißen t« Folge der Uebernahme rin«» städtischen Am te- det Ausübung der Advokatur und deS Notariat- entsagt und da» Justizministerium dies« Entsagung ge nehmigt hat, so wird Solche» in GemLSheit 8- 75 der Advokatenordnung und Z. 89 da Notariat-ordnung vom 3. Juni IMS hierdurch bekannt gemacht. DrrSden, am 1ü. März 1860. Ministerium der Justiz. Dr. v. Behr. Fickelscherer. Ib,»»«nato»retst: JUbrUcb: L Pbst. -8 A-r. l» »—A—, t I» I»>0,-0 10 „ „ i trittn»4 Alouatlkrli itz Nr—s«o: tK Nffr s Stvmpvlra 1 I S xdl«« Mo,». : 'tl? kdi« tun KastraUapskts«: -,j l/orz-e „l-:ivj-<-,»uät' 仫 Keil«: 2 -lgr. «ftchrl»,«: »le -er 8brm- nml k'etertv^e, f i Ni «U> ck«ll N»l«?e»<l<>> U.h-rsicht. Telegraphische Nachrichten. Zritnvgöschav. (Times. — Morning - Post. — Ob server. — Morniug-Heralh. — Daily-News.) Taneagefchichte. Dr«sd«n: Fürbitte für Ihre königl. Hoheit die Prinzessin Georg. — Wien: Arbeitsbücher. i Räumung der Lombardei verhandelt. Italienischer ,, Bahabau. Ei« Thr»«asststent de» Papste». — Prag: Dte Wiener Unterschl«if»unterfuchung. Petition des halb. Adelskammerpro^ct. Böhmisch« Schillerstiftung. Pisth: BekimnNnachnng an die Studtrendsn. Prtrinia: Einwanderung bosnischer Ehriswn. — Berlin: Lu- dem Abgeordnetenhaus«. Arndtdenk «albeitra- da» Prinz Regent«,,. Herzog von Kvbutg zmrück. — München: Dementis. — Stnttgart: Gußstahllanone«. ^— Hamburg: Streit der Schiffs dauer -«schlichtet. Pari«: Ta-esbericht. — Tu rin: Farini'» Empfang. Neueste Nachrichten. — Mailand, Genu», Bologna: Tagesbericht. — London: Lewis' Nichtrücktritt. . ParlaMentsverhand- luvge«. Flen-durg: Aus da Gtändrversamm- l»«ß. — Konstantinopel: Aawürfniß wegen der Vervehmt. Historische Erzählung tzon Fr. Friedrich. , Die alte Hansestadt Braunschweig, die dritte in dem Mächtige« Bunde der Hanse, erfreute sich eine- blühen den Und regsamen Leben». Wohl konnte sse mit den beiden Echwesterstähtrn Hamburg und Lübeck sich an Macht und Reichthüm nicht messen, denn ihr fehlte ein der sie mit andern Städten ihre kleine Ocker trug nur entwickelte sich da» gewerb- DlkSliilklÄomnai V «7. ---
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