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Dresdner Journal : 18.01.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186001182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18600118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18600118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1860
-
Monat
1860-01
- Tag 1860-01-18
-
Monat
1860-01
-
Jahr
1860
- Titel
- Dresdner Journal : 18.01.1860
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.P 14. 'S ' . - . — — Atz»mie»«U^r»tst: älthrllcb, b 1°KIr. 10 tt-r. tu ff----»— > IM V^ISbrl.i 1 „ 10 „ „ „ ltrt« ?o«t »-»- «»»»tliek l» 1- kk^r. j Nt,«p«l,u- Lto»«Io« biumwsrn: 1 >Ar. ) »ol»l»^ blu»u. »nseraten-rrts«: »Se <l,n K»um «ioee -«,p»It,i>«o r«tl«! 1 tksse. Unt«r ,,Llo-„«nät" «lio L«ll«i 2 Slzr. «rschetnen: Vk-Uob, mit Xu»a«l>m« ü«r N»iu>- uock Xbeack» Nir <i«o fol-»uil«o 2»-. Mittwoch, den 18. Januar. 1860. DreMerIomml. NerantworUicher Redakteur: I. G. Hartmann. >«s«r»KM>»tz»r «-wärt«: k'» , 6on>wi»,iovLi ä» Vr«x1»«r ^»urv»I» , «b«uä»»«lb,t: U. Uv»»«>; Llwv«: H Vo»l.»>; I«rU»: O»oriv,',el>« Lucbb., ltnrnu«»»»'» Kar»»«; >r«W«n! k. Sc»l.orri; re»»L1vrr «. ».: vucl»k»«<Uiio-; LU»: Xv»i.>- VLv»»»»; k»rt»: v, 1,v*s»»»«l,» (28, ru« <i«> iioa» «n/»»»); kr»U: r». L»«l.ieu', Sucillr»u<tluo-. Hrrnnn^brr: Lrp«<lition ä«, Or»»<lQ,r ^oar»»i», 0r»»a»a, 11»rr«a»tr»»,« Xr. 7 Ämtlichrr Theil. Bekanntmachung, die Eröffnung mehrerer Eisenbahn - Vetneb-tele- graphenstationen der westlichen Staatt-Eisendahnen für die allgemeine telegraphische E-mspondenz betreffend, vom II. Januar 1860. Zum Anschluß an Sie Linien de, Deutsch - Oester- reichischen Telegraphen-Verein» sollen außer den hierzu bereu« eröffneten Eisrnbahntelegraphenstatlonen der west lichen Staats-Eisenbahnen annoch die Stationen Nie« ritzsch, Herla-grün, Mehltheuer, Reuth, Wie- senbnrg» Stein, Aue, Sct. Egidien, Obrrlich tenau, Ostrau und Stauchih vom 1. Februar laufenden Jahres an für die allgemeine telegraphische Korrespondenz unter den Bestimmungen de« — bei allen Telegraphenstationen käuflichen — Reglements für die telegraphische Korrespon denz im deutsch-österreichischen Telegraphen-Vereine sowie für den internen telegraphischen Verkehr im Bereiche der Königlich Sächsischen Staat-- und Eisrnbahn-Trlegraphen- linien vom.1. März 1868 eröffnet werden. Es wird dieß zur allgemeinen Kenntniß andurch be kannt gemacht. Dresden den 11. Januar 1860. F i n a n z - M i n i st r r i u in. Arathrrr vo» Arteseu Dietrich. Nichtamtlicher Theil. . U-k-rstchß. rrlsßraphisch« Nachrlchtn». Zettungsschau. (National-Zeitung. — Deutsche Wgr- meine Zeitung. — Französische Blätter.) Tagesßrschichte. Wien: Nichtbctheiligung am Eon- »reffe angrzeigt. — Pesth: Zeitung-Verbrennung.— B«rlin ^Gesetzvorlagen. Mathis au- dem Staats dienste getreten. Die KüstrnbefestigungSconferrnz. — Koburg: Sängertag. Neu« Mädchenschule. — Go tha: Ein Dankschreiben Arndt'-. — Frank furt: BundeStagSsitzung. Herr v. Usedom zurück.— Pari- : Brief de- Kaiser- an den Staatsminister. Protest de- Papste-. Zurückberufung der Geschwader von Algestra». Reue Broschüre. — Turin: Nicht abtretung Savoyen-. Tumult in Parma. Vermisch teä. — Mailand: Rüstungen. — Madrid: Die englische Schuld. Pom Krieg-schauplatzr. — Lon don: Zur TagrSfrage. Lord kowley. — St. Pe tersburg: Fürst Barjatin-ki. — Kalkutta: Au» der neuesten ostindischcn Post. Dresdner Nachrichten. Vrovinzialnachrichtev. Statistik and volkswirthschaft. Feuilleton, rageskalender. Inserate, vörsen- nachrtchten. um««» -«HW, Feuilleton. A. Hoftheater. Sonntag, 15. Januar: „Egmont",' Trauerspiel in fünf Acten von Goethe. (Egmont: Herr Emil De Orient. Klärchen: Fräulein BaudiuS au» Leipzig al» Gast.) Die Wiede,Vorführung diese- in seiner Größe und Schwäche hinreichend gewürdigten Drama» verdanken wir dem Auftreten de» Herr« Emil Devrient und einr» Gaste» aus Leipzig, de» Fräulein BaudiuS. Die Rolle de- Klärchen» gehört mit zu den schwierig sten. Sie verlangt rin vorzügliche» Naturell für die beiden Ertreme de- Uebersprudelnden, Kecken und de» Elegischen, Hinsterbenden, sowie ein eingehende» Studium und den Anblick großer Muster, um da» „himmelhoch Jauchzende und zum Tod« Betrübte" maßvoll zu ge stalten und zu ästhetisch befriedigender Anschauung zu bringen. Der noch sehr jungen Darstellerin, welche durch den Reiz einer frischen und anmuthigen Erscheinung, so wie durch «in zwar schwache-, ade, in der Mittlern Stimmlage svmpathisch wirkende» Organ unterstützt wird, gelangen am besten die bekannte LiebeSscene mit Egmont im dritten Acte, wobei ihr natürliche» und naive» Spiel ihr den Hervorruf errang, sowie die Vergistungscene im fünften Acte. Dagegen fehlte r« da, wo sich der lyrische Kharakter zum eigentlichen dramatischen gipfelt, in der Bolk-srrne desselben Aufzuge» an Kraft und Nachhaltig keit der Stimme, sowie an Leidenschaftlichkeit und hin reißender Wärm« de» Vortrag». Dnrch «in öftere» tremulirende« und hohle» deelamatorischr« Patho» statt der einfachen Spiechweisc wurde da- Elegisch« leicht zu» Sentimentalen, wa» bei diesem, alle Reflexion au-schlie- ß«nd«« kharakter störend wirkt. Auch für dir graziöse Abrundung der Bewegungen bleibt der sonst gewandte« Telegraphische Nachrichten. Ver«, Montag, IS. Januar. Der Bundes- rath hat eine in Lngaao erschienene Mazzintstische Broschüre, einen Aufruf zur Revolution enthal- tentz, »it Beschlag belegt und die an der Ver öffentlichung tetheiligtev Ausländer ausgewiese«. Auch der Gtänderath hat übereinstimmend mit de« Rationalrath di« Petition der Bischöfe gegen die Lostrennung Lessins von den lombardischen Bisthümern mit 23 gegen 11 Stimmen abgrmiesen. Dresden, 17. Januar. Die „National-Zeitung" vom 14. Januar ent hält Folgende-: „Wie un- au» Frankfurt mitgetheilt wird, dürfte Preußen da- Mandat de» Bundes in der Angelegen heit der Küstenbefestigung, da» ihm die bei der Würz burger Konferenz vertretenen Regierungen nach dem Bericht deS Militärausschusses in der vorgestrigen Bun- drStag-sitzung übertragen wollen, nicht annehmen, eine« seitS weil dasselbe angesichts der Behandlung des Ge genstandes in der Berliner Konferenz zwecklos wäre, andererseits, weil in Ermangelung eines einstimmigen Bundes-Beschlusses, der die Sache zu einer Angelegen heit deS Bundes gemacht hätte, die Kompetenz der Bundesversammlung, eine solche unnöthige Ermächtig ung zu ertheilen, mehr als fraglich erscheine." Au dieser Mitthrilung (die übrigens aus derselben Quelle in wohlgeordnetem Zuge auch mehrer» andern Blättern, namentlich den „Hamb. Nachrichten", zugegan gen ist) haben wir zu bemerken, daß in der That Preu ßen rin Mandat in der Angelegenheit der Küstenbefestig ung nicht aufgedrängt werden kann, wenn rS dasselbe nicht übernehmen will. Wenn aber dabei gleichzeitig ge sagt wird, daß überhaupt die Kompetenz der Bundes Versammlung in dieser Sache „fraglich" erscheine, so ist dies wohl da» Stärkste, was bi» jetzt in Auslegung der Bunde-befugnisse geleistet worden ist. Da» Recht de» Buude», di« Befestigung d«^ deutsche^ Küsten der Nyrd- untz Ostsee in die Hand zu nehmen, ist «in Ausfluß sei ne» Rechte» zur Anordnung von Maßregeln, welche die Vertheidigung und Sicherheit Deutschlands betreffen, und kann also nicht fraglich erscheinen. Der Einwurf er- mangrlnderkinstimmigkeit ist aber in keiner Beziehung stich haltig und wird Niemand täuschen, der sich die Müh« neh men will, die Sache etwa- genauer anzusehen. Zunächst schon sprechen die Bestimmungen der Bunde-grundgesrtze und die bisherigen Vorgänge (z.B. die Beschlüsse wegen Ulm und Rastatt) gegen die Ansicht, daß Einstimmigkeit bei Be schlüssen nothwendig sei, die sich auf die äußere Sicher heft Deutschlands beziehen. Wollte man aber auch hier über einen Zweifel zulasscn, so wäre nicht zu übersehen, daß sich die Sache am Bunde in einem vorbereitenden Stadium befindet, wobei überhaupt die Frage von Una» nimität und Majorität gar nicht in Betracht kommen kann, denn da- hieße doch da» genaueste Maß dcrBun- dcr-kompetenz gar zu genau seststeUen, wenn rin Antrag nicht mehr ander- als mit Einstimmigkeit in Betracht ge zogen werden und ein Ausschuß nickt mehr Bericht er- erstatten dürfte, weil ein- seiner Mitglieder sich auf meh rere Wochen von Frankfurt entfernt. Preußen selbst hat der Uebcrweisung des Würzburger Antrag- an den Mi- litär-Au-schuß zugestimmt, und wenn dieser Ausschuß nun «inen Antrag stellt, warum sollte da» incompctent sein? Oder ist etwa Kompetenz identisch mit Konvenienz? Und ist sie vielleicht hiernach auf da» genaueste Maß zu- rückzusühren? Ein Beschluß auf diesen Antrag ist ja aber noch gar nickt gezogen worden, daher mit Ge wißheit gar nicht zu behaupten, ob derselbe einstimmig oder nicht einstimmig au-fallen würde. Entschieden zu und begabten Künstlerin, deren Bildsamkeit bei großer Jugend viel verspricht, noch Manche- zu thun übrig. Herrn Devrient'S Egmont gehört zu den Lieb- lingSrollen des Publicum». Auch diese» Mal gab er, wenn auch weniger den hoffnungsvollen, sanguinisch leichtlebigen, doch den ritterlichen, in begeistertem Auf schwung entzückenden und bald durch LebenSsüchtigkeit erweichenden, bald durch TodcSmuthigkeit hinreißenden Egmont in vollendeter Meisterschaft und erntete den dankbaren Beifall der Zuhörer in vollstem Maße. Neben ihm glänzte Herrn Dawison'S vorzügliche Darstellung de» Alba. Herrn Jauner» Brackenburg war gehalten und wenigrr sentimental vcrsckwimmcnd, als sonstige Darsteller ihn zu geben pfl g n. Auch Herrn Wal ther'» Oranien schloß sch Würdig an. Die DolkS- scenen waren matt und wurde« in dem bekannten rctar- dirrndrn Tempo unsrer Lüh >e hingeschleppt. Da Herrn Koch'» drastischer g,umor fehlte, konnten sie nur durch Herrn Ouanter'» unübertreffliche Leistung al» Vansen belebt werden und zur Geltung gelangen. —lc. Goldatenlebeu. Bilder aus dem dreißigjährigen Kriege, H. M. Moscherosch nacherzählt. (Sortseym», an« Str. tl.) Unter diese« Biehtretber«, die da- Geld brachten, bei dritthalbtausend Thaler« an schönem Gold, «ar Einer, der die Sprache auch konnte. Da» Gold schüttete er aus den Tisch, und al» ich da» schön« Gold so beisammen liegen sah, sagte ich au« Scherz diesen Reim: Xch Du Ueder wett Himmelreich Wir «tzrttst Du 1 Wok so -ar ungleich, Du -irdft s» viel »ft eiuem Mann, Ihrer »irr,,ha Dieb' bitten genug » rau. Der viehtreiber au« Unbedacht sprach: „E- sind doch verneinen wird aber die Behauptung sein, daß Unani- mität erforderlich sei, um «inen Beschluß zu fassen, der nicht» Andere» behandelt, al» «ine präparatorische Erör terung. Also von einer Inkompetenz de» Bunde» kann hier nach allen Richtungen hin nicht die Red« sein; dir von Anfang an streng ringehaltene bundr-mäßige Behandlung aber kann allein die Betheiligung aller Bundesstaaten an den Lasten de» neuen Unternehmen rechtfertigen und möglich machen. Ein Andere» ist e», wenn Preußen und die Ufer staaten au» eigner Bewegung auf ihren Territorien Küstenbefestigungen, die sie in ihrem Interesse für noth- wendig oder Wünschenswerth erachten, auSführen wollen. Dazu bedarf es keines Mandats de» Bunde» und es würde sicher einem solchen Vorgehen von keiner Bundes regierung ein Hlnderniß in den Weg gelegt werden. Die Sache würde jedoch dann in materieller Beziehung eine andere wichtige Seite haben, die nämlich, daß in diesem Falle auch der Kostenpunkt ausschließlich Sache der Küstenstaaten bleiben müßte, indem die übrigen Bundes staaten, also namentlich die mittel- uäd süddeutschen, sich natürlich von jeder Verbindlichkeit in dieser Beziehung lo-sagen würden. Zieht man im Norden diesen Modu» vor, so wird allerdings jeder fernere BundeSbeschluh zwecklos. Di« „Deutsche Allgemeine Zeitung" hat die Beleuchtung, welche jüngst da- „Drr-dner Journal" auf die jetzt von ihr getriebene „nationale" Politik fallen ließ, nicht unbeantwortet lassen können. Sie sucht sich in zwei Artikeln zu verantworten. Der erste geht von der Redaction aus und e» wird in demselben eine Erklärung für die ihr vorgehaltrnrn Widersprüche ge geben, welch« selbst in dieser Zeit eine» sehr hitzigen Par- teikampfes der Tage-prcsse wegen der darin auSgedrücktcn Rücksichtslosigkeit und offen bekannten Parteirinseitigkrit noch wahrhaft merkwürdig genannt werden kann. Die „D.A.A." erklärt nämlich offen, wenn sie auch die Bedeutung eine» Fortschritts in den auf der Würzburger Konferenz vereinbarten Anträgen am Bunde nicht habe verkennen können, so möge sie von allen nationalen Bestrebungen der Mittelstaateu doch nicht» wissen. Sie habe der Po litik derselben gegenüber da- „grundsätzliche Mißtrauen, daß diese zu den gewünschten Zielen volkSthümlicher und nationaler Entwicklung führen könne, werde und wolle, ynd diese» Mißtrauen sei durch einzeln« Arte der- silben im scheinbar oder auch wirklich entgegengesetzte« Sinne ebenso wenig zu erschüttern, wie andererseits da-von ihr zu Preußen principiell gehegte Zutrauen, daß r» dem wahren Fortschritt in Deutschland — dem liberalen wie dem nationalen — förderlich sein werde, durch noch so viele Um und Abwege zu erschüttern sei". Und diese ertreme Partei Ansicht, welche Alle- verwirft, gleichviel ob gut ob übel, wa- von der einen berechtigten Seite her kommt und dagegen zu Allem Vertrauen hat, gleichviel ob gut oder übel, wa» von der andern berechtigten Seite erstrebt wird — „ergebe", wie die Zeitung in unbe wußter Satvre gegen sich selbst sagt — „die oberflächlichste Betrachtung und die flüchtigste Beobachtung de» Ver lauf- der deutschen Geschichte." Allerdings erklärt eine derartige Betrachtung-- und Brobachtungsweise allein eine Parteiansicht von so unerhörter Befangenheit. Eine irgend wie tiefer gehende und auS der engherzigsten Partei eingenommenheit hcrauSgchende historische Forschung wird zu keinem ähnlichenResultate kommen können. Wir behalten rS un- für eine- der folgenden Blätter vor, die Partei meinung der „D.A.Z." an dem Maße, welche- die lautere Geschichte bietet, zu messen und sprechen heute nur die Uebcr- zcugung au», daß auf ein von Gerechtigkeitssinn, Intelligenz und Nationalgrfühl belebte- Volk, wie das sächsische r- ist, derartige parteiwüthigc Ausstellungen nur zurückstoßen» wirken können. In der That, die „D. A. Z." konnte alle- Da», was wir über ihre Richtung gesagt haben, nicht bester bekräftigen, al- durch Aussprüche, wie die oben citirten. Alle-, wa» wir mit unscrm Artikel gegen die „D. A. Z." erreichen wollten, hat sie durch klare» Eingeständniß un» erreichen helfen, und wir sind - .. I sw .. m -77^7-7irii-.4U._c m.' der Herren nicht vierzehn, sondern nur neun." Welches den Dobowitz dermaßen verdroß, daß er im Zorn den Fausthammcr zuckte und dem Viehtreiber wollte in den Kopf gehauen haben. „Wie," sagte er, „so höre ich wohl, Du hältst un- gar für Diebe?" Und e» war an dem, daß er ihm da» Geld gar weggenommen hätte, zur Strafe, weil er so gar unbedachtsam gesckmähet hätte. Ich sprach aber, der gute Mann wäre unschuldig, denn er auf mein Reden also unbedachtsam geantwortet, ohn' einige bös« Meinung, deswegen er ihm das Geld lasten wolle. „Der ist de» Teufel», sprach er, der ihm da» Geld nicht Alle» nimmt!" Aber er ward von Grschwbtt, der von mir gerufen worden, daran verhindert. Der Viehtreiber entschuldigte sich, er hätte Niemand gescholten; Bobowitz ward noch zorniger, weil er sollte Lügen gestraft werden, und wollte sich nicht halten lasten. Darum dann der Viehtreiber, um einen bessern Markt zu erhalten und wieder in Gnaden zu kommen, verrieth unS bei 60 feister Ochsen, die auf zehn Meilen da» Land hinauf, wie er sagte, auf der Weide waren. Welche» er darum that, damit er theil» wieder zu Gnaden kommen, theil» sein Vieh wa» leidlicher zu lösen kriegen (r» wurden ihm auch bei 200 Reichsthaler nachgelassen), theil« weil er sich an seinem Nachbarn rächen möchte, besten Glück, wie ick vernahm, ihm ein Dorn war in den Augen. Diese» Dieh, sprach er, wäre ohne Sorg' noch in vier Wochen anzutrefsen, welche» mir Battrawitz vrrdollmetschte. Da dachte ich, wie auch der Dvctor, wa« ein grausame» Thier der Reid und Mißgunst in einem Menschen sein möge, daß er so schreckliche VerrLthrrei anzustiften sich weder vor Gott noch der Welt schämen sollte. Wiewohl sie aber Alle Willen» waren, ein Tager acht allda zu rasten, jedoch au» Furcht, daß eben der Viehtreiber, der «n» da» Rindvith verrathen hatte, nicht ihr in gewisser Beziehung dankbar für solche Offen heit, denn e» genügt derartiger« Erttemr» gegen über, an die Biederkeit und da» GerechtigkeitSge- fühl de» Volke» aller deutschen Stämme zu appelliren, von denen Gott Lob keiner de« andern alle und jede nationale Würde absprechen, keiner allen deutsche« Re gierungen, mit Ausnahme einer einzigen, nur Schlechte» zutraurn mag — In dem zweiten Artikel der „D. A Z." kommt eia Dresdner Korrespondent der Sach« der Redactio« zuHilse, indem er den,.Regierungsblättern" überhaupt de» Tert liest. Er wird ihnen und namentlich dem „Dre-dner Journal" Übel genommen, daß sie „voll Würzburger Ei fer» auf die schlechte Presse loSschlageu", und der Eor- respondent ermahnt sie, den „bitter« Ton der Polemik" , nicht ferner frstzuhaltrn. Schmeckt unser Ton der „D. A. Z." „bitter", so mag sie ihren guten Grund dazu haben; die öffentliche Meinung und mit ihr selbst Par teigenossen der „D. A. A. in der Presse haben un» da gegen noch nicht die Anerkennung versagen können, daß die politische Haltung de» „Dre-dner Journals" i« ge messenen und gemäßigten Tone sich ausspricht. Sodan« ist dagegen zu remonstriren, wenn die „D. A. Z." zu verstehen girbt, da- „Dresdner Journal" habe di« Zei tungen, deren Ansichten e» bekämpft, zur „schlecht««" Presse gerechnet. Dieser Au»druck ist im „Dre-dner Journal" nicht gebraucht worden, und die „Deutsch« Allg. Ztg.", welche un- den Gebrauch desselben uifter- schiebt, wird r» sich gefallen lasten müssen, wenn wir sie hiermit daran erinnern, sich in ihrer Polemik gegen da» „DreSduer Journal" strenger an die Wahrheit zu hal ten. Wir haben mehrere Male die Blätter von der po litischen Farbe der „D. A. Z." mit dem Beiwort unab hängig gerannt, welches sie sich selbst den „Rrgierung»- blättern" grgeuLber beizulegrn für gut fanden, und der Umstand, daß »tr dir» Eigenschaft-wort mit Anführungs zeichen gaben, soll allerdings unsre Ansicht au»drück«n, daß wir über die Au-legung diese» Worte» mit jenen Blättern selbst nicht einerlei Meinung sein könne«. Die volle Unabhängigkeit für «in« Zeitung ist eben so sehr eine innere «l» äußerliche Eigenschaft. Ein Blatt, da» von keiner Gelte «ine direete Unterstützung erhält und dessen Schicksal allein von de» Willen uud der Um sicht de» Geschäftsinhabers abhängt, kann doch so sehr in oer schlimmsten Abhängigkeit von einem Partetvorurthefte und von einer Parteizugehörigkeit stehen, daß e» Alles blind, ohn« Kenntniß und Untersuchung befeindet, was »o« einer ihrer Partei nicht befreundeten Sette hmtnmmt; und andernthril» rin Blatt, welche» maßgebenden Seite« untersteht, rin „Regierungsblatt", wie die „D. A. Z." sagt, oder ein „Hofblatt", wie andere ihrer Parteige nossen e» nennen, kann durch die Unbefangenheit und Gründlichkeit der politischen Untersuchung auf alle vo« den engsten Parteistimmungen nicht befangene Kreise de« besten Einfluß au-üden. Offenbar ist e» überhaupt dieser Einfluß, welchen die Parteizeitungrn den „Regie rungsblättern" verübeln. Sie möchten gern, die officielle« Blätter betheiligten sich gar nicht am Kampfe der TageS- meinungen und beobachteten «ine vornehme oder schüch terne Zurückgezogenheit der Agitation der Parteiprrffe gegenüber, weil di« letztere dann am sichersten di« öffent liche Meinung beherrschen und die Regierungen in ihr isolircn würde. Daher da- stete Bestreben der Partei prrffe, der Regierung die Lust daran zu verleiden, ferner direct in der Presse thätig zu sein. Sie polrmifirt fort während in dieser Absicht, indem sie gern jeden klare« Meinungsau-spruch in einem osficiellen Blatte al» rück- sichlS- und tactlo» bezeichnet und die zarteste Besorgniß für die Würde der Regierung affectirt, welche durch dieses oder jenes „bittere" Wort gegen die Parteibestrebungex leiden soll. Eine Regierung, welche die Bedeutung der Tagespreise richtig erkannt hat, wird sich nicht dadurch irre machen lassen, direct in der Presse zu wirken. I« entfernter sie einerseits von der Tendenz ist, die Meinung der TageSpresse zu beeinflussen, eine Schmä lerung der Preßfreiheit durch moralische Mittel zu erstreben oder selbst nur durch strengen Gebrauch der ge setzlich gegebenen Mittel rinzuwirken, desto mehr muß sie an- un» wiederum verrathen möchte, allweil keinem Verräthrr viel zu vertrauen ist, so ließen wir ihn noch drei Tage bei uns aushalten, und de- andern Tag», weil er noch im Bett lag, waren wir selbst 35 zu Pferd und ntte« den ganzen Tag und Nacht, allein daß wir gegen Abend im Gewäld ein Stück Brod, Salz und Knoblauch aßen, auch Tabak dampften und den Pferden Futter gaben, darnach fort, bis wir vor Tag an den Ort kamen und die Gelegenheit zu Fuß auSsahen, wo wir un- stelle« wollten. ES war der Wald etwa- weit von der Matte«, darauf die Ochsen gingen, derowegen der halbe Theil sich neben ihren Pferden zu Fuß hinter einer Hecke behelfe« mußte, bi- e» Zeit war, damit wir den Au-reißende« auf beiden Seiten begegnen konnten. E» wollte un fast bang' werden bei der Sach', dieweil vor neun Uhr da- Vieh nicht ankam und dir Sonne ziemlich hoch stand. Endlich ersahen wir mit Freuden unser Glück daher kommen, und nachdem sie an einem gelegenen Ort waren, auch die Hirten, deren nur zwei», sich in- GraS gelegt hatten, wischten wir auf gegebene Losung daran. Der eine Hirt aber, so dem Dorfe zu laufen wollte, ward von Bobowitz erschossen, der andere mußte ohne viel Tummel» mit un» sott dem Gebirge zu. Sobald wir da- hatten, so war'» gewonnen, denn wir brauchte« keinen Wegweiser, denn wo sonst kein Mensch je hin gekommen war, da wußten wir di« Straß« zu finde«, al» in der Stube. Derowegen Laffall sprach, man sollte da» Vieh mit dem halben Theil forttrciben, er wüßte einen reichen Bauer in der Nähe, dem wollte er heute noch die Pferde holen. Ich war von Denen, welch« nach Hause mußten, der Doctor aber mußte die Pferd« helfe» stehlen, welcke sie die andere Nacht nach un» mit samt den gefangenen Bauern glücklich rinbrachten. Diese» Vieh haben wir, ob e» schon gesucht ward, nicht mehr
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