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Dresdner Journal : 14.01.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186001143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18600114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18600114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1860
-
Monat
1860-01
- Tag 1860-01-14
-
Monat
1860-01
-
Jahr
1860
- Titel
- Dresdner Journal : 14.01.1860
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,. 10 .. ,. .. ,ma »Ioir»tNab t» Nr»»«»»! IS Nxr s Nla««to« : 1 Kffr. 1 »«bl»G bl»»i». JUfvnttmryretfe; kür s«n N*om »iuer ,e«p»Itev«» k«il«: 1 Xgr. t7at»r ,,Ni»g«»«iiat" äl« 2«ll«: 2 Kxr. Erschettu»; 1'L^iied, wlt Xu»»»bwe ä«r 8««m- Iinck k»i,rk»x», Xdeoä» kllr ä«u tolxsock«» 1'»^. Dtts-nerIomMl. Veravtvortttcher Redakteur: I. G. Hartmann. »nferawiuunuchmr «Z»Lrt«: k». L»L»oirirr»», Lonuvi„ioLLi äs» Dr«»äo«r ^our»»k»; «d»Lck»»«Id»t: U. 8V»»«»; Lira«»: tln»»»»rnZi N Voai.»»; N««U»: S»<,»m»',oi>« öuekb., R«v»>»»v»»'» Sar»»ii; «riM«: L. 8oi.orr»; Nr»»»»»re ». »- ^«»»»'»vb« öuckb»r»«1Iiuigi Hit»: Xvoi.» LL»«»»»; ?»rt»: v. r,L<v»»»«l.» (28, ros 6s» Koo» sok»»»); ' Ne»«: k». Lo»l.rc»', 8uekk»ockloox. Bera»,getrrr: Nüntgl. 8«p»äition 6s» vr«»äo«r äooro»t», Ur»»ä«o, 8»rieu»tr»»»» Ur. 7 Amtlicher Theil. Lek<u,nt»Mchung, den ftrnemeiten Rückkauf der 4Aprocentigen Hand- darlehne betreffend. Mit Allerhöchster Genehmigung hat da» Finanzmini- stertm» brschloffen, denjenigen Gläubiger», »elche ihre, bereit» gekündigten, 4l»procentigeu Handdarlrhne im Laufe de» gegenwärtigen Monat» zurücknehmen, neben den bi» zum Tage der Rückzahlung erwachsenen Zinsen ein halbe» Procent al» Bonification verabreichen zu lasten. Diese Kapital-Rückzo Ölungen nebst Zinsen und Boni- ficatio» könne« bet der Finanz-Hauptcasse gegen Rückgabe der, auf der Rückseite mit dem Kapltal-Empfang-bekennt- niste zu versehenden Schuldverschreibungen und gegen Quittung über die Stückzinsea von jetzt atz di» zu« 81. Januar dies. Jahre» in den Vormittagsstunden von 9 bi» 1 Uhr in Empfang genommen werden. Solche» wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge bracht. Dresden, am 3. Januar 1860. Finanz - Ministerium. Arhr. »o» Artefe». Geuder. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zeitungsschau. (Presse. — Ost-Deutsche Post. — Allgemeine Atg. — Patrie. — Union: — Time».) Tagesgeschichte. Wien: Befihfähigkeit der Juden. Spenden für verwundete Krieger. — Prag: Ergän- zungSwahlen für die Handelskammer. Werbungen für Rom. Revision de» Hanka'schrn Proteste». Pa- lacky'S Geschichte Böhmen». Tschechischer Ball. — Prsth: Theaterskandal.— Berlin: LandtagSeröffnung. Präsidentenwahl de» Herrenhauses. Die Küstrnstaaten- conferenz. Die AmtSsuSpendirung des Prediger» Melcher. — Au» der Provinz Sachsen: Ange legenheiten der Dissidenten-Gemeinden. — München: Militärische». — Hannover: Abgang de» Grafen Roftzi. — Kassel: Beschlagnahme einer Zeitung. — Au» Thüringen: Landtagseinberufung. Ungün stige» Ertrag»«rgebmß der Werrabahn. — Alten- - b»rg: Reoög«Usatio« de» Bürgerschulwesen». Re- daction»w«chsel. Vermischte Nachrichten. — Bremen: Admiral Brommy s-. — Paris: Der Brief de» Kaiser» an den Papst. Tagesbericht. — Zürich: Schulz-Bodmer -f. — Turin u. Mailand: Aus weisungen. Duma». Cavour. — Loudon: Macau- lay'» Begräbniß. Lord Clarendon über Louis Napo leon. — Kopenhagen: Pöbelerceffe. Vom Reichs tage. Neue Sommerrefldenz. — Ostindien: Der Feldzug gegen die Rebellen beendigt. -New-Bork: Feuer. Negeraufstand. Dresdner Nachrichten. Vrvvivzialaachrickte«. (Leipzig. Bauhen.) Statistik vnd Lolkswirthschaft. Feuilleton. Tageskalevder. Inserate. BSrsen- aachrichten. Telegraphische Nachrichten. Frankfurt a. M., Donnerstag, 12. Januar Nßendt. Der in der heutigen BundestagSfitzung »o« MilitLrausschuß erstattete Bericht über den auf der Würzburger Couferenz vereinbarten An trag bezüglich der Küstenbefestigung geht dahin: Preu-ea «öge sich zur Erörterung der technischen LerhLUuiffe mit den Uferstaaten in Vernehmen setzen und da» Resultat der Bundesversammlung Feuilleton. . Wissenschaftliche Entdeckungen im Oriente. Der soeben erschienene Reisebericht über Hau ran und die Trachcnrn von dem in der politischen wie in der gelehrten Welt vielfach bekannten preußischen Konsul in Dama-ku-, vr. Wetzstein, einem gebornen Sachsen, nimmt durch die Neuheit und Merkwürdigkeit der mitge- theiltrn Entdeckungen da» lebhafteste Interesse in An spruch. Die erneute und veränderte Ausgabe zweier früher« Berichte über die im Frühjahre 1858 von Da «aSku» aus unternommene Reise will diese Mittheilun gen, die auch für die biblische Geographie und das biblische Idiom von großer Wichtigkeit sind und selbst einem Alex. v. Humboldt und Karl Ritter die höchste Theilnahme abnöthigten, für weitere Kreise zugänglich machen. Während der Verfasser sich die Veröffentlichung seine« umfafsendern Tagebuches vorbehält, giebt er hier nur einige seiner Beobachtungen ohne alle Zeitfolge. Die Reise galt den von den dama-eener Landseen, dem Lrgä und Hauran (da» biblische Basan) östlich ge legenen, selbst in Syrien völlig unbekannten Ländern. Nur bei der geachteten Stellung de- Reisenden war eS möglich, den Gefahren zu trotzen und der Wissenschaft einen wesentlichen Dienst zu leiste«. Er verließ am 4. April 1858 Damaskus und nahm von seinem Dorfe Sekkä au» die ihn erwartenden drei Beduinen-Scheich» nebst ihrem Gefolge und andere Reisebegleiter und zahl reiche Dienerschaft auf. Im Schutze einer finster» Nacht' und allerhand Vorsicht gelangte er glücklich durch die Straße der Raubzüge, die sich hier alle Tage erneuern, in den Wa r, d. h. in den trachitischrn Rayon der Vul- x»ne, der rin schreckliche- Terrain bildet und an Jn- «ittheilev. Vie Abstimmuva über diese« Lns- schn-aatrng wurde (wie bereit» gemeldet) infolge eine» Antrag» Pressten» avf 14 Tage ausgesetzt. Ans München wird gemeldet, dast die beab sichtigte Reise de» Königs nach Spanien al» auf gegeben betrachtet werden darf. London, Freitag, 18 Januar. „Morning- Posi" behauptet, daß eine Allianz, aber nicht eur schriftlicher Vertrag besiehe zwischen Frankreich und England zum Schutze der Unabhängigkeit Italien». Wenn ein Krieg zwischen Frankreich und Oesterreich auSbräche, so würde England i« Norde« sein «ilitärisch-maritimrö Gewicht in die »aaschale werfen. Die Feind« Italien» müßte« Italiener, Franzose» und Engländer gemeinschaft lich bekämpfen. „Dailv-RewS" Derfichern: Lord Cowley habe keine Mission; seine Mittheilungrn forderten blo» Freundschaft England» mit Krankrrich. Dresden, 13. Januar. Die Neujahrsanrede des Papstes an den fran zösischen General Goyon sowie daS auS Anlaß derselben im „Moniteur" veröffentlichte Schreiben deS Kaisers Napoleon finden in Wiener Blättern bereits «ine brei tere Besprechung. Die „Presse", schreibt darüber: „Diese Sprache deS Oberhaupte- der römisch-katholischen Kirche kündigt den Entschluß de» äußersten Widerstandes an. Fügt der „Moniteur" jedoch hinzu, der Papst würde diese Allocution unterlassen haben, wenn er deS Kaisers der Franzosen Brief vom 31. December, der ihm erst am 6. Januar zukam, in Händen gehabt hätte, so ist diese Redensart ganz unbegreiflich, denn dieser Brief ist nicht die von Rom au» geforderte Verläugnung, sondern die entschiedenste Bestätigung der Broschüre. WaS der Papst von dieser sagte, würde er wahrscheinlich auch von dem Briefe gesagt haben. Die Redensart deS „Moni teur" hat nur dann einen Sinn, wenn damit angedeutet werden soll, der Papst hätte eS vielleicht nicht gewagt, von einer Mittheilung de» Kaiser» Napoleon zu sagen, was er über eine anonyme Broschüre gesagt hat. Aber bei der im Vatican herrschenden Stimmung und bei Allem, wa» auf dem Spiele steht, ist anzunehmen, daß der Papst, selbst wenn er den Brief Napoleon's schon aekannt hätte, an seiner Allocution schwerlich etwas gr- andert hätte. Was nun diese» Schreiben betrifft, so ver- laugt «» scheinbar weniger al» die Broschüre. Diese be antragte die Beschränkung der wrlflichen Herrschaft des Papste» auf da» Gebiet von Rom. Der Brief Napoleon's verlangt vom Papste vor der Hand nur, daß er „die revoltirten Provinzen opfere". Die nichtrevoltirten Pro vinzen, die Marken, Umbrien, die Campagna und die Marittima, sowie Rom selbst, sollen dem Papste von den europäischen Mächten garantirt werden. Diese Garantie bestand indeß für den Papst auch bezüglich der Romagna. Sie hat ihm in Bezug auf diese Provinz wenig genützt, sie kann ihm auch bei dem in Mittelitalien eingetreteven Zustande betreffs des künftigen Besitzes der noch nicht revoltirten Provinzen kaum mehr nützen. In der Form verlangt da» kaiserliche Schreibe,: also weniger, als die Broschüre, tatsächlich aber läuft ihre Forderung auf das selbe hinaus. Wenn der Papst auf die Romagna ver zichtet, so giebt er das Princip auf, kraft dessen er über haupt weltlicher Souverän ist. Dem Kaiser der Fran zosen mögen die Forderungen seine» Briefes gemäßigter als die Postulate der Broschüre erscheinen; für den Papst sind beide Forderungen gleichbedeutend und von seinem Standpunkte auS gleich unzulässig, gleich Verdammens werth. Man kann also annehmen, daß Piu» IX. das Ansinnen des Briefes mit derselben Energie zurückweist, wie das der Broschüre. Wir stehen noch nicht am Ende, sondern erst am Anfänge deS Conflicts. Noch verlautet nichts von der Antwort de» Papstes auf den ihm am 6. Januar zugekommenen Brief; aber es steht zu be- tensität, vielleicht auch an Extensität, von einer ähnlichen Formation auf der Erde kaum übertroffen werden möchte. Er wird im Norden durch mehr oder weniger zusammen hängende Lavaplatcaur, in ihrer Mitte mit Gruppen feuerspeiender Berge und im Süden durch die mit vul kanischen Steinen dicht bedeckte Harra gebildet, in der sich todte Eruptionskegel erheben. Den Mittelpunkt der ganzen Region nimmt das Safi» ein, ein von den Syrern vielgenannte- und Allen unbekanntes Land, dessen Bildung etwas Höllisches hat und die Brust mit Grauen erfüllt. ES ist ein 7 Stunden lange» und eben so breite», leere», nackte» Gebirge, entstanden au» der schwarzströmenden Lava seiner Dulcane, die sich Welle auf Welle häufte und in der Mitte zu einem Gebirge anschwoll. Die ganze Gegend hat da» Ansehen eines Gebilde» auS Gußeisen bis zu 1800 Fuß Höhe, ohne eine» Tropfen Wasser, ohne jede Vegetation, ohne jede mögliche Existenz für ein lebende» Wesen. „Da» Saft» ist noch, wie am Tage seiner Entstehung, der schwarze, metallglänzende Lavaguß voll zahlloser, mit dünnen Ge wölben überbrückter Ströme versteinerter schwarzer, oft auch hcllrother Wellen, die sich auS den Kratern über da» Hochplateau die Abhänge herab wälzen." Nordöstlich und südöstlich erhebt sich die L-'va wie züngelnde, schwarze, durchschnittlich 3 Fuß hohe Flammen und in seinem Innern grenzt Krater an Krater, in deren Schlund der Beschauer ein abschreckendes Chao» wahr nimmt. In mehrer« derselben hebt und senkt sich die schwarze, glanzlose Masse mit versteinerter Oberfläche und treibt Blasen wie siedendes Pech, und ringsum fließen starke Lavaströme. Neben der SafL erhebt sich da» Gebiet der Gela, ein gleiche», nur höher gelegene» und weit umfassendere» vulcanischr» Terrain mit eckigen, runden oder ovalen, großentheilS aber gaffenartigen, von Lava stet gebliebenen fürchten, daß di« Dinge von da ab einen Gang nehmen, der kaum zu etwa» Anderm als einer Katastrophe füh ren kann." — Die „Ost-Deutsche Post" sagt: „Es ist nicht voranSzusrhen, daß die Opposition de» Clrru» gegen da» Napoleonische Programm aufhören werde, wenn er e» auch jetzt nur auf die Abtretung der Rcmagna reducirt. Diese Opposition ist der gefährlichste Feind, dem Napoleon bisher gegenüberstand. Die Chancen dieses Kampfe» zu berechnen, giebt rS keine strategischen und taktischen Maßstäbe. Alles kommt darauf an, welchen Feuereifer die Kirchenfürsten entwickeln, welche Unter stützung sie bei de« nieder» CleruS finden und welchen Einfluß die gemeinsame Agitation: auf die Gemüthrr des französischen Volke» auSübt. Bon dieser Seite ist Na poleon sterblich. Mit der Majorität des «uffiage uni- versel hütet er sich, in Zwiespalt zu gerathen. Die Rück sicht auf die Stimmung in diesen Tiefen kann ihn in seinem Vorhaben erschüttern; sobald er hier sich sicher glaubt, so wird er — dessen sind wir überzeugt — kein Haarbreit von seinem neuesten Plane zurückweichen. Eng land wird ihn unterstützen und die übrige europäische Welt hat er in der Unterstützung, die sie Oesterreich in seinem Kampfe gewidmet hat, kennen und abschätzen ge lernt. Die Losreißung der Romagna wird noch vielfache Phasen zu durchlaufen haben, bevor sie völkerrechtliche Anerkennung findet. Sie kann den Krim zu Verwickelun gen, ja zu weitern Kriegen in sich tragen. Die päpst liche Weigerung wird vielleicht ein Zurückziehen der fran zösischen Truppen auS Rom zur Folge haben, wodurch die Revolution in Italien neue Nahrung erhielte und schwieriger noch als je zu bändigen wäre. So lange der Papst die Anerkennung der losgerifsenen Romagna ver weigert, wird kaum eine andere europäische Macht mit Ausnahme Frankreichs sich dazu verstehen. Der heutige Brief im „Moniteur" lüftet nur einen Zipfel des Ge heimnisses; daß die Romagna au» dem Kirchenstaat au- geschieden werden soll, darüber wird uns volle Klarheit. Aber WaS mit ihr geschehen soll, darüber hat bisher weder Herr v. Laguerronniöre noch der Kaiser selbst die leiseste Andeutung fallen lassen. Aus diesem Gebiete scheint noch eine neue Uebcrraschung unsrer zu harren!^ Uebcr die in diesen Blättern schon erwähnte, in ' Pari» erschienene neue, Deutschland selbst direct berüh rende Flugschrift (ganz in demselben Format, Druck und Papier, wie jene „l-v l'ap« et le Congre«") unter dem Titel „I'-4IIemngne avant le Oangres" läßt sich die „Allgemeine Zeitung" unter Anderm auS: „Man wird sich erinnern, wie vor nahebei einem Jahr der „Moniteur", aus Anlaß der Aufregung, welche die Ge- müttzzr in Deutschland infolge de» bekannten Neujahr- grusses erfaßt hatte, einen länger« Artikel brachte, tn welchem der Haltung Preußen» gegenüber Frankreich im Vergleich mit jener der übrigen deutschen Staaten sehr warme Lobsprüche ertheilt waren, und unter Anderm auch gesagt wurde, daß Frankreich nichts dagegen einzuwenden haben würde, wenn die deutschen Staaten unter Preußens Leitung — dem Wortlaut nach hieß e», auf den Grund lagen des Zollvereins — zu einer fester« Einigung zu gelangen suchten. Ganz derselbe Gedanke bildet auch die Grundidee der neuen Flugschrift, der Gedanke der Ver einigung Deutschlands unter der Hegemonie Preußens und mit Ausschluß . Oesterreichs. DaS erinnert an ähn liche Bestrebungen, zu denen Napoleon I. bekanntlich 1804 und 1805 den König Friedrich Wilhelm III., dem er sogar den Kaisertitel in Aussicht stellte, verleiten wollte. Man sicht, in Frankreich hat man recht gut erkannt, wie die Bestrebungen der Gothaer Partei und ihrer Patrone das sicherste Element der in Deutschland zu unterhaltenden und unablässig neu anzuschürenden Zwietracht sind. Des halb nimmt man sich ihrer an und unterstützt sie. Wenn eine solche Hilfe und ein solcher Bundesgenosse den Go thaern noch nicht die Augen öffnen darüber, wohin ihr Treiben am Ende Deutschland bringen muß, dann müssen wir sic al» mit unheilbarer Blindheit geschlagen betrachten." Von den Pariser Blättern vom 10. wagte noch keines die.Neujahrsansprache des Papstes an Ge- .»MM »-Ü « - » , -W». ü « > ß . > . . « I > I . . > > i IW—MEMM— Plätzen (Ka"S), umschlossen von 10 bis 20 Ellen hohen Lavawänden. Eben w umgiebt die Vulcangebiete ein von Lava bis zu 20 Metern Höhe gebildeter Rand (Lohf, Lohof), über den nur selten eine Welle Hinweg schoß. Südlich und östlich neben den Lavaplatcaur dehnt sich die Harra aus, eine wellige, mit vulkanischen Steinen bedeckte Ebene, welche die Krater viele Hundert Quadrat stunden weit auSwarfrn. Auf einer Strecke von andert halb Stunde fand der Reisende nicht nur die Lagen von Steinen verschiedener Größe, wie mit der Meß schnur nach Feldern von beiläufig 40 bis 80 Schritten abgegrenzt, sondern e» lag auch nie ein Stein über dem andern, obschon dicht neben einander, und die Steinsaat war durchgängig auf der Oberfläche. Die Hitze ist hier sengend und macht selbst die Steine mit lautem Knalle bersten, dabei nirgends die Spur einer früher» Wohnung, mit Ausnahme der römischen Militär station Nemära an der einzigen Stelle, die mit ihrer niemals versiegenden Quelle auf diesem weiten vulcani- schen Gebiete eine unselige Existenz zuließ. Von da ritt in einem Tage quer durch di« Harra unser Reisender dem Haurangebirge zu, daS gleicherweise ganz vulcani- scher Bildung ist. Hier in Tema entließ er seine Beduinen und suchte sich 10 kräftige drusische Reiter aus, um mit ihnen einen Ritt in die unbekannte „Städtewüste" zu machen. Auch sie liegt wie da» ganze, auf seiner Hauranreise berührte, von Kratern unter brochene Gebiet ausschließlich auf vulcanischem Boden. Trvglodyten - Städte wechselten mit Troglodyten-Dörfern ab, und eben so ist das westlich von Hauran gelegene und seit Ibrahim Paschas vergeblichem EroberungSver- such berühmt gewordene Gebiet, da» Legä, eine 13 Stun den lange und 8 bis 9 Stunden breite Fläche, in die der Reisende rindrang, eine Ausströmung der Krater de» neral Goyon mitzuthrilen; selbst da» „Univer»" ist stumm, und nur das „Journal des Dödats" giebt in einer rö mischen Korrespondenz «ine ziemlich erschöpfende Analyse. Im „Moniteur" vom 11. hat bekanntlich brreit» der Kaiser selbst das Wort zur Abwehr ergriffen. Die Or» lea nisten scheinen der römischen Frage gegenüber ge spalten und folgen darin nur zum Theil der Fahne de» „Journal de» DebatS"; e» scheint, daß ein Theil von ihnen nicht auf jede Ausbeutung deS Kirchenstreit» für ihre besonder» Zwecke verzichten will. Die „Patrie" enthält folgende Mittheilupg: „Man spricht seit einigen Tagen von einer ultramontanen Broschüre de- Herr« ThierS. Genaue Auskunft über diesen Punkt fehlt uns; wenn aber in der That diese Broschüre erscheinen sollte, und wenn sie in dem Geiste geschrieben ist, den man ihr zuschreibt, so schlagen wir vor, unter den Namen de» Verfassers die Worte zu setzen: Geschichtschreiber der sran- zösischen Revolution und Nationalgardist, der, da» Ge wehr im Arm, der Verwüstung der Kirche „St. Germain l'AurerroiS" brigewohnt hat." — Eine Corrrspondenz der „Union" aus Perugia rühmt den Eifer, mit wel chem deutsche Recruten zu den päpstlichen Fahnen eilen und bald die Armee der Kirchenstaaten um mehrere Bataillone vermehren würden. Eine große Anzahl die ser jungen Streiter gehöre den ersten Familien Deutsch lands an, und es sei zu wünschen, daß die französische Jugend sich nicht überflügeln lasse und auch zum Schutz des heiligen Vaters herbeicile. Die „Times" vom 11. Jan. bringt folgenden von dem Reuter'schen Telegraphen - Bureau veröffkntlichten Auszug aus einem Pariser Briefe vom 9. Jan.: „Al» im vorigen August die Auflösung der Züricher Conferen- zen bevorzustehen schien, machte da- englische Cabinet der französischen Regierung den Vorschlag, eine besondere Vereinbarung zwischen Frankreich und England in Bezug auf die Erledigung der mittelitalienischen Angelegenheiten anzubahnen. Um der Annahme des Vorschlags von Lord John Russell vorzubeugen, reichte Graf Walewski seine Entlassung rin, nahm dieselbe je doch wieder zurück, als im Moniteur vom 9. Sept, eine - Note zu Gunsten der Wiedereinsetzung de- GroßherzogS von Toscana veröffentlicht wurde. Di« Reise Lord Cow- ley's nach London bezweckt die Wiederaufnahme der un terbrochenen Unterhandlungen. Die Entlassung d«S Grafen Walewski war bereit» entschieden, als Lord Cow- ley Paris nach dem Neujahrs-Empsange verließ; allein es ist voreilig, wenn man behauptet, S«. Herrlichkeit sei der Ueberbringer gewisser Vorschläge gewesen, die, sei e» in Form eines Protokoll- oder eine» Vertrage», die Grundlage eines Abkommen» zwischen Frankreich und England bilden sollten. Für jetzt wird üben «tcht» An- dMK vnt«h«n»<t4,.M» darüber, -Ach., über. «der GrUtzd- lag« zu einigen, die al» Au-gang-punkt für Unterhand lungen mit den andern Großmächten dienen könnte, da England stet- das Princip anerkannt hat, daß die Gr- biet-eintheilung von 1815 sich nur mit Einwilligung der andern Großmächte abändern lasse." Mit Bezug auf vorstehendes Telegramm bemerkt die „Times": „Als wir uns gegen ein, wider die übrigen europäischen Groß mächte gerichtetes Offensiv-BLndniß zwischen England und Frankreich verwahrten, glaubten wir sicherlich guten Grund zu dem Argwöhne zu haben, daß die Gefahr eines sol chen Ereignisses nicht so fern liege, wie wohl Mancher wähnte. Die Pariser Version der Geschichte liegt jetzt der Welt vor. Dieses Telegramm, welches nicht unser Telegramm ist und für welches wir keinerlei Verant wortlichkeit übernehmen, trägt ganz das Gepräge einer französischen amtlichen Darstellung eines noch nicht be endigten diplomatischen Feldzuges. E» sagt ausdrücklich, daß noch immer Verhandlungen im Gange sind, deren Zweck ein gemeinsames Handeln auf Grund einer noch nicht festgestellten, aber demnächst fest'zustellenden Basis ist; und wiewohl wir glauben, daß e» weit davon ent fernt ist, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahr heit zu erzählen, so enthält eS doch genug Enthüllun gen, um es zu einem Documcnte zu machen, welche» einer sorgfältigen Prüfung in hohem Grade würdig ist." Haurangebirge». Beduinen sind seit 800 Jahren die ein zigen Bewohner dieses Lavagebietes. Zwischen der schauerlichen Safä und der steinbedeckten Harra liegt rin üppiges, von vier Flüssen bewässertrs Saatfeld, die Ruhbe, 3^ Stunde lang und 2H Stunde breit. Aber auch hier giebt es keinen Baum und keinen Strauch, dagegen erntet man durchschnittlich achtzigfältigrn Weizen und hundertfältige Gerste. Im Juni ziehen sich sämmtliche Bewohner wegen zu großer Hitze in die Ab hänge des Haurangebirge» zurück. (Schluß folgt.) Toldatenleben. Bilder aus dem dreißigjährigen Kriege, H. M. Moscherosch nacherzählt. (Fortsetzung au« Rr.S.) - In zweien Tagen waren diese Pferde und Kühe durch die Gurgel, denn eS war weder Schutz noch Ge deihen dabei, und mußten wir un» vftmal selbst krank und den Tod daran essen; da» machte der Segen, so darüber gesprochen ward. In solcher Zeit kam zu allem Glück« rin anderer Bote. Sobald sie den sahen, sprachen sie: „Der Hund kommt!" Ich verstand daS Wort nicht, aber bald merkte ich'», indem der Bote einen zottigen Hund neben sich herlaufen hatte und von demselben in unsrrm Allen Bei sein rin Brirslrin, unter den Haaren verborgen, hervor gezogen wurde. Dieser Bote wie auch der Hund wurden trefflich gastirrt und auf de» Hunde- Gesundheit getrunken, al» ob er ein Mensch gewesen wäre. Auch hat er un» eben ^o viel und mehr grnutzet, als vor wenig Tagen der Todte mit den 1500 Ducaten. Da» Zettelein aber lautete also:
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