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Dresdner Journal : 16.12.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185912161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18591216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18591216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1859
-
Monat
1859-12
- Tag 1859-12-16
-
Monat
1859-12
-
Jahr
1859
- Titel
- Dresdner Journal : 16.12.1859
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iisr, ckOa— damer Wahlbezirk, bestehend au» dem Kreis» Bertkow- Storkow und Theil des Kreiset Teltow, nirdergelrgt. ss Kodarß, 13. Decemder. Infolge einer Ein ladung det Vorstände» de» „Deutschen National vereint" fanden sich gestern die hiesigen Mitglieder desselben, sowie eine nicht unbedeutende Anzahl derselben aut verschiedenen Städten de» benachbarten Herzogthum» Sachsen-Meiningen zu einer Besprechung in ihrem Ver- «inslocal« dahier ein. Unter Anderm hielten v. Dennis sen und Schulze-Delitzsch sehr ausführliche Vorträge, und Ersterer erklärte namentlich, daß der Vorwurf, welcher dem Vereine darüber gemacht werde, daß er nichts Prak tische» leiste, durch eine demnächst zu erfolgende Ansprache an da» deutsche Volk, in welcher die kurhejsische Verfas- sungtfrage gründlich beleuchtet werde, werde beseitigt werden. Erenrplare der Verrintstatuten liegen bei ver schiedenen, öffentlich namhasl grmachren, hier wohnhaften Mitgliedern zur Einsicht und Unterzeichnung auf Aut Thüringen, 14. Decemder. Der Vorstand det Nationalverrin» hielt dieser Tage wieder seine regelmäßige Monattsitzung. Wie man hört, soll den selben noch immer dir Organisation det Verein» beschäf tigen. Aut Kurhessen waren bi» zum vorigen Monat die meisten Beitrittserklärungen eingegangen. Von In teresse dürfte vielleicht noch die Notiz sein, daß der vor malige weimarische Minister ». Wydenbrugk, welcher jetzt in München lebt, in einem Schreiben an daü weimart- sche Mitglied de» Verrintvorstande», Recht»anwalt Frie», sich sehr entschieden gegen den Verein und namentlich gegen die preußische Hegemonie det Eisenacher Programm» ausgesprochen hat. Bom Main, l3. December. (Fr. Pztg.) Wenn wir wohl berichtet sind, so hat der Ausschuß der Bundes versammlung, welchem der in neuester Zeit von der großh. badischen Regierung wieder ausgenommene Antrag auf Errichtung eines Bundetgcrichtt zur Prüfung vorliegt, seine Arbeiten bereit» so weit gefördert, daß er zu der Wahl seines Berichterstatters hat schreiten können, und ist der Gesandte sürLiechkenstcin, Staattrath v. Linde, mit diesem Referat betraut worden. Die Wahl gewinnt dadurch an Bedeutung, daß dieser Berichterstatter in seinen Schriften jederzeit dieNothwendigkeit derJnstitution «inet Bundetgericht» auf bat Nachdrücklichste betont hat und also wenigstens die Mehrheit des Ausschusses, al« sie dat Referat gerade in seine Hände legte, sicher der Meinung gewesen ist, in ihm dem treuesten und tüchtig sten Vertreter für ihre eigenen Ansichten auszustellen. U Pari», 12. December. Ich möchte nicht sagen, daß dem Zusammentritt de» Kongresses sich neue Hin dernisse rntgegenstellten, ich kann jedoch nicht unterlassen zu bemerken, daß et dabei noch eine Menge Häkeleien giebt. Jetzt heißt et, di« Verzögerungen kämen haupt sächlich von der römischen Eurie. Kardinal Antonelli soll bei der Annahme der Bctheiligung am Kongreß dem Herzog von Grammont eine Note überreicht Haden, worin unter verschiedenen Vorbehalten insbesondere die Erklärung enthalten gewesen sei, man werde «ine Diskussion über die Frage wegen der Legationen nicht zugeben, fallt etwa die Recht« de- Papste» ditcutirt werden sollten. Msgr. Be rardi wird wahrscheinlich den röm. Bevollmächtigten nach Pari- begleiten. Er ist der intime Vertraute det Pap ste», ein Ehrenmann, von hervorragenden Fähigkeiten und unwandelbarer Hingebung an den heiligen Vater. Die ser dürfte der eigentliche Unterhändler de- römischen Hose sein. — Die Angabe, daß mit Au-nahme England» sämmtliche am Kongreß theilnehmcnden Mächte oder we nigstcn» sämmtliche Großmächte ihr« Minister de» Au«- wärtigen al» erste Bevollmächtigte zu demselben ent senden würden, scheint doch insofern einer Berichtigung zu bedürfen, al- z. B. da» Nichterscheinen de» Fürsten Gortschakofs wohl mehr alS wahrscheinlich ist. Sollt« sich nämlich auch Oesterreich durch den Grasen Rrchderg ver treten lassen, so dürsten doch sowohl Rußland al» Preu ßen eher dem Beispiele Englands zu folgen geneigt sein und schließlich nur die ehedem kriegführenden Mächte (Frankreich, Oesterreich und Sardiniens ihre Minister de« Auswärtigen zum Kongresse entsenden, während dir übri gen al» neutrale sich durch besondere Bevollmächtigte wür den vertreten lassen. — Ja Turin ist man mit Rica soli'» Starrheit gar nicht zufrieden, während man hier da» dadurch herbeigeführte Resultat — die vermin dert« Bedeutung der Stellung deS neuen Generalgouver- neuis — nicht gerade ungern sieht. Personen, die der to»canischtn Diktator kennen, vermögen übrigens seine Handlungsweise recht wohl zu erklären. Er glaubt, die Legationen würden dem Papste schließlich doch verbleiben und mag deshalb klüglich da- Schicksal ToScanas weder an da» ihre, noch an das der andern Herzogthümrr knüpfen. Den Eventualitäten einer Restauration trotzen, wo der König von Piemont am Ende selbst zurückweicht, will nicht gehen, darum glaubt er mit der Unabhängig- keitterklärung am besten durchzukommen. Eh« er da» Lede« eines Verbannten wieder anfängt, da» er 5 Jahre lang in Genf führen mußte, würde er Alle», auch den Bürgerkrieg, versuche«. — I« Turin ist, wie ich oben sagte, Nicht» al« Mißvergnügen. Man ärgert sich über die halben Maßregeln der eignen Regierung. Dem Einen geht sie zu weit, den Andern nicht weit genug, Da» Ministerium Ratazzi ist offenbar sehr erschüttert und Gras Eavyatz wird Mhv uatz «Wehr -der M«» der Gitnation. P«rt4, 13. December. Zur Errichtimg von Woh nung«» für dir «deit«de Klass« in L»Ue hat drr Kaiser, wie der „Moaitcur" hc»t« meldet, i» seiner beständigen Gorge ftlr die Arbeiter, jener Stadt 100,000 Fran«» be willigt. — Der Prinz von Oranien ist gestern hier angekommen. — Die Marschälle von Frankreich sind aus den 15. Deeember nach Pari» brschieden worden. Sie sollen unter dem Vorsitze des Krieg-ministcrS die klafsisicirung der höher« Militärangelegenheitrn vor nehmen. — Der ehemalige Volksvertreter Greppo, der bisher eine Wrinhandluag in London gehabt, ist hierher zurückgekehrt, um von der Amnestie Gebrauch zu machen. — Auf rin alte» Gesetz von 1806 oder 1810 gestützt, hatte der Seinepräfect beim Generalrath beantragt, daß im Umkreise de» neuen Pari» die Anlage neuer Fa briken untersagt werden möge. Dieser Antrag ist aber, zum Glück für die Industrie, abgelehnt worden. — Die „France Eentrale", deren Eigenthümer und Redacteure gegen da» erste Avertissement, das dieses Blatt kürzlich empfing, protesttrten, hat jetzt dieserhalb eine zweite Ver warnung erhalten. Brüssel, 13. December. Die Repräsentantenkammer sollte heute die Berathungen über die Löwener Wah len beginnen. Es meldeten sich indeß, nachdem der Präsident angesichts der Wichtigkeit der Frage einige Er mahnungen an die Kammer gerichtet und ein clericaler Redner eine lange Rechtsrrtigung-rede vorgelese», ein anderer ein paar unbedeutend« Bemerkungen gemacht hatte, Niemand zum Worte, und schon war der Präsident im Begriff, das Schlußwort zu ertheilen, al- Herr Desvaur „zur Wahrung der Würde der Debatte und drr Kammer" Vertagung beantragte, die auch trotz de» Lärmen» der Rechten angenommen wurde. Turin. Einem Telegramm der „Jndöp." zufolge ist Herr Jocteau, drr zweite sardinische Bevollmächtigte bei den Züricher Konferenzen, zum Gesandten in Wien ernannt (vgl. dagegen unter Wien). Ol. Mailand, 9. December. Wegen überhandneh mender Diebstähle und Raubanfälle sind am 6. d. M. gegen 70 Individuen der gemeinen Klasse verhaftet worden. Florenz, 6. December. Der „Monitore toscano" bemerkt, daß infolge der zu Turin getroffenen Verab redungen mit dem Ministerpräsidenten Baron Ricasoli und dem Kommandeur Buoncompagni Folgende» ver einbart wurde: „V e Regierungen die«, und jenseits der Apenninen behalten alle B llmawten, die ihnen von den Rationalversammlungen «rtheilt ivmden« Kommandeur Buoneompagni wird den Titel «iiiel „Generalgouverneurt der Liga der mukelitalienischen Pro« vmren ' annehmen, um die guten Beziehungen zwischen diesen Provinzen unv zwischen ihnen und der Regierung Victor Ema« nueil zu unterhalten Er wird dem «eneralcommandanten der Streitkräfte d«r kiqa die Befehle hinsichtlich der militärischen Diopofilionen übrrm tteln und di» Leitung r«r gemeinsamen dipl«, marischcn Un'erhandiungrn führen, so oft dir einzelnen Reg'», rungen die« wünsch,» und wollen, da dies« einzelnen Regierungen mittelst dineier Agenten mit den oulwärtlgrn Regieiungen in vrz ehungea bl« den, um dir Vereinigung mit dem constitutio» nellen Kd 'igr ich Vietor Emanuel « zu „zielen. 06 Bologna, 8. December. Farini hat sein soge nannte» 8 ab in et für Parma, Modena und dir Ro magna folgendermaßen gebildet: khiesi, Justiz und Kul tur; Mayr, Innere»; Pepoli, Finanzen; Montanari, öffentlichen Unterricht; Forri-Giari, öffentliche Arbeiten. Minister ohne Portefeuille sind: Mischt, Karbonieri und Albicini. Loudon, 12. December. In Woolwich ist eine Ordre vom Kriegsministerium eingrtroffen, da» dortige, au» 12 Brigaden bestehende Artillerirdepot um 2 Brigaden zu verstärken. Daß die Zahl der bespann ten Batterien um 2 neue 18pfündige Batterien vermehrt werden soll, ist früher mitgelörilt woiden. — Die vorerst nach Khina bestimmten Armstrongkanonen — 30 an der Zahl — werden im Laufe dieser Woche verschifft, nachdem sie sich bei den zuletzt mit doppelter Ladung an gestellten Versuchen auf» Vortrefflichste bewährt haben. — Die schwimmenden, mit Eisen gepanzerten Batte rien scheinen doch nicht ohne Weitere» als nutzlos bei Seite gelegt z« werden, wie nach den ersten Schießpro- den, die mit Armstrong'schrn Geschützen gegen den „Trusty" angrstellt wurden, behauptet worden war. Vielmehr sol len neue Erpcrimente gemacht und derselbe „Trusty" zu diesem Zwecke mit Platten au» Schmiedeeisen der stärksten Gattung bekleidet werden. — Die Zahl der Schützrn- corp» mehrt sich mit jeder Woche, und die Regierung trägt da» ihrige bei, indem sie ihnen vortreffliche Schieß waffen liefert. — Die Königin hat au» der Civilliste den Töchtern von Fredcrik Kart, drr sich durch meh rere Erfindungen um die Eisenindustrie verdient gemacht hat, ei«e jährliche Pension von ISO Pf. St., und den Schwestern de» durch seine naturwissenschaftlichen Arbei ten bekannten Vr. Diony» Lardner eine jährliche Pen sion von 125 Pf. St. bewipigt. — Di« erste, länger unterseeische Ttlegraphachtzerbindung in .Aushtza- lirn ist jetzt fartjD; durch sie-iUTa-niAÜenHaShjrDßert VandiawawSland) mit de« australische« Festluide Ur bunden. Da» dazu verwendet« K^el ustßt 120 Metten in der Länge und thut vortrefflich« Dienste Der Han- deltverkitzr zwischen beide» Pnalten hott« ii» »orige» Jahre übrigen» schon über eine Million Pf. St. aus gemacht. — Palmerston'» Blaubücher sind schon oft mals wegen ihrer künstlichen Anrichtung bitter getadelt worden. Die alte Fehde zwischen dem Premier und dem Lord Normanby führt soeben zu einer neuen, in mehr facher Hinsicht belehrenden Enthüllung derselben Art. Der Marqui» of Normanby richtet nämlich an den heu tigen „Globe" eine Zuschrift, worin er sagt: „Solchen Kränkungen — schließt da» Schreiben Normanby's — können englische Agenten sich ausgcsrtzt sehen, weou sie einer Regierung dienen, welch« diplomatische Privatmit- theilungen verdreht, um parlamentarischen Zwecken zu dienen". Daß Lord Palmerston, um die Urheberschaft und somit den Zweck der wichtigen Mission de» Lord« Minto nach Rom im Jahre 1848 zu verdecken, nicht allein eine Depesche veröffentlichen ließ, die ihr Schrei ber ausdrücklich mit „nicht zu veröffentlichen" bezeichnet hatte, sondern sogar diese ausdrückliche Bezeichnung un terdrückte, damit die Sache sich als eine diplomatische TranSaction von gewöhnlichem und offenem Charakter darstelle, —der päpstliche sowohl al- der eigene Unter händler waren damit blotgcstellt. — Nach der „Daily New» ist die Gcfahr einer Kollision mit den Bereinigten Staaten auf Anlaß der San Juan- Wirren vorüber. Kopenhagen, 12. December. Sowohl „Dagbladet" al» „Flyvepost" mißbilligen die Ernennung de» Prinzen Christian zum Gouverneur von Holstein, die derselbe übrigens abgelehnt hat. Die „Flyvepost" wittert eiderdänisch - skandinavische Tendenzen in der beabsichtigten Sendung des Thronerben nach Hol stein, ostensibel pird dieselbe dadurch motivirt, daß auf diese Weise einer möglichen BundeSintervcntion jedenfalls vorgcbeugt werden dürfte. Drr Einfluß deS Herrn Bliren-Fintcke würde durch die Ersetzung des FinanzministerS Westenholz, der sein Portefeuille zurück zugeben wünscht, durch Herrn A. Hage — wovon die Rede gewesen — nur verstärkt werden. Jedenfalls ist der Baron in seinem Departement so gut wie unabhängig von seinen Kollegen. — In diesen Tagen circulirte eine Privatadresse an da« zurückgrtretene Ministerium, die von 58 Mitgliedern de» Reichstage», theil» LandS- thingt-, theil» FolkcthingS-Abgeordueteu, unterzeichnet, gestern (wie bereit» gemeldet) dem früher» EonseilS- präsidenten Hall überreicht wurde. Man hat einen Adressenvorschlag im Reichstage nicht einbringen wollen, weil da- Schicksal desselben im Folkcthing sehr proble matisch wäre. Diese Versammlung scheint entschieden da» jetzige Ministerium unterstützen zu wollen; die Presse ist gethrilter Ansicht. Konstantinopel. In Marseille find Briefe au» Kon stantinopel vom 7. ds». MtS. angekommen. Am vorher gehenden Tage hatte Herr v. Thouvenel dem Diwan eine Note überreicht, in welcher er in amtlicher Weise einen Fer man begehrte, durch den Herr v. Leffcp» zur Durchstechung der Landenge von Suez ermächtigt werden sollte. Die Gesandten Oesterreich», Preußen», Rußland» und Sar dinien» hatte« diese Note in Gemäßheit ihrer Instructio nen unterstützt. Infolge dieser Forderung trat der Mi nisterrath zusammen, und Fuad Pascha räumte ein, daß er sich persönlich verbindlich gemacht hab«, die besagte Ermächtigung nicht zu ertheilen. Der Wesir erklärte hier auf, er könne derartige Verbindlichkeiten nicht anerkennen. Es folgte eine stürmische Ditcussion, die mit Annahme eine» Kompromisses endet«, welchem zufolge die Mächte sich mit England verständigen sollen. — Sir H. B ulwrr war vom Sultan empfangen worden und hattte mehrere Confrrenzen mit den Ministern gehabt. — Die Au- Wanderung der Tsckerkessen dauert noch immer massen haft fort. 06 Bombay, 11. November. Gegen die Nepalgrenze sind sieben Truppenabthrilungrn unterweg»; zwei werden gemeinschaftlich mit Jung Bahadur operiren, um die Ueberrrste der Insurgenten zu vertilgen. Nena Sahib's Tod scheint gewiß. Gegen die Rebellen in Dundrlkund unter Feroze Schah hat der Feldzug begonnen. Gegen die andern am Ufer de- Chumbrl, wo ein verschanzte» Lager sich befindet mit einem Jnsurgentrncorps von 5O')O Mann, wird von Nimuch aus operirt werden. Dwarka wurde am 30. October von den Waghur» geräumt. Drr König von Ava wie» einen französischen Antrag auf 25jährige Monopolisirung des Lande-productenhandrl- zurück. Dresdner Nachrichte» vom 15. December. Der un» soeben zugegangene Haushaltplan der Madt Dresden für da- Jahr 1860 weist eine Emuahme vvn 321,398 Thlr. nach, während die Au--ab« »ur 317,709 Thlr. betragt, so daß sich erfreulicher Waise et» Urberschuß von 3689 Thlr. herautstellt. (Fortsetzung siehe in der Beilage.) prooinMliachrichterl^ 0 Wurzen, 13. December. Zur Frier de» Geburts feste» Er. Maj. det König» fand gestern vormittag, nachdem schon früh Morgens eine Reveille der Garnison den festlichen Tag angekündigt, rin Actu» i» hiesiger Bürgerschule und Mittag» auf Veranstaltung der Spitze» der hiesigen Behörden im Saale de» Rathhause» ei» Festmahl unter zahlreicher Betheiligung statt. Auch wurden 80 Arme auf öffentliche Kosten gespeist. Endlich sunterließ sdie jetzt hier weilende Gchauspielergesellschaft de» Herr» v. Borberg nicht, den Tag durch einen der Vorstellung vorau-geschickten beziehung-reichen Prolog autzujtichne«. ----Kolditz, 13. December. Der -estrige Geburt» tag Sr. Majestät deS Königs wurde hier durch eine vom Stadtrath angeordnete Neveille deS Stadtmustkchor- und Abblasrn der Sachsenhymne vom Balcon de» Ruth- hauscS, durch ein Diner, an dem sich die mehrsten Mit glieder deS landwirthschaftlichen Verein» betheiligten, und Abend- durch ein meistens von Dilettanten auSgesührte» koncert, dessen Ertrag zur khristbrschrrruug für arme Kinder bestimmt ist, gefeiert. Pkrua, 12. Dec. (W. f. P.) Der heutige Hohr Ge burtstag Sr. Majestät des König» wurde den Bewoh nern der Stadt beim Anbruch des festlichen Tage» durch ei« Reveille de» hiesigen Schützenchor» verkündigt. Auch unsre Garnison feierte die hohe Bedeutung diese« Tage» durch eine Parade, wobei der Herr!Kommandant, durch eine kurze Ansprache an die Mannschaften auf die hohe Wich tigkeit dieses Tages aufmerksam machend, diese auffordert«, ihrem erhabenen Kriegsherrn stets und für alle Zeiten in Liebe und Treue zugethan zu bleiben, und sodann mit einem Hoch auf Se. Majestät den König Johan« schloß, wozu von den Trompetern eine Fanfare ertönte. Eine weitere Feier diese» TageS fand Abend» im Gast hau» „zum Adler" von dem Schühenverein statt. Kamen», 13. December. (K. W.) Der gestrig« Ge burtstag Sr. Majestät des König» Johann wurde früh durch eine mit Musik begleitete Reveille und Abend« durch einen Zapfenstreich, sowie sodann durch ein Instrumental- koncert im Saale de» Gasthauses zur „Stadt Dre-den", sämmtlich von der Cummunalgarde veranstaltet, festlich begangen. Vormittag» 11 Uhr trug das Stadtmustkchor vom Rathhausbalcone einige paffende Musikstück« und da« Sachsenlied vor, und Mittag- 1 Uhr fand ei« Festmahl im Saale der Societät statt. « Ebersbach in der Oberlausitz. Der 12. Deceue- ber, früh mit Reveille de» Schützenmusikchor« begonnen, in den Schulen gefeiert, legte glänzende» Zeugniß ab von der hohen Achtung und Liebe, welche unser« gute» Könige auch von unsrer Bevölkerung gezollt wird. Die vom Herrn GcrichtSamtmann Scyfert ergangene Ein ladung zu einem Festmahle, da- im Gasthofe zur „Stadt Leipzig" Abend» 7 Uhr statt hatte, fand vok allen Sei ten den wärmsten Anklang. Fünfzig Personen au» alle« Ständen nahmen Theil an demselben. Der erst« u»b letzte der Toaste, au»gebracht auf Se. Majestät dr» Ksntß vom Herrn Gerichtöamtmann Sryfert Und Herr» -«Hoer Hubrig, wurden mit vollster Begeisterung aufgenonnne». Reichenbach, 12. December. (W. f. R.) Solenne Reveille und Zapfenstreich bezeichneten für unsre Stadt den heutigen festlichen Tag. Außerdem war gestern t» den Kirchen und heute in den Schulen de» Geburts tage» Sr. Majestät unftrs allverehrten König» feier lich gedacht worden. Eingetretene Umstände verhinderte« zwar die beabsichtigte Eröffnung der Ga»anstalt, dagegen ward eine dargebotene Gelegenheit zahlreich benutzt, um am Abend im geselligen Kreise ein freudige« „Hoch" auf den geliebten LandeSvater au-zubringe«. jS Thevmitz, 14. December. Gestern Abend, al« kurz nach 9 Uhr der Eilzug au» Zwickau auf hiesigem Bahn hofe ankam, vermißte man den 28jährigen Hilf«schaffner Johann Gottlob Löffler, welcher den Wagrnzug mtt zu begleiten gehabt hatte. Nack kurzem Suchen fand «a« ihn aber auf einem Eisenbahnwagen todt liege». Er hatte eine bedeutende Verletzung am Kopfe und jeden- fall» infolge unzeitigen Stehen- auf dem Wage« das Unglück gehabt, beim Durchfahren de» Wagenzugs unter einer Ueberbrückung die sofort tödtliche Verletzung am Kopse sich zuzuziehen. — Dem hiesigen Tageblatt zufolge sind zuverlässige Nachrichten hier ringegangen, daß im Westende der Stadt, nahe der Stollberger Straße, ein Anhaltepunkt für Eisenbahnreisende errichtet »er- den soll. — Im vergangenen Monat erhi.l «n 19 Per sonen da» hiesige Bürgerrecht. Herrschaft weit weniger grausam war, als die der Sherise vor ihm. Unter diesen Letztern wurde das schmuzige, heiße, verachtete Mellah ost eine wahre Hölle. Wenig Jahre vergingen, ohne daß e» nicht der Beraubung prei-gegcbt.r worden wär«. Dir Juden haben di« furcht bare Katastrophe, deren Opfer sie in Fez am Ende de- vorigen Jahrhunderts durck die Laune de» wilden Mo- Hamed-Uezid, dem Sohne der englischen Renegatin Lella Karzet, wurden, nicht vergessen können. Eie fragen zu weile«, wenn rin Maure von ihnen Geld leihen will: „Warst Du nicht auch bei der Plünderung von Fez- Djchedid?" Das Judenviertel ist nämlich in Reu-Fez. E» war beinahe eine hergebrachte Gewohnheit geworden, baß di« Juden den rückständigen Sold der Truppen d« zahlen mußten. Unter dem genannten Pezid wurden «ach die Mellatz» von Tetuan, Larache, Llkaffar ver wüstet, und die Häupter der israelitischen Gemeinden schätzten sich noch glücklich, daß sie sich endlich mit den Truppen durch Geld ausglrichen dursten. Wenn da» lütlsch« Blut jetzt nicht mehr so häufig vergossen wird wie si ützrr, so crspart man ihnen besonder« da, wo keine europäischen Flaggen wehe», ungerechte Erpressungen keineswegs, und lang ist dann immer die Liste der zu lirsteudcn Forderungen. Man sagt, daß sie in Rom uiemal» unter dem Triumphbogen de» TÜtu« hindurch gehen; wenn fi« ähnlichen Groll in Marokko drwahren wollten, wüßte ich nickt, welch« Wege sie noch wählen sb»»re». Di« Kopfsteuer, welch« de« marokkanische» Jude« aus siegt wird, ,ü v«rfcht«deu und richtet sich nach den «iu- zetueu Siäbten; sie beträgt i« Durchsckuitt 8 Fr», für Heu Kops und rrfireckl sich br» auf d«n Säugling. Dir Synagogen oder dir Cougregatloueu bringe» die Summ« »»ter sich aus, d»e von dem Gouveruemeut fast jedes Jahr «rhsht wird Du Reick«, bezahlrn für die Arme« je nach dem Bestimmen der Gemeindevertretrr. Wenn die übliche Zeit, diese Abgabe zu bezahlrn, da ist, so werden sie nicht etwa besonder» von drr Regierung daran erinnert, man gestattet ihnen nur «ine Zeit von acht Tagen, sich ihrer Verpflichtung zu entledigen. Haben sie dies aber nach Verlaus derselben noch nicht bewerkstelligt, so hat der Gouverneur der Eiadt die Macht, da» Mellah der Plünderung preiSzugeden. Auf jedes Tausend Piaster müssen sie 50 für den Gouverneur und die Soldaten, welche di« Abgabe erheben, zulegrn. Außerdem sind sie gehalten, dein Kaiser an den vier großen Festen des muselmännischen Jahre» besondere Geschenkt darzu bringen. Ackerbau sowie die Erwerbung von Grundbesitz oder Häusern außerhalb de» Mellah ist den Juden nicht er laubt, und selbst ein Maure darf von unbeweglichen Güler» innerhalb dr» Mellab Nickt» an einen Juden verkaufen ohne di« specielle Autorisation de» Sultan». Kein Jude darf ferner in oder angesichts einer Stadt rin Pferd besteigen; die« ist ihm nur aus dem Lande gestattet, uud er darf sich dabei nur dr» Aberda oder Srijrl, d. h. «ine» kleinen Sattels für Maulesel bedienen. Nir darf er sich, selbst nicht um sein Leden zu ver- theidigrn, an einem Muselmann vergreifen, wenn diesrr ihn nicht im eignen Hause überfällt. Ein Scherif von Tetuan schlug vor zwei Jahren einen Juden auf dem Wege und riß ihm den Bart au«; er verklagte den Muselmann und erhielt noch eine zweit« Bastonnadr. Da er aus Algier war, nahm sich der französisch« Kon sul seiner an, doch erhielt er keinerlei Genugthuung. Da« Tragen grüner und überhaupt aller bunten Farben, sowie d«r Gebrauch de» Turbans ist den Juden untersagt. Si« befestigen jetzt ihre schwarz« Kappe durch rin schwarzseideu«» Tuch mit einfachem Knoten, um sie angrfickt» marokkanischer Behörden leicht abnrhmeu zu können. Besondere Nachsicht ist es, daß sie jetzt neben dem schwarzen oder dunkelblauen Mantel (dem Pallak) zum Schutze gegen die Sonne den kleinen, weißen Slam tragen dürfen. Vor Gericht sind sie nicht zeugnißsähig und dürfen hier nur in kaurnder Stellung vor dem Richter sprechen. Vor jedweder Obrigkeit sowie in den Straßen, wo e« Moscheen oder Grabmäler von Heiligen giebt, dürfen sie nur barfuß erscheinen und sie pflegen in Fez, Marokko, Rbät und andern großen Städten schon am Thore deS Mellah ihre Fußbekleidung abzulegen, gerade wie wir r» mit unfern Stöcken und Parapluien machen beim Ein tritt in rin Museum. Es giebt Moscheen und Grab- mäler, in deren Nähe sich die Juden überhaupt nicht wagen dürfen, z. B. in Ouczzan. Altara», von dem ich früher sprach, wagte sich hierher al» Franzos« und von einer starken Escort« umgeben, und der Skandal wurde ungeheuer. (-orts, folgt.) Theater. Au« Chemnitz schreibt man UN« unterm 13. December: „Der Hofschauspieler Herr Dawison ist gestern hier eingrtroffen, um auf unserm Actientheater zum ersten Male einige Gastrollen zu geben. Sie kön nen dahrr denken, daß man dirter Verwirklichung eine« lange gehegten Wunsche« mit eben so großer Freude al« Spannung entgegensieht. Heute Abend spielt er den Hamlet." — Die beliebte Soubrette, Fräul. OttilieGen««, hat kürzlich auf dem großhrrzoglichen Hosthrater zu Darm stadt mit vielem Erfolg gastirt und «ach den Berichten der Frankfurter Blätter namentlich auch in drr Rolle dr« jungen „Richelieu" in „Richelieu'» erstem Waffen gange" ocklgeuirinrn Beifall gefunden * Bereit- im December vorigen Jahre« wurden i« diesen wie in andern Blättern die von Fräul. Elfriede v. Mühlenfels herausgegrbenrn poetischen „Gedenk- bücker zur Unterstützung hilfsbedürftiger Cur- gäste in Karlsbad und Mariendad", »ad bez. zur Begründung einer Freistelle für arme Sachse» i« Hospitale zu Karlsbad der allaemeincn Aufmerksamkeit und zur Berücksichtigung al» Frstgeschenkr, sowohl «ege« ihre« wohlthätigen Zwecke-, als wegen ihre- literarische« und artistischen Inhalts empfohlen. Der ringettetene» ungünstigen politischen Verhältnisse ungeachtet, welche den zeitherigen Erfolg diese« literarischen Unternehmens schmälerten, ist es den ausdauernden und hingebend«« Bemühungen der Herau-geberin für ihr edles Werk doch gelungen, bereit« die ersten UnterstützungSfond« für die gedachten beiden Eurorte zu gründen. E« ist dieser Er folg nächst zwei namhaften Geschenke« von je 150 Gul den, welche Sr. Majestät der König Otto von Griechen land und Ihre kaiserliche Hoheit di« Großfürstin Aleran- drine von Rußland, in dankbarer Erinnerung an di« i« Karlsbad gefundene Heilung, der Stiftung gewidueel habe«, hauptsächlich auch drr fördernden Unterstützung zu danken, welche dem Unternehmen von Seite« da KreiSdirectionrn, Amtshauptmannschastrn »nd anderer Behörden de» Lande« zu Theil geworden ist. Da aba da« Gelingen de« begonnenen WohlthätigkeitSwerkes a»f der ferner« Unterstützung desselben von Seite« rdla Meuschenfteund« beruht, so wird dasselbe diese» hiermit angelrgentlrchst bei dem bevorstehenden Weihnacht«ftst« empfohlen. Di« Buchhandlung von CH. G. Ernst am End« in Dresden, welche di« Gedrnkbücher auSgiebt, ist von der Herausgeberin zugleich zur Annahme fernerer, auch kleiner Geldgeschenke beauftragt, über die za seiner Zett öffentlich« Rechenschaft abgelegt werd«« wird.
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