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Dresdner Journal : 29.09.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185909296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1859
-
Monat
1859-09
- Tag 1859-09-29
-
Monat
1859-09
-
Jahr
1859
- Titel
- Dresdner Journal : 29.09.1859
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im Zuge. — Der Ersparnis) halber sind verschiedene Mit glieder des Burgthcaters theils pcnsivnirt, theils entlassen worden. — Die „Wiener Zig." schreibt: -Die von verschie denen Tagesblättern gebrachte Nachricht, daß die franzö sischen Prisengerichtc beauftragt worden seien, die gericht- lichcu Verhandlungen über die während deS letzten Krieges gekaperten österreichischen Schiff« wieder aufzu nehmen, hat unter dem österreichischen HandclSstandr, besonders in Triest, große Besorgnisse hervorgerufcn. Wir sind ,n der angenehmrn Lage, auf Grund directer Er kundigungen an zuständiger Stelle und darüber ergan gener authentischer Aufklärungen zu versichern, daß das erwähnte Gerücht ganz unbegründet ist/ Die franzö sischen Prisengerichte haben ihre sofort mit dem Abschlüsse der Präliminarien sistirten Arbeiten nicht wieder ausge nommen. Sie haben sich nur noch damit beschäftigt, über die Zurückgabe neutraler Ladungen österreichischer Schisse und über die Freilassung eines als österreichisches Schiff gecaperte» Fahrzeuges zu entscheiden, welches als neutrales Eigenthum reclamirt worden war. Die kai serlich französische Regierung wird sich streng an die von ihr gemachten Zusicherungen halten. Die Freilassung der nicht bereits vor Unterzeichnung der Präliminarien von Billafranca eondemnirten österreichischen Schisse mit der Ladung wird jedoch nicht sofort, sondern selbstverständlich erst nach der Unterzeichnung des Friedens und unter den im FricdenSvertrage festzustellcnden Bedingungen erfolgen. II Berlin, 27. September. Die Frage wegen Auf Hebung des beschränkten Zinsfußes ist bekanntlich als eine offene betrachtet und ihre Lösung weitern Er fahrungen Vorbehalten worden; die zeitweilige Aufhebung der Wuchergcsche vom 30. November 185»7 bis zum 28. Februar 185»8 hat eher für, als gegen eine definitive Aufhebung gesprochen. Seitdem trat diese Frage in den Hintergrund; jetzt ist sie indessen im Schooße des Staat ministeriums wieder ausgenommen worden und cs ist mit ziem licher Gewißheit die Einbringung einer bezüglichen Vor läge zu erwarten. Man ist zunächst bei den Erwägun gen darüber auf die zur Zeit abgegebenen Gutachten der Handelskammern zurückgcgaugen und hat ihren meisten- theils bejahenden Inhalt für die Feststellung der Bc- dürfnißfrage als Maßstab benutzt. Andererseits sind auch die Schwierigkeiten nicht unberücksichtigt geblieben, welche sich einer gänzlichen Aufhebung der Wuchcrgcsetze ent- gegenstellcn möchten, es ist daher Grund zu der An nahme vorhanden, daß man nur mit einer Modifikation deS bestehenden Gesetzes Vorgehen dürfte. — In dem großen General stabe der Armee sind umfassende Ver messungen in den verschiedenen Provinzen angeordnet worden, welche unter Heranziehung der Offiziere der verschiedenen EorpS demnächst, und zwar in der Rhein Provinz, ihren Anfang nehmen werden. Berlin, 27. September. (B. Bl.) Se. königliche Hoheit der Admiral Prinz Adalbert, welcher vier Wochen in dem Eurorte Homburg seinen Aufenthalt genommen hatte, ist gestern Abend hierher zurückgekehrt und beab sichtigt, sich in diesen Tagen nack Swinemünde zu be geben, um die dort liegenden, zur Erpedition nach Japan bestimmten Schiffe zu besichtigen. — Der kaiscrl. russ. Reichskanzler Graf v. Nesselrode ist auf der Rückreise nach St. Petersburg gestern Abend von Dresden hier an gekommen. — Die Einführung des Staatsministers a. D. ».Westphalen in das Domkapitel zu Branden bürg wird, wie wir hören, in diesen Tagen durch den Dechanten deS Eapitels, Staatsministcr a. D. Grafen». Arnim-Boytzcnbnrg, stattsindcn. Wir bemerken bei die ser Gelegenheit, daß diese Berufung in das Eapitcl nicht, wie mehrere Blätter irrthümlich angegeben haben, auf Präsentation seitens deS Eapitels, sondern durch direkte allerhöchste Ernennung erfolgt ist. Die Domhcrrnstellen sind mit einer Präbendc in Höhe von etwa I5»00 bis 3000 Thlr., nicht, wie ein auswärtiges Blatt meldet, bis 6000 Thlr. verknüpft. Kassel, 24. September. (Pr. Z.) Am Tage nack der Rückkehr des Kurfürsten von Schcveningen haben der Ober bürgermeister und der Stadtrath der Residenzstadt Kassel um die Gewährung einer Audienz behufs Ucbcrgabe einer Bittschrift um Herstellung des Rechts, zwei Abgeordnete in die Stände Versammlung zu wählen, allerunterthänigsl nachgesucht. Den bestehenden Vorschriften gemäß wurde gleichzeitig dem Hofmarschall eine Abschrift der Eingabe übergeben. Nach stattgehabtcr Sollicitation sind der Ober bürgermeister und Stadtrath dahin beschiedcn worden, daß Se. königliche Hoheit die Adresse nicht annchmcn werde, weil der Schluß derselben als ungeeignet erscheine. Dieser Schlußsatz lautet, nach der „Wes. Z." folgender maßen: „Seit neun Jahren entbehrt das Land Les Arie dens; so sehr es sich danach auch sehnt, auf dem seither eingefchlagcnen Wege wird er wohl nie zu erreichen fein. Soll es jemals geschehen, so muß die Verfassung von 4831 als Rechtsgrundlage wieder anerkannt und was darin den deutschen Bundesgesetzen etwa zuwider ist, auf ver fassungsmäßigem Wege abgeändert werden. Darin allein erblicken wir und jeder Allerhöchstihrer Unterthanen, dem das Wohl des Landesherrn und des Vaterlandes am Her zen liegt, Heil und Rettung in dieser ohnehin tief auf geregten Zeit." — Dem Vernehmen nach hat der Stadt rath nunmehr diese Eingabe mit einem weitern Gesuche an kurfürstliches Ministerium gerichtet, eine Verwendung für den Inhalt derselben cintreten zu lassen. Hamburg, 25. September. (Pr. Z.) Eine Eingabe des in diesen Tagen constitnirtcn Eomit« S, zur Feier des 400 jährigen Geburtstages Schiller's de» Bußtag, der in diesem Jahre gerade den 10. November fällt, zu verlegen, oder doch eine ernste Feier an diesem Tage zu gestatten, ist vom Senat (mit Recht) abschlägig bc schieden. Holstein. DaS Gesetzblatt für die Herzogthümer Holstein und Lauenburg bringt ein k. Patent für das Her,ogthum Holstein, enthaltend einige interimistische Bk Kimmungen, betreffend die Sicherstellung der Interessen des Herzogthums Holstein bei Behandlung der gemein schaftlichen Angelegenheiten. Es wird darin den Anträgen der letzten holsteinischen Ständeversammluug in Betreff der Versassungsangelcgenheit die königliche Zu stimmung verweigert und statt dessen den Ständen eine kleine Erweiterung ihrer Eompctenz in finanziellen Fra gen eingeräumt. Statt der verlangten Gleichstellung und Selbstständigkeit werden den Herzogthümer» einige materielle Vortheile geboten. Die Bestimmungen des Patents sind im Wesentlichen folgende: Eine Angelegenheit. welche zur Zeit «in, besonder« holsteinische Angelegenheit bildet und solchergestalt zu dem dem Ministerium für die Herzogthümer Holstein und Sauenburg angewiesenen amt lichen Wirkungskreise gehört, soll birs.m Ministerium nicht ander«, als durch ei» in »«bereinstimmung mit der Verordnung »om t l. Juni I8L4 erlastene« Gesetz entzogen werden. Ja den ge meinschaftlichen Angelegenheiten der Monarchie sollen rndgil- tige besitz. über Gegenständ», welche vor Erlaß der Verordnung vom II. Juni 1854 zum Wirkungskreise der früher beratbendkn Dresdner Nachrichten vom 28. September. 8 Die Seevorstadt hat sich bekanntlich unter allen Stadttheilcn Dresdens links der Elbe in den letzten Dccennie» am meisten entwickelt. Ganze Straßen und Häusercarrccs sind entstanden und in der jüngsten Zeit auch diejenigen Einrichtungen getroffen worden, die jenem Stadttheile noch fehlten, theils ist man noch mit Aus führung derselben beschäftigt. Zu diesen letzter» gehört auch die Versorgung desselben mit Fließwasser, zu welchem Bchufe steinerne Wasserleitungsröhren gelegt wurden, die sich bei der am Donnerstag Nachmittag stattgefundencn Wafserprobe auch als vorzüglich bewährten, indem sie das hochplauensche Wasser in solcher Menge nach jenem Statt- thcil führten, daß an cincm Schrot ohne lvcitere Hilfs mittel mehrere Spritzen gespeist werden konnten, anderer seits die natürliche Druckkraft sich alS eine sc starke zeigte, daß man das Wasser bis in die obersten Stockwerke einzig und allein durch sic zu leiten vermochte. Daß bei der wachsenden Häuser und Straßenzahl in jenem Stadttbril Bedacht darauf zu nehme« war, denselben in möglichst vielen Linien mit der Stadt und den übrigen Vorstädten in Vcrbmdung zu bringen, liegt auf der Hand, und «s ist dies aus, mehrseitig bereits geschehen und zu bewirten gesucht worden. Die Verbindung der Räcknitzftraße m l der BürgerN'ics« aber scheint auf Hindernisse gestoßen zu sein; wenigstens kann man dies aus dem Licgendleiben der dort getroffenen Einrichtung schließen. Die Räcknitz- straße stößt uänrlich in, wenn anch nicht ganz, doch möglichst gerader Richtung auf das erst im vorigen und diesem Jahre neu erbaute HauS vir. 0 der Halbrgassr, durch welches ein vierfacher Portikus — zwei Portale für Wagen nnd zwei für Fußgänger — angelegt wurde; allein weder dieser Portikus, noch die durch den betreffen den Garten angelegte, nach der Räcknitzstraße führende Straße ist vollendet worden, sondern für jetzt nur von Fuß gängern zu passiven. 8 Gestern Abend fand im Saale deS Lincke'schen BadcS das von den Männergesangvereincn „Dresdner Orpheus" und „Liedertafel" in Gemeinschaft mit dem nnter Leitung des Herrn Musikdirektor MaunSfeldt stehenden Musikckere zum Besten der Abgebrannten in Oelsnitz veranstaltete Conccrt statt. Dasselbe war sehr zahlreich besucht und sowohl die von dem gedachten Musikchore, als auch die von den obgenannten Männergesangvereinen unter Lei tung der Herren Lehrer I. G. Müller, Direktors des Orpheus und C. Naumann, Lirdermeisters der Liedertafel, vcrgetragenen Piecen erfreuten sich sämmtlich des leb haftesten Beifalls. Unter den zum Vortrag gebrachten Gesängen befanden sich sechs neue, die eigentlich zum fünfnndzwanzigjährigen Jubelfeste des Dresdner Orpheus bestimmt und diesem geweiht worden waren, damals aber nicht zur Aufführung gelangen konnten; sie fanden bier eine ebenso zweckmäßige als gute und vortheilhafke Ver wendung. Es waren Lieder componirt von Fr. Abt, W Fischer, I. G. Müller, Jul. Otto, C. G Reißigcr und E. Tauwitz. Das Eoncert hat für die armen OelSnitzrr einen Reinertrag von 168 Thlr. 14'^r Ngr. geliefert. — Morgen, Donnerstag den 29. September wird zum Schluß der Svmmrrfaison in Loschwitz und Blase witz ein Her bstfest, verbunden mit Doppel-Eonrert, Land- und Wasscrfeuerwerk stattfinden, wozu die Damps- schifjfahrtsgrsellschaft mehrere Ertraschiffe befördern wird. (Bergt, die Inserate.) — In der Nähe der k. Blindenanstalt, auf der Eisen- bahndöschung, stehen zwei Birnbäumchen zum zweiten Male in voller Blüthe. holst inlschtn Provinzlalstände geiört Halen würden, für dai Hw« zozidum Holstein nicht erlassen werden, bevor der Proninzial- ständeversammlung diese« Herzogthum« Belegenheit gegeben ist, ihr Gutachten ln der betreffenden Angelegenheit abzu^ben. Die PetvinMUlLndev«»sanMlui»a tzpe Hmzoglhum« Holstein darf An träge in Mmeff gemeinschaftlicher AnseleAenhritei, der M-aarchi-, deren SiniHrburq zu jenem frDhera Wirkungskreise der -rc.in- ziatstäift, oaftmmUtnguchdoee, stellen, Von dem He,-agtbum Hoistcwssillen nur 21,'«« Pr,ernt zu de». g«»einscha5ms>ln Aus gabe» Mo aMie beigekragen werden. Al« »Seilrag de» Her- zaglhWö H^lstcul »ar Bestreitung der gcmeknsckaftstcken Aut- gaben der Monarchie sind zunächst 21,«« Prccent derjenigen Staatseinnahmen anzusehen, welche bisher gemeinschaftliche ge wesen sind. Sodann entrichtet da« Herzogthum Holstein von den jenigen, Betrage, um welchen die gemeinschaftlichen Ausgaben der Monarchie die geioeiiischafltich.il Einnahmen etwa übersteigen möchten, 2l,t>« Proccnt, welche Ausgabe au« den b«sond»rn In traden deS Herzogthums abzuhalten ist. Da indessen der Bei trag de« HerzogtbumS Holstein zu den gemeinschaftlichen Aus gaben der Monarchie innerhalb solcher Grenzen zugehaltcn ist. daß r« unter gewöhnlichen Verhältnissen und namentlich in Arie- drnSzeilen nicht nothwendig wird, die Provinzialständeversamm« lung de« He»zogtdumö Holstein bebus« Aufbringung de« zur Deckung der gemeinschaftlichen Ausgaben der Monarchie von den besonder» Jntraden de« Herzogthum« zu entrichtenden Beitrags, zur Vornahme >incr außerordentlichen Repartition aufzufordern. so ist für jede« einzelne Jahr auf Vorschlag d»S FinanzministcrS in diesem Sinne das Marlmum festzuschen, welche« der auf da« Herzogthum Holstein fallende Beitrag zu den gemeinschaftlichen Ausgaben der Monarchie nicht überschreiten darf Paris, 27. September. (K. Z.) Von der marok kanischen Grenze, 19. September, wird gemeldet: Französische Truppen werden in Nemours zusammen gezogen. Die feindlichen Grenzstämme haben auf ihrem Rückzüge die Städte Lalla-Maghernia und Kcuruma an gegriffen, sowie die Holzbauten in den Minen von Ma zig in Brand gesteckt. Doch ist daselbst bereits Ruhe und Ordnung hergcstellt worden. Die Besatzung in de» Minen von Gar-Ruban wird die ergriffenen strengen Maßregeln noch festhaltcn müssen. Man hofft, daß die französische Erpedition die marokkanische Grenze bald überschreiten und die Stadl Uschda, den Herd der Einfälle in französisches Gebiet, züchtigen werde. — Die Hofequipagen treffen von Biarritz bereits wieder in Paris ein. Den Kaiser selbst erwartet man um den 8. Oktober. Ein Theil der Beamten der Louvre museen ist gegenwärtig in Eompicgne, wo große Vorbe reitung zu Jagdfesten, Bällen und Schauspielen stattsin dcn sollen, — Fürst Ponjatowski ist in Paris, Disraeli zn Bayonne anqekommen. Prinz Napoleon hat sich dem „Nouvclliste vaudoiS" zufolge eine Besitzung bei Nyon in der Schweiz gekauft. Schloß Arencnberg ist Besuchern wieder zugänglich. — Wie der „Memorial des Pyrü- nöes" berichtet, hatte der Kaiser auf Vortrag des Prä fekten angcordnct, daß wahrend seiner Anwesenheit in» Departement der Niederpyrcnäen jede Haft wegen poli zeilicher Geldstrafen aufhören solle. — In Boussac wurde ein Pariser Handlungsreisender namens Delji wegen aufrührerischer Absichten verhaftet. — Dem ,,Eourrier de Paris" zufolge ist davon die Rede, die denn Beginn deS italienischen Krieges gebildeten vierten Bataillone der 102 Linienrcgimcnter wieder cinzuzic- hen. — Die „Union Bretoune" bezeichnet den Schisss- capitän La Ronciüre le Nour» als den Nachfolger des Eontrcadmirals Clavaud im Eommando der östlichen Schiffsdivision. Die Dampsfregattc „la Renommee" geht zur Ablösung der „Nömösis" unter der Flagge des Eontrcadmirals Page nach Cochinchina. Haag, 25». September. (K. Z.) In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer legte der Finanzminiftcr die Budgetentwürfe für 1860 vor und thciltc iw seiner betreffenden Rede mit, daß, trotzdem im Interesse unsrer Wehrkraft außergewöhnliche Summe» gefordert werden, die verfügbaren Beträge in diesem Jahre noch beteutender sei» würden, alö im vorigen. Tie Summe, welche in sechs Jahren alo zinsfreier Vorschuß für Eiicu- bahn Anlagen vorgcschossen wird, beträgt etwa 28'u Mill., die Zinsgarantie für diese Ausgaben höchstens 3,537,000 Fl. Für diese Ausgaben sollen im Beginne des nächsten Jahres bereits 23 Millionen verfügbar sein. Die Kosten des projectirten neuen Wasserweges von Amsterdam zur See sind auf l8V« Millionen veranschlagt, die auf sieben Jahre vertheilt werden. Man erwartet, das dieses große Unternehmen für Rechnung des Staates ansgcsührt und der dcsfallsige Gesetzentwurf bald vorgclegt werden wird. Das Budget für 1860 beläuft sich auf 73,333,35,3 Fl. Am Schlüsse seines Vortrags thcilte der Minister mit, daß binnen zehn Jahren ein Capital von 122'u Mill. Fl. zur Schuldentilgung verwandt worden ist. 06 Turin, 23. September. Die Minister Ratazzi, Dabormida, Monticielli und Easati sind nach Mailand und Monza abgcgangcn ; eben dahin begab sich ein Häuf lein Senatoren und Deputirte, um mit der romagne- sisckcn Deputation zu sraternisireu. Vom 1. Januar 1861 wird für Maße und Gewichte un Lombardischen das Dccimalsystem eingeführt. Wegen Errichtung einer GardasecsiottiUe ist das Marincpersonal vermehrt worden. 06 Pavia, 21. September. Am Vorabend der An kunft der Königs wurden mehrer» hiesigen Beamten und Professoren Entlassungsdecretc zugcstcllt. 06 Parma, 22. September. Für das pröjectirte Anlehen sollen Staatsgüter als Garantie dargeboten werden. Der Dictator, heißt cs, habe befohlen, daß die Notariatsurkundc im Namen Victor Emanucl'S ausgefcrtigt werde, ein Verfahren, welches das rücksichts lose Treiben der Annerionspartei neuerdings in bclles Licht seht. 06 Spezzia, 16. September. Baron Tholosano, Eom Mandant des sardinischen Uebungsgeschwadcrs, das die vorzüglichsten Häsen der afrikanischen Küste besuchen wird, ist u. A. auch mit einer Mission bei dem Bel voir Tunis beauftragt. Bologna, 19. September. Der „Judepcndance" wird jetzt ausführlicher, als in den bisher bekannt ge wordenen Mittbeilungen geschrieben, daß der Bundes General Fanti die Bildung zweier Vcrthcidigungs- Linien in der Romagna angrordnct hat. Das Ee„ trum der ersten bildet die Cattolica; diese Linie zieht sich links bis ans Meer, rechts bis an die Berge bei Pesaro; in der Cattolica, die stark befestigt wird, hat General Mezzacapo sein Hauptquartier; General Roselli comman- dirt die Reserve, Fanti wirb den Oberbefehl übernehmen. Die Armer der Romagnolen, die diese Linien besetzen soll und gegenwärtig eoncentrirt wird, ist 12,000 Mann stark. Die Romagnolen werden in den Ortschaften im Innern des Landes durch Toscancr ersetzt, die vorzüglich den Po im Auge behalten sollen. — Wie die „Opinione" aus Bologna schreibt, wird sich eine zweite Deputation nach Frankreich begeben. Au» Madrid, 25». September, wird telegrapbirt: Man zählt in diesem Augenblicke 8 englische Schiffe zu Gibraltar. Dir „Eorrekp. autogr." erklärt, daß Spanien an keine Eroberung Marokkos denke, es wolle Genugthuung und werde sich selbe nöthigenfalls mit den Waffen verschaffen. ProvinMnachrichten. H Zwickau, 27. September. Eine gräßliche Untbat ist in unsrer Nähe geschehen. Gestern Nachmittag ist der Bauunternehmer Grvßcl an der Schwarzenberger Eisenbahn in einem Gebüsche in der Nähe der Prinzen höhle ermordet ausgrfunden worden. Größel batte gestern Nachmittag 1 Uhr seine Wohnung in Hartenstein mit circa 300 Thlrn. verlassen, um seinen Arbeitern an der Bahn Lohn auszuzahlen, war aber am Werkplaße nicht eingetrofsen. Erkundigungen in den Nachmittag stunden in seiner Wohnung hatten ergeben, daß er die selbe um dir gewöhnlich« Zeit verlaflcn, und über sein Verbleiben «»gestellte Erörterungen hattrn zur Auffindung seiner Leiwe geführt. An derselben hat man, wir glaub haft versichert wird, eine Htrbnmnde am Kopfe und mehrere Stiche unten am Halse wakrgenommen, und von seinem mitgenommenen Geld« baden sich noch 50 Thlr. in der Brusttaschc des Rockes vorgefunden. London, 26. September. (H. N.) Der „Morning- feindlichen Schaar ganz unvermuthet in den Rücken. Ein Post" zufolge ijl die italienische Angelegenheit überaus heftiges Gemetzel entbrannte; die Münden tämps- noch nicht arrangirt; ebenso wenig ist cs ------- - llebernahme eines Theils der österreichischen Staatsschuld abjetten der Lombardei zu einem Arran^uunt ßekMmeuL diejRcise des König» Ser Belgier hab. keinen?ezig auf die-Congrrßsi qr: «in Kongress werde mcht stalDnSrn^ dieSEinvcrfetl ang der Htzrzogtbümer In Piem- ut sei wahr schMlich. Die „Times" erachtet dagegen «ine derartige Einverleibung für sehr unwahrscheinlich. St. Petersburg, 21. September. (N. Pr. Z.) Die BolljährigkeitSfeier Sr. kaisrrl. Hoheit des Groß fürsten Thronfolgers hat gestern im Winterpalast unter glänzender Brtheiligung aller Würdenträger und aller Stände stattgefunden. Neben den russisch - griechi schen Geistlichen, welche in der Kapelle ihren Sitz ein nahmen, bemerkte mau auch den katholischen Erzbischof Schilinski und den protestantischen Gencralsuperintenden- ten 0>. Uhlemann. Um A2 Uhr trugen Fürst Orloff, Fürst Menschikofs und Graf Bludoff die NeichSinsignien vom Diamantensaal in die große Kapelle. Unmittelbar darauf betrat das diplomatische Corps die Kapelle, ge führt vom französischen Gesandten; danach die Minister und der gcsammte H»l mit seinen Damen. Der Me tropolit erhebt sich mit den Gliedern der heiligen Synode, geht der kaiserlichen Familie einige Schritte entgegen und empfängt Ihre Majestäten an der Thür des Gotteshau ses. Die Kaiserin trägt den Hcrmelinmantel, der Kaiser ist in Kosakcnuniform. Auch der Eäsarewitsch trägt die hellblaue Uniform eines Hetmans aller Kosaken — einer Würde, die auch der Kaiser als Thronerbe bekleidete. Vor den Majestäten steht die Tafel mit den Reichsinsig nien. Sobald die kaiserliche Familie Platz genommen, beginnt der Gottesdienst. Es ist A3 Uhr, als Se. Ma jestät der Kaiser sich erhebt und den Großfürsten-Thron- folger zu einem mit Goldtuch bedeckten Pulte geleitet, auf welchem Kreuz und Evangelium liegen. Der Me tropolit überreicht Sr. kaiserlichen Hoheit die Scbwurfor- mcl. Se. kaiserliche Hoheit nimmt das Dokument in die linke Hand, erhebt die rechte zum Schwur und verliest diese Worte: „Im Namen des allmächtigen Gatte« und vor seinem hei ligen Evangeliupi schwöre und verspreche ich, treu und loval zu dienen Sr. kaiserlichen Majestät, meincm allergnädigsten Souve rän und Vater, unb ihm zu gehorchen in Allem, ohne mein be ben zu sparen bi« zum letzten Tropfen meine« Blutes; aufrecht zu erhalte» und zu vrrtheidigen mit all meinem Verstände, all meiner Kraft und nach all meinem Vermögen alle Rechte und Prärogative, die, gemäß den bestehenden oder zu erlassenden Ge setzen, der Selbstherrschaft, der Gewalt und der Souvcränetät Sr. kaiserlichen Majestät zukommen; mitzuwirlcn in Allem, wa« der treue Dienst Sr. kaiserlichen Majestät und da« Wohl de« Vaterlandes ei fordern, und solches zu thun in meiner Eigenschaft als der Erbe des Throne« aller Reuß n und der ihm vereinten Throne de« Königreichs Polen und dr« GroßherzogtdumS Finn land. Ich verpflichte mich und schwöre, die Erbfolgeordnung und die in den Reich«grundges,tzen nicdergelrgten Famiiienstaiu- ten aufrecht zu erhalten in aller Kraft und Unverletzlichkeit, so daß ich einst Rechenschaft darüber ablcgcn mag vor Gott und am jüngsten Gericht. Herr Golt, Vater und König der Könige! Lehre, kläre und leite mich auf der Bahn de« großen Dienstes, - die sich v.r mir öffnet! Deine Weisheit, die auf Deinem Throue sitze, möge mich geleit.«! Sende herab Deine Heiligen von der Höhe des Himmels, daß ich begreife, wa« wodlgcfälliz ist vor Deinen Augen und gerecht nach Deinem Gesche! Mein Heiz sei in Deinen Händen! Amen." Der Großfürst - Thronfolger hatte die Eidesformel nnter tiefem Schweigen verlesen ; vom Metropoliten ersucht, sie zn unterzeichnen, setzt er seinen Namen unter das Dokument, nnd zwar auf dem Tische der Reichsinsignien. Der Kaiser tritt seinem Sohne einen Schritt entgegen, und der Großfürst liegt in den Annen des Vaters, der ihn lange in inniger Umanuung hält und der Mutter znführt, die ihn herzt nnd küßt. Der Donner von hun dert Geschützen nnd der Schlag säminllichcr Glocken St. Petersburgs schallt in die Kirche und mischt die Rüh rung der Anwesenden mit Gefühlen von Mackt und Größe. Von Neuem geordnet bcgiebt sich das Cort-gc unter dem Klange der Militärmufik durch den Wassen- und Bildersaal nach dem St. Georgsaal. Ihre Majestät die Kaiserin besteigt den Thron und bleibt vor dem Ses sel stehen; der Kaiser hält sich auf der zweiten Stufe und sofort verliest der Erzpricster Baganvff, Großalmo senier der Garde, den Fahneneid, welchen der Thron folger Eäsarewitsch Wort für Wort nachspricht. Die Of fiziere und Truppen bedecken sich, die Fahnen defilircn und unter Fanfaren kehrt der kaiserliche Zug in die in ner» Gemächer zurück. Die Diplomatie, die Minister, die Generalität, die höchsten Beamten und Bügerabord- nungen folgen zur Gratulationsrour. Abends war die Stadt glänzend erleuchtet. — Ein kaiserliches Mani fest vom heutigen Tage setzt das Volk von der Eideslei stung des Thronfolgers in Kenntniß. — (Pr. Ztg.) Die BaUernemancipation, diese für die innere Entwickelung Rußlands wichtigste Ange legenheit, schreitet zwar unaufhaltsam vorwärts, dennoch aber nicht in einer Weise, wie sie den humanen Wün schen des K aisers Alerandcr II. entsprechen mag. Dies sind wir berechtigt, aus einer Anrede zu schließen, welche Sc. Majestät in Zarskojc-Selo an die vor seinen Thron bcrufeflen Mitglieder des Gouverncmentscomitös am 16. d. M. gerichtet hat und welche die russischen Blätter jetzt im Wortlaut mittheilen. ES heißt darin: „AIS Ich noch Thronfolger war, galt Ich Mir selbst als der erste Edelmann, Ich war stolz darauf, Ich bin jetzt stolz darauf und werbe nicht aufhöicn, Mich Jbrem Stande zuzu zählen. Mit vollem Vertrauen auf Sie habe Ich diese Ange legenheit begonnen, mit demselben Vertrauen habe Ich Sie hieiher berufen. Jur Erläuterung Ihrer Obliegenheiten habe Ich eine Instruction aufsctzen lassen, die Ihnen mitgetheilt worden ist, dieselbe hat Mißverständnisse hervorgerufen, die, wie Ich' hoff«, aufgeklärt worden sind. Ich weiß, Sie selbst, Meine Herren, sind überzeugt, daß die Angelegenheit ohne Opfer nicht zu Stande gebracht werden kann, ^iber Ich will, daß diese Opfer so wenig als möglich gefühlt werden; Ich werde Mich bestreben. Ihnen behilflich zu sein und rechne auf Ihre Mitwirkung. Ich hoffe, daß Sie Mein Vertrauen rechtfertigen werben, nicht allein mit Morten — sondern durch That." — Uebcr die Gefangennchmung Schamvl's liegt noch kein weiterer schriftlicher Bericht vor, dagegen erfahrt man aus dem mündlichen Rapporte des Oberst leutnants Grabbe l derselbe ist zum Lohne für seine frohe Botschaft zum Obersten und kaiserlichen Adjutanten be fördert worden) die folgenden nähern Angaben, die bisher noch nicht mitgetheilt worden find: Nach mehrfachen Nie derlagen hatte sich Schamvl mit 400 ihm treu geblie benen Müridcn in Gunib cingejchloffen, einem auf steilen Felsen gelegenen Forst, zu dem rin einziger, sehr schmaler Pfad führte; kurz Schamyl's Position war eine so vor treffliche, daß eine einzige Compagnie sie gegen «ine ganze Armee Monate lang verteidigen konnte. Fürst Barja tinSki kam nun auf den Gedanken, den Angriff zu gleicher Zeit von zwei Seiten aus zu unternehmen. Während eine Colonne gegen den erwähnte« schmalen Pfad vor rückte, klimmten einige hundert Freiwillige auf der rnt- aegengejetztc« Seite mit ebenso großer Berwegrnhcit als Anstrengung den Felsen hinauf und fielen so der kleinen schon über tuj tm verzweifelt; von den 400 blieben nur 47 am Leben n Staatsschuld EWamyl hatte sich zuletzt in «ine in den Felsen gehauene Löble zurückgezogen. Fürst Barjatinski forderte ihn auf, sich zu ergeben. Er zeigte sich an der Oeffnung der Dk^lc und fragte nack den Bedingungen. „Tritt ohne jßde Bedingung aus deinem Versteck heraus", sagte der Fürst. Sckamyl trat heraus. „Bist du Sckamyl?" — „Ja" antwortete dieser. — „Dein Leben ist Dir geschenkt, anch behältst Du Deine Frauen und Schätze. Morgen schicke ich Dick nach St. Petersburg ; vom Kaiser, meinem erhabenen .Herrn, hängt die schließliche Bestimmung über Dein Schicksal ab." Schamyl beugte schweigend das Haupt. „Ich babe sehr lange in Tiflis auf Dick gewartet," fuhr -er Fürst fort, „ich hatte gehofft, Du würdest Dick selbst ergeben; aber Du hast mich gezwungen, Dich hier aufzusuchcn." Dann wandte sich der Fürst an den Oberst leutnant Grabbe und sagte: „Reisen Sie sofort nack St. Petersburg und berichten Sr. Majestät Alles, wo von Sie eben Zeuge gewesen. Ich schicke keinen schrift lichcn Bericht; ein detaillirtrr Rapport wird zugleich mit Schamyl selbst cintreffen." — So wird dem „Nord" der Hergang gcsänldert. 06 Bombay, 20. August. Gegen 10,000 Mann europäischer Truppen nahmen ihre Entlassung und werden nach der Heimath cingeschiffl. Prendergast Accountant, Gcneralcommandant von Madras, kommt wegen Unterschlagung öffentlicher Gelder vor Gericht. Ein Stcmpclgcsctz ist der gesetzgebenden Versammlung vorgelegt worden. 06 Hongkong, 10. August. Nähere Berichte über die Pciho-A ffairc sind bis jetzt nicht eingcgangen. Der amerikauischc Gesandte ist wahrscheinlich schon nach Peking vorgekommen. Admiral Hope's Befinden ist noch immer bedenklich. Im Norden Chinas und in Scban ghai wurden mehrere Europäer von Chinesen theils miß handelt, theils gctödtet. — Am 2. August zeigte sich in Amoy ein prachtvolles Nordlicht. Kirche^ mit Ga' ihre» f den Ter für der diesem. Pi, die hles immer l für Ab man sch zur Er! gangen, einigen fchen H stück, den, un werdet«; halten. für uns lanchtl der Sta Kirchfah Gönne fertigun der sich durch m Fischer l Saale d von den bereits mations vom 21 Sendunj Ealam! Totalbet Namens Dankes circa 42 glänzend Tage, w durch of aufs Nci Gutes z empfinge sich fast ihre The wir von Schütten zur Lind endlich I Gaben a Ealamitc werden, alle Gru Baue fta der Bau daß erst, die Hin tcn Sch berizen 1 und nack geben h; beraumt Auj öffentlich. schön, itzuN nicht ,ue! L'rai Freib Agenturc Lei! S Donner von üreröei von von auck» nock Fahrten und Bll Dv betreffe nl v§ Gu
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