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wie «11 2.5LS1 2^/7 o^e/7 ^^^//(/e/e/7 M)(/6//6/7 e^M/c^ Le/ Ver/a'Lk §UL?SV «5^0/?, Lsr///r ^<9 /F Zigarctteneinkauf zu einem längcrct Telepkongespräch. -- - -- - — Ministerium hielt, in dem er beschi „Hast Du Dich freimachen- können? ch» leistest mir doch Ge ¬ sellschaft?« „Grund! vergißmeinnichtblauer und rosenroter Tünche > etwas anderes ahnte sie nicht: das; Snobchen - . frieb ganz aus dem Gedächtnis verloren hatte und verlobtVar. Sie brachte überhaupt alles durcheinander. Und dabella und Vincenz im Grunde genommen zwei große Kindehvaren. die noch nichts erlebt batten, und sich Lvmis — Kult — lrörperlicke Betätigung un6r Kaktee ttagk Graf Fahl erwartete sie bereits, als der Wagen vor dem 's ' :schäfigt war. „Ich habe Hunger und will ftÄstücken erklärte Della. Weltall > anstreicht. Und seinen H 1 ' ... Und davella und Vincenz im Grunde genommen zwei große Kinde»varen, die noch nichts erlebt hatten, und sich daher einbild^», durchaus etwas erleben zu müssen; und da Vincenz als ämcr Malersmann bester in den Wolken als auf der Erde ^scheid wußte, so verschleppte er Della mit sich in seine höheft Regionen und verdrehte ihr solange den Kopf, bis sie ausbren schönen Beinen keinen rechten Halt mehr hatte und auch »der Luft umhcrflvg. Und dann schnappten sie beide gänzlichwer und beschlossen durchzubrennen. Wohin, stand noch nicht ist: psychisch jedenfalls ins Glück und geo graphisch nach del Süden. Zur festgesetzt» Stunde erwartete er sie auf dem Bahn hof. Der Zug stak schon bereit. Vincenz trug einen Loden anzug mit odligaterPumphosen. Ihm war deüngstigeuv yeig. Sein Gepäck, ihr gneinsames Gepäck, stand neben ihm. Es setzte sich aus zwei Rsetaschen zusammen, aus deren einer das DtalerhandwerkszeuKestgeschnallt war. Endlich kam sieben Bahnsteig entlang getrippelt. Ihr Gesichtchen glühte. AN ihr war beängstigend heiß. Der Zug mußte hld adfahren. Es gatt cu;o, sich einen Platz zu sichern. Vinchz riß eine Abteiltür auf und sprang hinein. Dann beugte s sich heraus und bedeutete Della, ihm die leichten Gepäckstückes» reichen. Sie tat einen Blick in da reichlich angefüllte und tzuchburchzogene Abteil dritter Klasse. Ein Schauder überlief 1-, der in eme Gänsehaut anLartele. Sie sah sich im Geiste sch» an Vincenz' Seite mit Rucksäcken und Nagelschuhen aus » Schwabinger Landstraße einher wandeln. Und dann bücktiste sich — gedankenlos, mechanisch, automatisch bückce sie ssiÄ'n der Richtung der Taschen und streckte das weißbehandschsi!« Händchen danach ans. Weiter kam sie nicht. Ihr wurds schwarz vor den Augen, und sie glaubte, umsinken zu müsste. Und da setzte die Erlmchiung euu Wohin» war sie geraten? Was in aller Welt trieb sie eigentlich für Unfug auf dies-m Bahnsteig? Wenn sie gesehen würde? Wenn etwas von derHnzcn Geschichte ruchbar werden könnte! Und — oh, über dn untilgbare Schmach — wenn Pia Annunziata auch nur einen Bruchteil davon erführe! Sie ließ alles gehen und stchen und rannte den Bahnsteig hinunter, durch die Sperre und,ruf die Straße, warf sich ins erste beste Auto und schrie dem Thauffeur zu, sie eine halbe Stunde durch den Tiergarten zu^ahren. Sie kauerte in einer Ecke und weinte sich die Seele aui dem Leibe. Dann kam sie nach und nach wieder zu sich und »achte sich zurecht. Sie hatte einen Entschluß gefaßt und glaüite, ihren Weg ganz klar 2 Beilage zu Nr. 259 de» AutzrageVlatteß und Anzeiger« fllr da« Erzgebirge. Frettag, den 4 November iSSS entzückt«, entgegnete er. ... in» Unionhotel zu gehen. Die beiden be ¬ gaben sich in da» bei der vorgerückten Stunde schon fast leere Restaurant und nahmen an einem versteckten Ecktisch Platz. Und dann ging Della auf ihr Ziel lo». .Hobst Rheinwart, begann sie, „ich habe einen häßliche» Traum gehabt.« „Liebe?" erkundigte er sich. —«WM „Etwas AehnlicheS.« '«EWWWMWW „Der Maler?" fragte er Welter. Sie zuckte zusammen. „Wie kommst Du darauf?« „Ich bin doch nicht blind und taub!« erwiderte er mit einiger Schroffheit, die sie bisher noch nie an ihm bemerkt. „Und dann läßt Du das alles geschehen?" warf sie ihm vor. „Bist Du denn nicht mein Verlobter?« Er lächelte freundlich. „Wie Dir die Laune gerade danach steht, liebste Della." Sie schwieg, denn sie merkte, wie verändert er war. Set» scharf geschnittenes, schmales Gesicht, dessen gleichbleibender Ernst sie ost nervös gemacht hatte, erschien ihr heute noch ernster. Und in seinen offenen Augen lag etwas wie Kummer und Besorgtheit. Er sah vor sich hin auf daS Tischtuch, al» « jetzt in leisem, gütigem Ton das Wort an sie richtete. „War es sehr schlimm?" meinte er. „Es ist noch alles gut gegangen.« Auch sie blickte nieder und nestelte an ihrem Kleide. Und als der Manu jetzt, ohne ein Wort zu sagen, verstohlen ihre Hand ergriff und a» die Lippen führte, hätte sie fast laut aufgeschluchzt. Aber Della wollte nicht wieder in den Fehler mangelnder Willens kraft zurückfalleu, da sie ihren Weg doch klar vor sich zu seheu glaubte. „Wir wollen bald heiraten, Jobst Rheinwart«, kündigte Della kurz und peremptorisch an. „Grundsätzlich entzückt", lautete feine Antwort. Sie verbiß ihren Acrger, um ihre Tatkraft für daS Kom mende aufrechtzuerhalten. „Und außerdem wünsche ich, daß die« innerhalb dreier Tage geschieht. Wir werden «ach Eng land fliegen!" Er erstarrte ob dieser Formlosigkeit verständnislos. ,Hch werde Dir erklären", ergänzte sie mit dem Tonfall erzwungener Ruhe. „Man muß im Leben immer genau wissen, was man will, und ich will in Kultur leben und Gräfin Fahl sein. Wer bürgt mir dafür, daß Du nicht ab- springst? Also in den nächsten drei Tagen, wem» ich Litte« darf.« Noch immer sah er sie entgeistert an. „Warum sagst Du jetzt nicht: grundsätzlich entzückt?« fragte Snobchen. „Weil ich es nicht bin!" Seine zitternde Stimme versagt« fast von der verhaltenen Erregung. „Und jetzt, liebe Della, werde auch ich Dir etwas erklären. Das Schicksal hat mir hente dis bittere, längst geahnte und immer wieder abgewehrte Erfahrung beigebracht, daß ich für Dich nicht mehr und nicht weniger bin als ein — immerhin ziemlich wichtiger — Faktor in Deinem Snobtum. Wäre ich nicht ein armer Teufel, süße Della, ich nähme Dich auf meine Arme und trüge Dich an» Ende der Welt. Nach Deinem bisherigen Verhalten durfte ich als Mann und anständiger Mensch nur warten. Vielleicht durfte ich nicht einmal solange warten, wie ich eS getan habe. Aber ich batte nicht die Kraft, mich von Dir loszureißen,» Du sündhaft schönes, gutes, kluges und doch so dummes Mädel! So hast Du mich um mein Glück gebracht, wenigstens cm Deiner Seite leben zu können, und mich um die Hoffnung betrogen, mir vielleicht Deine wahre Zuneigung doch noch zu erwerben. Ich darf Dich nunmehr Wohl bitten, unsere Ver lobung als gewesen zu betrachten. Wollen wir jetzt gehen?" Wollstoffttek-er D ^-'üc diesen Winter ha- uns die Lnbuftrb eine o besonders reiche y'.'Swahl an Wollstoffen ge- bracht, feine, einfarbig Gewebe, bann melierte sowie W"» grost und klein gemöllert«, schwere und leichte, dicht« f/Äw und poröse, sehr w-äche. — Von den Farben sin> di« sKtzl mittleren Tön« ^Vorzüge, etwa ein warmes Not, «in ziemlich betontes Lila »-> d, wie immer, Marineblau. Sin- farbig-Schwarz wird mehr in Seide verwendet; schwarze, wetff gesprenkelte Mollstoife und solche mit kleinen feinen Mustern da- V? a gegen sind sehr > <üebt. — Die Formen der Wollstoffklcider wirken im allgemeinen einfach; die Mehrzahl der Röcke ist durch Falten erweitert, d'< entweder oben, unter dem Gürtel, ober erst in Hü ft- V höhe. LcMnen und die nicht selten gerade durch .^re asymmetrische M Anordnung einen grosten Schick erhalten. - )aS Lharakteristische M km den Taillen ist der vorn diagonal d'- ueinandergreifende Schluff. der durch farblich abstechenbe Knöpfe sowie urch belle Blenden, aber auch durch ein einseitiges Revers .«tont wird. - Der Herbst- und Mint-rhut ist klein, schräg auf dem Kopf ,.yenb und oft von kleidsamer Turbanform. Als Material kommen neben feinen, sehr seichen Filzarten vor allem Samt in Frage, der gerade für die erwähnten Turbane auffer- ordentlich gut geeignet ist. Sin sehr schmeichelndes Ätkribut es modernen MinterhuteS ist der koken« Schl«i-r, schräger Linie über das Gesicht sich legt. — Zu allen Modellen sind Lyon-Schnitte erhältlich. A.K. H LSS4 Kleid auS rotem Mollgeor- gzs?ö Straffenkleib aus «musterten, gelte mit rückwärts aufgeknöpftem Wollstoff mit vorteilhaften Teilun- Eapekragen, der vorn kurze Uber- gen, die am Rock in Falten über- ürmel bildet. Aparte Gamierung au» gehen. Zur Betonung sind Stepp- wecffem Pikee. Lyon.SchnItt, nähte auSgeführt. Knop garnierung. K-V Gr. 42, 44, 46 und 4S (Gr. Schnitt). Syon.Schnitt,Gr44u.4S(Sr.SchnilH LLL- gZSSI Straffenkleidau» grünem ZZSSZ Scraffenkletö auS taupe- 1 Wollstoff, mit Heller Selb» apart farbenem Wollstoff. Die mit ort- verarbeitet; diese kann in watkem gineilem Ärmel versehene Taille H Grün gehalten sein, knöpf« und zeigt einen asymmetrischen Kragen " Gürtelschnalle sind versilbert. Rock und einen weiffen Pikee-Linsat». s mit Falten. Syon-Schnitt 6yon - Schnitt erhältlich. Sröff« 44 und 4S (Gr. Schnitt). Grdffe 44 und 4S (Gr. Schnitt). /re//7/rt/eZ, a/, c/e/r k^ef/as c//e/e, S/a//« ve/rclen oc/er- /rS/«aen/ü/k a/r e/e/r k^er/as 6 7 L?o/r, Ler7//r LO /s. Snobaen Vtzzählttng von AlikreWrieger übersüngenven Funken nicht hatte erwehren können. Snob chen tzfroch sich, und Della verknallte sich bi» über beide AhrenVlnsangS war sie über sich selbst wütend, bis sie die Nutzlosivft dieses auS Unerfahrenheit angewendeten Gegen- mittels ikannte. Dann gab sie eS auf, ihren Empfindungen in gewohwr Weise Zwang aufzuerlegen, und überließ sich um so willemer dem süßen Gaukelspiel ihres naiürlichen Tem- wenig s Es war .... im Tau der , Und um ihn herum lag ein süffisanter Zm ", fordernder Unnahbarkeit, der ganze Inbegriff üstes Snob- tum»! — D '' " s'", s", ' ' erworben. Er stammte von ihrer Busenfreundin Psi mit der zusammen sie m Vevev — " —c... >—r allerintimste Freundin ! und war die Ti " Della sich auch eng an eine baycri auch Pi, in ihrem Stammbuch r noch em Pensionsjahr in Brighton, woselbst Della erstensfmit einer Vertreterin des schottischen Hochadels, zweitens mit einer zierlichen Französin aus einer zwar verarmten, ccher sonst ganz bourbonentreuen Vicomtefamilie eine Leberss- frmndschast schloß. Auch diese zwei jungen Damen durften siH NN Gtammbnche verewigen. Und jetzt war Della wiedc-r ZU Hause und Verivertete die Früchte ihrer Erziehung. Sie sprach wunüernett französisch, englisch und italienisch uni) verstand allerhand Notwendiges von Musik und Literatur. Sie fuhr einen hundertpferdigen Sportwagen, war eine gute Turnier- reUtuin, spielte bemerkenswert Tennis und tanzte vollende!. Der Vollständigkeit halber bliebe allenfalls noch zu er wähnen, baß Della offiziell verlobt war, und zwar mit d«m Grasen Jobst Rheinwart von Fnyl-Knferstciu. Schon seit über einem halben Jahr bestand oiese Verlobung. Die beide» schönen jungen Menschenkinder hatten zuerst viel zusammen getanzt, bann sich naturgemäß ausgiebig über fabelhaft ernste dinge unterhalten und mzwlschen bis zur Unkenntlichkeit ür- riuander verliebt. Hiervon ganz abgesehen, war Della damals gerade auf Wunsch ihrer Eltern in Oel gemalt worden. Vincenz Hochscheid, ein lieber Mensch und tüchtiger Könner auf dem sicheren Wege tu Erfolg und Namen, hatte ein nennenswertes Honorar für die» Konterfei bezogen, im Austausch dagegen jedoch in sclbigeS Bild sein ganzes Herz hineingcpinselt, sofern es nicht schon vorher durch eme wilde Leidenschaft für das Original lichter loh in Flammen aufgegangen war. Die während der Sitzungen aufsichtführende Gegenwart der Mutter hatte hieran nichts zu ändern vermocht. Er staunlicher aber mutete es an, oaß Della sich dem Eindruck von Vincenz Hochscheids bezwingendem Naturburschentum, der Wirkung von etwas Atelierzauber, Kunstlerromantik und Tevpenttngeruch und schließlich auch der Ansteckung durch den Vl« Della da» Licht diese^Welt erblickte, hielt sie keinen massiv goldenen Löffel »m Ktrstxnmündchen. Da» ist schon an dir zwanzig Jahre her und sast-zar nicht mehr wahr. Jetzt ist ihr Vaier von Beruf Komme«e»rat, während sich von der Mutter schlechterdings nicht mebrckcigen läßt, a!S daß sie als eine geborene Piesecke in die damals noch keineswegs mit Glücksgütern überhäufte Ehe ging. Der Lebensbund hat dann durch eisernen Fleiß sehr erbeblicherVReichtum gezeitigt, hin- sichtlich der Nachkommenschaft jedochsich mit einem einzigen, dafür aber hervorragenden Exemplar V-gnügt. Della durfte also nach Form und Inhalt als regelrechtes Prachtmädel gelten. Da aber hienieo», bedauerlicherweise nicht» vollkommen sein soll, so war auchsie mit einem Fehler behaftet: sie war ein aufgelegter Snob. Zbr selbst konnte aus dieser Tatsache eigentlich kein Vorwurf gsnacht werden. Sie stellte lediglich das unverfälschte Produkt Ger Erziehung dar, mit der ihre Eltern zu viel des Guten ged» hatten. Sonst war Della so hübsch, daß bei ihrem Anblick^eder Mann sich reinen Herzen» freute. — Sie war gewachst^ wie ein Licht, stand schlank und rank auf kerzengeraden V^ien. Und der der bereits oben erwähnte rubinrote, mmer ein klein feuchte Kirckchenmund, das war überhaust kein Mund. >r ein symoolisierter Kuß, ein dunkelroG Rosenblatt lg herauS- Den Namen Snobchen hatte sie sich schon frühzeitig im Pensionat gewesen wcsi Ihre , i hieß in Wirklichkeit Pia Animnziata achter einer Erzherzogin. Am Genfer See schloß ische Erlaucht an, die si verewigen durfte. Damuckam