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Iuer Tageblatt --. UM Dr Aas Erzgebirge eikiMMli,«a-^aa Eachaltra--K arEch« oekmmtmachuagea desRate» v« Stü-1 «A öe-Mwg«rchtt-we. Dienstag» äen iS Oktober 1932 21. Jahrgang S S!. letzungm mit dm linken Oberarm. Ave in «inen Wortwechsel, der in eine Schlä gerei au-artete. Dali et wurde ein Angehöriger der Diser- , —.^tzt. Die Polizei nahm hier sechs Ver- Haftungen vor. Bet der Auflösung eines au« 100 urvifor- mierten Naiionaisogialisten bestehenden Demonstration-- zugeS in der Äollnowstraßr im Nord osten verlötete die Polizei den Führer des Zugeö und zwei Teilnehmer. In di« auf der FroLenstvaße befindlichen Parieiräume der Deutschen Volksgemeinschaft. einer Absplitterung von dm Nationalsozialisten, drangen etwa !5 bis 20 Nationalsozia listen ein und durchsuchten GchmMische und andere Br- hälicr nach Belastungsmaterial.' Di« Beteiltem enttarnen unerkannt in der Dmikelhrit. Zu einem ähnlichen Vorfall kam «S in einem Werbelokal des Stahlhelms. Lier drang eine größere Anzahl Nationalsozialisten ein, schlug auf einige Stahlhelm«, die sich dorr noch aufhielren, ein, und demolierte verschieden« EinrichkmgSgegenstände. Herbet gerufenen Volizeibeamten a«lang es nur unter Anwendung bei Gummiknüppels, die Ruhe wieder herzustellen. Sieben Nationalsozialisten wurden zwang-gestellt und der poli tischen Polijei zugeführt. Wieder Politische Zusammenstöße in Altona Altona, iS. Ott. In der Bürgerstraße hüben am Freitagabend etwa 40 Kommunisten einen Straßenbahn zug der Linie 89 angeh alten und die Fahrgäste zum AuS- steigen gezwungen. Einige auösteigende Nationalsozialisten wurden mißhandelt. Zwei von ihnen trugen Kopfver letzungen davon. Einer erhielt einen Messerstich in dm Rücken. Beim Erscheinen der Polizei waren die Täter bereits geflüchtet. Kurz nach Mitternacht kam eS Ecke Schuhmacherstraße und SchauenLurger Strasse zu einer Schlägerei zwischen Angehörigen der NSDAP, und der iPD. Gin Reichsbannermann erhielt außer leichten Ver- t einem Schulterriemen eiiftn Messerstich in Tote unä Venvunäete SchMt III M urch^ein Nationalsozialist so schwer verletzt ^wurden, daß Drei Nationalsozialisten verwundet «°«>.-r°«' ner-Dre-den. Am Nachmittag fand !n der^Lall« ^7 söziaMttsL!n°"«N^n CeneralapPell der national- !mtt T lowie der Hitlerjugend Am Anschluss daran wurde in der bi« auf den letzten Plch, besetzten Hall« «in« Wahttnndgebung ver- sprach«"' General Litzmann und Dr. Goebbels Bei dem Abmarsch der Nationalsozialisten kam cs im Stadtteil.Volkmar,dnrf in der zehnten Stund« zu einer Schiesserei. Als «in Trupp Nationalsozialisten an dem in der Kirchstrass« gelegenen Arbeiterheim vor- ÄnL dem Heim Schüsse gefallen sein. Tat- 5M.^en en« Anzahl Schüsse gewechselt. Dabei wurden drei Nationalsozialisten verwundet, einer von hnen schwer. Die Untersuchung ist noch nicht ab««, schlossen. Milse ZulammesMe In Dortmund 8 Tote, 12 Verletzt, Dortmund, 16. Oft. In den Morgenstunden kam r- an zwei Stellen der Stadt zu schweren Zusammenstößen zwischen nationalsozialistischen Zettelverteilern und Kom munisten. Die Polizei mußte mit der Schußwaffe und dem Gummiknüppel die Streitenden trennen. Nach den bis- hertgen Feststellungen wurden ein Nationalsozialist und eine unbeteiligte Frau getötet; 12 Personen, darunter ein Polt-eibeamter, wurden schwer verletzt. Zusammenstöho in Berlin B « rltn, 16. Olt. Zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten kam es in ber vergangenen Nacht im Nord westen der Stabt zu einer Schlägerei, bet d«r ein Kommu- uno em vtanonalsoztalist so schwer verletzt wurden, oay . sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Die Polizei mm . verhaftete 14 Beteiligte. Mitglieder der Eisernen Front Wablkundaebunae^^ta^""«?^ Ab*" -wei grosse und Nationalsozialisten gerielen heute vormittag in der Zuhörern Kultusminister a. D. yleiss. nen Front leicht derlei m Nachmittag sand in der Hall« 7 Haftungen vor. Bet Mutige polWche Zusammenstöbe i Mill. RM. erfahren. Dem Volumen nach ist st« um 7^4 Prozent, dem Wert nach jedoch nur um 3Vv Prozent K«- stiegen. ES macht stck jetzt dl« Preisschere, d^ biSh^ wäh- rend der Krisen- und Depressionsmonate im Sinne einer Entlastung der Handelsbilanz wirkte, in der Richtung einer preismäßigen Belastung der HandelSLÜanz nachteilig be- merkbar. Da damit zu rechnen ist, daß die bauptsächl ch die Ausfuhr auSmachvnden Fertigwaren ssn Preise zunächst noch weiter sinken, während die den größten Dell Ler Käu fer bildenden Rohstoffe im Preise schon steiaen, wird daß Deutsch« AußenhandelSeraebniS der nächsten Zett von diesen Preiseinflüssen wesentlich mit aibhängen. rrechtsertigimgMriiiche Lr. Klwverr Stellungnahme zu den Borwürfen deS Untersuchungsausschusses Berlin, 1«. Oktober. Der früh«« Präsident der Preußen, kafft und preußisch« FinonMtnister Dr. Klepper äußerte sich h«vt< vormittag gegenüber Vertretern der Press« zu den Veröffent lichungen übe, seine Geschäftsführung. Er vettral dft AuMlu«-. daß die juristische Seit« vollkommen einwandfrei sei und dass er die politisch« und moralisch« Derantwortung für di« ihm vorgeworftne« Maßnahmen übernehme, und zwar ganz allein. T» sei fewswer- stündlich, dass der Staat ftine Mittel zur Unterstützung der staut«, politischen Linie verwendet, die die jeweilige Negierung verfolgt. Zn diesem Zwecke sei au» dem Konto v die argrarpolitisch« Kor respondenz „Grüne Blätter" finanziert worden. Sie habe di» Aufgabe gehabt, di« agrarpolitische Richtung der Preußenkais« zu fördern und die zahlreichen Angriff« abzuwehren, die in jener Zett gegen fi, gemchter wuSenl Sparer ftr noch «ine^and*rr ^«Mr- politische Korrespondenz unterstützt worden. Dr. Klepper bestritt entschieden, daß diese Mittel zur Beobachtung irgendwelcher polt- tifcher Bewegungen oder für ähnlich« Zwecke benutzt worden seien Daß er selbst irgendwelche persönlichen Vorteile davon ««habt habe, werd« jÄxr, der ihn kenne, von vornherein für «»«geschlossen halten. So habe er ja auch selbstverständlich von dem Tage ad, an dem «r preußischer Minister wurde, aus dk sehr viel höheren Be- züge au« seiner früheren Stellung verzichtet. Zu dem IL-Millionen-Kvedit erklärt« Dr. Klepper, daß nie- mal» weder mittelbar noch unmittelbar Verhandlungen mit der Stadt Köln stattgefunden haben und dass weder Reichskanzler Brü ning noch der Reichotagsprästdent eine Einflußnahme in dieser Angelegenheit versucht hätten. E« handelte sich lediglich um «m normales Kreditgeschäft mit de, Deutschen Bank, von dem 10 Mill. RM. im Wege der Ausrechnung bereit« abgedeckt seien. Reue Reden Papens Paderborn, IS. Oktober. In seiner Rede, die Reichskanzler von Papen heute vormittag Vor Der- tretern der westdeutschen Wirtschaft hielt, wi«S er mit Nachdruck darauf hin, dass die Wirtschaftspolitik der ReichSregterung zum vornehmsten Ziele habe, Arbeit und Brot zu schaffen. Der Kanzler stellte fest, dass eine fühlbar« Entlastung des ArbettSmarkte» bereit» eingetreten sei. Da eine Besserung jedoch nur langsam rintreten könne, habe sich der Reichsfinanzminister schon jetzt entschlossen, die monatliche Ausschüttung für die Wohlfahrtshilfe an die Gemeinden im Oktober von 50 auf 60 Millionen, im November um wettere fünf Millionen ssu erhöhen. Der Kanzler vertrat weiter di« Ansicht, dass die Schwierigkeiten au» der sogenann ten LohnsenkungSverordnung bereit» -um grüßten Teil überwunden seien und betonte, dass nur die Aussicht auf eine friedliche Durchführung de» Wirtschaftsplan«» der Reichsregierung di« Möglichkeit geb«, Arbeitslohn- Unterstützung und soziale Leistungen für den Winter zu erhöhen. Da» ReichSkabtnett hab« di« notwendigen Beschlüsse gefasst, .die in den nächsten Tagen verüffent- licht würden. Im weiteren «erlauf seiner Rede krat der Kanzler den Gerüchten entgegen- dass di« KontingentierungS- Politik die Währung gefährden könne. «ine solch« Ge fahr li«ge nicht vor. Der Reichskanzler sprach.ferner die Erwartung au», dass über da» Bestehen de» Still halteabkommen» hinaus da» Ausland sein« nach Deutsch- land geliehenen Gelder konsolidieren lässt, da ein aber maliger Ä^jug fremder Gelder gegenwärtig nicht mög lich sei. Jahre angestrengtester Arbeit und rigorosester Tparsanftett auf allen Gebieten der Sfftntlichen Wirt- schäft liegen vor un», erklärte der Kanzer. Das grosse Werk de» Wiederaufbaues erfordert da« Zusammen stehen aller gutwilligen deutschen Männer, «ine starke Staatsgewalt ist dazu da, dass ft- die inneren und äusseren UnstcherhettSfattoren nach Möglichkeit beseitigt. Aus diesem Grunde haben wir den Kampf um Deutsch» landS «echt und Freiheit aufnchmen wrtssen. Wiser Ziel ift Abrützmrg j» ganz OwaHa. Auch ft» der im»- ren Politik treten wir aus einem Zustande grosser Un stabilität heraus. Nicht wir, fuhr der Kanzler fort, haben eine anormale Situation geschaffen, sie ist da» Produkt der BerantwortungSscheu und Unbeständigkeit unserer deutschen Partetwesen». Wir haben allerdings den Entschluss gefasst, diese schleichend« Krankheit abzu kürzen und M versuchen, sie schnellstens zu heilen. 18 Jahre lang hatten die Parteien Zett, da» Volk zur Disziplin und Verantwortung zu erziehen. Wer von uns ein Zurück fordert, der fordert das schlimmste Ex periment, da» heute gemacht werden könnte. Zum Schlüsse erklärte der Kanzler, dass nicht nur die „Anonymität der politischen Verantwortlichkeit", sondern auch die „Anonymität der wirtschaftlichen Ver antwortlichkeit" beseitigt werden müsse. In -einer Dortmunder Rede ami Nachmittag ent wickelte der Kanzler etwa di« gleichen Gedankengängs wie in Paderborn und erklärte ergänzend, dass di« ReichSregterung keinerlei ungerechtfertigte Preissteige rungen zulassen werd«. Beide Reden des ReichSkanz- ler» wurden von den zahlreichen Zuhörern mit stür mischem Beifall ausgenommen. Mm späten Abend be gab .sich der Reichskanzler nach Berlin zurück. AurfthrSberlchuß 8» Millionen Der deutsche Außenhandel im September 1982 Berlin, IS. Okt. Die doutsche Handelsbilanz schließt im September 1932 mit einem Ausfuhrüberschuß in Höhe von 84 Millionen RM. gegenüber S7 Millionen im August. Die Einfuhr ist -gegenüber dem Vormonat um 29 Mill. RM. auf S60 Mill. RM. gestiegen. Diese Zu nahme bedeutet sowohl dem Wert wt« der Menge nach ein« Mehreinsuhr um etwa 8Z4 Prozent. Die einaeführten Roh stoffe, auf die 20 MA. RM. der Mchreinfuchr entfallen, weisen zum Teil ein« bedeutende Steigerung ihres durch- schnittlichen Werte» auf, während da» durchschnittliche Preisniveau der eingeführten Lebensmittel und Fertig warm weiter aibgesuicken ist. Di« AMchr hat gegenüber h«a v»«mat «me Zunahme um 16 Will. NW. auf 444 Wa» Vie „Kölnisch« Volftzeitung" anlangt, ft hab« di« Staat,, re-gierung <s für notwendig gehalten, st« in dieser Weift zu unter stützen. Wenn ein Blatt von solcher Bedeutung infolge der wirt schaftlichen Lage in Schwierigkeiten gerate, ft sei da» natürlich «i« Ausfall für die Regierung. Im Falle des »Magazin der Wirt schaft" gab Dr. Klepper offen zu, „hereingelegt" worden zu sein Den Kredit für Staatssekrtär Äbsgg erklärte Dr. Klepper damit daß eine Bank, mit der Dr. Abegg in Verbindung starü», zusammen« gebrochen war, ftdah er sich an eine andere Dank wenden mußt« Der Kredit sei von Dr. Abegg voll zurückgezahir worden. 2V7VVV ArbettsdienftwMige im freiwilligen Arbeitsdienst Berlin, 15. Ott. Nach Mitteilung deS Reichs- kommissarS für den freiwilligen Arbeitsdienst waren am 30. September 1932 207 375 AtbeitSdienstwilKge beschäf- tigi, also doppelt so viel wie am 1. August und die fast dreifache Zahl -gegenüber dm vor Erlaß der Verordnung vom 16. Juli Beschäftigten. Unter den LarvdeSarbettS- amtsbezirkm steht das Rheinland cm erster Stelle. Ihm folgen Hessen und Westfalen. Schluss der deutfcheu Koloulaltagung Berlin, 16. Oktober. Zum Schluss der deutschen Kolonialtagung hielt heute abend der Deutsche »Kolo- nialkriegerbund im grossen Saal der Neuen w«lt in der Hasenhetde ein Treffen ab, da» seh« stark besuch» war. Für di« Deutsche Kolonialgeftllschaft sprach Ex zellenz von Lindequist, der dem hohen Lied der Ka meradschaft, .die gerade in den Kolonien ausgeprägt gewesen sei, herzliche Worte widmete. General Ritter von Epp führte au-, der Wert der Kolonien liege darin dass man sie mit deutschen Menschen besiedele und au» ihnen ireueS und deutsches Landl mach». Kolonien könne man nicht danach abschätzen, «al au» ihnen herauSgeholt werden könne, sondern wie vielen Men schen sie eine Existenz gäben, die der deutsche Boden heute nicht mehr zu ernähren vermöge. Sechs nationalsozialistisch« Zeitungen verboten Köln, IS. Okt. Der Oberpräsibent ber Rhein provinz hat die in Köln erscheinend« nMonalsoaialistisch» La-eS-eittmg MeftdÄscha Beobachter- und fünf Locht«-