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> veuau, »u tztr. 256 da» Lu» raaevla««» und Lnzetger» Mr da» Erzaemrar. Sonntag, den SV. Oktober 1V8S „Grün? Mit meiner Begleitung, doppelt!" Awei freuen sich darauf, dem sorgenvoll ausspielenden Dritten da» Spiel vermasseln zu können. auf-ustellen. ES ist ein SM, dem die iJmitzges-öllen huM- aen, das man in der LaukbmÄolonHe in freund MchibaMch!er Runde spielt, in »der Familie, wenn ein paar Freunde da find, dem man sich auf den Sportplätzen »zwischen der sport lichen Betätigung hingibt und mit dem überall die Pausen uuSgeKllt weüden. Seine eigentliche Heimat über hat eS am Stammtisch. Hier spielt man den Skat mehr, dort weniger harmlos, hier mit allen Schikanen und dort ohne. Wo Männer Zusammenkommen, sind Skatspieler dabei. Die Zahl der Skater in Deutschland ist Legion, geht in die Hundevttausvnde. Und da dürfte Goethe doch nicht recht haben, wenn er sagt, daß man dann, »wenn man keine Ge danken mehr austauschen könne, Karten austausche. Gewiß, es gibt Typen, wie sie Otto Ernst darstellt in dem skatspielenden Lehrer, der in den Pausen seinen Kollegen ÄS zum letzten Augenblick von einem Grande erzählt und auch auf dem Nachhausewege sowie daheim von keiner ande- ven Sache -als vom Skatspiel spricht, über wenn man, wie daS hier in unserem Erzgebirge so üblich ist, dann und Da« Sud« vom Li«de: Plus und minus. Einer packt au«, der andere steckt ein. wann mal einen gemütlichen Skat im Freundeskreise „kloppt" und darüber -nicht die wichtigeren Dinge vergißt, dann ist das ein harmloses Mittel zur Unterhaltung, eine harmlose Ablenkung, wenn man nicht das Unglück hat, sie zu hoch bezahlen zu muffen. O. U. 1r. Der Llteste Deutsche hat Geburtstag Vertreter der Behörden, de» Keimatveretns und des Rund funks beglückwünschten den früheren Landwirt und jetzigen Insassen des Altersheims Neidenburg, Friedrich Sadowski, zu seinem 107. Geburtstag. Friedrich Sadowski, dessen Ge burtstagsfeier auch im ostpreußischen Rundfunk übertragen wurde, ist der älteste lebende Deutsche. Inserieren bringt Gewinn! Schulkinder halten den Schnellzug auf. Die Verwaltung der englischen Nordostbahn hat kürzlich eine Verfügung erlassen, die m ihrer Geschichte einzig dasteht: Wegen drei kleiner Schulmädchen muß einer der schnellsten Züge Englands auf einer winzigen Station halten. Die drei Mädchen sollten dem Wunsch ihrer Eltern zufolge ein Lyzeum in Doncaster besuchen. DaS schien aber unmöglich zu sein, da der einzige Zug, der vormittags auf dem Bahnhof des kleinen Dorfes Balne hielt, erst dann in Doncaster eintraf, wenn die Schule schon beendet war. An eine Beförderung mit dem Kraftwagen konnten die Eltern aus wirtschaftlichen Gründen nicht denken. Dagegen flog jeden Morgen, eine Stunde vor Schulbeginn, der Londoner Schnellzug durch Balne. Ein Be kannter meinte einmal im Scherz zum Vater des einen KindeS: „Du kannst ja den Schnellzug aufhalten!" Der Mann griff den Gedanken, obwohl seine Durchführung unmöglich erschien, auf und wandte sich unter Schilderung der Verhältnisse an die Bahnverwaltung. Und das Wunder geschah. Die Direktion brachte Verständnis für die unangenehme Lage der Kinder auf und ordnete an, daß der Schnellzug in Balne hielt, um die drei Mädchen aufzunehmeu. Vomsnzckinnv Kun,t,«ici« tm-big, mit mockvnem L«I!u- ioicigritt, tLtsilig 3.85 Kunriiaick« torblg, olorartig« Xnopisn- räh» mit Lctiioutsngmt, t»t«iiig 4.50 Kunrksick» tarbig, mit /iti«5borck«n 5.50 roinv 5aicia mit Xunrtrsici», gut« Qualität, mit »Isgantsm Lsiluioici^-m 7.50 18 Fahre nach der russischen Revolution Lenin loben links) und Trotzki (unstn recht») die Führer der bolschewistischen Revolution und in der Mitte Joseph Stalin, der Diktator des Heuti. gen Sowjet - Staates. Die beiden weiteren Photos zeigen ' Ausnahmen aus den Tagen des Umsturzes im LAtober 1S17, unten links: Ein mit Arbeitern und Bauern der Roten Garde besetztes Panzerauto vor den, Petersburger Smolny-Jnstitut dem damaligen Sitz der Arbei. ter« und Soldatenräte; oben rechts: Ein Lastkraftwagen mit Anhängern der Revolution durchfährt nach dem Sieg« Moskau. Am 7. Nooember stiert Ruß- land den Tag, an dem vor ' IS Jahren die Sowjet-Revolu tion siegte, ein Ereignis, das für die Weltpolitik und die Weltwirtschaft von st außer ordentlich großer Bedeutung > wurde. Peter wird Detektiv. Skizze von Frank S t oldt-Berlin. „Alle Wetter!" sagte Proviantverwalter Kuhlmann empört und suchte erfolglos in sämtlichen Taschen. Der Schlüssel zum Proviantraum war fort! DaS konnte ein« schone Geschichte werden. Die „Eap Berde" hatte soeben Lissabon verlassen. An Deck drängten sich mehrere hundert Zwischendecker, die nach Brasilien auswandern wollten. Kuhlmann warf einen zor nigen Blick auf die ihn umgebenden Portugiesen. Zwischen ihnen war der Spitzbube, der ihm den Schlüssel im AofahrtS- gedränge aus der Rocktasche gestohlen haben mußte. Der Verwalter ließ den Bootsmann rufen und legte chm den Sachverhalt klar. Der alte Jakob blinkte mit den Augen und biß einen neuen Priem ab. „Ja, Herr Kuhl mann, daS wird schwer halten. Aber wenn emer klaut, müssen wir ihn bis Madeira zu fassen bekommen, sonst futtert er möglicherweise so, daß es eine Hungersnot an Bord gibt." Kuhlmann nickte verdrossen. Abends nahm er den Reserveschlüssel zum Proviant raum vom Haken und stieg hinunter ins Schiff. Dann legte er sich in Kleidern auf fern Sofa und versank in unruhigen Halbschlummer. In den Morgenstunden weckte ihn lautes Klopsen. „Herr Kuhlmann, die Spuren sind da! Vom Provi antraum nach Luke Drei Zwischendeck." „DaS nützt noch nicht viel, Bootsmann", knurrte der Verwalter an Deck, „aber es beschränkt den Personenkreis immerhin schon auf zweihundert Menschen. Sehen Sie die - Kartoffelmehlspur! Er hatte strohgeflochtene Sandalen, eS war also ein Portugiese." „Ha", antwortete der Bootsmann, „und nun wäscht er feine Sandalen, und wir sehen weiter in den Mond! So be kommen wir ihn nicht." Der alte Jakob kaute hoch auf seinem Priem und sah nachdenklich über da» noch stille Hauptdeck. Aus der Kombüse kam eben der Schiffsjunge mit einem Kessel dampfenden Kaffee», ihm folgte Peter, der schwarze Schiffskater, auf den Fersen. ..Wir Menschen sind manchmal ein bißchen dumm, Herr Kuhlmann", brummte der Bootsmann, „morgen vor mitt^ haben Sst Ihren Spitzbuben!" D« verwalte, zuckt, ungläubig bst Achseln. Er schüttelte auch mißtrauisch den Kopf, als ihm Jakob abends eine kleine Flasche gab mit der Anweisung, den Inhalt über eine abgeschabte Matte im Proviantraum zu gießen. Am nächsten Morgen fanden sich keine Spuren an Deck. Der Verwalter machte ein Gesicht wie sieben Tage Regen wetter: der nächtliche Besucher hatte eine wahre Verheerung unter den Proviantbeständen angerichtet. Kuhlmann sah miß mutig auf das Bordeck, auf dem die Matrosen damit be schäftigt waren, die Sonnensegel aufzubringen. Die eine Hälfte des Decks war bespannt, als der Bootsmann seine Leute zusammenrief. „So, Kinder! Di« Passagiere haben erstmal Schatten genug. Nun macht daS Ladegeschirr auf dem Achterdeck klar! Hier arbeiten wir nachher weiter." Die Matrosen verschwanden nach achteraus, nur der Bootsmann blieb zurück und beobachtete die an Deck befind lichen Zwischendecker, die gern die schattige Seite des Schiffes auffuchten, um dort ihre unterbrochenen Karten- und Würfel spiele fortzusetzen. Plötzlich kniff Jakob die Augen zusammen. Bon der Back strich schnurrend der Schiffskater auf das Vor- deck hinab, dehnte sich wohlig in der Sonne und ließ sich von den Umstehenden streicheln. Dann schlich er weiter über daS Deck. Jetzt hob er den Kopf und schnupperte wollüstig in die Lust. Peter mußte etwas Außerordentliches wahrnehmen. Er machte einen krummen Rücken, sträubte das Haar, hob den Schwanz, marschierte, hüpfte und sprang dann auf die Schattenseite hinüber auf eine Gruppe tartenspielender Por tugiesen zu. Der Bootsmann lächelte befriedigt, ging zu dem mit verkniffenem Gesicht an der Reeling lehnenden Verwalter, grüßte stumm und meldete: „Herr Kuhlmann, wir haben ihn!" — „Ach, halten Sie mich nicht zum Narren, Jakob! Hier sind einhundertfünfzig Menschen an Deck. Haben Sie Röntgenstrahlen in der Tasche?" — Der Alte schmunzelte breit. „Da» nicht. Aber passen Sie mal auf!" Nach zwei Minuten war er mit zwei handfesten Matrosen vom Achterdeck zurück. „So, Jungen»! Da vorn, an Achter kante von Luke Drei sitzen fünf Portugiesen beim Karten spielen. Den mit der Binde über dem rechten Auge, an dem der Peter so schnurrend lLngSstreicht, den kriegt Ihr zu packen. Und Du, Hanne», langst ihm mal fix in die Hosen, tusche» ht«in! Da P ei» «chmhettchMW drin, der hört uns. Und wenn Ihr den habt, bann gebt dem Kerck ein paar Ordentliche in den Nacken. Für jeden Knuff be, kommt Ihr ein Zigarre." Die zwei Matrosen stampften grinsend auf die ahnungs losen Kartenspieler zu und ergriffen den sich in fassungsloser Bestürzung Sträubenden. „Was? Der Kerl will mich beißen!" Hannes holte au» und gab dem unglücklichen Opfer eine schallende Ohrfeige. Der andere Seemann hielt ihn fest, und Hannes schwang gleich darauf triumphierend einen glänzenden Schlüssel. „Hier Bootsmann!" — „Auch für mich eine Zigarre!" schrst stm Helfer und holte mit Begeisterung aus. „Hier, Du Schlüsselmarder! Damit Du nicht schief wirst." Der an Deck entstandene Tumult besänftigte sich rasch al» der Proviantverwalter in fließendem Portugiesisch den Mitreisenden den Vorfall erklärte. Kuhlmann empfing seinen Schlüssel au» den Händen des Bootsmanns. „Mensch, Jakob» großartig! Großartig! Sie sind ein Zauberkünstler. Nun sagen Sie mir um alle» m der Welt: Wie kamen Sie gerade auf den Menschen?" Jakob lachte. „Als ich gestern früh den Peter Herum streichen sah, dachte ich: In mancher Hinsicht sind die Tiere begabter als die Menschen. Unser Verstand rst gut entwickelt, aber unsere Nase ist ein bißchen zu kurz gekommen dabei. Ich habe dem Kerl einen Geruch angehängt, daran hat der Kater ihn erkannt." Kuhlmann machte runde Augen. „Ich verstehe noch immer nicht ganz, Bootsmann. Der Kater?" Der andere zog einen kleinen Zettel au» der Tasche. „Der Peter, Herr Verwalter! Bet st» schönem Sonnen schein wie heute schnurrt ein Kater immer in der Sonne und Wärme. Nur ein Mittel lockt ihn in den Schatten." Der Bootsmann wie» aus die Hälfte des Decks, die schon unter den Sonnensegeln geschützt lag. „Die» war eS!" Kuhlmann ^haute i verblüfft auf die kleinen Buchstabe« Baldrian- Er streckte dem Bootsmann dir Hand hin. „ES war doch nicht die Nase vom Peter allein, e» war auch Ihr Mutterwitz, Bootsmann. Danke! Und nun holen Sst Ihren Rum und Ihre Zigarren! Wir wollen eine ganze Kist» Ahp» dellte auch bekommen,"