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9. vei!agi zu Kr. LVO de» >u»r Tageblatt,« und Anzeifier» fllr da« Lrzqebjrae. Sonntag, den >5. Oktober 1982 Das Ofenrohr als Kopfbedeckung. Geltsami Setten. — Der Zwerg trägt den Nietn». — Die Sette auf di« Kinder der Königs« Viktoria, von Han« Ernst Gehrk«. Di« Dahlen, di« zwei Lage nach denen «um Deutschen Neich«tage Anfang November m de« vereinigten Staaten stattfinden, zeichnen sich durch ein« Eigenheit aut, di, man in diesem Umfangt wohl nur in Amerika findet: Sie geben Anlaß zur Betätigung einer für «ns kaum vorstellbaren Wettlust. Dabei kommt man auf di» ausgefallensten Gedanken. So konnte man nach den Wahlen von 1SL8 in New Kork einen gut gekleideten Mann sehen, der sich, aus allen Bieren kriechend, durch das Menschengewimmel des Broadway wand: Der Un vorsichtige hatte auf den Sieg der Demokraten gewettet. Ein anderer Verlierer trieb mit der Krücke seine- Regenschirm« eine Erdnuß über die lange Broocklyn-Brücke, ein dritter fuhr seinen glücklicheren Wettpartner in einer Schiebkarre über di« Fifth Avenue, und so gibt e« unzählig, andere heiter« Beispiele. Groß im Wetten sind die Engländer; auch von ihnen lasten sich allerlei lustige Histörchen erzählen. Eine der besten ist jene von David, der den Goliath zu tragen unternahm. Der ungewöhnlich klein geratene Sir John Lade wettete eines Tage- mit Lord Tholmondeley, er könne ihn zwein rl nm einen kleinen Teich im Hyde-Park tragen. In Begleitung zahl reicher Herren und Damen der Gesellschaft, die der Erledigung der unmöglich scheinenden Wette beiwohnen wollten, begab man sich an die ausgemachte Stelle. Der riesenhafte Lord er klärte sich bereit, von dem anderen auf die Schultern ge nommen ^u werden. Aber Sir John war noch nicht so weit. „Darf ich Euer Lordschaft bitten, die Kleider aozuleaen?" wandte er sich lächelnd an seinen Gegner. — „Wie, ich soll meine Kleider abtun?" fragte dieser, der nicht glaubte, recht gehört zu haben. — „Aber gewiß doch! Ich habe gewettet, daß ich Sie um diesen Teich tragen werde, aber natürlich keinen Faden Ihrer Ihr Gewicht vermehrenden Kleider. Also bitte!" Der edle Lord, der angesichts der anwesenden Damen die Be dingung unmöglich erfüllen konnte, bekannte sich geschlagen. Eigenartig war auch eine Wette, die ein BersicherunaS- makler von Lloyd's, Thornton, mit einem Kollegen abschloß. Tbornton, der dafür bekannt war, daß er auch in seinem Be ruf vor den größten Wagnissen nicht zurückscheute, verpflichtete sich, für jedes Kind, daS die damals gerade verheiratete Königin Viktoria bekommen werde, dem anderen SO OOO Mark zu zahlen, während er im Falle der Geburt von Zwillingen von jenem 400 000 Mark bekommen sollte. Worauf sich Thorntons Hoffnung gründete, daß die spätere Königin Zwillinge bekommen werde, wird wohl ewig ein Rätsel bleiben. Jedenfalls war er der Hereinaefallene, denn di« Königin bekam bekanntlich im Laufe der Jahr« — neun Kinder, die indessen sämtlich einzeln eintrafen. Zehn Billionen drücken auf unser Ohr. Seit mehreren Jahren sind nunmehr die Wissenschaftler und Techniker in aller Welt an der Arbeit, um Hilfsmittel zu finden, die unser Ohr vor dem Lärm der Straße schützen und in der dünnwandigen Neubauwohnung die Geräusche dampfen. Ein greifbarer Erfolg ist diesen Forschungen bislang nicht be schielten gewesen. Dl« außerordentliche Schwierigkeit der hier zu lösenden Aufgaben beruht zu einem großen Teile auf dem Mangel einwandfreier Meßgeräte zur Ermittlung der Laut stärke. MS einen Maßstab mr die in dieser Hinsicht zu über windenden Hindernisse erwähnte kürzlich der Vorsitzende de- Vereins Deutscher Ingenieure, Fachausschuß für Lärm minderung, d e Tatsache, daß der Schalldruck, der eine Schmerzempfindung im menschlichen Ohre auslöst, zehn Billionen mal so groß ist wie der Schalldruck, der gerade noch wahrgenommen wird. Wer wagte da noch an der Schwierig, keit der Geräuschbekämpfung zu zweifeln? Erlaubtes unä Verbotenes Nach dem Erlaß der vielbelachten „Zwickel-Verordnung des in Preußen eingesetzten Reichskomimistars Dr. Bracht, der e» für eine der dringendsten Aufgaben hielt, dir Länge des Rückenausschnittes bei Badeanzügen nachzumessen, haben lange Verhandlungen mit der Badekleidung produzierenden Textilindustrie stattgefunden. Jetzt ist in Preußen amtliche» Bild material herausgegeben worden, das in unserer Photomontage verwertet worden ist und in der oberen Reihe Badeanzüge zeigt, die nach der Brachtschen Verordnung erlaubt sind. Di« untere Reih« zeigt Badeanzüge, die wegen es tiefen Rücken ausschnittes und wegen der ungenügenden Länge der Beinkleider unzulästig bleiben. Leopold und Leopoldine. Ihre Vornamen paßten so gut zueinander. Und sonst? Leopold ist der Sohn emeS Millionärs, Leopoldine war eine bildschöne Tänzerin, als er sie m der Wiener Roten Mühle kennen lernte. Also wurde »»verweilt geheiratet. Leider hat das Glück kürzlich ein fäheS Ende genommen. Als Leopold eines NachtS nach Hause kam, weckte er seine niedliche kleine grau, reichte ihr ihre Koffer und setzte die einst so sehr Ge liebte auf die Straße. Leovoldine habe in jedem Monat für tauiend Mark Juwelen und Kleider gekauft, außerdem sogar nm einem Boxer geliebäugelt und sich von einem reichen alten Engländer als Privatsekretärin anstellen lassen, so behauptet Leopold vor Gericht. Leopoldine, die heute siebzehn Lenze zählt, bestreitet natürlich alles — bis auf die Anstellung bei dem Sohne des kühlen AlbionS. Das macht freilich einen schlechten Eindruck. Und es wird Leopoldine wenig nützen, wenn sie dar- aus hinweist, daß der Mister schon 65 Jahr alt sei. Es ist in der Ehe halt ebenso wie beim Magnetismus: Die entgegen gesetzten Vorzeichen ziehen sich an. Leopold paßt nicht zu Leopoldine. Wie sag' ich- meinem Tenor? Einen recht großen Umweg schlug jüngst ei« Wiener Thealerdirektor ein, um einen Tenor auf möglichst schmerzlose Art loszuwcrden. D.er Sänger, verfügte nämlich außer über eine herrliche Stimme auch über einen zu umfangreichen Bauch. Und wenn man nun auch von Tenören allerlei a». wohnt ist — dies war doch des Guten zu viel. Der Lenke, deS Thespiskarrens lud also den Sänger zu einem Mittagesten e>n und fragte den wacker Schmausenden nach seiner Meinung über die folgende Geschichte: Tin Wolf war einmal in ein Bauerngehöft eingebrochen und hatte dort den Hund, da- Lamm und daS Kalb gefressen. Gerade stand da- unersättlich« Untier im Begriffe, auch den Kanarienvogel zu verspeisen, all» der gefiederte Sanger plötzlich die Stimme erhob. DaS gefick dem Wolfe so sehr, daß er ebenfalls zu singen begann. Aber nun eilten die Bauern herbei und verprügelten den Räuber jämmerlich. Als eS ihm geglückt war, zu entkommen, ev» zählte er dem Fuchs sein Mißgeschick. Der aber meinte rm- aerührt: „Wenn Du soviel frißt, warum singst Du?" Als der Tenor diese Geschichte vernommen halt«, war ihm der Appetit ganz und gar vergangen. Complet oder Kostüm Musen zum srLer» SLLir« V»L»LS N»»70S K2,»7»6 Wo kein« Vrrkaufssttll« am Ort, bezieh» man all» Schnitt« durch den Beyer-Verlag Leipzig, Weftstraß» 7L «Klüsen sind letzt wieder sehr beliebt, und man trägt st» vom Morgen bis zum Wend. Durch das Material und dl« Machart gibt man ihnen jeweils »inen sportlichen oder festlichen Charakter. Natürlich bestimmt auch das Kostüm oder Lomplet di» Not» des Anzuges. Sehr hübsch und praktisch ist «in dreiteiliges Lompleti Rock,Bluse und Mantel. Durch die auswechselbareBlus« ist man in der Lag«, es für den Vor- und Nach mittag zu tragen. Di» schlicht» Hemdbluse v 22123 aus Waschseide erhält ihren Schmuck durch doppelreihig ausge setzte MrtallknSpf», dl» sich als DopprlknSpfr an den Armelaufschlägrn wiederholen. Erforderlicht 2 m Stosfi SV em breit. Beper-Schnltt« sind für LS und Sv vw Ober weite zu je 63 Pf. er hältlich. Den vorderen Schluß» rändern der Bluse 8 22125 aus weißem Lrkpe-Satln sind eckig» Patten angeschnitten, die inelna; Vergreifen. Di» Bluse wird über dem Rock getragen und schließt mit einem schmalen Gürtel ab. Erforderlich; 1,7S m Stoff, 100 om breit. Beyer - Schnitt» für V2 und 100 «n Ober weit» zu s» 63 pfg. Georgetteblrnden mit Bogenrand bilden di» Garnitur der über dem Rock zu tragenden Bluse 822126. Di» vorderen Blenden und di» Schleif» des Gürtels sind unter Ein schnitt» geschoben. Erforderlich; 1,80 w Spitzenstoff, 70 -w Georgette, s» 100 -m breit. Beper-Schnitt« für 104 u. 112 «u Oberweite zu je 63 pfg. Arbeitet man den Mantel »122KB aus leichtem Wollstoff und verziert ihn in Zackenlinie mit Biesen oder einer Zacken blend», so kann man ihn mit und ohne Ärmel an Herbst, tagen tragen, während er aus dickerem Wollstoff, mtt pelz- streifen statt der Biesen verzier«, als Wintermantel dienen kann. Erforderlich; 3.38 m Stoff, 130 ew breit. Deyer-Schnttt» find für V2 und 100 °m Oberweite zu je SO pfg. erhältlich. Elegant ist die Schoßblus» 8 22127 aus orange farbenem baumwollenen Spitzenstoff, die an den Rändern mtt schmalen Georgetteblenden ab schließt. Erforderlich; 1^5 w Stoff, 100 om breit. Beper - Schnitt» für V6 und 104 om Oberwett« zu s« 63 pfg. erhältlich. Di« Schoßblus» 8 22120 aus hautfarbene« Georgette ist in aparter Form mtt Einsätzen aus gleichfarbiger Spitz« verziert. Erforder lich; 1,50 m Stoff, 100 om breit, 2,20 w Ein satz, 8 om breit. Beyer-Schnitte für SS und 104 om Oberweit« zu je 63 pfg. erhältlich. Ein« apart« Machart zeigt di» Bluse 8 2212S aus weißem Lrtp« d» Lhin», di» mit schräglau fenden Biese« verzier« ist. Di« pliffeefalbeln find mit in di» Biesen gefaßt. Erford. :1,58m Stoff, 100 om breit. Beyer- Schnitt« für 02 und 100 «m Oberweitezu je SSpfg-rrhältl. DaS sportliche Kostüm 8 3S34V hat breit abge- steppteRänder. Dir Jacke ist durch Abnäher anliegend gestalte«. Erf.: 3 w Stoff, 140 om br. Beyer-Schn, für V2 u. 100 om Obw. zu je SOpfg. Der Miederrock K 22106 ist aus dem Mantelstoff gearbeiiet und am oberen Rande durch Steifleinen verstärkt. Erforderlich; 1,85 m Stoff, 130 em breit. Beyer-Schnitt» für 106 und 112 vw Hüstwette zu je 63 pfg. erhältlich. Sehr kleidsam ist dir Bluse 8 22107 durch den glockig fallen den Jabotkragen. Unter den Achselfalbeln stnv di» langen Ärmel abknöpfbar. Erforderlich; >,75 m Stoff, 100 om breit. Beper-Schnitt» für 02 und 100 vw Oberweite zu je 63 pfg.