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Ein Berliner Mittagsblatt zählt folgende vier Möglichkeiten auf: 1. eine generelle Zinssenkung, 2. generelle ZtnSsenkung für die Landwirtschaft, 3. Um» tausch landwirtschaftlicher Pfandbriefe in vierprozen tige Pfandbriefe mit Reichsgarantie und Steuervorteil. 4. Stundung aller Zinsen über vier Prozent auf drei Jahre, Zuschlag dieser gestundeten Zinsen zum Kapital. Dazu ist zä sagen, daß. die generelle ZinSsenkung unter keinen Umständen in Frage kommt. Dagegen ist eine spezielle Zinssenkung für die Landwirtschaft durchaus möglich. Nach Auffassung unterrichteter Kreise ist es auch denkbar, daß Stundung und Garantieplan mit dieser Senkung kombiniert werden. Im Augenblick ist aber Beurteilung im einzelnen umso schwerer, als von den beteiligten Stellen strengstes Stillschweigen bewahrt wird, um die Lösung der recht komplizierten Fragen nicht zu gefährden. Diese Diskretion soll auch ,ein gehalten werden, bis der ReichSernälhrungSmintster in seiner Münchener Rede umfassenden Aufschluss, geben wird. Die Annahme, Freiherr von Braun werde schon gleich nach der Kabinettssitzung im Rundfunk hierüber sprechen, ist irrig. Es handelt sich offenbar um eine l Neueinstellungen auf Grund der Wirtschaftsverordnung Berlin, 23. Sept. Nach den statistischen Erhebun gen des Schlichters für Brandenburg und die Grenzmark Posen-Westpreußen sind seit dem 15. ds. Mts. im Gebiet der-Provinz Brandenburg, Berlin und der Grenzmark ins gesamt in 66 Betrieben 1651 neue Einstellungen erfolgt. Dessau, 23. Sept. Die Schokoladenfabrik „Radia" in Dessau-Alten hat in den letzten zehn Tagen 150 Arbeiter neu eingestellt. Weitere 100 Neueinstellungen sollen in Kürze erfolgen. Programm im Gegensatz zur Politik früherer Regie- rungen unter Ablehnung von Eingriffen in die Sphäre der Privatwirtschaft die Notwendigkeit einer Lockerung der zahlreichen Bindungen und Belastungen, die den wirtschaftlichen Niedergang verursacht haben, anerkennt und ernste Schritte zu ihrer Beseitigung einlettet. Wenn auch die Massnahmen der Reichsregierung in einzelnen Punkten nicht ohne Bedenken zu betrachten, insbesondere vom sächsischen Standpunkt aus die KontingentierungS- absichten als besonders gefahrvoll abzulehnen sind, so wäre es doch verhängnisvoll, wenn vor lauter Beden- ken der Wille zum Handeln erlahmte. Die sächsische Industrie lehnt eS deshalb ab, den grosszügigen, von Mut und VerantwortungSfreudigkeit zeugenden Plan durch eine negative Kritik entwerten zu lassen. Sie wendet sich insbesondere auch dagegen, dass, ein entarteter Parlamentarismus, der nach sei nem Versagen in all den vergangenen Jahren da moralische Recht auf die Führung unsere» politischen und wirtschaftlichen Kurse- verwirkt hat, durch Sntfesse- lung der parteipolitischen Leidenschaften den Erfolg des arundsätzlichen Kurswechsel» gefährdet. Ruhe und Vertrauen sind mehr denn f« notwen dig, wenn der Versuch der WtederaufrtchtuNL unser« Der Eröffnungssitzung des Rates ging eine längere Geheim- sitzung voraus, in der der Vertreter Norwegens die aufsehen erregende Mitteilung machte, dass der Völkerbund im nächsten Jahre in eine äusserst prekäre finanzielle Lage geraten werde, wenn Die sächsische Industrie zum Wirtschastsprogramm der ReichSregierung Reichskabinett an der bisherigen Linie seiner Einstel lung gegenüber den Ausschüssen des Reichstages fest. Die Reichsregierung wird sich an den Arbeiten der Nus- schlisse nicht beteiligen, solange nicht von ihnen und vom ReichStagSprästdenten erklärt worden ist, dass die Ab- stimmung tm Reichstag rechtsunwirksam und rechts ungültig war. Auch in Baden anläßlich deS 85. Geburtstage- Hindenburgs schulfrei Karlsruhe, 24. Sept. Auch in Baben -werden ani 1. Oktober aus Anlaß des Geburtstages des Reichs- Präsidenten von Hindenburg Schulfeiern abgehalten wer- den, nach denen der Unterricht ausfallt. Die Lemärmrtschsftshilfe Entscheidende Kabinettsberatungen Berlin, 23. Sept. Das ReichSkabinett ist heute vormittag um 11 Uhr in die Beratungen etngetreten. die nun die letzte Entscheidung über die beiden grossen Relihrreglerung mid Überwachung;- ausschub Berlin, 23. Sept. Wie wir erfahren, sind bei der ReichSregierung fetzt die Vorladungen für den UeberwachungSauSschuss des Reichstages eingegangen, und zwar sind Reichskanzler von Pagen, Reichöinnen- minister Freiherr von Gahl, Neichsausscnininister Frei herr von Neurath und Staatssekretär Planck Vvrgeladen. Die Vernehmung soll am Dienstag nachmittags 3 Uhr ! stattfinden. Da» Reichskabinett hat sich bet seinen heu tigen Beratungen auch hiermit beschäftigt und beschlos sen, der Ladung Folge zu leisten. Der Grund liegt darin, daß bet den bisherigen Verhandlungen des Aus- schusse- und in allen damit zusammenhängenden Ver- öffentlichungen soviel behauptet wurde, was geeignet ist, den tatsächlichen Vorgang zu entstellen, .so dass d«e ReichSregierung tzs für notwendig hält, den wahren Der Vrsamtvorstand des Verbandes Sächsischer Industrieller hat in seiner Sitzung vom 23. September nach eingehender Aussprache über die Notverordnung der Retch-regierung und ihr wirtschaftspolitisches Pro- gramm die folgende Entschliessung einstimmig gefasst: Seit den Jahren des Zusammenbruches hat der Verband Sächsischer Industrieller Negierungen und Par lamente eindringlich davon gewarnt, das Werk des wirtschaftlichen und Politischen Wiederaufbaues durch die Verwirklichung sozialistischer und kollektivistischer Gedankengänge zu gefährden. Kaum ein Land hat unter der Nichtachtung dieser Forderungen in so schwerer Weise durch den Zusammenbruch seiner Wirtschaft und die Verelendung seiner Bevölkerung gelitten, als da sächsische Industriegebiet. . , „ Die sächsisch« Industrie begrüßt es deshalb be sonders .lebhaft, daß da» Wirtschaftsprogramm der ReichSregierung, mit der bisherigen Methode oer Ver tröstungen und Versprechungen brechend den Versuch macht, das Steuer grundsätzlich herumzuwerfen, um den Weg zum Wiederaufbau durch die Entfaltung privater Initiative frei zu machen. Sie sieh den Beginnt einer umfassenden auf Verminderung der Arbeitslosigkeit ge richteten Wirtschaftspolitik dadurch al- gegeben, daß da» Erklärungen des Außenministers von Neurath Berlin, 28. September. Reichsaußenminister Freiherr von Nenralh veröffentlicht in der seit Beginn der Abrüstungskonferenz dreisprachig erscheinenden Zeitschrift der deutschen Liga für Vöi- kerbund „Der Völkerbund, die Abrüstungskonferenz" einen Artikel, in dem er noch einmal den deutschen Standpunkt in der Ab rüstungsfrage davlegt. Er weist darauf hin, daß die deutsche Abrüstung nach dem klaren Wortlaut des Versailler Vertrages nur die Einleitung zur allgemeinen Abrüstung war. Nur unter dieser Voraussetzung, heisst es u. n, haben Deutschlands Vertreter der Abrüstung Deutschlands zugestimmt Nur in diesem Sinne wurde sie von den Siegermäch- te» gefordert, während di« deutsche Abrüstung sofort in Angriff ge nommen wurde, hat die allgemeine Abrüstung noch immer nicht be- gvnn-n. Auch die Abrüstungskonferenz hat nicht den einzigen logischen und gerechten Weg beschritten, die deutsche Abrüstung 'um Muster für die allgemeine zu nehmen. Die deutsch« Delegation ha: diesen Weg gefordert, weil nur eine nach gleichen Massstäben !lir alle Vö'ker durchgefilyrce Abrüstung dein Prinzip der Rechtsgleich heit entspricht und weil die deutsche Abrüstung wirklich d> ^grei fend gewesen ist. Der erste Abschnitt der Konferenz hat m ,l einer Resolution geschlossen, nach der es klar ist, dass die allgem« °-e Ab rüstung hinter der Deutschlands weit zurückbleiben wird. Die Mitwirkung Deutschland» an der allgemeinen Abrüstung, seine Bete'iigung an den Abrüstungsverhandlungen in Genf wäre sinn.- und zwecklos, wenn die Konvention für die allgemeine Ab rüstung, die das Ergebnis dieser Verhandlungen sein soll, nachher slir Deutschland keine Gültigkeit besäße, sondern einen Dauerzu stand zweierlei Rechtes in der Wehrfrage herbeifllhren würde. Deswegen musste Deutschland, wie der Reichsaussenminister be tont, aus eine Entscheidung in der Gleichberechtigungsfrage, - - „ . . — drängen. Sie ist für das deutsche Volk eine Lebensfrage, über die Sachverhalt einmal mit aller Deutlichkeit aufzuklärcn. es keine Meinungsverschiedenheit gibt. Es können künftig nur noch DaS Erscheinen der vorgeladenen Mitglieder des Kabi- dieselben Verpflichtungen für alle gelten. Nicht Deutschland will nettS beschränkt sich allerdings auf diesen Zweck, die aufrüsten, sondern andere Staaten weigern sich, abzurüsten und , historischen Tatsachen der Auflösung vor dem ganzen dieselben Bindungen zu übernehmen, unter denen Deutschland steht. > deutschen Volke klarzustellen. Im übrigen hält das Der Artikel schliesst mit der Hoffnung, dass die deutsche Haltung ' den Verhandlungen über die allgemeine Abrüstung einen neuen und entscheidenden Impuls geben werde. Besprechung zwischen Sir Lohn Simon und von Benrath Ven f, 23. September. Aus Kreisen der «nglifchen Delegation verlautet, dass der englisch« Aussenminister Sir John Simon den deutschen Aussenminister Freiherrn von Neurath um eine Unter redung gebeten habe, und dass diese Besprechung in den Abend stunden am Sitze der deutschen Delegation stattfinden soll. E« verlautet weiter, dass heute vormittag eine sehr eingehende Un terredung zwischen Str John Simon und Paul Boncour stattge sunden habe. Ausländisch« Kreise sind der Meinung, dass Str John Simon von sich aus in der Gletchberechttgungsfrage verhandeln wolle. Genf, 23. September. Ueber die nahezu zweistündige Un terredung zwischen Sir John Simon und Freiherrn von Neurath verlautet aus ausländischen Konferenzkreisen, dass Gegenstand der Unterhaltung die deutsche Forderung nach Gleichberechtigung im Zusammenhang mit dem britischen Memorandum gewesen sei. E» scheint dem britischen Aussenminister darauf angekommen zu sein, Erläuterungen zu dem britischen Memorandum zu geben und ge wisse Verstimmungen auszuräumen, die wegen dieses Memoran dums in der deutschen Oeffentlichteit entstanden sind. Nach An- sicht Str John Simons hat man in der deutschen Beurteilung de» Memorandums zu stark den Nachdruck auf den juristischen Teil ge- legt. Nach englischer Auffassung liegt die Hauptbedeutung dieses Schriftstücks in dem fünften Teil, wo die Ansicht der englischen Re- gierung über die Aufgabe und da» Ziel der Abrüstungskonferenz unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen jeder Nation dar. gelegt wird. Man hat den Eindruck, daß die Engländer äugen- blicklich zwischen Deutschland und Frankreich zu vermitteln suchen. Sir John Simon glaubt offenbar, daß die englische Auffassung Uber da» Gesamtproblem Brücken bildet, auf denen eine Berstän. digung gesunden werden könnte. E» verlautet am Spätabend, dass Sir John Simon Paul Boncour über seine Unterredung mit Freiherr» von Neurath unterrichtet hat- Der Vermittlerrolle, die Sir John Simon offenbar zu übernehmen wünscht, würde es ent sprechen, wenn er seine Bemühungen darauf richtete, in den nach- sten Tagen sein« heutigen Besprechungen mit von Neurath auch auf andere Mächte auszudehnen. Vorläufig sind wettere Besprechungen aber noch nicht anberaumt. 88. Ratstagung In Eens Völkerbund in Finanzkalamitäten Genf 23. September. Die 68. Tagung des Völkerbund,rat» wurde heute vormittag unter dem Vorsitz des dräsidenten de» r - scheu Freistaates, Devalera, eröffnet. Deutschland ist durch seinen Aussenminister Freiherrn von Neurath vertreten. Di« Tagung be gann mit einer kurzen, sehr eindrucksvollen ^Erkundgebung für den verstorbenen Dölkerbundskommissa-r in Danzig, «rasen Gravina. Der Ratsprästdent hielt dabei «ine Ansprache, die vo der Versammlung stehend «»gehört «urde- Dte Sitzung «uH dann zum Zeichen der L«wer auf S Minute» unterbrochen, »aq Wiederaufnahme der Sitzung sprach der Vertreter Italiens seinen aufrichtigen Dank au». , - . „ - Genf, 23. September. Ausserhalb der Tagesordnung nahm Beiträge der Mitglieder weiter so schlecht eingehen wie jetzt, der Völkerbundsrat einen Bericht des vorigen Ratspräsidenten ^"7« beschlossen, diese Erklärung des norwegischen Vertreiers über den Konflikt zwischen Bolivien und Paraguay entgegen. 7^ 7 777 Im übrigen erledigte der Völkerbundsrat noch kleinere Vor- »u"dsrates suchet morgen vormittag 11 Uhr statt, lagen.