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Auer Tageblatt : 07.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-193201073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19320107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19320107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-01
- Tag 1932-01-07
-
Monat
1932-01
-
Jahr
1932
- Titel
- Auer Tageblatt : 07.01.1932
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ßk. ß. Im» Pag,blau und An-etg,r für da» Lrzgeßtrg«. Donnerstag, dm 7. Januar Lv»2 der Veli i k Via «b Dow« -»«« nen Regterun, gnischen Dely inkte der Ten iegierung»kr«il str zuverfichtl n- «rwarte u ranzen Welt d ach di« Lieh die vermin) oerd« fich hau ser Fra«e kön »entger Trupp man die Ten -r Reserven z Bevölkerung e gar Deutsch!« uf je SOO Kö; Amerika fein zur Vermin! ähnlich« Pi Sehalt fett« Finan bt, daß rm mehr bekoi )t noch eii e in einer E> der Schu! letzten, Mo ir geschlosst Är Heizun n kann. T Gehälter b ir. »elt eigenartig n Zwilling ladt Grochl lkaffee in d r Frau Kr t noch nöti benutzte d erlitt dal Tod herb- Selbstmord 1 ihren zw :m achtjäh! tlende Fr< !s Zimmer Kinder sii » ihren T Zerwürfnii b ein Bail in Ein wo alten Len -sitz geistig immbruch t ervorgerufe luenheim d :nds ergoss !s ungeheu eien. Eeg :s bald ein Vars war a den dr -erhaft g«, Haffen, de« ntimeter g abgeschnitt' rchbrochem er bis M ze zu gebe ten. nz r aus L« r. Mehre irden. ise an zw Bei eine rfront ein Lose untc ir Schne lltederun ht unte ?uabe vo auf hen! ndations Das Vergwerksunglück bei Beuchen B«uth«n, ü. Jan. Bi» zur Stunde ist «S ttotz fieberhafter RettungKarlxiten noch nicht gelungen, an di« Opfer de» Unglück» auf der Karsten-Zentrums-Grube heran- zulommvn. Eine Fahrtstrecke ist in einer Länge von SO Metern zu Bruch gegangen. Von den 14 Verschütteten find 11 Familienväter. Beuthen, S. Jan. Zu dem Grubenunglück auf -Karsten-Zentrum' in Beuthen erfahren wir noch folgen de»: Der schwere Gebirgsschlag war so gewaltig, daß Sohl« und Firste an der Unglücksstelle zerdrückt wurden. Die neue feste Zimmerung ist zu Schrott zermalmt. Fieberhaft gehen die ÄufräumungSarbeiten vor fich. Noch ist eS nicht gelungen, an die Verschütteten heranzukommen. Die Ret- tungSarbeiten gestalteten fich sehr gefährlich, da man immer noch mit neuen Gebirgsschlägen und nachstürzenden Ge- steinSmassen rechnen muß. Der schwere Schlag wurde im Norden, Nordosten, Osten und Südosten der Stadt Beu then verspürt. In manchen Häusern geriet das Mobiliar ins Wanken und Bilder fielen von dm Wänden. Die Hoffnung aus Rettung der verunglückten Beuthener Bergleute aufgegeben Beuthen, 5. Jan. Dis Bergbehörde gab spät abend» folgenden amtlichen Bericht über das Einsturz- Unglück auf der Zeche Karsten-Zentrum auS: Di« Rettungsarbeiten find weiter im Gange. ES wurde hierbei festgestellt, daß die Streckenbetriebe, in denen die verschütteten Bergleute arbeiten, vollkommen zerbrochen find. Die AufwwltigungSarbeiten werden sich Voraussicht- lich noch mehrere Tag« Anziehen. Es steht fest, daß keiner der Verschütteten mehr am Lebm ist. Der Unfällausschuß der Grubensicherheitskommission tritt am Mittwoch, dem 6. Januar, auf der Grube zusammen. Furchtbare Bluttat Leltmeritz, 5. Januar. In der Gemeinde Marttnove» wurde in der Nacht zum Montag eine gräßliche Bluttat entdeckt. Gegen 10 Uhr abends stand da- Häuschen des 46 Jahre alten Bauern Wenzel Landa in Flammen. Tie Feuerwehr drang in das brennende Hau» ein und fand die 42 Jahre alte Frau Landa mit zertrümmertem Schädel aus dem Boden der Küche liegend tot auf. Reben der Leiche lag ebenfalls mit zertrümmertem Kopf der siebenjährige Sohn Wenzel, während fich im Nebenzimmer die 13jährige Tochter Anna mit schweren Vchädelverletzungen befand. Kaum waren die Leichen und .die Schwerverletzte aus dem Hau- gebracht, stürzte der Dachstuhl zusammen. Der Bauer Landa wurde verhaftet, bestreitet jedoch die Tat. Ein gestohlener Pelzmantel rettet vom Kokain. Daß sich die holde Weiblichkeit gern in schöne Pelze hüllt, tst eine Tatsache, die zwar das schönheitsdurstige Auge des Manne- erfrertt, aber tu diesen schleckten Zeiten auch man chem zärtlichen Gatten schwere Stoßseufzer entpreßt. Ver lebte Leutchen helfen sich daun eben durch — Stottern. Das tat auch im schönen Men ein reicher Ausländer, dem die Angebetete wegen eines herrlichen Persianers in den Ohren lag. Er ging allerdings nicht selbst in das Pelzgeschäft, sondern überließ „ihr* die Auswahl und beschränkte sich daraus, der Teuersten pünktlich die Monatsraten aus- zuhändigen. Dann aber erkaltete die Liebe. Der Treulose verschwand auf Nimmerwiedersehen. Der Pelzlieferant wun derte sich ein wenig, als plötzlich die Raten — eS fehlte noch die Kleinigkeit von 1500 Mark — nicht mehr kamen. Aber ganz zornig wurde er, als er den Mantel, an dem er sich vorsichtigerweise das Eigentumsrecht Vorbehalten hatte, nicht mehr der der Käuferin, sondern beim Versatzamt fand. Na türlich schleppte er sie unverzüglich zum Kadi. Der fragte die junge blonde Frau, die mit blassem, zerfurchtem Gesicht vor ihm stand, wo sie denn das Gelo gelassen habe, das ihr das Versatzamt zahlte. Und nun kam es nach eindringlichen Ermahnungen durch den weiblichen Schöffen heraus: Das verlassene Mädchen war aus Kummer dem Kokain verfallen und hatte für den Erlös des Pelzes Rauschgift gekauft. Die einst wegen ihrer Schönheit Gefeierte glich nur noch einem Skelett. Sie fand denn auch müde Richter. Zwar eine be dingte Verurteilung kam hier Wege» der Höbe der Summe nicht in Frage. Man mußte die Sünderin einsperren. Aber gerade da» gereichte ihr zum Segen. Da die Verurteilte bei plötzlicher völliger Entwöhnung zu Grunde gehen würde, so sah man sich genötigt, fie zuvörderst in eine Erttwöhnungs- anstatt zu verbringen. Uno wen» fie dann die Kerkerhaft, die übrigens mrr eure» Monat beträgt, überstanden hat, dann kann fie den unterschlagene« Pelzmantel als Retter aus den Klane« de» Rarsschgrfstät peelst«. Alteuglische Neujahrsb rauche. I» allen germanischen Ländern begleiten altehrwürdig« YolkSbräuche den Jahreswechsel. Einige der seltsamsten finden sich in bestimmten Teilen Englands; leider beginnen auch sie mehr und mehr auSzusterben. In Devonshire kenn! man z. B. noch das „Apfelbaumschießen . In der Neujahrs nacht kurz vor Mitternacht begibt sich der männliche Teil der Bewohner eine» HoseS, verstärkt durch Freunde und gute Nachbarn, in den Obstgatten, wo sich alles um den ältesten Apfelbaum versammelt. In dem Augenblick, wo die Glocken das neue Jahr einläuten, bittet der Hausherr den Baum um reichen Segen tm kommenden Herbst, dann wird Apfelwein gereicht, und man beginnt mit Bogen und Armbrust nach dem Stamme zu schießen. Nach einiger Zeit geht'S in Haus zu rück, wa» indessen nicht so ohne wettere- möglich ist. Denn von den Frauen, die sich inzwischen mit Braten und Backen in der Küche eifrig betätigt haben, sind sämtliche Türen ver sperrt. Die Einlaßfuchenden müssen nun raten, welche Leckerei die Frauen bereiteten. Erst wenn dies einem ge- lungen ist, öffnet man di« Türen, und der Erfolgreiche wird -um „König* de» Abend» erklärt. — Mit dem Backen hängt auch ein uralter irischer Neujahrsbrauch zusammen. Unter viel Kurzwell wird ein riesiger Kuchen angesetzt, worauf die junge» Leut«, die „miteinander gehen* und ein Paar zu werden denke«, Stechpalmenzweige in das Feuer halten, über dem der Kuchen bäckt. Diejenigen, deren Zweige am munterste» flammen, werden im neuen Jahr ein Paar. Ist de, Kuchen fertig, so nimmt ihn der älteste Junggeselle und wirst ihn au» allen Kräften gegen die Tür. Jeder sucht dann schleunigst ein Stück davon zu erhaschen, denn der, dem die» zuerst gelingt, wird tm kommenden Jahr einen Neuzahr»- kuchen im eigenen Heim dmstn MBA des Wes tei MlgeMrdreimWil Al» nach Erfindung der Röntgenstrahl«» erkannt wurde, daß dies« nicht nur zur Durchleuchtung dr» menschlichen Körpers dt«n«n, sondern damit auch durch Bestrahlen erkrankter Stellen de» Körper» Heilerfolge zu erzielen waren, kamen nicht selten Ver brennungen vor, durch die die Behandelten körperlich schwer ge schädigt wurden. Im Lauf« der Jahrzehnte ist es aber der Technik gelungen, di« Fehlerquellen der Röntgenaparate fast ganz auszu schalten, sodaß Verbrennungen nur noch bet Schadhaftigkeit der Apparat« oder unsachgemäßer Anwendung austreten. Die Mehr zahl der Krankenhäuser und viels Privatärzte benutzten Röntgen einrichtungen und diese Heilquelle wird auch den der Sozialver sicherung unterstehenden Arbeitnehmern nutzbar gemacht. Die Zivilgerichte hatten fich jetzt mit der Schadenserfatzklage eines Krankenkassenmitgliedes zu beschäftigen, das dem behandeln den Arzt fahrlässige Körperverletzung zur Last legte. Der Kläger wurde zur Bekämpfung einer Hautflechte an verschiedenen Körper, stellen bestrahlt. Infolge zu starker Dosierung der Strahlen traten durch Verbrennungen Geschwüre auf, die dauernde völlige Er werbsunfähigkeit und die Gewährung der Invalidenrente zur Folg« hatten. Der Kläger verlangte von dem Arzt 5000 RM Schmerzensgeld und eine wöchentliche Rente von 60 RM. Das Landgericht wies die Klage ab, das Oberlandesgericht billigte ein Schmerzensgeld von 2000 RM zu und erklärte den Rentenanspruch dem Grunde nach für gerechtfertigt. Letzterem Urteil trat das darauf angerufene Reichsgericht in seiner Entscheidung vom 24. März 1830 — IV 6A/29 — bei. Aus den Urteilsgründen ist folgendes bemerkenswert: Das Reichsgericht erkannte auf Grund der vorliegenden Sach verständigengutachten qn, daß der Arzt bei der Abmessung der jeweils der Hautstelle zugeführten Strahlenmenge es an der Auf merksamkeit hatte fehlen lassen, die von einem ordentlich arbei tenden Arzte gefordert werden müsse. Erhebliche Verbrennungen wären mit Sicherheit zu vermeiden gewesen, sofern die Dosimeter richtig gehandhabt und die Höhe der Dosen und Erholungspausen sorgfältig beobachtet worden wären. Die vorgebrachten Ent- schuldigungsgründ«, wi« di« Berufung auf Spannungsschwan- kungen des elektrischen Stroms und die mögliche Verschiebung de» Körpers des Patienten gegenüber dem Bestrahlungsapparat ver möchten den Arzt nicht zu entlasten. Auch «ine lleberspannung der an di« Sorgfalt eines Röntgenarztes zu stellenden Anforde rungen könne nicht anerkannt werden. Denn bet der allgemein bekannten Gefährlichkeit der Röntgenbestrahlungen, wenn sie nach irgendein Richtung die zulässig« Grenze überschreiten, müsse der Arzt sein ganz besonderes Augenmerk auf di« Vermeidung dieser den Röntgenstrahlen eigentümlichen Gefahren richten. Festgestellt ssl, daß di« schweren Verletzungen infolge Ueberstrqhlungen ein getreten seien. Ein Verschulden des Arztes ergebe sich auch dar. aus, daß seine Aufzeichnungen über die von ihm vorgenommenen Bestrahlungen und deren Wirkungen völlig unklar und ungeeignet seien, den wirklichen Umfang der Bestrahlungen auch nur an nähernd zu schätzen. Richt die einzelne Eintragung und ihre mög liche Bedeutung, sondern die unklare, unsachgemäße und Unstim migkeiten enthaltende Art der Buchführung im ganzen sei dem beklagten Arzt' zum Vorwurf zu machen. Ob die fehlerhaften Aufzeichnungen über die Bestrahlungsergebnisse auf Unaufmerk samkeit oder auf Mangel an Erfahrung beruhen, sot unerheblich, denn auch letztere habe der Arzt zu verantworten. Aus dem ganzen Sachverhalt sei ein bestimmter Anhalt für ein fahr lässiges Verschulden des Arztes zu entnehmen. Das Vorbringen des Arztes, das den Verletzten ein Mitverschulden treffe, weil di« Folge» der Beschädigung durch eine ungefährliche chirurgische Operation.in einigen Wochen hätten geheilt werden können, wäre nur dann begründet gewesen, wenn der beklagte Arzt den Patienten rechtzeitig, unter genauer Darlegung der Art, der Aus sichten und der Gefahren der Operation, zu deren Vornahme mit dem Hinzufügen aufgefordett hätte, selbst die Kosten und jede Ge fahr der Operation zu übernehmen bereit sei. Der beklagte Arzt muß also 2000 RM Schmerzensgeld, außer dem aber auch eine in einem besonderen Verfahren noch festzu setzende laufende Rente zahlen. MiMMiniiwl iiber dB EkMdtW Unter dieser Überschrift schreibt der Dresd. Anz.: Trotz umfangreicher Maßnahmen der deutschen Kriminal- behörden blüht an den Neichsgrenzen der Menschenschmuggel ruhig weiter. Insbesondere find es die Polen, die mit allen Mitteln versuchen, die deutschen Grenzen zu überschreiten. Seitdem in Warschau eine große PaMlscherzentrale ausgehoben worden ist, macht die Beschaffung bezw. Herstellung von falschen Pässen für die polnischen Verbrecher allerhand Schwierigkeiten. In der Heimat selbst zu „arbeiten" lohnt sich nicht mehr, denn die Eeldschränke und die Brieftaschen der Mitmenschen sind leer. Also unternimmt man „Auslandsreisen". Ein erheblicher Prozentsatz der internationalen Verbrecher stammt aus Polen, erinnert sei nur an Taschendiebe und Ein brecher. Auch unter den polnischen Landarbeitern befinden sich viele Elemente, die schwere Verbrechen geßen das Leben, Räube reien und Einbrüche ans dem Kerbholz haben. Manche noch unge sühnte Mordtat kommt auf ihr Konto. Bei einer großen Streife durch Schnitterkasernen der Mark hatten von 61 angehaltenen polnischen Wanderarbeitern 70 keinerlei Ausweispapiere, obwohl sie als Ausländer zur Führung entsprechender Papiere verpflichtet waren. Im Scheunenviertel von Berlin, in der bekannten Erena- diekstraße, dem Dorado der internationalen Taschendiebe, sind bei einer einzigen Vermieterin bisweilen bis zu 20 Polen angemel det, die man aber dort niemals antreffen wird, da sie sich tm Reiche auf „Geschäftsreisen" befinden. Sie haben sich nur ange meldet, um, falls sie von der Polizei irgendwo angehalten werden, den Nachweis eines festen Wohnsitzes zu haben. Wie kommen diese Leute nun nach Deutschland? Entweder überschreiten sie die Reichsgrenzen mit falschen Paffen oder werden von sogenannten Menschenschmugglern gegen entsprechendes Ent gelt über die Grenze gebracht. Die Bandenführer haben ihren Wohnsitz meistens auf polnischem Gebiet unweit der Grenze, zum Beispiel in Vendzin, Kempen, Lublin, Sosnowice usw. Neuer dings sollen sich einzelne Mitglieder derartiger Banden in der Nähe von Oberwiesenthal aufhalten. Das Erzgebirge ist nämlich ein beliebtes Ein falltor für derartige Transporte. Diese bestehen stets aus mehreren Personen, meist zehn bis fünfzehn, und werden im Gegensatz zu früher, wo es auf Schleigwegen direkt von Polen über Beuthen, Gleiwitz nach Deutschland ging, jetzt über die Tschechoslowakei nach Sachsen, Chemnitz, Dresden oder über Leipzig, und weiter nach Frankreich, Belgien und Amerika geführt. Um den unliebsamen Grenzkontrollen zu entgehen, werden die Polen mitunter mit Kraftwagen an entfernter liegende Bahn stationen gebracht und dort in die Züge gesetzt. Kundschafter be obachten vorher den Verkehr auf den Bahnhöfen in bezug aus Ueberwachung durch Polizei- und Kriminalbeamte. Einzeln werden die Fahrkarten gekauft, um keinerlei Verdacht zu erregen. Der Blindenführer erscheint kurz vor Abgang des Zuges. Im Zuge werden di« Leute auf verschiedene Abteile verteilt, aber so, daß sie der Führer Überblicken kann. Mrd ein Transport an der Grenze angehalten, so verstehen es die Leute mit Hilfe ihres großen Redetalentes häufig, die Beamten zu täuschen, so daß sie mit einer kleinen Geldstrafe davonkommen. Sind di« Leute in Deutschland «»gekommen, so haben sie. ihr Ziel erreicht. Sie suchen Anschluß an bereits hier „tätige" Landsleute und neh men ihr verbrecherisches Handwerk auf. Oft beziehen sie auch, wenn sie falsch« deutsch« Pässe besitzen und somit als Deutsche auf treten, Arbeitslosenunterstützung. Werden sie ergriffen und ver urteilt, so ist eine Ausweisung meist illusorisch, da sie, wie behörd lich festgestellt worbest ist, stets wieder nach Deutschland zurückzu kehren versuchen. Viele der eingeschmuggelten Polen bleiben aber nicht in Deutschland, sondern fahren nach Belgien weiter und von dort mit gefälschten Eimvanderungspapieren nach Amerika. Die deutschen Kriminalbehörden sind sich der großen Gefahr, die das Einschnmggeln solcher verbrecherischer Elemente darstellt, wohl bewußt und bemühen sich eifrig, es zu unterbinden. Lenin soll nicht von Kemal Pascha gerettet werde». Von der Zweckmäßigkeit manchs diplomatischen Hand lungen sind nickt alle Menschen überzeugt. Und das leider mit Recht, wie kürzlich wieder ein kleiner Vorfall zeigte. Hatte da der russische Dampfer „Lenin" das Unglück, auf der Höhe von Smyrna auf Grund zu fahren. Die Türken waren schon nach wenigen Stunden mit einem Schlepper zur Stelle und wollten den Sowjetdampfer bergen. Dagegen wehrte sich aber m ihrer Verblüffung der russische Kapitän mit aller Ent schiedenheit. Er dankte den Türken für ihre freundliche Hilfs- bcreitsckaft, erklärte aber, er könne es nicht zngebeu, daß ein Sowjetdampfer, noch dazu einer, der den Namen Lenins trage, von einem anderen Schlepper geborgen werde als von einem russischen. Die Türken waren daraufhin versucht, zu sagen: „Mach dockc was Du willst! Wir kümmern uns nicht mehr um Dich." Das durften sie aber nicht, denn einer Be- stimmung des von den Russen bisher nicht ratifizierten Lau sanner Vertrages zufolge, darf der Rettungsdienst an der kleinasiatischeu Küste mrr von türkischen Schleppern betrieben werden. Also mußte die türkische Regierung das drahtliche Ersuchen Moskaus, die Abschleppung deS ,^8enin" durch ein russisches Schiff zu erlauben, rundweg ablehnen. Wahrscheinlich sorgt die Natur dafür, daß der ganze Streit auS der Welt , > schafft wird, denn das Meer hat dem „Lenin* schon derartig initgefpiett, daß der Dampfer stündlich «ntergehcn kann. Kun-funk-programm für Vonnerslag KönigSwufterhausen (Welle 1635) OS.vo ca. Frühkonzert. 12.00 Wetter für dt« Landwirtschaft. Anschi.: Ein« Stunde Kammer- und Vokalmusik. Anschl.: Wetter (Wiederholung). 14.00 Konzert. 15.00 Klnderstunde. Der Win- ter ist ein rechter Mann. 15.45 Die schöpferische Ehepause. 16.00 Dio Behandlung ländlicher Siedlungsfragen in der ländlichen Fortbildungsschule. 1S.S0 Konzert. 17.30 Schicksal und Kultur- Mission der Balten. 16.00 Geheime Gesellschaften, Bünde und Sekt«». 18.S0 Spanisch für Fortgeschrittene. 18.56 Wetter für die Landwirtschaft. 18.00 Wie kann die Lage des Milchmarktes oer- -essert werden? 19.30 Au» der Frühgeschichte de, deutschen Rundfunk». SO.« Aktuelle Stunde. 20.30 „Der Postillon von Lonjumeau". 2L.00 Wetter-, Tage»- und Sppttnachrichten. An, AließMd bi» 00^0 : Lul-mufik. s Leipzig (Welle 25S) OSLO ca.: Frühkonzert. 12.10 Konzert. 14.00 Die Stellunz des Arbettsmarktes in der Volkswirtschaft. 14.30 Filme der Woche. 15.00 Experimentierstunde. Das paradoxe Hühnerei. 16.05 Kon zert. 18.00 Was sagt die Wissenschaft heute über die Heilbar keit des Krebses? 18.15 Steuerrundfunk. 18.30 Spanisch. 18.80 Wir geben Auskunft. 19.00 Der Tarifvsrtragsgedanke. 18.30 Un terhaltungskonzert. 21.00 Dichter sehen Häuser. 21.45 Walter Niemann spielt aus eigenen Klavierwerken. 22.15 Nachrichten, dienst. Anschl.: Funkstille. Veraniwortlich für den redaktionellen Teil: O. N. Treichel, für den Anzeigenteil: Carl Schied. — Druck und Verlag: Auer Druck- und VerlagSqesellschaft m. b. H., Aue Der „Photofreund" bcute neul lautet der Titel des Leitartikels in der Januar-Nummer der schönen Zeitschrift „Photofreund". Dieser Titel hat besondere Bewandtnis, weil der „Photofreund" nicht nur im Abonnement billiger geworden ist, wndern weil sich die beliebte Zeitschrift in diesem Jahr ein neues Gewand gegeben hat. Der neue Umschlag und die neue typo graphische Aufmachung des „Photofreund" sind außerordentlich glücklich gewählt und werden der Zeitschrift sicher viele neue Freunde zuführen. Für alle Leser des „Photofreund" wird es wichtig sein, daß ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben wird: „Das charaktertstifche Stilleben" für den die Bedingungen in Nr. 1 ent halten sind. Neben der Fülle von Bildern und belehrenden, aber niemals trockenen Artikeln ist besonders beachtenswert die Neu- etnführung des „Praktischer Photofreund-Rat". Der „Photo freund veröffentlicht in diesem Jahr in jeder Nummer «inen Prak-- tifchen Rat, Ratschläge aus der Praxis für die Praxis, die mög- ltchst Neues oder, oft Vernachlässigte» bringen sollen. Für jeden veröff X. i „Photofreund-Rat" wetten an den Autor 10 RM gezahlt- Wir glauben bestimmt, daß die neue Nummer des „Photo freund", di« auch «ine sehr interessante neu« Rubrik ,Mr» gibt e. Neues" enthält, unseren, Lesern gefallen wird. Wer ficht für diese Kunstzeitschrlft interessiert, verlang« kostenlos Probenummer von Ptzot»ki»o«r»^g L «. L. «artto S 14 MnMmlkMst, «
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