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Verebt der Abmegslele« Hal» an Hal» find hier die Tänfe angetreten und erzählen sich schnat ternd von dem guten Futter, das sie so hübsch fett gemacht hat. Sie ahnen nicht» von ihrem nahen Ende und ihrer Bestimmung zum knusprigen Braten für den Mittags- tisch am Weihnachtssonntag. Jugendheim hat einen erhebenden Verlauf genonrmen Pfarrer Frommhold (Aue) verlas duS Weihnachts evangelium und schloß daran seine eindrucksvolle An sprache an. Die Pflegebefohlenen des Vereins wur den nun bewirtet. Beschert wurde nnt reichlichen Ga ben aller Art 55 Witwen und 21 Kindern sowie auch einigen Erwerbslosen. Lauter. Die Volksbücherei hat im abgelau fenen Betriebsjahr 8020 Bücher ausgeliehen. Der Bücherbestand konnte nur um 39 Stück vermehrt wer ben, während voriges Jahr noch ein Zuchwachs von 339 Bänden zu verzeichnen war. In die Massen bücherei für gemeinsames Klassenlosen wurden 320 Hefte in acht Serien neu eingestellt. Grünhain. Bescherung des Frauenver- cins. In der festlich geschmückten Turnhalle versam melten sich am Nachmittag des vierten Advents gegen 60 Alte, Kranke und Bedürftige aus der Gemeinde zur WeihnachtSbescherung, die der Frauenverein auch in diesem Jahre wieder ermöglicht harte. Die Versam melten wurden mit Kaffee und Stollen bewirtet und mit praktischen Geschenken bedacht. Weihnachtslieder umrahmten die schlichte Feierstunde. Pfarrer Wolff hielt eine zu Herzen gehende Ansprache. Der Feier schloß sich eine Wiederholung -es „Spiels von der Geburt des Herrn" durch die kirchliche Jugend an. RaWau. Großzügiges Hilfswerk. Auch zum diesjährigen Weihnachtsfest hat die alteingesessene Firma Gebrüder Freitag auf Anregung des Fabrik besitzer- HanS Freitag eine großzügige Winterhilfe ins Werk gesetzt. Ungefähr 6000 Zentner Briketts, das sind 20 Waggons, ein richtiger Güterzug, und an alle in den Frettagschen Fabriken in Raschau, Breiten hof, Crla, Siegelhof, PiMa, Schwarzenberg und Grünstädtel beschäftigten Arbeiter in diesen Tagen zur Verteilung gebracht worden. Auch einigen Vereinen, Turnverein und Mtlitärverein, die von sich aus, wenn auch in bescheidenem Maße, eine Winterhilfe durchge- führt haben, sind dabei mit bedeutenden Zuwendungen bedacht worden. Die Beamtenschaft, die in früheren Jahren besonders durch Frau Fabrikbesitzer Alma Freitag mit einem größeren Geschenk in Gestalt eines reichhaltigen Frllhstückskorbes erfreut wurde, hat in Anbetracht der großen Not, in der sich so viels unserer Volksgenossen befinden, den hierfür erforderlichen Be trag pon 1000 RM. der von der Gemeindeverwaltung ins Leben gerufenen Winterhilfe zur Verfügung ge stellt. Um diese Spende noch zu erweitern, hat sich die Firma mit den Lieferanten in Verbindung gesetzt, um zu erreichen, daß sie bet der Lieferung auf ihren Verdienst verzichten. Die Firma Gebr. Freitag ist außerdem die Hauptträgerin der von der Kirchgemeinde ins Werk gesetzten Winterhilfe gewesen. Eibenstock. Die Stahlhelm-Ortsgruppe veranstaltete gemeinsam mit dem Bund Königin Luise. Ortsgruppe Eibenstock, in den Räume« des Heims einen sehr gut vorbereiteten und auSgestutteten Weihnachts abend. Die musikalische Leitung des Abends lag in den Händen der Stahlhelmkapelle Eibenstock unter der Stabführung von Jnsp. Manscht. Nach, ^einleitenden Worten durch den Vorsitzenden, Fabrikant Spannuth- Eibenstock, wurde der Weihnachtöfilm ,,GS wird wieder Weihnachten" vorgefüyrt. Gesang und Dheaterkunst ka men zu ihrem Rechte. Die Hauptfreude deS Abends gab es bei der Verteilung der in groger Anzahl ge spendeten Gegenstände, die in Form von Lebensmitteln Kleidungsstücken usw. den weniger -ui gestellten Ka meraden überreicht werden konnten. Der Weihnacht? feier ging ecne Bescherung von Erwerbslosere voraus. Kn l05 Kinder wurden Geschenke und Nahrungsmit tel verteilt. Nicht zu vergessen sei noch, daß bereit- im Laufe der vergangenen Woche 50 Familien, die unschuldig in Not gerieten, unterstützt wurden und noch weiterhin unterstützt werden. AvhanngeorLenfiodt. WeihnachtSspiel in der Volksschule. Da die Mittwochabend-Vorstellung bereits ausverkauft ist, findet DonnerSragabend 8 Uhr eine Wiederholung des Spieles „Die GlückSuhr" statt. Dazu sind noch einige Karten im Vorverkauf zu haben, Johanngeorgenstadt. Eine Nachbildungc.deS Göpels für die Erzgebirgsschau. Im Gast haus „Bürgerschänke" ist zurzeit eine wertvolle Bastel arbeit des Schnitzers Karl Eger ausgestellt. Sie stellt das Wahrzeichen unserer Bergstadt dar, den Pferdr- göpel, der als bergmännisches Kulturdenkmal vom Sächsischen Heimatschutz und von der Gewerkschaft „Vereinigt Feld" erhalten wird. Die Nachbildung zeigt die älteste maschinelle Erzförderanlage für grö ßere Teufen. In anderen deutschen Bergbauzsbieten ist kein Pserdegöpel mehr erhalten. In TischWhe hat der Bastler die Schachtanlage und darüber das zeltarttg gebaute Treibhaus dargestellt. Der ,-anze Bau ist in vetlag« zu Nr. ÜS k» «üer »agtblatte« und «meistert für da» «qaebirge. Donnerstag, den SS Dezember iSstS was bringen öle Theater: Chemnitz. Schauspielhaus. Donnerstag: „Mich. Krame?'. Opernhaus. Donnerstag: „Hänsel und Gretel". — Stadtheater Zwickau. Donnerstag: „Die Kai serin". — Stadttheater Plauen, Donnerstag: „Ein Mas kenball". Vrlnsend «nechhrn zu haben, daße« sich Über Kl« Einsprüche hin» «verletzt« und di, LrGung-hembsetzME nun«»-, genehmigt hat. FWtzsrlti«». Die »okr-schale veranstaltete am LXenttastadend In der weihnachtlich geichmückten Turn« daN« «in« öffentliche Weihnachtsfeier. Die Lehrerschaft hatte aus einfachsten Mitteln eine der Feier angepaßt« vühne aufaebaut. Im Mittelpunkt de« Abends stand «in von Kindern dargestelltes Krippen'viel. Musik vorträge (Horn, Klarinette, Mandoline und Gitarre) sowie Gesangsdarbietungen de- Schulchore- verschonten di» Yeter. Die Veranstaltung war erfreulicherweise sehr gut besucht. Achsrt«,. Wohltätigkeit des Frauen vereins. Der yrauenverein hat im Pfarrsaa! unter strahlendem Kerzenlicht sein« Bescherung vorgenormNsn Trotz der gesteigerten Not war dank der Gebefreudig kett der Mitglieder de» grauenverein» von einem Rückgang der Spenden auf dem Gabentisch nicht» zu merken. Pfarrer Kletnhempel brachte «n kurzen Wor ten zum Ausdruck, wie beide, Geber und Beschenkte, im Grunde doch alle dem großen Geber abhängig sind und uns diese- Abhängigkeit-Verhältnis zu Dan? ge gen Gott verpflichte. Einige Mädchen vom Jung- frauenverein verhalfen durch ihre auf der Gitarre be gleiteten erzgebirgischen Weisen den Nachmittag Ver schönen. Insgesamt wurden 80 Hilfsbedürftige bedacht Zschorlau. Die Stahlhelm - Ortsgruppe hielt im weihnachtlich geschmückten Kaffee Gläser eine gelungene Weihnachtsfeier ab. Nach Begrüßung-Worten de- Führers bot ein Kamerad an Hand von Licht bildern ein zu Herzen sprechendes Weihnachtsmärchen- da- klein und große erfreute. Dann wurde den Ka meraden beschert, was hilfreiche Frauenhände an Prak tischen Geschenken bereitet hatten. Beim Glanze der Lichterbäume entwickelte sich frohe WcthnachtSsttmmung. Kinder trugen Gedichte vor, das Mäunerquartett bot in guter Wiedergabe eine Weihnachtsmeise und im Chore erklangen die alten, ewig schönen Lieder vom Christbaum. Allen Teilnehmern wird der schöne, ge lungene Abend in guter Erinnerung bleiben. Z-chorlvu. Die vereinigten Gesang»- chöre werden am heutigen Mittwochabend unter Boran tritt der Feuerwehrkapelle durchs Dorf ziehen und an drei Plätzen ihre WeihnachtSweisen im Massenchor zu Gehör bringen. Die Darbietungen werden von Po saunenchören umrahmt. Bockau. Bescherung im Frauenverein Der Frauenverein hat seiner Weihnachtsfeier im Re staurant „Waloschlößchen" wiederum eine besondere Note gegeben. Unter dem Tannenbaum waren die alten Rentner beiderlei Geschlechts neben den Bedürst ttgen an reich bedeckten Tischen versammelt. Man hat wieder 60 Personen mit reichlichen Gaben beschenkt) und mit Stollen und Kaffee bewirtet. Kurator Schul leiter Ficker sprach den Helfern im Namen de» Verein feinen Dank au». > StteverWtema. Flucht au» dem Leben. Der bei den Bereinigten Holzstoff- und Papierfabriken an gestellte Chemiker D. hat sich in seiner Wohnung durch Vergiften mit Zyankali entleibt. Er wurde erst am Montagmittag im Bett liegend aufgekunden. D. war 30 Jahre alt und ledig. < Neustädte«. Im Zeichen der Wohltätig keit. Die Ehristbescherung de- Frauenvereins im IS« Illis IM flomsn von klotdUcks von 3tsgmann-8tsln koucüt«itoiz«r. ttstle (Laato) iss „Weißt vu, was vorhin Schwester Rasfaela zu mir sagte, Kurt, Sie sagte, vaß manchen Menschen vas Glück Schaden der Seele brächt« - bei Hiltrud scheint es so ge wesen zu sein 'Aber dennoch: ich wünschte, sie hätte diese Erfahrung nicht machen müssen." „Das wünichte tch auch, mein Herz Aber da es nun einmal so gekommen ist, müssen wir dankbar sein, daß es Hiltrud nicht zum Schaden, sondern zum Legen geworden Sie ist setzt ein ganz anderer Mensch und ich glaube, es kommt bet jedem Schicksal darauf an, was wir daraus machen Ich soll vir von Hiltrud die schwesterlichsten Grüße bringen Sie wäre selbst gekommen, aber der Arzi hat nur m t r Zutritt erlaubt, und auch vas nur, wenn ich schön bescheiden bin und nicht zu lange mit dir plaudere." „Ach, bleibe doch noch", bat Erika, „solange habe ich dich sa nicht gehabt I" Aber Kur« blieb fest. „Ich habe dich zu lieb, kleine Erie, als daß tch deine Gesundheit aufs Spiel seyen möchte" — er sah dabei mit heimlicher Besorgnis die roten Flecken aus ihren Backen, spürte das schneller» Pulsen des Blutes in der durchsichtigen Hand. „Wir müssen sehr, sehr orr- nünftig sein, damit vu recht bald wieder zu Kräften kommst!" Er erhob sich und küßte sie innig: „Auf Wiedersehen, meine Erie, bis morgen", sagte er zärtlich, aber bestimmt; dann wandte er sich zur Dürr „Kommen Sie nur, Schwester Rasfaela,. ich habe schon selbst die Besuchsstunde beendet.* , . So heiter und zuversichtlich Kurt auch Erika gegen über sich gezeigt hatte, so sorgenvoll saß er am gleichen Tag« de« Arzt gegenüber, der Erika behandelte. „Ich weiß nicht, sie ist so durchsichtig und zan geworden, Herr Doktor; ich habe wirtlich die größte Sorge, daß irgend etwas von dieser Krankheit zurückbleibt." „Bestimmt nicht, wenn man Fräulein Erika für ein paar Wochen in ein warmes Klima bringen könnte, damit sie den Rückschlägen des deutschen Frühlings nicht aus- gesetzt ist Sie müßte irgendwo in südlicher Jonne ein paar Wochen verbringen Sie sollten einmal sehen, Herr Bremer, was vas für Wunder run würde Hier freilich in unserem unbeständigen Klima —", der Arz, sah mit bedenklichem Gesicht durchs Fenster nach draußen, wo die Helle Frühlingssonne verschwunden war und graue Schnee flocken von einem fahlen Himmel herumersagten. „Dann werden wir Erika nach dem Süden schicken", erklärte Ku«. „Bitte bestimmen Sie nur, Herr Doktor, wann sie reisen soll und wohin." „Das ist sehr gut!" meinte der Arzt erfreut. „Aber wen schicken wir mit! Allein kann sie schwerlich reisen Wenig stens nicht, bis sie eingerichtet ist und wir sehen, wie es ihr bekommt. Geht alles gut, so kann sie dann ruhig noch allein forrbieiben." Kurt dachte nach: „Auch das wird sich irgendwie lösen", meinte er. „Bis wann denken Sie, daß Erika wird reisen können?" „Wenn alles so gut weitergeht, hoffe ich in vier Wochen!" war die Antwort des Arztes. * * * Kurt war kaum zu Hause angelangt, al» er Hiltrud aufsuchte Er fand sie in ihrem Zimmer, über verschiedene Briefe gebeugt. Sie machte ein müdes, trauriges Gesicht „Was ist denn, liebe Hiltrud?" fragte Kurl herzlich „Kann ich dir in irgend etwas behilflich sein?" Hiltrud schüttelte müde den Kopf. „Ich vanke dir. Kurt, aber leider nein Ich versuche überall, eine Arbeit zu bekommen, eine Anstellung; aber überall bekomme ich einen abschlägigen Bescheid Alle die Stellen, die ich allenfalls ausfüllen könnte, sind besetzt. Das kommt davon, wenn man nichts anderes kennt als ei» paar Sprachen — va gibt es Tausende, die das gleiche gelernt haben.* St« sah mutlos vor sich hin. „Gräme dich doch nicht, Hiltrud", tröstete Kurt herzlich „Ich kann vir nur immer und immer wieder versichern, daß die Verhältnisse bei uns auf Bremerwerk sich doch wesentlich gebessert haben. Daß es nicht nötig ist, für dich eine Stellung zu suche». Ihr seid ja jetzt so haushälterisch, du und deine Mutter, daß ich die Belastung des Haus haltes wirklich nicht spüre. Willst du unter diesen Um ständen deinen Plan nicht aufgeben?" Sie verneinte stumm, und er drängte nicht in sie; wußte er doch, vaß auch ver Wunsch, vurch eine Tätigkeit sich ein nützliches Leben zu schassen, sie bestimmte. Aber er dachte nach, wie er Hiltrud das Gefühl geben könnte, sie leiste etwas für das, was er an ihr und ihrer Mutier tat. Und er glaubte es gefunden zu haben. Sie selbst erleichterte ihm diesen Plan unbewußt. „Wie geht es Erika", fragte sie; „ich hörte, du durftest heut zum ersten Male zu ihr?" Sie sah ihn warm und teilnahmsvoll an. Kurt machte ein gewollt sorgenvolles Gesicht. „Der Arzi erklärt, daß Erika nur bann ganz gesund werden wird, wenn sie für einige Wochen in ein wärmeres Klima komm«. Er denkt an Meran. Aber allein darf sie nicht reisen, sie muß wenigstens für Vie ersten Wochen jemand um sich haben, dem wir sie anvertrauen können. Sie ist ja noch nie in der Weit draußen gewesen und würde sich sicherlich sehr unglücklich fühlen. Ich habe nicht einmal Zeit, sie hinzubringen — wüßte rch nur jemand, der mir diesen Liebesdienst erweist und Erie für ein paar Wochen begleitet." Hiltrud wurde feuerrot, sie kämpfte mit sich; er sah, wie sie zum Sprechen ansetzte und wieder schwieg. Also war sie doch noch zu stolz. Es schien ihr unter ihrer Würde, eine schlichte Erika Schmitt zu begleiten Immer redete sie von Dankbarkeit ihm gegenüber - und nun die Ge legenheit kam, diesem Dank Ausdruck zu gebe« durch die Dal, nun versagte st«. tyortsetzuu, sot«t.)