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»ctlov sten LrlkaU üürer-tiaur r, «as «lr der immer kgenen Se iden, derelnl Kue igel besten ist Irre. tspslss«. ltck«a«te ekea Irrhanblungea ch. »rtierl -PVN IMVN «NN IS. » tlNINU, «m uns I»i,g«dotl rvlvsa »nnvo, ookGr, Nr. 2-9 Seilag» -am Nur» Tageblatt Vonnerstag, -en rr. Dezember 1932 chem statt Adventfrost die .^ärm« un» den Frühling i Spa-tergänger verlockt, in den GrÜnanla Platz n^enen. ^De-v Sonnenschein 1 vechohlen einzeln und' nicht recht wissen, wa» elgenütch lo» ist. Wer sie lassen sich nichts vormachen, sie wissen etetliat -u halben. Van- besonders hofft der ^uf Unterstützung von Setten der Geschäfts- Interesse er ja auch bis -u einem yewtssen kassierer entgegen und können auch in der Geschäftsstelle de» Vereins, bet Herrn Kaufmann Hugo Botg 1 (Fa. Carl Aus Staäl unä Lanä «ne, »1. Dr-emder 1VSS Ae ikhrUrose bWt In den Schaufenstern der vlumenhoMungen -Acht etn ewtger Frühling. Sr ist so reich In seinen Formen, so froh in seinen Famen, so prunkend in seiner Füll«, daß der Blumenhandel jeden Gabentisch am Weihnachtsabend überladen könnte mit duftender, zierlicher Last. So kommt e» un» nicht -um Bewußtsein, wie armselig e» jetzt draußen in der Natur bestellt ist. Auch in diesem Jahr, trotzdem statt Adventfrost die Mittagssonne mit 10 Grad Wärme un» den Frühling vortäuscht und die «n Bänken .... .... .., den Men» die Pflangen, daß sie in ihrem Winterschlaf i-eln und nicht recht wissen, wa» eigentlich genau, daß ihr« Stund« noch lange wicht gekommen ist." ES gibt etn« -arte Legende, daß etn Mönch auf seinem einsamen Gang durch den Wtnterwald zur mitternächtlich«» Weihnachtsmette plötzlich einen niedrigen, an den gefröre» n«n Boden geduckten Strauch «rbltckt habe, und al» er näher zusah, daran ein« wundersame Blume mit groß«» weiße» Blättern «ntd«ckt hab«. Er s«i ganz ergriffen gewesen von dem kleinen, holden Blumenwunder in der kalten Weihe nacht. Und auf dem Wege hätten in seiner Seel« zum erstenmal jene Klänge gezittert, di« «r zusammenfaßte in das innige Weihnachtslied, von dem die deutsche Christen heit auch heute noch ergriffen ist, und das sie, solange deut sches Volkstum Weihnachten feiern wird, singen wird: „ES ist etn Ros' entsprungen!" Da» Volk aber nennt die Blum«, die still und einsam blüht, die Christrose. In den Gärten ist die Jahreszeit tiefen Winterschlafes. Tannenreiflg deckt die Beete, in denen alles Leben erstorben scheint. Die Christrose allein blüht. Und ver mutlich haben diese seltsamen linden AdventSiag« dazu bei getragen, daß ihre Blüten schöner und größer sind ais lwn jemals. Wenn wir noch naturverbunden wären wie unsere I f" . . , Altvordern, könnten wir noch staunen über das winterlich« j itellungSardeit vorüber ist, versendet d«r^Museumrverein in Blumenwunder der geheimnisvollen weißen Christrose. Städtisch« Bücherei Aue Während der Weihnachtsfeiertage bleibt die Bäckerei geschlossen. Die letzte Buchausgabe findet am Freitag, den 23. Dezember, 18 Uhr, statt. Jeder Leser erhält drei Bücher, davon zwei Romane. Im neuen Jahre ist die Bücherei erstmalig am Dienstag, den 3. Januar, geöffnet. Es findet also in diesem Jahre auch während der Schul ferien Bücherausgabe statt, da die Heizungsschwieriakeiten behoben find. — Alle Restanten werden nochmals aufgefor dert, bis zum 23. Dezember sämtliche Bücher abzuliefern. Bom Spar-B rvin für Nu? und Umgebung wird uns mit der Bitte um Bekanntmachung mitgeteilt, daß er die Arbeit nicht erst Anfang Januar wieder aufnimmt, wie erst beabsichtigt und bei früherer Gelegenheit auch an dieser Stelle bekanntgegeben worden ist, sondern bereits in der letzten Woche im Dezember, und zwar auf Wunsch vie ler Mitglieder. Er gibt dabei der Hoffnung Ausdruck, daß sich die Einwohnerschaft der Einrichtung im kommenden Jahre wieder in so ausgedehntem Maße bedient, wie -dies in früheren Jahren der Fall war, um den Betrieb in vollem Umfange aufrechterhalten zu können. Insbesondere wird gehofft, daß auch die Mitglieder am Sparen sich wieder beteiligen, die 1931 in der Krisenzeit aufgehört hatten, wird doch nach dm Erklärungen der maßgebenden Kreise darauf gesehen, daß die Währung unter allen Umständen stabil bleibt. Manches Mitglied hat bedauert, 1932 sich nicht wieder betetli Verein auch ai' wett, in deren Interesse er ja auch bi» zu einem gewissen Grad« arb«tt«t. Amneldungen nehmen jederzeit die Ein- kassierer entgegen und können auch in der Geschäft»stell« de» Beretn», bei Herrn Kaufmann Hugo Botgl (Fa. Carl B«da), Goethestvaße, bewirkt werden. Dt« WeihnachtSgabe de» MuseumSverein» Aue Die Kunstausstellung des MuseumSvereinS hat befrie digende Ergebnisse gehabt. Der Besuch war außerordent lich stark. Biel« Tausend Erwachsen«, ungerechnet die vie- len Kinder, die des Weih-nachtsbevgeS wegen kamen, ferner 44 Schulklassen au» Aue und Umgebung haben die Kunst- werke heimischer Künstler besichtigt. Alle VoLSkretse waren unter dm Besuchern vertreten. Freilich konnten nur 18 der ausgestellten Kunstwerke verkauft werden. Erfreulicherweise 'wurden während der Ausstellung auch etliche Gegenständ« j für das Museum geschenkt. Nachdem imnmehr die AuS- 'diesen'Tagen seine WeihnachtSgabe. Sie besteht diesmal nicht in einein Kunstblatt, sondern weist auf den auS Au« gebürtigen Lyriker Rudolf Habettn hin, indem dessen Godichtband „Weisen von Wonne und Weh" den Mitgliedern als Geschenk auf den Weihnachtstisch gelegt wird. Gewiß werden sich viel« an den volkstümlichen urü) dabei durchaus modernen Liedern erfreuen. Platzmufik unter dem „Christbaum für Alle" Morgen, Donnerstag den 22. Dezember, «abend ^6 Uhr, findet unterm „Chriswaum für Alle" eine Weihnachts platzmusik von «der hiesigen Stadtkapell« unter Leitung von StcchÄapollm-effter Drechsel statt. VortvagSfolige: 1. Cho ral: Vom Htm-mel hoch. 2. ES ist ein Ros entsprungen. 3. Jubel-Ouvertüre von Chr. Bach. 4. Morgen, Kinder, wird'S wtS geben. 5. O du fröhliche. 6. In festlicher Stimmung; Weihnachtspotpourri von L. Gärtner. 7. Ger manentreue; Mavsch von H. Blankenburg«. — Die Ein wohnerschaft wird auf diese Veranstaltung besonder» auf merksam gemacht. Die Gewerbeschul - Christbäume leuchten wieder Don der Höhe des Zeller Berge» -grüßen fett einigen Tagen wieder allabendlich und auch allmorgendlich di« bei den Lichterbäume, deren Aufstellung in jedem Jahre zur Weihnachtszeit von der Leitung der VerbandSgewerLefchul« veranlaßt und von den Schülern durchgeführt «wird. Immer «wieder schaut man aus dem Tal gern hinauf und erfreut sich an dem schönen, weihnachtlichen Bild der beiden leuch teten Christbäume auf der Höhe. Macht ckle Reichsbahn Ernst? LI» Pläne um d« Au«» Bahnhof «atz den Bahnhof»« Vorplatz — Erneut» 0rfichtign»ü In der letzt»« Versammlung dr» Auer Vrrkehr-vrrrin» hat Erster Bürgermeister Hofmann mitgetritt, daß di» von der Retch»bahndiEon Dre»d»n angefordertrn Ent würfe, nach denen ein« Umgestaltung de» Auer vahnof»- vorplatze» üt Frag» komme« könnte, vom Ltädtische« Bau- amt angeferttgt und der Reichdbahndirektton -uaelettet wor den find, und daß bei der neuerdtna» zugänglicheren Hal- tung der Reich»bahn nicht nur mit eine» baldigen Umgestal tung de» Bahnhofsvorplatz«», sondern auch mit wesentttchrn Verbesserungen de» Bahnhofes selbst gerechnet werden könne. Nach de» Besichtigung, die vor einigen Wochen statt- gefunden hat, trafen nun gestern abend von der Reichbbahn- dtrektton Dresden die Herren vterbaurat Lauenstein und Oberbaurat Stark« erneut in Aue ein, wo ste noch gestern abend den Vahnhofbvorplatz in Augenschein nah- men und heute vormittag gemeinsam mit Herrn Oberbau- rat Zatsch« au» Schwarzenberg eine weitere kurz« Be sichtigung de» Vorplatze» und der vahnhostanlage vor- nahmen. Anschließend begaben sich die Herren zu einer Besprechung «ach Schwarzenberg. E» ist zu hoffe«, daß man nicht fehl geht in der An nahme, daß dieser erneute Besuch ÄS ein Zeichen dafür htrMnehme« ist, daß dir Reichsbahndirektion nun mit aller Ernsthaftigkeit die Dinge vorwärt»zubrtngen gedenkt und die Absicht hat, in absehbarer Zett mit der AuSgestattung de» Auer Vahnhos»vorplatze» zu beginnen, nachdem ihr zweckentsprechende Borschlüge von der Auer Stadtverwal- tung und dem Berkehr»veretn gemacht worden find. Al di» Herren von der Reichsbahn sich gestern den Bahnhofs vorplatz und damit die Nachbarschaft des Hotels „Viktoria" ansahen, werden sie zweifellos erneut erkannt haben, daß hier nun endlich etwas Durchgreifendes getan werden muß, und zwar nicht zuletzt im Interesse der Reichsbahn selbst, die auf ihren Reklamebildern doch mit Vorliebe auf die landschaftlichen und baulichen Schönheiten de- reichSbahn- 1 eigene« Geländes hinwetst. rr. Diebstahl Gestohlen «wurden «in >der Nacht «zum gestrigen Diens tag au» einem in einem Garten gelegenen «Stall auf dem Sichert ein graue» und drei weiß- und graugezeichnete «Kaninchen, je etwa 6 Pfund schwer. Der Täter hat zwei Gartenzäune überstiegen und die Tiere lebend mitgenom men«. Sachdienliche Angaben, die zur Ermittlung des DiSbeS führen können, erbittet die Auer Kriminalpolizei. Die Elternschaft gegen «in Werkjahr der Abiturienten Dresden. Der LandeSelternverband der höheren Schu len Sachsens hat eine Eingabe an das BolkSbildungsmini- sterium gerichtet, in der gegen die geplante Einführung eine» WerkjahreS für Abiturienten und die Kostenabwälzung auf die Elternschaft Einspruch erhoben wird. Angesicht» der wiederholten Erhöhung des Schulgeldes und der Hoch schulgebühren sei -die Durchführung dieses verworrenen und -wecklosen Plane» ein« schreiend« Ungerechtigkeit. Die Lelstungsherabsetzung In der Soziale Versicherung der Bankangestellten Bon der Krei»geschäftfftelle Plauen i. D. der Deutschnatio nalen HandlungsgehNftn-Derbande» wird un» geschrieben: Die Angestellten de» privaten Bankgewerbe« sind in ihrer überwiegenden Mehrzahl nicht tn der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte (RsA), sondern in der größten Ersatzkasse, dem Be- amtenverficherungsverein de» deutschen Bank- und Bankiergewer-be» a. E. versichert. Der Aufstchtsrar diese» größten Privatwirtschaft- sichen Gebilde» in der deutschen Sozialversicherung hat jetzt ein« wesentliche Herabsetzung der nach dem 1. Januar 1933 zu bewilli genden Ruhegelder und Hinterbliebenen-Renten beschlossen. Wie die Reichsfachgruppe Banken des DHV mitteilt, ergeben diese Herabsetzungen, daß durch di« Zusammenwirkung dieses Beschlusses mit der Herabsetzung der reichsgesetzlichen Renten der RfA durch die Reichsnotverordnung vom 14. Juni 1832 die sogenannte Grund rente im BVD für die neuen Rentenempfänger von 848 RM. auf 896 RM. jährlich fällt. Ferner kommen die Ansprüche auf Ren tensteigerung für dt« Beiträge in der Inflationszeit (vom 1. August 19L1 bi» A. Dezember 1SL3), in Wegfall. Die Witwen sollen von diesen gekürzten Renten nicht mehr, wie bisher, SO Prozent, son- dern nur SV Prozent erholten, die Waisen bekommen nur noch (statt vv Prozent) 4V Prozent von der gekürzten Rente. Diese Beschlüsse, die nur mit einer knappen Mehrheit gefaßt lein sollen, hatten begreiflicherweise lebhafte Auseinandersetzungen rn dn Banken ausgelöst und zu Einsprüchen beim Reichsausstcht»« amt geführt In den Einsprüchen wurde vorgeschlagen, den Auf- fichtrratsbeschluß auszuheben und einer außerordentlichen General versammlung unter Berlage «iner verstcherungstechnischen Bilan, die Möglichkeit zu geben, etwa notwendige Leistungsherabsetzungen unter Mitwirkung all«r Beteiligten beschließen zu lassen. Da, Reichrfinanzauffichtsamt scheint aber die Verhältnisse als so IHM MM IIM Rom»« ,on ftiotkittt» von Swomnnn-Stvln Lovvrlgdr dlirw kvuedlv«vg«, tl»u» lö? Saum hatte Kurl die dringende» Geschäftsreisen hinter sich, da trieb es ihn zu Erika. Ihre Erkrankung war doch länger und ernster gewesen, als der Arzt angenommen. Auch nach der glücklich überstandenen Krisis war ste so schwach, daß jede Erregung vermieden werden mußte. So durfte auch Kurt erst spät zu ihr. Man hatte Erika auf ihre bange Frage nur gesagt, daß der Anschlag auf Kurt» Patente durch ihren Mut vereitelt worden war. Mehr hatte ste offenbar nicht wissen wollen. Ste hatte nur zu frieden gelächelt und war tn einen ruhigen Schlaf ver fallen. Nun hatte der Arzt keine Bedenke« mehr gegen ei« kurzes Wiedersehen Schwester Rafsaela bereitete Erika nach einer besonders guten Nacht auf Kurt» Besuch vor. In dem zierlich aufgeräumten Zimmer lag die Aprtlsonne tn einem Hellen, verheißungsvollen Licht. Aus Erika- Nachttisch stand etn großer Alpenvetlchenbusch, und der Schein seiner zartrosa Blüten schien einen rosigen Schimmer auf Erika» schmal gewordene» Gesicht zu gießen. Erika saß aufrecht in den weißen Kissen. Da» weiche Haar, in der Krankheit lange nicht geschnitten, lag wie das Haar eines kleinen Mädchen« halb auf dem Halse, der rührend schmal und zerbrechlich au» dem weiße« Nacht kleide herau-sah. „Werden Sie sich gewiß auch nicht erregen, liebe Erika?' mahnte Schwester Rassaela nochmal», „wenn wir heute abend Temperatur haben, ist'» au» mit der Besuchserlaubnis.' „Liebe, gut» Schwester Raffael« — Erika legte ihr, Vang, schmeichelnd auf Rafsaela» kühle -and —. „kann Glück ft mal» schaden?" Ein nachsichtiges Lächeln stand auf Schwester Raffaela» entsagungsvollem Gesicht. „Manchen Menschen schadet das Glück, aber in anderen Dingen, nämlich seelisch. Doch bet Ihnen braucht man das wohl nicht zu fürchten. Ste werden Ihr demütiges Herz auch im Glück nicht verlieren. Bet Ihnen fürchte ich nur die körperliche Schädigung I' Sie strich noch einmal über das weiche Haar Erikas, dann ging sie leise zur Tür. „Kommen Ste nun, Herr Bremer; hier wartet jemand sehnsüchtig.' Kurt trat in die Türöffnung; einen Augenblick ver- harrte er. Wie im Uebermaße des Empfindens, mit einem unbeschreiblichen Blick sahen sich die beiden jungen Menschen an — dann streckte Erika die Arme au». Schwester Raffael« schloß leise dt« Tür. Ste wollte da» heftige wtederftnden zweier Menschenherzen nicht stören. Kurt war vor Erika» Bett tn die Knie gesunken. Er fühlte, wie LrtkaS leichte Hand ihm mit scheuer Zärtlich keit über da« Haar strich. Endlich richtete er sich auf. „Meine Erika', sagte er stockend und nahm die zer- brechltche Gestalt mit zarter Behutsamkeit tn sein» Arm« — fühlte das geliebte Wesen leicht und vertrauensvoll tn seinen Arm geschmiegt, fühlte ihr Her- an dem seinen schlagen. Und mehr als Worte auszudrücken vermochten, sagte der Kuß, den er sanft auf ihre blassen Lippen drückte „Oh, Kurt', flüsterte ste leise, „es ist mir immer noch wie etn Traum, daß alle- gut geworden ist. Nacht» kommt so oft die Erinnerung an all da» Schreckliche.' „Denk nicht mehr daran, meine lieb«, geliebte Erika! Da» Böse ist etn Traum gewesen, der vor der Wirklichkeit vergehen muß vor un» liegt nur Sonne, nur Glück Und du bist e», die durch ihr« Tat alle» geschaffen hat. Bremer werk ist gerettet." Dan« erzählte er der Geliebten alle», wa» sich während ihrer Krankheit ereignet. „Vein« neue Motorendämpfung ist bereit» zu« Patent «gemeldet", schloß er, „Und wir werden an» dies« Gr- findung so viel herausholen, daß wir damit etn gut Teil der drückenden Bankschulden abstoßen können. Die Land schaftsbank will sich mit einem beträchtlichen Betrag an der neuen Fabrikation beteiligen. Wir kommen durch, Erie, wir kommen durch — und das danken wir dir! Hätten die Schurken noch eine Weile weiterwirtschaften können, dann wäre Bremerwerk verloren gewesen. So hat ste die gerechte Strafe noch zur Zeit ereilt.' DaS glückliche Lächeln wich auS Erikas Augen. „Aber deine Stiefmutter und deine Stiefschwester, Kurt — wie werden ste mir verzeihen, daß ich der Anlaß zu dem Sturze Jvarsen» gewesen?' Ihre Stimme wurde unsicher, und die ganze Erschütterung löste sich tn einem heißen Tränenstrome. „Erie, liebe, gute, kleine Erika!' Kurt küßte ihr die Tränen fort, die unter den gesenkten Wimpern immer wieder hervordrangen. „Weine doch nicht, du darfst doch nicht mehr traurig sein! Hör mich doch an, Liebling, alles ist doch gut. Meine Stiefmutter ist durch die trüben Er fahrungen, die ste mit ihrem Schwiegersohn gemacht hat, sehr verändert. Das ganze Leben ist ja für ste anders geworden; ste ist froh, daß ste auf Bremerschloß wohne« kann. Jvarsen hat ja auch ihr eigenes Vermögen vertan, ver Herr auf Bremerschloß bin jetzt ich — und ich werde das Mädchen, da» ich mir erwählt habe, al» meine Gattin dorthin führen.' Seine Stimme bekam einen solch ehernen Klang, daß Erikas Tränen versiegten. Tie öffnete die Augen und sah Kur« an, al« sähe ste ihn zum ersten Male. Frohlockend ging es durch ihr Herz: der Jüngling, den sie geliebt, er war ein Mann geworden, der seinen Willen durchzusetzen verstand. „Und tziltrud?' fragte ste noch leise. Kurts Augen wurden weicher: „Ja, Hiltrud — da» ist nun etn« ganz wundersame Geschichte Ich fürchtete selbst, daß HUtrud un» dt« Entlarvung Jvarsens nicht ver zeihen, daß ste unter der Enttäuschung zusammenbrechrn würde Aber HUtrud benimmt stch so, daß ich zu« ersten Mal« Achtung und Respekt für ste fühle."