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L. Veilaa« zu Rr. 2»1 d«S Imr raa«Uatt«S und «n,«G«rs Mr da« Grzoe-ngt. Dienstag. den 1t rqember 19S> Fordekvvgev und Wünsche -es Söchslschen Gewerbekammertages von der GewerLekammer Plauen »iw «n» mitgetrilt: Nm 7. Dezember 1V32 fand Er Leitung de» Herrn Ge« «erbekammtt-Prästd«n1,n vtmer in Chemnitz rin Sächsischer Ge- eoerbekaminertag patt. Dar Gewetbekammertag -rächt, ein« -roß« Anzahl von wün- schen pim Auedruck, von denen mir dir föl-enden «rmLhnt seien: So ward« -«fordert di« Ausnahme «inrr Vorschrift, dah Gewerbe- betriebe ech nach der Gewerbeanmeldung begonnen werden dür fen; di« Einfügung einer Vorschrift dahin-eheiN», dah für Hand werker der Besitz der Kandwerkerkarte erforderlich ist; ferner ein verbot der G«w«rbeau»ÜLung durch Minderjährige, der Ab- meldepoang bet Aufgabe de» Gewerbebetriebe»; di« Genehmi- gungspfticht für di« Errichtung von Warenhäusern, für die Er richtung von Zweigniederlassungen und für die Aufstellung von Automaten; di« Konzesfionierung der Versteigerer und der Bücherrevisoren; die Unterstellung de» Friseurgewerbes, der Tanz gruppenunternehmer uNd d«r Detektive unter 8 SS der Gewerbe ordnung, nach welchem bei Unzuverlässigkeit das Gewerbe unter sagt werden kann; desgleichen die Unterstellung des Einzelhandels gewerbe» unter 8 LS der Gewerbeordnung; Anwendung der Vor- schristen über den Verkauf oder das Feilbieten im Umherziehen auf Verkaufsstände, Buden und Automaten an öffentlichen Wegen; Unterbindung de» ZutragehanLel»; Verbot de» Gewerbebetriebes im Umherziehen in Diensträumen von Staat» usw. -Behörden; Erweiterung der Liste derjenigen Gegenständ«, die vom Verkauf oder Feilbieten im Umherziehen ausgeshlassen sind, durch eine Anzahl weiterer Waren, wie Frischfleisch, Tabwkwaren, Pekzwaren, Uhren aller Art, Augengläsern und optischen Instrumenten, Pol sterwaren usw.; verbot von Wanderlagerbetrieben in Gast- und Schankwirtschaften; Erschwerung de» Gewerbebetrieb» im Umher ztehen für Ausländer; Führung «ine» Erkennungszeichen» für Wandergewerbetreibende und eine von den Gewerbekammern be reit» wiederholt geforderte Regelung der Verkaufsverhältnisse im Reichsbahngelände nach der Rechtung, dah die Berkauf»stänbe im R«sch»bahngelände den Bestimmungen über d«n LädenMuß und die Sonntagsruhe unterworfen werden und dah Ausnahmen für Bahnhofsgastwirtschaften und Dahnhossfriseurbetriebe gegenüber anderen gleichgetagertea Unternehmen nicht gewährt werden. vorfteheNtze Anträge und «ine Reihe weiterer hier nicht beson der» aufgesilhrter Forderungen sollen der Regierung unterbreitet «rrden. Der Sächsisch« Gewerbekammertag beschäftigte sich weiter mit den bekanntg«word«nen Bestrebungen, das gewerbliche und beruf liche Schulwefen in noch weiterem Matze abzubauen, al» die» bis her schon geschehen ist. Di« vom Ausschuß der Ftnanzmintster- Konferenz im Oktober herausgegebenen Richtlinien zur Errichtung welkerer Sparmaßnahmen auf idem Gebiete de« beruflichen Schulwesen« in Ländern und Gemeinden lassen befürchten, datz es zu einer wesentlichen Beschneidung de» G«werbe- und BerufSschu.« w«sen» kommt. Der Gewerbekammerlag, der wegen de» gewerb lichen Nachwuchs«» ein -rotze» Interesse an der Erhaltung der HMer In Chemnitz Chemnitz. Im Nähmen der nationalsozialisti schen Amtswaltertagung, die am Sonntag hier stattfand, hielt Adolf Hitler eine Red«, in der er da» Fazit der Cre'gnisse de» letzten Jahre» seit dem SA-Verbot und eine Parallel« zog zwischen der Zeit, in der die Partei von Brüning unterdrückt wurde, und heute wo man immer wieder versuche, di« NSDAP, in die Regierung einzubauen. Wenn auch 80 Mandate verloren seien- so wären doch zwei Regierungen darüber gestürzt. Jede Bewegung, die wirklich gut sei, schwanke in der Zahl ihrer Mandate. Rom wäre nicht geworben, wenn es nicht schwer« SchicksalSschläge auf echt rvmische Art überwunden hätte. Selbst al» Hannibal vor den Toren gewesen sei, habe doch da» Kapitol standgehalten. Die Partei werde unter seiner Führung unbeirrbar an dem bisherigen Kur» feschalten. Er werde erst dann in die Regierung gehen, wenn die anderen au» ihr ausgeschieden seien. Tollt« jemand anderer Meinung sein, so möge er gehen. In der nationalsozialistischen Burg gebe e» das Beispiel Treviranus nicht. Wer sich von ihm, Hitler, trenne, werde alleinsteben. Er werde nie kapitulieren, bi» Deutschland wieder groß und frei sei. Die Versammlung leistete hieraus mit erhobenen Händen den Treueschwur zu Hitler und sang stehend da» Horst-Wessel-Lted. Deutschiiattoirale Wahlkrelsversainrnlung Chemnitz. Zn einer deutschnationalen Wahl kreisversammlung, die am Sonntag hier stattfand, sprach auch der Abgeordnete de- Kre<ke», Hofpredtgee D. Dühring-Berlin, über die politische Lage. Dä« Führer, krise 1» der NSDAP, könne man heute in ihren Aus wirkungen noch nicht Überblicken. Er deutet« an, datz der Beurlaubung Straßer» in den nächsten Wochen möglicherweise noch weitere folgen könnten. Gegen wärtig gebe es im Reichstag keine Partei, die so fana tisch gehaßt werd« wie die Deutschnationale, weil sie sozusagen der ruh«nd« Pol in der Erscheinungen Flucht sei. lieber die Vorgänge, di« sich vor Papen» Rück tritt hinter den Kulissen abspielten, teilte der Redner mit, daß Herr von Papen sehr mitgenommen worden sei durch die Behandlungsweise, di« ihm in den letzten entscheidenden Tagen durch seine Parteigenossen zuteil geworden sei. Gegenwärtig liege über Deutschland und dem ganzen Volke eine Katastrophenstrmmung, und der WirtschaftSkörper registriere einen neuen Stillstand. Nachdem der Redner die geplante Amnestie in ihrer augenblicklichen Form abgelehnt hatte, erklärte er. daß die Leutschnationalen dem Kabinett Schleicher kein« Schwierigkeiten bereiten, aber mit ihrer Kritik nicht zurückhalten würden. Genehmigte Seldsammlung Dresden. Da» Arbeit»- und Wohlfahrt-Ministerium hat die dem Arbeitsausschuß Deutscher Verbände in Berlin für da» Gebiet de» Freistaat» Sachsen erteilte Sammel- erlaubni» durch Verordnung vom 7. d». MG. auf die Leit »E 1. AM LtL LI. LmÄnLsr 1LLL vsrlLuM. Leistung»fähl-tet1 d«, beruflichen Schulwesen» hat »ad der namentlich auch «in« «twaig« Einschränkung d«e Au»b!ldung der Lehrling, durch Fachlehrer au» der Prazi» lebhaft bedauern würde, beschloß, sich an da» Wirtfchastmniaifterirun und volksbil- düng,Ministerium zu «enden mit der Bitt«, von jedem weiteren Abbau de«, gewrrblichen und beruflichen Schulwesen», wenn ir-efld müglich, Abstand zu nehmen. Der» Großhandel für «inen Ausnahme, znftand zur Sicherung von Wirtschaft und Ordnung Der Großhandelsverband Zwickau hat sich in einer Borstondssitzung mit der in einer am 14. Dezember in Berlin stattfindenden Reichsausschußsitzung des ReichS- verbande» de» Deutschen Groß- und Ueberseehandel» zur Behandlung stehenden Frage befatzt ^,Bon welchen Maßnahmen ist eine Besserung der Laae de» Großhan del» zu erwarten?" und ist hierbei zu der einmütigen Ansicht gelangt, daß die Grundvoraussetzung für eine Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft und damit auch de» Großhandels die Stabilisierung der politischen Ver hältnisse ist. Nur wenn wieder mit Ruhe, Stetigkeit und Rechtssicherheit im Wirtschaft-Prozeß gerechnet wer- den kann, wird da» zu jedem Geschäft notwendige ver- trauen wiederkehren und die von der Privatwirtschaft erwartete Initiative sich weiter entfalten. Solange jedenfalls eine Konsolidierung der politischen Verhält- Nisse nicht eintritt und die innerpolittsche Beunruhigung anhält, kann eine wesentliche Besserung der Wirtschafts lage nicht erwartet werden. Da aber bet der partei politischen Zerrissenheit des deutschen Volke» mit einem stabilen RegierungSfundament auf absehbare Zeit nicht zu rechnen ist und unsere jetzige Notlage wettere Kämpfe um die Staat-führung von selbst decöretet, so hat der Grotzhandel-verband Zwickau die Forderung auf Ein- sührung eine» politischen Burgfrieden» auf dis Dauer von mindestens zwei bis drei Jahren erboben. Nur wenn der Wirtschaft diese Ruhe und Schonzeit gesichert und nicht durch fortwährende Neuwahlen und Kabi nettskrisen da» Geschäft gestört wird, wird sich die Wirtschaft wieder zu Dispositionen auf „längere Sicht entschließen können. Politische Befriedung, und wenn e» nicht ander» geht durch Erklärung Ye» Ausnahme zustandes zur Sicherung von Wirtschaft und Ordnung, da» ist die Grundvoraussetzung für den Wiederaufstieg der deutschen Wirtschaft und damit des deutschen Vol ke» und Vaterlandes! VMrliche Aurwauderungrprojette Die Blicke ungezählter Deutscher richten sich ge rade heute nach dem Auslande in der Hoffnung, dort di« eigene Scholle und damit Brot und Verdienst zu finden. E» ist darum nur zu verständlich, wenn manch« in letzter Zelt in der Tagespresse erschienen«, wirkliche Kenner der Verhältnisse in Ueberse« freilich recht vhan- tastisch anmutende SiedlungSpläne in weitesten Kreisen besonderes Interesse hervorgerufen Haven. Wir ver weisen besonder» auf den Plan de» Generals Kunst, der am Amazonenstrom 280000 Familien ankiedeln will. Selbst wenn die dafür benötigte Summ« — man hat 2,5 bis 3 Milliarden RM. errechnet — be schafft werden könnte, was wohl mebr als fraglich ist, dürfte u. E. die technische Durchführung diese» Planes auf allergrößt« Schwierigkeiten stoßen. Wie der Evan gelische Haupto«retn, Beratungsstelle 'ür Auswanderer Berlin N. 24, Monbijouplatz 10, mitteilt, tauchen da neben beständig andere SiedlungSpläne auf die Pro vinz Ontario (Kanada), Honduras, Argentinien, Bra silien, sowie andere südamertkanisch« Länder betref fend. Was Ontario anbelangt, so muß'auf jeden. Fall damit gerechnet werden, daß Kanada bet seinen eigenen recht großen Wirtschaftssorgen die Einreisegenehmigung wohl nicht erteilen wird. Keiner, der an Auswande rung denkt, soll diesen verantwortun'Svollen Schritt tun, bevor er sich nicht eingehend über alle damit ver bundenen Folgerungen erkundigt hat. Zwei fchwrre NmiMersiAr in Ctzemltz Da» Polizeipräsidium — Kriminalamt — teilt mit: Am Frei tag kurz vor 7 Uhr abend» ist im Kauf« Kaßber-straß« Sst im Treppenhaus« «in«r 79 Jahr« alt«» Witwe, di, eben da» Kau» be tteten hatte, eine -andlasch« entrissen worden. Der Täter hatte gletchzeitt- da» -»nannte -au» betreten und ist nach Ausführung der Tat -«flüchtet. E» gelrni- ihm, trotz sofortt-ger veüfolgun- zu «ntkommen. In der Tasche befanden sich: «in Lramw» Geld täschchen mit drei FünsmarkftüSen, weiter «in weiße» Taschentuch vermutlich T. N. -«zeichn«t. Am Sonnabend — -e-en S Ahr abend» — rourd« «iner im Stadtteil Borna wohnhaften Geschäft»lnhaberi» auf dem Wege nach ihrer Wohnung an der Wtttgen»dovfer Straß« in der Näh« der Gastwirtschaft «Sänger-all«" von einem unbekannten Mann« ein« Aktentasche entrißen. Der Täter hat sich von htnt«n an dieFrau herangeschlichen und ist dann mit der Tasche durch den Wald nach der Ringstraße zu entkommen. In der Aktentasche befand sich eine stark abgenutzt« Damenhandtasche au» schwarzem Leder mit Messin-bügel und Tragriemen, enthaltend in einem grauen Leinenbeutel etwa über 1000 Mark in Hartgeld. Der Täter wird beschrieben: Etwa 1,72 bi» 1,75 Meter groß und mit dunklem Ulster oder Mantel bekleidet. Fahnenjunker Eberhart sreigesprochen Leipzig. Nach einwöchiger Verhandlung wurde ani Sonnabend in dem gegen den 25 Jahre alten Fahnenjunker Unteroffizier Karl Eberhardt von der Dresdner Infanterie schule wegen kommunistischer Propaganda innerhalb der Reichswehr «ingeleiteten Strafverfahren vom 4. Strafsenat des Reichsgerichts das Urteil verkündet. Eberhardt wurde auf Kosten der ReichSkafse freigesprochen und der gegen ihn erlassene Haftbefehl aufgehoben. — Wie -er Vorsitzende, Reichsgerichtsrat Coendere, zur Begründung des Urteils auSftthrte, müsse der Angeklagte wegen Mangels an Be weisen freigefprochen werden, wenn auch ein dringender Verdacht gegen ihn bestehen bleibe. Vergleichsverfahren deS Bautzener Konsumvereins Bautzen. Der Bautzener Konsumverein hat Sonnabend beim hiesigen Amtsgericht das gerichtliche Vergleichsverfah ren angemelidet. Der Grund dürste in der zunehmenden wirtschaftlichen Notlage zu suchen sein. Di« Abhebungen vieler Spareinlagen hatten dem Verein wahrscheinlich dei< letzten finanziellen Halt genommen. Der Betrieb wird bik auf weiteres fortgeführt. Das Unternehmen verfügt über 38 Verkaufsstellen. NunSfunk-programm für vienstag KönigSwuftrrhausen (Welle 163S) 8.36 Konzert. 10.10 Schulfunk. Weihnacht»nwsik au« alten Zeiten. 11.30 Wie richte Ich meine War« für den Markt her? 12.06 ca.: Schweizer Volkslieder und Jodler-Aufnahmen. An schließend: Wetter. 14.00 Konzert. 1V.00 Kinder erzählen Ge- schtchten für Kinder. 15.45 Geschenke für Kinder. 1820 Konzert 17.30 Unser« deutschen Ahnen. 18.00 Elementare Mustktibun-en für den Laien. 18.30 Di« WährungipoMk England» und Ame rika». Anschl.: Kursbericht de» Drahtlosen Dienste». 10.00 Vom Nutzen und Nachteil der Historie für da» Leben. 1S.S0 Poli tische Zeitun-Slchau. 20.00 von allerhand weihblauen Erschei nungen und Gestalten. 2020 Bunte Stunde. 22.16 Wetter«. Lag«»- und Sportnachrichten. 22.« Deutscher Seewetterbericht Anschl. bi» 24.00: Spätkonzert. Leipzig (Welle 389,6) «LS Konzert. 10.10 Schulfunk. Merkwürdige Zahlen. 11.36 Schallplattenkonzert. 12.00 Mitteldeutsch« Künstler auf Schallplat ten. 13.16 Zigeuner spielen. 14.00 Basteln im freiwilligen Ar beitsdienst. 15.00 Bücherstunde für die Jugend. 18.00 Vogelschutz tut not! 10.30 Konzert. 1826 Französisch. 18.50 Einführung in da» Dewandhcmrlonzert am 15. Dez. 1932. 1S.00 Haydee Grün wald spielt Harfe. 19.30 Bier Geschichten von Johann Peter Hebel. 20.00 Robert Schumann-Stunde. 21.00 Student in Not 2120 bis 2320 Unterhaltungskonzert. Zn der Pause (2220): Nachrichten. FriedenSkirche Mittwoch, 8: MuDalische Adventrandacht de» Kirchen- choreS. Eintritt frei! Beichte und hl. Abendmahl. Die Feste Vlatz wird wieder- hergefteklt Btt« auf di« schlesische Stadt Elah mit der alten friderizianlsechn Festung, di, jetzt al» Gedenkstätte für den -rohen Preußen könig, der Schlesien und die Grafschaft vlatz für Preußen erobert«, wie der -ergestellt werden soll. Gleichzeitig soll aof dein Festungsberg, der die Stadt überragt, und «inen herrlichen Nundbltck -«stattet, «in -roße» Kotel errichtet Mch-N.