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Nr. LSI i. Sellag« zum Zuer Tageblatt doanerrtag, öen i. Dezember issr Nus Stack unä Lanä SS November 1982 VMS« etee »eise... Vasa Prih ob awanLert über die Padftn Ler Kon- mrtsäle der ganzen wett, vor einigen Wochen ließ « sein« Stradivari vor den Dresdenern flnM, dann lauschten di« Riga« seinem Spiel, di« Stockholmer, dann di« Letpaiger. Dann steht er auf der Bühne in A ue vor Mich gestimm ten Zuhörern, ein virtuose von unerhörtem, ptzänomenÄem Können, «in Seiger, der mit fabelhafter Bravour da» Erbe Pa^aniniS verwaltet. In Au«? Aber natüEch. Sestern Später, tm Hellen Saal leuchten vielleicht noch die fest lichen Kleid«, sitzen wir zusammen im traulichen Schein matten, abgekämpften Lichter. PrihodaS Geige ruht in irgendeinem Zimm«. Die Stradivari, die so bezaubernd Mter den Händen einer großen Meist«- sana. Unter un datiert launige», leichtes Wortspiel hin und her. Merk- nackig, wie jung Prthoda in d« Näh« wird, um wieviel jünger er «scheint al» auf dem Podium, als aus der Ent- «nung von oer 10. Gtuhlreihe zu den Bübnenbvettern gesehen. Gr mag die 80 eben überschritten oder sie noch richt erreicht haben. Warum ihn nach seinem Alt« fragen. Lr ist noch «in jugendlich« Geiger, wenn auch sein Haar licht« gawocken -ist in Len 10 Jahren, d-ie vergangen sind leit der Zett, in der sein Name plötzlich auftauchte und man ron einem vom Himmel gefallenen Meist« der Geige sprach, and seit dem Tage, an dem vor sechs Jahren seine Geige oor uns sang. O, und die Stradivari singt heute schöner ÄS damals. Der Künstler lächelt leise, al» man eS ihm sagt. Und sein Begleit«, Otto A. -Graf, ein mit Humor ebenso wie mit Appetit gesegnet«, gemütvoller Münchener, unter bricht «inen Augenblick seine Beschäftigung mit ein« zwt- schen zwei Semmeln eingeklemmten warmen Riesenwurst und nickt zustimmend. Der Geig« ruht au» im kleinen Kreise, dem « sich im Hotel .Viktoria" in launig« Ecke zugesellt hat und «zählt freundlich und fragengewohnt von seinen Reisen durch di« Konzertsäle der Welt. Gr hat in Neuyork «spielt und in Thicago, in Lo» Angele» und in Part» und Low- don, überall mehr al» einmal. Ab« er sagt trotzdem: „In Aue ist e» schön, die Stadt liegt so herrlich. Ich habe mich darüber gewundert und es hat mich gefreut, daß mir von meinen Zuhörern hier so -etwa» Herzliche» entgegenstrvmte, so ein große» Interesse, da» den Kontakt schnell schloß." Au» dem Radioapparat, d« in der Nähe in der Ecke steht, strömen weiche, sentimentale Melodien. Gin Geig« spielt. Gin« au» der Rund« sagt lachend: „Die Konkur renz. Herr Prthoda." Der Künstler lächelt belustigt: „Ah, sa» Lammt aus Budapest." Dann erzählt er, daß « Böhm« Wie wird der Winter? Natt und schneereich, aber nicht extrem katt von fachkundig« Seite wird uns zur Frag« d« langfristigen Wettervorhersage, die gerade für den Reiseverkehr von hoher Bedeutung jst, folgendes ge schrieben: Seit Jahrtausenden bemüht sich die Menschheit, da» Welter flir längere Zett Voraussagen zu können. Daher gibt e» auch eine Unzahl um Regeln, die den versuch der Ermöglichung solcher Voraussagen dar- stellen. Seit aber die Witterungskunde eine wissen- schäft geworden ist und die Erscheinungsformen des Wetters gemessen werden können und ausgezeichnet werden, kann man .an Hand der Statistik auch alle diese Regeln objektiv nachprüfen. Und da ergibt sich immer wieder, daß ein Teil der Regeln überhaupt unbrauchbar und reine Phantasiegebilde sind, während dem andern Teil, der von guten Naturbeobachtern stammt, ein ge wisser Wahrheitsgehalt nicht abzusprechen ist. Aber auch bei diesen Regeln ist «S so, daß sie zwar in der Mehrzahl der Fälle stimmen, daß aber die Zahl der Fälle, in denen sie nicht zutreffen, immer noch Atel zu grob ist, al» daß, auf ihnen eine oraktisch brauchbare Voraussage aufgebaut werden könnte So besteht z. B. zwischen dem Wegzug der Schwalben nnd dem Tem- peraturcharakter de» kommenden WrmerS insofern ein Zusammenhang, al» tatsächlich in ettva 6K v. H. der Fälle, in denen die Schwalben ixüh wegzogen, ein kalter Winter und in un-i? Ihr ebenso nie! Prozent der Fälle, in denen die S i. ii.^en spät wegzogen, ein milder Winter folgt«. An der Reopl, die den Zeit punkt de» Wegzuges der Schwalben mit dem Charak ter de» darauffolgenden Winter» in Verbindung bringt. Ist also schon „etwa» dran", aber e» läßt sich praktisch nicht» damit anfangen, denn von einer Regel, die in 8ü o. H. der Fälle nicht etntrifft, vat niemand etwa». Gegenwärtig heißt e», daß, der kommende Winter kalt würde, weil der vergangene Sommer, insbesondere der Hoch- und Nachsommer, sehr warm war. Eine solche Schlußfolgerung ist ganz und qar unberechtigt: den» wenn man nicht nur einig« wenig« uu-gosucht« Jahre, sondern all« Jahre seit Beginn der meteorolo gischen Beobachtungen daraufhin ansieht, so findet man, daß auf warme Sommer in «benko viel Fällen «in warmer Winter wi, ein kalter Winter folgte. ist und sehr ost in Deutschland fpiett. Gr ist der Schwieger sohn Arnold Ross» und muß nach seinen Erzählungen eine reizende Frau haben. Dann kommen wir wieder auf sein Auer Konzert zu sprechen und « sagt, daß.« nette Leute wenn also der kommende Winter vielleicht katt wird, so wird er es sicher nicht deshalb, wett der Hochsoe» mer sehr warm war. Um den Witterungscharatter ganzer Jahreszeiten oorauszusagen, ist es notwendig, nicht nur das ver gangene Wetter an dem betreffenden Ort oder in dank , betreffenden Land zu berücksichtigen, sondern die Voran gegangenen Witterung rverhLItniss« auf d« ganzen Erd» zu betrachten und vor allem auch di« Veränderungen der Sonnenstrahlen in Rechnung ^u ziehen. Auf dem Zusammenhang -wischen den Verände rungen der von der Sonne ausgehenden Strahlung und den irdischen Witterungserscheinungen berichte auch die von Professor Baur, dem Leiter der Staatlichen Forschungsstelle für langfristige « tterunqSoorhersage in Frankfurt a. M., vor einem Jahre oegebene Voraus sage, daß der Hochsommer 1932 im größten Teile Deutschland» warm und trocken sein werde. Diese Vor aussage ist auch eink'etro'fen. Baur beronte aber selbst, daß e» nur gerade die besonderen Umstände diese- Som mer», seine Stellung innerhalb de» Vonnenflecken- zhklu» und die außergewöhnliche Ttewerung dec Aus strahlung der Sonne waren, die die Veröffentlichung dieser vora"»sage rechtfertigten. Natürlich werden dtt Untersuchungen weiter fortgesetzt und ausgedehnt. ES liegt aber in der Natur der Sache, daß noch viele Jahre vergehen werden, bi» wir mit ausreichender Zuver- läsftgftit den Witterungscharakter zanger Jahreszeiten oorau-sagen können. Daher ist es auch nicht möglich, eine klqre Voraus sage für den kommenden Winter zu geben. Da» ein zige, was wir auf Grund der Baurkchen Untersuchun gen, die bisher die einzig« wissenschaftliche Grundlaa» für solche Prognosen sind, sagen können, ist. daß der Wlnrer 1982/33 vielleicht kalt und schneeretch, aber sicher nicht extrem kalt, wie etwa der Winter 1S2S/2S werden wird. Das geht daraus hervor, Paß .solche extrem kalte Winter Immer nur bet unternormaler Sonnenstrahlung in nächster Nähe eines Sonnenflek- kenminimums oder -Maximums auftrelen. Ein« ge wiss« Wahrscheinlichkeit dafür, Paß der kommend« Win ter nicht gerade mild« sein wird, ergibt sich aber dar aus, daß di« drei letzten Winter alle mild waren. hi« kennen gelernt hat und daß besonders der Bürgermeister ihm ausgezeichnet gefallen hat. Allmählich wtck der Künstler still. Man merkt ibm sichtlich die Anstrengungen an, di« htnt« ihm liegen. Still kür ttllrolau» unck W«H,n»eki«n le«uk«n §1« kllllg unck gut I»«I A«I»«e'»t tzodolrokocknn, Kenllnon, SodSsk, Peinton, l.«dl»u«b»n, --»p-Ii—n, Si,ue«n «u» «l,,n«n Sndeiknnr tnen» ttoik» In d«t«n Sßl»«i,ung«n, 7««, ttndao, Sntrnlcksünkk«» unck «II, -fttlü«! «um JO/,, Katz,» In Tarkan »ui all» Waran (aueear Huelra»), eiaau cka Vorfall«, ckl» Aal»«»'» W«Ikn»aki»«p»ickuel, i»I«i»i. ttdek mim« im Roman von Alotklick« von 31ogmann-8ialn Soppetgbt d? ötartt» k-uedtM«og«, l« Kommerzienrat Breme, hatte geschwiegen und seufzend den Scheck ausgestellt. ES hatte keinen Zweck, mit Melanie über derartige Dinge zu reden. Sie verstand, ihren Willen immer durchzusetzen, und e» war da» Klügste, um de» lieben Frieden» willen nachzugeben. Triumphierend er- schien Frau Melanie nach einer Weile wieder tm Wohn- zimmer, wo Hiltrud über Relseutenstlten gebeugt dasaß. „So, mein Kind", meinte sie befriedigt, „nun können wir morgen nach V. fahren, um in unseren Ateliers alles einzukaufen, was wir brauchen. Haft du schon die Be- sorgungSltfte aufgestellt tz" Aber zu ihrer Verwunderung nahm Hiltrud diese An kündigung nicht mit der sonst üblichen Befriedigung und Freude auf. „Nein", sagte sie müde, „ich habe noch gar nicht daran gedacht, weißt du, Mama, eigentlich ist r» doch ganz gleichgültig, ob man noch ein paar Kleider mehr oder wenig« zum Anziehen hat/ Und dabei war ein so gram- voller Ausdruck in ihr« blauen Augen gekommen, daß Frau Melanie spürte, e» war die höchste Zett, daß Hiltrud von hier fortkam, um nicht schwermütigen Gedanken nach- zuhängen. Rach längerem Aufenthalt in einem eleganten Sana torium Süddeutschland» war nun Frau Melanie mit Hil trud hier in dem modernen Seebad gelandel. Endlich schien Hiltrud au» der Apathie zu erwachen, mit der sie diese Wochen auch in der neuen Umgebung verbracht. ES hatte sich in dem eleganten Hotel «in Kreis zu sammengefunden, in dem Frau Melanie bald durch ihren Reichtum und de« Namen ihre» Manne» ein« große Rolle spielt«. Hiltrud war entschieden di« hübschest« und auch eleganteste unter den junge» Damen G, war eö gan- selbstverständlich, daß sich di, Bemühungen der jungen Herren in erster Linie auf Hiltrud richteten. Endlich beteiligte sich Hiltrud an den gemeinsamen Unternehmungen; bald war der ganze Tag au-gefüllt mit Vaden, TenniSsptelen auf den wohlgepslegten Plätzen de» Hotel», Ritten in die Umgebung de» Orte», in dir wetten Buchenwälder, dir den heiteren Ort meilenweit umgaben Nachmittag» gab e» Tanztee» aus der Terrasse und im Marten de» Hotel-. Frau Melanie hatte angenehme Gesellschaft gesunden. Sie war also sehr zufrieden Mi« Wohlgefallen sah sie jetzt aus die heitere Gruppe unten am Strande, in deren Mitte Hiltrud sich befand Tie dachte noch gar nicht daran, zurückzukehren, wie ihr Gatte ihr vorgeschlagen hatte. Er klagte in der letzten Zeit etwa» viel, der gute Friedrich. Nun ja, wen« man älter wurde, kamen eben allerlei Ve- schwerden. Neunte» Kapitel. In der großen Halle de» Lontinenial-Hotel» saßen zwei junge Leut» und studierten die Kurltsten. Plötzlich stieß der ein» von ihnen einen leisen Rus der Ueberraschuug au». Der andere sah ihn erstaunt an und fragtet „Na, wen hast du denn da entdeckt, Jvarsen» Den Schah von Bersten vielleicht t" „Mehr al» da»!" erwiderte der dunkle Norweger be- friedigt. „Weißt du, wer hier istf Die Frau de» Kommer zienrat» Bremer vom vremerwerk mit ihrer Tochter." Der ander, ließ einen leisen Pfiff ertönen. „Da» ist allerdings «in Zufall —" und ein glücklicher dazul Du weißt, wa» ich dir bei v« Konkurrenz der Motorjachten gesagt Haber Wenn man nicht hinter die Geheimnisse der Vremerwerk». motoren kommt, kann man nicht» machen. Jetzt erst sind wird« di« großen Bestellungen au- England an die Vremerwerk, gekommen; der Earl of Aldrtge hat den An fang damit gemach» - nnd seine Jacht Hai tatsächlich in Lowe» wieder be« ersten Preis geholt. Vie ganz« Hoch- aristokrattt wird nun nicht» EUt-srsS -n tu» habe«, als ihre Bestellungen an da» vremerwerk zu -eben — «tt oben in Norwegen haben das Nachsehen, denn wen« Eng land ansängr, folgt Amerika auch nach — da» ist so sicher wie da» Amen in der Kirche" „Und wa» willst du dagegen tunk" „Sehen, mich an da» Bremerwerk heranzupirschen, und zwar aus dem Umweg über oft Frauen. ES müßt» doch mit dem Teufel zugehen, wenn man da keine Möglichkeit« hätte." Der Untersetzt« sah den dunklen, schlanken Jvarseu > kritisch an und nickte dann: „Axel Jvarsen, der Unwider stehliche! Na, wenn du aus Kriegsfährte bist ist dir ja bisher noch jede Frau in» Garn gegangen. Warum sollte e» bet diesen Deutschen ander» sein." „Man muß nur ein« gute Methode der Einführung finden", meinte der mit Jvarsen Angeredett nachdenklich. „Je vorsichtiger man ist, desto stcherer wird man voran kommen Na, mir wird schon wa» etnsallenl wollen mal in die Bar rübergehen - einen daraus heben l" Al» sie an der Schranke vorüberkamen, hinter der dir tzotelbevienfteten arbeiteten, hörten st«, wie gerade der Geschäftsführer sagte: „Also, Zimmer sünsunddreißtg mit Bad wird ab morgen sür Herrn Baron Ertkson au» Ehrt- sitana reserviert - er komm« mit dem Mittagozug. — Notftren Sir!" Uno er legte dem Hotelportftr «in Tele gramm neben das Vormerkungsbuch Di» beiden Norweger sahen sich bedeutungsvoll an; dann schlendert» Jvarsen gleichmütig an die Schrank«. „Sagen Sie, Portier, ist da» Baron Olaf Ertkson, der Sohn von der großen Schtssowerftl" „Jawohl, mein Herrs" antworte«» der Portier böslich. „So - danke! S» ist nämlich ein guter Bekannter von mir — nett, daß der komm«!" Er grüßte lässig Dir beiden Männer sprachen kein Wort, während sie hinuntergingen. Erst al» st, allein an einem etwa» abseits stehenden Tisch in der Ecke der Var saßen, sagte Jvarsen» „Da» nenn« ich Schwei« haben. Dieser Ertkson ist »och dick befreundet «nit der FamUft Breme« — der muß «ich «tnführen..