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Nr. »>ß Auer Lageblatt und vnzngir für da» Grßfl-ßnge. Lonner-tag, vsn » G-pt«mß»r 1938 Innern Lt« in MaHeöuva erscheinende Wvchenschrtft »Da» Reichsbanner" wegen oe» Artikel» »Di« Schuld von Ohlau" mit dem Untertitel »Offener Brief an den stellver tretenden RetchSkommiffar tn Preußen Oberbürgermeister Dr. Bracht" in Nr. 38 vom 17. September 1932 auf Grund der Verordnung de» Reichspräsidenten gegen politische Ausschreitungen vom 14. Juni 1932 auf die Dauer von vier Wochen verboten. Politische Schießerei in Altona Altona,- 20. September. Gestern abend gegen 22 Uhr wurden in der Blumen- und Weidenstraße etwa 25 Nationalsozialisten von Kommunisten mit Ascheeimern beworfen und au» Pistolen beschoffen. Beim Erscheinen der Polizei flohen die Kommunisten in die anliegenden Nebenstraßen und Häuser. Da von den Flüchtenden auch auf di« Polizeibeamten geschossen wurde, feuerten diese mehrere Schreckschüße ab. Die Kommunisten sind ent kommen. Gregor Straßer und die Weimarer Verfassung München, 20. September. Gregor Straßer sprach heute in einer Wahlversammlung der NSDAP. Völlig parlamentarisches Recht der Nationalsozialisten sei, di« Re- gierungSgewatt zu fordern, erklärte er. Warum sollte jetzt die Weimarer Verfassung, da sie günstig für die National sozialisten sei, auf einmal nichts taugen? GtaatSgerichtShof am 6. Oktober Berlin, 20. Sept. Der Termin vor dem Staatsgerichtshof, in dem über die Klage der preußi schen Minister wegen der Einsetzung des Reichskomt- missarS entschieden werden soll, hat nochmals eine Vertagung erfahren. Die Verhandlung, deren Beginn für den 29. September in Aussicht genommen war, wird voraussichtlich! erst am 6. Oktober beginnen. Kommunistische Störung bei der Verlesung der Thronrede durch die Königin von Holland H a a g, 20. September. Anläßlich der heute vor mittag im Rittersaal erfolgten Verlesung der Thronrede durch die Königin ereignete sich ein Zwischenfall, wie er in dieser sensationellen Form in der parlamentarischen Ge schichte der Niederlande bisher nicht zu verzeichnen war. Nachdem di« Königin di« Thronrede verlesen hatte, er hoben sich die beiden einzigen kommunistischen Mitglieder des Parlamentes, die Abgeordneten David Wynkoop und Lou de Visier und riefen mit lauter Stimme in den Saal: „Weg mit der Krone, weg mit der .Königin I" Sämtliche übrigen Mitglieder des Parlaments erhoben sich darauf wie ein Mann ebenfalls von ihren Plätzen und stimmten, um die fortwährend wiederholten Rufe der Kommunisten zu übertönen, die holländische Nationalhymne an. SerReichsptMeitt WMimöoergellnA Frankfurt a. d. Oder, 20. September. Nach der vegrüßuna auf dem Lahnhof Fürstenberg und der Fährt durch die festlich geschmückten Straßen der Stadt b«sab sich der Herr Reichspräsident im Kraftwagen nach Ziebtngen, wo er sich von dem Führer der roten Partei, Generalleut nant von Bock, Vortrag halten ließ. Von ZieLingen ging die Fahrt in Richtung Frankfurt zu den hier eingesetzten Truppen. Kurz vor Frankfurt ließ sich d«r Herr Reichs präsident von dem Leiter der Hebungen, General der In fanterie Freiherr« v. Hammerstein, Vortrag halten. Ohne Frankfurt zu berühren, fuhr der Feldmarschall dann in die Gegend von Reppen, wo ihm Teile d«r Jnfanteriervgimen- ter 9 und 8 begegneten, die er begrüßte. Von hier au- kehrte der Reichspräsident nach Fürstenberg zurück, wo er di« Nacht in seinem Salonwagen zubrtngt. Die Abreise des Reichspräsidenten ins Manövergelande Strafbarer Güterfernverkehr Berlin, 20. September. Amtlich wird mit geteilt: Unterbietungen des Reichskraftwagentari fs durch Unternehmer, die nicht einmal die nach der Naiver- ordnung vom 6. Oktober 1931 erforderliche Genehmigung besitzen, sind in letzter Zeit mehrfach festgestellt worden. Der Betrieb von Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen ohne Genehmigung ist strafrechtlich zu verfolgen (s 31 der V erord nung), das Fahrzeug des Unternehmers kann eingezogen werden. Daneben unterliegt die Unterbietung des Reichs- kraftwagentariss der Verhängung einer Geldstrafe. Bom Rongretz der christlichen Gewerk schaften Düsseldorf, 20. Sept. Besonders eingehend wurde in der heutigen Aussprache des Kongresses der christlichen Gewerkschaften die wirtschaftspolitische und soziale Frage behandelt. Nach Schluß der Aussprache stellte Abg. Schar-Leipzig fest, daß die christlichen Ge werkschaften sich mit aller Macht gegen diejenigen weh- Rrichspräsident von Hindenburg begibt sich auf dem Berliner Bahnhof Friedrichstraße zu dem Zug, der ihn nach Fürstenberg a. d. Oder brachte, wo er sein Stand quartier nahm- ren würden, die bis Absicht hätten, die Arbeiterschaft in Deutschland wieder zu Staatsbürgern zweiter Klasse zu machen. Trotz allemi, was? in der letzten Zeit passiert sei- müsse immer noch die hohe Verantwor tung, Pie die christlichen Gewerkschaften gegenüber Staat und Volk trügen, unterstrichen werden. Nationale Gesinnung und Sozialgesinnung müßten untrennbar für alle Zukunft sein. Zwei RedaktionS-Volontäro . . . Berlin, 20. September. Wie sich jetzt herauSstellt, handelt es sich bei den Unterzeichnern des Aufrufs für eine „Präsidial-Partei", Hans Georg Heyer und v. >d. Mehden, um zwei junge Redaktions-Volontäre, die als solche tn Hildesheim gewirkt haben. Heye ist ein Neffe des früheren Chefs der Heeresleitung und war erst Kadett. Abschluß der Jahrhundertfeier des Gustav-Adolf-Vereins isvoov RM Sachsengabe — Die grobe Liebesgabe für Polen Leipzig. Die Jahrhundertfeier des GUstav- Adolf-VereinS fand am Dienstagabend mit der zweiten öffentlichen Hauptversammlung in der altehrwürdigen Nieolaikirche, die bereit» 1842 und 1882 Gustav-Adolf- Tagungen gesehen hat, ihren eindrucksvollen Abschluß. Nach einleitendem festlichen Orgelspiel und d«m gemein- samen Gesang „Lobe den Herren" gab der Vorsitzende, Geh. Kirchenrat Prof. D. Dr. Rendtorff, folgende» Danktelegramm de» Reichspräsidenten bekannt: „Haben Sie herzlichen Dank für da- freundliche Metngedenkkn. Ich erwidere Ihre Grüße mit aufrichtigen Glückwünschen zur Hundertjahrfeier. Möge dem Gustcw-Adolf-Berein weitere segensreiche Arbeit im Dienste des Volkes be- schieden sein. v. Hindenburg, Reichspräsident." Wetter hatte der Erzbischof von Schweben, Erling Eidem, telegraphisch herzlichst« Segen-Wünsche über mittelt. Sodann teilte Geheimrat D. Dr. Rendtorff mit, daß Oberbürgermeister Dr. Goerdeler die ihm an getragene Mitgliedschaft im Zentrakvorstand angenom men habe. Anschließend überreichte der Vorsitzende des Leipziger HauptveretnS, Pfarrer D. Nähling, die Sachsengabe in Höhe von 150000 RM., von der auf den Hauptoerein Leipzig 106 000 und auf den Haupt verein Dresden 44 000 RM. entfallen. An der Samm lung „Eine Million in Groschen" war Leipzig bereit» mit 68 000 und Dresden mit 87 000 RM. beteiligt, so daß aus Sachsen trotz der schweren wirtschaftlichen Notlage de» Lande« insgesamt 255 000 RM.,aufgebracht worden sind. Al» wettere ideelle Gabe wurde dem Gustav-Adolf-Veretn eine Ehorallantate mit Baß-.Solp „Verzage nicht, du Häuflein klein", vertont von Ar nold Mendelsohn, gewidmet, »>ie erstmalig beim Ta. gungshauptgottesdtenst zu Gc^ör gebracht wurde. Hierauf erstattete der Generalsekretär de» Gustas- Adolf-Verein», D. Geißler, in dessen Händen Vie FSdgn der großen Gustcko-Adolf-Organtsattonen »usammenlau. fen, den Jahresbericht, der sich nicht nur auf da» ab ¬ gelaufene Jahr erstreckte, sondern einen Ueberblick über die gesamten verflossenen hundert Jahre vermittelte. Anschließend wurden die weiteren Liebesgaben über- reicht. Die sächsischen Frauen ließen durch Frau Sophie Meyer eine große Anzahl Altargeräte, Kruzifixe usw. übergeben, die u. a. nach Lissabon, Leitmeritz und Rad- ker-burg in der Steiermark weitergeleitet werden sollen, die vogtländischen Frauen durch Mädchen tn vogtländischer Tracht prächtige Alterteppiche. Das Frauen-LiebeSwerk der Gustao-Adolst-Bereine in Höhe von 25 000 RM., von dem Frau Pfarrer Röhling Mit teilung machte, soll nach den Wünschen der Frauen- Vereine für die Diakonie-Arbeit im Ausland verwen det werden. Namentlich soll da» Katharinen-Stift tn Wittenberg bedacht werden. Die Kinder-Babe von 29 000 RM. übergab Pfarrer D. Piersich. Die Lau- rentiuS-Gemeinde in Crimmitschau hatte zwei Kirchen glocken übersandt, über deren Verwendung noch' kein Beschluß gefaßt ist. Die große Liebesgabe in Höhe von 100000 RM. wurde von der Versammlung mit überwältigender Mehrheit für die Heranbildung von kirchlichen Führern und Helfern in Polen bestimmt. Die kleinen Liebes gaben von je 40000 RM. erhielten die evangelisch» Gemeinde in Athen für den Bau einer Kirche und big Diakonissen-Anstalt Kaiserswerth für ihre Arbeit, in der Inlands- und Au-landSdtaspora zugesprochen. Al- Ort der nächsten Hauptversammlung bestimmt« man auf Einladung de» ostpreußtschen HauptveretnS, die Gene- ralsuperintendent D. Gennrtch überbrachte, Königsberg, während für 1934 München in Aussicht genommen wurde. Mit einem Danke-wort von Geheimrat D. Dir. Rendtorff, einem gemeinsamen von D. Gennrtch ge sprochenen Gebet und gemeinsamen Gesang klang di« Hauptversammlung und damit die Hundertjahrtagung de» Gustav-Adolf-Veretn» au». Romantische Schlagworte vor garntcht allzulanger Zett hielt der nationalsozialistisch« Abgeordnete Gregor Sturßer tm Reichstag «in« Red«, tn der er von der „antikapttaltstischen Sehnsucht" sprach, di« heut» VS o. H. de» deytschen Volke» erfaßt hab«. Gr geht dabet offenbar von der Meinung au», daß di« gegenwtirttg« Kris« «im Krise de» Kaptta- li»mu» s«t, dessen vrrsall nicht m«hr auszuhalten s«t. Dies« Stimmung hat sich mit verblüffender Schnelligkeit tn weitesten Kreisen der Bevölkerung verbreitet. Sehr klar sind aber scheinbar di« Vorstellungen und Wünsche, di« damit »erkunden werden, nicht. Sie laufen letzten End«, daraus hinan», daß «» Systemfehler d«, Kapitalismus seien, die di« Schuld an dieser Depression tragen. E» ist natürlich nicht zu leugnen, daß der erste Ursprung der Kris« In jener Dynamik unsere» Wirtschaftssystem» liegt, die wenige Jahr« nach Beendigung de» Weltkriege» in einer stacken wirt schaftlichen Aktivität Technik, Produktion und Austausch weit über da» in der Vorkriegszeit erreichte Maß hinau»trteb. Diese Tat sache ist Lei dem furchtbaren Rückschlag, den wir heut« zu verzeich nen haben, nicht ohne Bedeutung. Entscheidend für «im klare Lö sung de» Problem» ist aber, daß die Intensität und Hartnäckigkeit der Weltkrise Umständen zu verdanken find, di« keinesfalls mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem etwa« zu tun haben, sondern sich aus den Wirkungen erklären, di« der Krieg, di« Inflation, Repa rationen und nicht zuletzt politischer Radikalismus gezeitigt haben Es ist ganz klar, daß angeficht» der Schwere der Depressions periode alle möglichen Projekte und romantisch-reaktionäre Lo- sungen auftauchen, di« aber kaum von irgendwelcher Kenntnis wirtschaftlicher Gesetzmäßigkeiten getrübt find, wohl aber all« das Bestreben haben, das Rad der Wirtschaftsgeschichte rückwärts zu drehen. Daß Lei allen diesen Kassandrarufen vom Ende des Kapitalismus und vom Beginn einer neuen Aera der Wirtschaft der Wunsch der Vater de» Gedanken« ist, ist selbstverständlich. Wir haben es hier weniger mit der kapitalistischen Wirtschaft», ordnung als solcher zu tun, als vielmehr mit der Frag«, ob man der Depression mit Maßnahmen zu Leibe geht, die einen vollständi gen Umbau des herrschenden Systems zur Voraussetzung haben, oder mit Maßnahmen, di« ihm adäquat find. An dem Erfolg der letzteren besteht kein Anlaß zum Zweifel, wohl aber an den Reform, plänen, die auf grundlegend« Aenderung des Bestehenden hinzielen und unter dem Stichwort Autarkie schon seit längerer Zeit den Sinn der Menschen verwirren. Es kann nur von Leuten stammen, die von dem Wesen und der Bedeutung des Außenhandels nicht die elementarsten Vorstellungen zu besitzen scheinen. Di« Autarkie, also die wirtschaftliche Selbstgenügsamkeit innerhalb der eigenen Volkswirtschaft, würde den Außenhandel durch ein System von Zöllen auf ein Minimum reduzieren, um durch diese Maßnahme aus dem internationalen Krifenbezirk zu flüchten. Das würde uns ebensoviel nützen, wie es einem Pestkranken nützt, der sich von den anderen Kranken isoliert, um dadurch gesund zu werden. Daß diese Methode naturnotwendig alle Vorteile der internal io- nalen Arbeitsteilung vernichten und zum Ausgangspunkt des D-rkehrswirtfchaftlichen Entwickelungsprozesses führen würde, liegt auf der Hand. Eine Isolierung unserer Wirtschaft müßten wir mit einer Senkung des Lebensstandards der Massen, der Ent wertung eines großen Telles der Produktionsanlagen, der Ver teuerung der nationalen Selbstkosten und mit einem Rückgang der zur Verfügung steheyden Güter bezahlen. So ist di« Autarkie nicht das billigste, sondern das teuerste System. Deutschland aber bedarf dringend der Einfuhr von Rohstoffen, um die Industrie zu ver sorgen und um den zusätzlichen Lebensmittelbedarf herbeizuschaf fen, der auch bei aller Anspannung der Kräfte der Landwirtschaft nicht im eigenen Lande erzeugt werden kann. Denn di« Land wirtschaft beschäftigt nur etwa 20 Prozent der Bevölkerung. Ihre Aufnahmefähigkeit kann unserer Industrie nicht die Auslands, markte ersetzen, die uns einen großen Teil unserer Produktion, vor nehmlich Fertigwarenerzeugnisse und Qualitätsprodukte abnehmen und somit zur Stärkung des Binnenmarktes beitragen. Im oer. gangenen Jahren hat Deutschland mit nahezu S Milliarden RM. den bei weitem höchsten Ausfuhrüberschuß erzielt, und im selben Jahr ist der Anteil der Ausfuhr an der industriellen Produktion auf rund SS Prozent gestiegen. I« mehr di« Krise wütete, desto mehr stieg die Bedeutung de» Außenhandels. Die weltwirtschaftliche Verflechtung Deutschland» hat nicht krisenverschärfend gewirkt, son- dern krisenvermindernd. Unter diesem Gesichtspunkt müssen die neuesten Bestimmungen der Regierung, die Einfuhr zu kontingen tieren, als bedenklich erscheinen, da sie den Export gefährden und statt zu einer Belebung des Binnenmarktes leicht zu einer weite ren Schrumpfung der Wirtschaft führen können. Wenn sich heute di« Lage derart zugespitzt hat, so trägt nicht der internationale Warenaustausch, sondern die. Kündigung der kurzfristigen Kredite die Schuld. Die Abkapsilungspolitik der Staaten und di« Devisenzwangswirtschaft haben dazu beigetragen, den internationalen Verkehr lahmzulegen. Bei diesem klaffenen Widerspruch zwischen wirtschaftlicher Erkenntnis und tatsächlicher Politik, di« jetzt zur internationalen Praxis geworden ist, muß Deutschland am meisten verlieren, hat also auch das größte In teresse daran, statt aus der Not «ine Tugend zu machen, der Han- delspolitischen Vernunft wieder zu ihrem Rechte zu verhelfen. Man spricht viel von Strukturänderungen in der Weltwirt schaft. Der Jndustriealisterung»prozeß der Rohstoffländer sei b«. endet. Die farbigen Rassen industriealisterten sich selbst und für Der tfchland sei di« Exportillusion zu Ende. Die Beliebtheit die ses Autarkteargument« steht in keinem Verhältnis zu seiner Rich, tigkett. Danz abgesehen davon, daß es vollkommen unhistorisch und w-rtschaftsfremd ist, diese Dinge, die in ihren Auswirkungen auf d'e deutsche Wirtschaft genau beachtet zu werden verdienen, in ein künslliche» Systemgebäude hineinzupressen, sozusagen von einer „Installation der Grd«" zu sprechen, muß festgestellt werden, daß jede Jndustrtealisterung Produktionsmittel erfordert, woraus Deutschland al» Ausfuhrland von Produktionsmitteln Nutzen ziehen kann. Ferner zeitigt jede Jndustriealifierung «ine Er höhung der Lebensansprüche, was für Deutschland als Hersteller von Qualitätserzeugnissen Chancen ergibt. Eine alte Erfahrung bestätigt» daß Industrieländer untereinander di« besten Kunden sein können, denn unsere Ausfuhr nach den Industrieländern ist nicht so zurückgegangen wie die nach! den Agrarländern. Di« verständigen Gegner der freien Verkehrswirtschaft be greifen wohl, daß «ine vollkommene autackische Isolierung Deutsch lands einem wirtschaftlichen Harakiri gleichkäme. Auf das Matz käme es an, versichert man. Um Ziel und Maß in die Wirtschaft hineinzubringen, fordert z. B. der bekannte Volk-Wirtschaftler W. Sombart die Planwirtschaft in Verbindung mit einem obersten Planrat. Welche Erfahrungen haben wir mit solchen Räten gemacht? In Versailles haben sich die bedeutendsten Wirtschaftler, Politiker und Diplomaten versammelt und haben wochenlang geplant. Das Ergebnis war «in Reparations plan, der die Welt in Trümmer gelegt hat. Alle versuche, die wir mit einer planwirtschaftltch-Iollektivistischen Lenkung der Volkswirtschaft angestellt haben, find mißglückt. Mit dem willen daß irgendwie „geplant" und „„organisiert" weren müßte» ist «» wahrhaftig nicht getan. Man muß sich darüber klar sein, daß alle autacktschen und planwirtschftlichen Experiment« «inen Rückschritt, einen Sprung in, Dunkle, bedeuten. Richt nur eine beispiellose Verödung Europa», sondern auch «in« Revolutionierung der Leben»- gewohnheiten auf geistigem Gebiet« würden die Folg« sein. Seist