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Str fifil «wer Laflebian und Lmetper für da« Ezaednye. Dienstag, oen X) G»ptemb«r lstvr Flieger erst lldet »erschilea? Berlin, 17. Sept. Nach einem Kabeltelegramm au» Godhavn hat die Untversal-Fanck-AtlM'Expedttton seit drei Lägen van dem Flieger Ernst Udet keine Nach richt mehr. Dr. yanck, der Letter der Expedition, mel det seine äußerste Besorgnis über da» Schicksal Udet». da sich an der 2500 Kilometer langen GrönlandküKe bi» Angmagsalik keinerlei Ansiedlungen befinden, wo Udet für seine kleine Maschine Benzin bekommen könnte- Wie erinnerlich, wurde Udet auf die Nachricht bin, daß di« fliegende Familie Hutchinson verschollen sei, be auftragt, unverzüglich sich auf die Suche nach dem ver mißten Flugzeug zu begeben. Udet antwortete, daß »r den Auftrag sofort ausführen würde. Kunstflieger Ernst Udet Eine Erklärung der grönländischen Verwaltung Kopenhagen, 18. Sept. Der Direktor der Ver- waltung von Grönland, Oldenow, teilt mit, er sehe sich durch die in der Presse erschienenen Mitteilungen, daß der deutsche Flieger Udet in Grönland bei der Teilnahme an den Nachforschungen nach Hutchinson verschwunden sein soll, veranlaßt, mitzuteilvn, daß der Verwaltung hierüber nicht das Geringste bekannt sei. Die Verwaltung habe au8 Nordgrönland keine Mitteilung erhalten, daß Udet von seiner FilmbastS gestartet sein säll, um an den Nachforschun gen an der Küste teilzunehmen. Ebensowenig liege von der Ostküste ein Rapport über seine Teilnahme vor. Endlich sei weder bei der Verwaltung noch bei den Beamten in Grönland von irgendeiner Seite eine Aufforderung ein gegangen, an eventuellen Nachforschungen nach Udet teil- -unehmen. Schließlich müsse noch mitgeteilt werden, daß die Verwaltung telegraphisch den Rapport des LandvogteS von Nordgrönland angefordert habe. Dieser habe tele graphiert, daß ihm nicht das Geringste bekannt sei, daß Udet verschwunden sei oder daß Udet überhaupt an denn Nachforschungen an der Ostküste teilgenommen habe. Furchtbares Brandunglück Osterode, 17. Sept. In der Scheune de» Gast wirts Gnatowski in Donrkau im Kreise Osterode (Ost preußen), in der acht Bauhandwerker übernachteten, entstand in der Nacht ein Feuer, das 'ich mit unge heurer Schnelligkeit ausbreitete. Bon den acht Bau handwerkern gelang eS sieben, sich den Weg durch Flammen und Qualm aus der bi» unter das Dach ge füllten Scheune ins Freie zu bahnen. Der achte, der Zimmermann Kaminski, kam in den Flammen um. Bon den sieben Geretteten haben sechs mehr oder «lin der schwere Brandwunden erlitten. Außerdem sprang das Feuer auf das Wohnhaus und den Stall de» An wesens nieder und legte beide in Asche. Die Ermitt lungen über die Brandursache sind im Gange. Zwei Fischer ertrunken Pillau, 17. Sept. Der orkanartige Sturm hat auf dem Frischen Haff zwei Todesopfer gefordert. Der Kahn !deS Fischers David Schöttke aus Peyse wurde durch den heftigen Sturm umgeworfen, und der Fischer und sein Ge hilfe ertranken. Die Leichen der Fischer konnten noch nicht geborgen werden. Zusammenstotz zweier italienischer MilitSrslugzeuge Sieben Tote Spezia, 17 Sept. Zwei Wasserflugzeuge der ita- lkenischen Marine find über dem Meer zusammengestoßen und in die Fluten gestürzt. Sieben Flieger fanden dabei den Tod. Todessturz bei dem nationalsozialistischen Flugtag in Braunschweig Braunschweig, 18. Sept. Bei dem heutigen Nationalsozialistischen Flugtag stießen zwei Flieger zu sammen, wobei einer der Flieger tödlich verunglückte MMksein des Wm-MMneliii 8«»»l«trr verlaaf der Lermstaltmt» i» Lelrzls Leidig. Aus Anlaß der Hundertjahrfeier de» Gustav- Adolf-VereinS veranstaltete der Rat der Stadt Leipzig tu den Festräumen des Neuen Rathauses am Sonnabend einen BegrüßunaSabend, zu dem neben den Vertretern der Reichs-, Staats- und örtlichen Behörden, namhaften Ver tretern von Kunst und Wissenschaft, Industrie und Handel zahlreiche Repräsentanten der deutschen und befreundeten ausländischen evangelischen Kirchen erschienen waren. Ober bürgermeister Dr. Goerdeler entbot dem Gustav-Adolf-Ver ein in seiner Geburtsstadt Leipzig den WtllkommenSgruß. Besonders warm begrüßte er die Vertreter der auslands deutschen Kirchen, insbesondere aus den abgetretenen Ge- bieten. Kirchenpräfldent v. Voß- Kattowitz schilderte so dann die Not der deutschen evangelischen Kirche in dem verlorenen Lande Oberschlesten. Er wies den Vorwurf zurück, daß die deutsche Kirche in Oberschlesten Germani- sierungSpolitik und -arbeit treibe. Die Deutschen in Polen wollten loyale Staatsbürger sein, nähmen aber das gute Recht für sich in Anspruch, unter den Gemeindegliedern deutschen Volkstums dieses Volkstum zu pflogen. — Dem Abend gaben Festgesänge Les Thomanerchors die würdige Umrahmung. Der Festlomtag Am Sonntag stand die Feststadt Leipzig im Zeichen des Gustav-Adolf-VereinS. Sämtliche öffentliche Gebäude und auch zahlreiche Pvivathäuser hatten geflaggt. Ueberall in den Straßen sah man das Gustav-Mdolf-Festzeichen. In Sonderzügen waren viele Tausende aus nah und fern ge- kommen, um am Jubiläum des Gustav-Woff-Veveins fest lichen Anteil zu nehmen. Die Gottesdienste wurden in sämtlichen Kirchen Leipzigs und seiner Vororte von nam haften Pfarrern der ausländischen und auslandsdeutschen Kirchen gehalten. So sprachen in der DhomaSkirche Probst Tiedje, Gotenbuvg (Schweden), in der Nicolaikirche Bischof v. Kalweit, Danzig, in der Matthäikirche Gen.-Bischof v. Fajnor-Modra (Slowakei), in der PeterSkirche Bischof O. Poelchau, Riga, in der Lutherkirche Generalsuperinten dent v. Blau, Posen, in der Johanniskirche Bischof Bela Kapi°Györ (Ungarn). Sämtliche Gotteshäuser waren überfüllt. Ebenso fand die Aufführung des Gustav-Adolf- LaienspielS in der Alberthalle ein volles Haus. Seinen Höhepunkt erreichte der Gustav-M>olf°-Dag mit der großen Kundgebung am VMerschlachtdenkmal. Wohl noch bei keiner Veranstal tung hat das Völkerschlachtdenkmal so gewaltige Menschen massen gesehen wie bei diesem machtvollen Bekenntnis zum evangelischen Christentum und zum Deutschtum. Weit über 1VV üvv Teilnehmer hielten nicht nur in dichten Mauern die weiten Wälle des Denkmals besetzt, sondern drängten sich auch in den Zu- fahrtsstraßen bis weit in das Denkmalsgelände hinein Kopf an Kopf. Die Feier begann mit Vorträgen der Vereinig ten Posaunenchöre Leipzigs unter Leitung des Kreis- posaunenwartS Martin Wolfram. Gegen Z44 Uhr begann der Einmarsch der Fahnenabordnuwgen der teilnehmenden Vereine und Verbände, der studentischen Korporationen, der Jugendgruppen des Vereins für das Deutschtum im Auslande und anderer Jugendbünde. Ein WM von Fah nen und Wimpeln bewegte sich zum DenkmalSvovplatz, wo die Ehrengäste, unter ihnen die namhaftesten Vertreter der ausländischen und auslandsdeutschen Kirchen — sogar aus Südamerika, aus Australien und dem ehemaligen Deutsch- Südwestafrika waren Kirchenführer gekommen — Auf stellung genommen hatten. Die Kundgebunng selbst begann um 4 Uhr mit Gustav-Adolf-Chorgesängen, vorgetragen von 6500 Mitgliedern der Vereinigten Kirchenchöre deS LandeskirchenchorverbandeS Sachsen unter Leitung deS KirchenmustkdirektorS Haufe. Die Festansprache hielt das Mitglied des Zentralvorstandes, Staatsminister a. D. Dr. Bovlitz, Berlin. Mitten hinein in eine Zeit der Wirrnis, so begann er, der Zersplitterung und des Zwie spalts in Lagen einer gewaltigen materiellen und seelischen Bedrängnis von Millionen deutschen Brüdern und Schwe- stern innerhalb und außerhalb der Grenzen unseres staat lichen Lebens, in Stunden tiefster Not unseres deutschen Vaterlandes rufe der Gustav-Wdoff-Veretn das evangelisch« Deutschland und seine evangelischen Glaubensgenossen in aller Welt zur Sammlung, zur Erhebung, zum Bekenntnis auf. Ein aufs schwerste getroffenes Voll liege blutend am Boden, und in seiner Verzweiflung bäume es sich auf und schreie in die Welt hinaus: „Wir wollen frei sein, wie die Väter waren!" Diese Freiheit aber wolle erworben sein in eiserner Selbstzucht, in tiefster Selbstverantwortunng. Hier gebe eS kein anderes Fundament als tiefe schlichte Frömmigkeit, al» Gottvertrauen, wie vor hundert Jahren. Di« Freiheit komme nur, wenn wir alle ganz stet werden, jeder einzelne, in jener wunderbaren Freiheit, di« sich ge bunden weiß an Gott. Und diese Freiheit komme — da sei di« zweite groß« Forderung an unsere Zeit — nur, wenn wir wieder e i n Volk werden. Lasset un» Brücken der Liebe bauen, forderte d«r Redn«r die Versammelten auf, die hinüberführen über die sozialen Gegensätze. Seit Jahr- Hunderten leben wir zerrissen durch den Gegensatz der Be- kenntnifse. So stolz und dankbar -wir uns zu Luthers Wort bekennen, unsere Parole bedeutet nicht Kampf, sonder» Frieden! 'Gemeinsam mit allen, di« dm Namen Christ führen, stellen wir un» der Flut der Gottlosigkeit entgegen, di« vom Osten kommt und un» verschlingen will. Wir wollen endlich politisch — bei allem Gegensatz der politischen Meinungen — das eine kernen, daß Über allem Gegensatz der Parteien da» ein« Wort stobt: daß wir immer zuerst und in erster Linie Deutsche sind. Höher al» die Partei stehe un» allen da» Vaterland. Eins dürfen wir aber nicht vevgessen, so stark unser Streben ist, endlich wieder ein Staat zu werden, dem keine Macht der Welt mehr die Gleichberechtigung versagen darf, daß nämlich die Form unsere» staatlichen Lebens für unser Volk als Ganze» immer zu eng bleiben wird. Erschüttert stehen wir vor der Tatsache, daß 30 Millionen Deutsche — ein Drittel unseres ganzen nationalen Bestandes — außer- halb der Grenzen unseres Staates leben. Sie alle sind Träger unseres Blutes, st« sprechen unsere Sprache, be kennen sich zu unserer Kultur, sie tragen eine Stimme in ihrem Herzen: Blut zu Blut! Deutsche zu Deutschen! Der Gustav-Adolf-Verein, erklärte der Redner weiter, habe ganz im Stillen die Aufgabe durchgeführt, dm Brüdern und Schwestern, die räumlich von uns getrennt leben, in dienen der Liebe zu helfen und sie dem deutschen VolkSkörper innerlich zu verbinden. Der gemeinsame Gesang der beiden ersten Verse d«S LutherliedeS „Ein feste Burg . . " gab der Festansprache ihren wirkungsvollen AuSklang. Mit drei weiteren Chor gesängen und d«m gemeinsamen Gesang d«S vierten Verses -eS LutYerltedeS „DaS Wort sie sollen lassen Hahn" schloß die erhebend« Feier, die auf sämtliche deutschen Rundfunk sender übertragen wurde. Der Abmarsch der Massen voll zog sich wie der Anmarsch ohne Störungen. Den Abschluß der Zierlichkeiten des ersten TageS der Hundertjahrfeier d«S Gustav-Adolf-Wereins bildete eine öffentliche Begrüßungsversammlung in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Großen Saal des Zoologischen Garten» unter Mitwirkung deS Leipziger SchubertbundeS. Nachdem Pfarrer 0. Röchling für den Hauptverein Leipzig und Oberkirchenrat v. Hilbert für die Leipziger Kirche den Gustav-Adolf-Berein in den Mauern seiner Geburtsstadt begrüßt hatten, überbrachte Minister präsident Schieck die Glückwünsche der sächsischen Regie rung. Die Grüße deS AuSwärttaen Amts überbrachte Geheimrat Dr. Terdenge (Berlin), der besonders die Bedeutung der GustavÄdolMrbeit für das Deutschtum im AuSlande und im Hinblick auf di« gesamte deutsche Außenpolitik betonte. Für den Kirchenbund und sämtliche deutschen Landeskirchen sprach Präsident v. vr. Kapler (Berlin). Konststorialpräsident Dr. Seetzen (Dresden) begrüßte für die evangelisch-lutherische Landeskirche deS Freistaates Sachsen den Gustav-Adoff-Verein als lieben geschätzten Angehörigen und als Kind deS SachsenlandeS. Der Vorsitzende deS Evangelischen Bundes, Ministerial direktor Wirk!. Geh. OberregierungSrat v.vi-, Conze (Ber- lin) führte auS, daß der Gustav-Adolf-Verein aufbauen und. brüderliche Hilfe leisten wolle, während der Evan gelische Bund von jeher auf Abwehr, und wenn eS sein müsse, auch auf Angriffe und politische Wirkungen eingestellt gewesen sei; in einem aber, und zwar in der Hauptsache, träfen sich die beiden Bruderverbände über allen TageSftveit hinaus, im Glauben und in dem Willen, das Reformator!- sche und Evangelische im deutschen Leben zu wahren und zu stärken. Weiter sprachen als Vertreter des Martin- Luther-BundeS Dr. Werner-Erlangen und, besonder» leb haft begrüßt, Pfarrer v. Scheever-Berlin für den Reichs- verband der kaHolischen Ausländsdeutschen sowie Missions direktor v.vr. JhmÄS-Leipzdg für den Deutschen Evan- geloschen MisstonSbund und oen vom Gustav-Adolf-Verein gegründeten Reichsverband Deutscher Evangelischer AuS- landSarbeit. Anschließend brachten in bunter Reihe eine große Anzahl Kirchenvertreter auS der Diaspora ihre Wün sche zum Ausdruck. Während der Versammlung wurde bokanntgegeben, daß das preußische Kultusministerium eine Festgabe von S000 RM. habe überreichen lassen. Die erste schwimmende Snsel liir eine Filmansnahme erbaut vor der Glbemündung bet Tuxhaven ist zum ersten Male der Gedanke «in« schwimmenden Flugzeug-Landeplatze» verwirklicht worden. Allerdings dient dies« erste künstliche Insel noch nicht den Aufgaben des Flug-eugvertehrp, son- dern wurde für di« Ver- filmung de» Zukunfts roman» ,F. P. I ant wortet nicht" errichtet. Eia übervoller Mag« rettet drei Mensch«. Viktor von Scheffel rät zwar dem Musensohne: „Drum schwänze kein Kollegium und überfriß Dich nicht!" Das ist eine Mahnung, die auch für andere Leute Gültigkeit haben dürste. Loch ändert da» nicht» an der Tatsache, daß kürzlich der übervolle Magen eine» Knaben im kanadischen Winosor dem Jungen und sein« Eltern da» Leben gerettet hat. Die Familie hatte ihr neue» HauS bezogen und der jugendlich« Stammhalter diese» Ereignis durch die Einvernahme erheb licher Mengen von Leckerbissen gebührend gefeiert. Kein Wunder, daß ihn in finsterer Nacht heftige Schmerzen weckten. Aber da» war sein Glück, denn nun fiel ihm auf, daß Gasgeruch durch die Wohnung zog. Hätte er die Eltern nicht au» der Betäubung aufgerüttelt, daun wäre e» um all» drei geschehe» gewesen. Verantwortlich für d« redaktionellen Teilt O. N. Treichel, für den Anzeigenteil: Carl Schied. — Druck und Verlag: Auer Druck- uud verlaO»D»s«Ischaft «ue