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Auer Tageblatt : 11.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-193209119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19320911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19320911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-09
- Tag 1932-09-11
-
Monat
1932-09
-
Jahr
1932
- Titel
- Auer Tageblatt : 11.09.1932
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lv'Uag, -u Vtr. lti4 de, Auer Lagtttatts» unv Aihzel^t» »m 0u» «Ar-geolkgr. Sonntag, du» 11. September IM M 8Mrm, EiiW«; WmMerbeiWg von Profeffor De. Dikrsche, Altona Ter Golfstrom ist für un- die wichtigste und am ge naueren bekannte warme Meeresströmung; man spricht auch von kalten Strömungen; daraus geht hervor, daß man sie nachweist mit Hilfe von Temperaturmessungen, wobei die Be griffe warm und kalt nur relativ im Verhältnis zu dem be nachbarten Wasser gemeint sind. Veranlaßt werden die Strö mungen durch regelmäßig wehende Winde, die da- Wasser bi- LOO Meier Tiefe etwa allmählich vorwärts bewegen. Der Golfstrom bat in dieser Hinsicht seine tiefsten Wurzeln in den Passatwinden; diese erzeugen als Nordost. und Südost-Passat nördlich und südlich des AequatorS je einen nach Westen ae- richieten Aequatorialstrom. Wichtig ist, daß der südliche sich an der Lastspitze Südamerikas teilt und eme große Menge warmen Wassers von der Südhalbkugel an der Nordostküsi« Südamerikas entlang, zwischen den Kleinen Antillen hindurch ins Karibische Meer, von da durch die Aukatanstraße in den Golf von Mexiko befördert. Ein Teil davon zieht diesseits der Windwärts-Jnseln nach Nordwesten und nördlich der Großen Antillen, die Bahama-Jnseln umschließend, mit dem Nvrd-Aequatorialstrom gegen die Küste von Nordamerika, um sich mit der Fortsetzung der vorigen Strömung, die aus dem Golf von Mexiko durch die Floridastraße herausfließt, zu vereinigen und nun als Floridastrom oder weiterhin nach dem tieferen Ursprung als Golfstrom an der Küste Nord- amerikas entlang zu verlaufen, immer weiter sich von dieser entfernend und infolge der Erddrehung immer weiter nach rechts ausbiegend. Unter etwa 40° Breite nimmt die Strö- mung in ihren südlichen Teilen östliche Richtung an und wendet sich bei den Azoren und Kanaren sogar nach Süden, jetzt als kalte Kanarenströmung erscheinend und den Kreislauf aus der Nordhalbkugel schließend. Die Hauptmasse des Wassers aber, als Golfstromtrift bezeichnet, fließt in nord- öftucher Richtung weiter, breitet sich, an Tiefe verlierend, im Nvrdatlantischen Ozean fächerförmig aus, im Nordwesten Island umrahmend, im Südosten Ausläufer in den Golf von Biskaya, den Kanal, die Nordsee entsendend, zwischen Island und Schottland über Färöer und Shetlandinseln ins europä ische Nordmeer ziehend, an der Küste Norwegens entlang bis zur Bäreninsel und Spitzbergen, ja ums Nordkap herum bis in die Barents-See westlich Nowaja Semlja. Man darf sich eine solche Strömung nicht, wie der Name vortäuschen könnte, als einen leicht sichtbaren Fluß vorstellen. Sie ist nicht ohne weiteres wahrnehmbar, sondern wird ge- w.ssermaßen nur indirekt erkannt durch fortlaufende Tem- peraturmessungen, Bestimmung des Salzgehaltes^ des spe zifischen Gewichtes, durch chemische Analyse und Beobachtung des Planktons (der darin schwimmenden mikroskopischen Lebe- wesenh unter Umständen allerdings auch direkt an der Farbe des Wassers (warmes salzreiches ist blau, kaltes meergrün), hauptsächlich aber auch durch die sogenannte Stromversetzung, d. h. den Unterschied zwischen dem aus dem Kurs und der Geschwindigkeit eines Schisses berechneten und dem infolge der Eigenbewegung des Meeres erreichten Ort; auch das Treibholz und die Flaschenposten haben vorhandene Strö- mungen angezeigt. Die Begrenzung, Geschwindigkeit, Tiefe der Meeresströmungen stimmen natürlich nicht mit der eine- Flusses in seinenfesten Ufern völlig überein. Nur an Küsten oder in engen Meeresstraßen fließen sie wie ein reißender Strom und ist ihre Wassermasse zusammengefaßt von be stimmter Tiese und Breite. Während die äquatoriale Strö mung im Atlantik wenig über ein Kilometer in der Stunde zurücklegt, bewegt sich der Strom durch die Floridastraße mit sechs, manchmal mit neun Kilometer mittlerer Geschwindig keit, mehr als die deS Oberrheins bei mittlerem Wasserstand. Seine größte Kraft entwickelt der Strom in der Zeit deS stärksten Passates, wo die Geschwindigkeit von 130 auf 180 und 210 Kilometer im Tage steigt. Je weiter ins offene Meer hinaus, desto mehr verschwindet die Kraft der Be wegung und beträgt südlich von Neufundland nicht viel über 40, Kilometer am Tag. Diese „Ströme zwischen Ufern von Wasser" erreichen im allgemeinen eine Tiefe von 200 Meter; nur in engen Profilen gehen sie tiefer hinab, in der Dukatan- straße bis 370 Meter, während mit der allmählichen Aus breitung im freien Ozean die Tiefe immer mehr abnimmt. Wie die verursachenden Winde, sind selbstverständlich auch die Meeresströmungen im Laufe des Jahres Schwankungen unterworfen; so dringt der Golfstrom im Sommer mit seinen Wirkungen bis in die mittlere Ostsee vor, während ihn im Winter und Frühling das sommerliche Schmelzwasser des Polareises nach Süden drängt. Jedenfalls erhalten wir durch den gewaltigen Golfstrom eine bedeutende Menge tropischen warmen Wassers sogar von der Südhalbkugel, und es ist wichtig, daß die große Wärmeaufnahmefähigkcit des Wassers uns einen großen Wärmevorrat spendet. Das zeigt sich in den verschiedensten Erscheinungen, vor allem in der Temperatur des Meerwassers und der darüber befindlichen Luft, was für Luftdruck. Wolkenbildung und Niederschläge wiederum außerordentlich wichtig ist. Die Wissenschaft faßt die Temperaturverhältnisse übersichtlich zu sammen durch Zeichnung sogenannter Isothermen, Linien, die Orte mit gleicher Temperatur verbinden; sie müßte« ma bematisch von Westen nach Osten verlaufen entsprechend d?- 'age zur wärmespendenden Sonne. Durch den Einfluß des Golfstroms steige« aber die Isotherme« der Meeres oberfläche im Nordatlantischen Ozean nach Nordosten an, und daher ist die Wafsertemperatur an den europäischen Küsten um mehrere Grad wärmer als an der durch eine Polare Strömung abgekühlten gegenüberliegenden nordamerikanischen Äüste, und ebenso Äs Novmaünnperatur des Wassers iw Wechselbeziehungen zwischen Voraussagen benutzt. Sin besonders im Golf von Mexiko, südlich von Island, überhaupt über dem Golfstrom, die Ursache der Erwärmung der Luft den betreffenden Breiten. An der portugiesischen und spanischen Küste beträgt diese Erwärmung über den Normal wert L bis 4 Grad, an der französischen etwa 4 Grad, an der britischen k bis 8, an der norwegischen sogar 8 bi- 10 Grad. Ei» kann sich hier nicht bilden, und auch die süd wärts andrmgenden arktischen EiSmassen bleiben den europä ischen Küsten fern. Man Hai auch die Abweichungen der Mitteltemperatur eine» Orte» vom Mittel seine- Breitengrade», also der Tem peratur, die ihm nach seiner Lage zum Aequator zukommen müßte, betrachtet, eine Erscheinung, die man als thermische Anomalie deS betreffenden Ortes bezeichnet und den Einfluß deS Golfftroms darauf auch durch Karten mit Linien sichtbar macht, die die Orte gleicher positiver oder negativer Anomalie verbinden (Jsanomalen). Da zeigt sich, daß ganz Europa Sommer und Winter zu warm, der östliche Teil Nord amerikas das ganze Jahr zu kalt ist. Nordwestlich von den Lofoten herrscht im Januar eine Luftwärme von 0 Grad, während der Breite (70 Grad) eine Januartemperatur von Minus 26 Grad zukommt. Die Küste Skandinaviens unter 65 Grad (Drontheim) hat gleiche Temperatur mit der nord- amerikanischen Gegenküste von 45 Grad (Breite von Mailand). Fast die ganze norwegische Küste ist daher eisfrei, während die gegenüberliegende nordamerikanische und grönländische fast da- ganze Jahr in Eis gehüllt ist (Ozeanflieger in Greenly Island). Diese außerordentlich klimatische Be günstigung Nordwesteuropas gegenüber dem amerikanischen Kontinent in gleicher Breite wirkt sich in wirtschaftlicher Be- Ziehung dahin aus, daß in Norwegens Häfen das ganze Jahr Schiffahrt und Fischfang möglich sind, während das am west lichen Ufer des Noroatlantik im St.-Lorenz-Golf unter fünfzig Grad Breite nur von Mai bis Oktober der Fall ist. Dem entspricht auch die für die Schiffahrt wichtige Treibeisgrenze. Nur am Ausgang der Straße von Labrador mit dem kalten Strome macht sie einen Vorstoß nach Südosten. Endlich sind auch noch die Baum- und Getreidegrenze ein getreues Abbild des Einflusses der warmen Golfstromtrift. Die Baumgrenze reicht durch sie in Skandinavien über 70 Grad hinaus bis jenseits des Nordkaps, dagegen liegt sie in Nord- amerika am Mackenzie unter 69 Grad, senkt sich dann bis zur Hudsonbai auf 57 Grad (südlicher als Oslo); zwar steigt sie in Labrador wieder ein wenig, fällt aber dann bis zur Nordspitze von Neufundland fast auf 50 Grad (Breite von Frankfurt). Aehnlich die Getreidegrenze, dre in Skandinavien fast bei 70 Grad an der Küste beginnt, landeinwärts sich mit Schwankungen bis zum Polarkreis senkt und durch Finnland und Nordrußland nur wenig südlich davon nach Osten ver- läuft. Für Sommergetreide wenigstens erreicht sie im Inneren Nordamerikas Ft. Simpson am Mackenzie bei 62 Grad, senkt sich dann fast gleichmäßig nach Ost-Südost, nur durch den Eiskeller der Hudsonoai etwas weiter nach Süden gedrängt in Südlabrador bis 50 Grad (Breite des Main laufes), dann durch den St.-Lorenz-Golf bei Neufundland vorbei (diesen nördlich liegen lassend) bis 45 Grad Breite, die der oberitalienischen Tiefebene. Wahrlich, drastischer könnte der Gegensatz der Länder östlich und westlich der warmen Golfstromtrift nicht demonstriert werden! Durch jahrzehntelange Beobachtungen hat man in den Temperatur- und Strömungsverhältnissen des Golfstromes mehrfache Schwankungen beobachtet, die sich in den klima tischen Verhältnissen Europas Widerspiegeln, daraus die Wechselbeziehungen zwischen beiden erkannt und sie zu Wetter- Sind doch die warmen Äassermengen, Mexiko, südlich von Jsland, überhaupt und der Auflockerung der Luftschichten, die eine Verminderung des Luftdrucks und dadurch die für unser nordwesteuropäisches Wetter so charakteristischen Tiefs (Minima) entstehen lassen, die für uns Wind und Wetter machen. Aus all diesem geht hervor, daß das günstige gemäßigte milde Klima Nordwesteuropas bis hinaus zu den polaren Breiten ein Produkt der mannigfachen Einflüsse des Golf- stromes ist. Wir verdanken die Bewohnbarkeit, Anbaufähig keit des norwegischen Bodens ebenso wie die dauernde Mög lichkeit der Schiffahrt und des Fischfangs in unseren nordischen Gewässern einzig und allein den gewaltigen warmen Wasser mengen, die eine breite warme Strömung aus südlichen^ sogar tropischen Regionen alljährlich den bedürftigen Nordländern zuführt. Sicher ist, daß ein Verschwinden der atlantischen Strö mung, ja schon eine Verminderung derselben, von unberechen barem Einfluß in klimatischer und wirtschaftlicher Beziehung sein würde. Die Ausmaße der Strömung des Atlantischen Ozeans, des Luftmeeres sind aber so gewaltig, daß nnr kata strophale Umwandlungen des Untergrundes dieser Waller- Bewegungen eine Umgestaltung herbeiführen könnten. Von den meisten vulkanischen Erscheinungen auf dem Meeres gründe erhalten wir infolge mangelnder Beobachtung über haupt keine Kunde. Man könnte denken, daß unterseeische tektonische Verschiebungen am MeerSboden etwa iu dem Störungsgebiet der westindischen Inseln Veranlassung zu Stärke- und Richtungsänderungsn deS Golfstromes geben; selbst solche in der Nähe der nur wenige hundert Meter tiefen nordsudlich gerichteten Atlantischen Schwelle in der Mitte des Ozeans, über die die Meeresströmung fließt, wären denkbar. Aber es ist müßig, hierüber Spekulationen anzustellen. Nur ge nauere Untersuchungen über den Zusammenhang aller ein schlägigen Verhältnisse des Golfstroms und der klimatischen Faktoren Europas können weitere Aufklärung bringen. Der Kater als Einbrecher. - Der Beruf deS Fassadenkletterers ist vielleicht recht ein träglich, aber auch nicht ganz ungefährlich. Denn in jeder einigermaßen beleuchteten Straße muß ein an einer Dachrinne oder dergleichen hochkletternder Men ch den Vorübergehenden auffallen. Dagegen wird sich schwer ich jemand etwas Böses denken, wenn er eine Katze den Weg in die Höhe nehmen sieht. Hiermit rechnete offenbar ein ganz Gerissener, den eS kürzlich unschädlich zu machen gelang. Er hatte einen großen Kater so abgerichtet, daß dieser nacht» in offen stehende Fenster'der Stockwerke eindrang und alles, was er dort an eibenen Stoffen fand, auf die Fensterbrüstung schleppte und nach außen heruntersallen ließ. Seit Wochen war die Polizei bemüht, den Verüber dieser Diebstähle ausfindig zu machen. Durch einen Zufall wurde er schließlich erwischt. Eine der be stohlenen Frauen hatte eine diebische Elster im Verdacht und eine entsprechende Falle aufgestellt. Die Dame war nicht wenig überrascht, al» sie kürzlich beim Tagcsgrauen durch einen erheblichen Lärm geweckt wurde. Licht machend erblickte sie einen großen Kater. Der eir.e Hinterlauf steckte in der Falle. Zugleich hatte sich da» Tier iu einen wertvollen Seidenschal verstrickt. Di« alsbald herbeigerufene Polizei „verhaftete" zunächst de« vierbeiuige» Verbrecher; es gelang dann unschwer, auch semsr Herr» und d«mt de« eigentliche« — Der goldene Axtstiel. Die Angst hat Menschen, wenn sie um ihre Schätze be sorgt waren, die eigenartigsten Verstecke finden lassen. Wer denkt ja daran, daß in einer alten Axt Gold stecken könnte? Der Holzhauer aus Freeport, der das Werkzeug kürzlich aus dem Nachlaß eines alten Sonderlings kaufte, sicher am aller wenigsten. Sonst hätte eS sicher nicht so lange gedauert, bis ihm der Axtstiel unter den groben Händen zerbrach, wie sich das kürzlich ereignete. Der Holzhauer fluchte. Und dann starrte er den zerbrochenen Axtstiel an und die kleinen gelben Metallstücke, die aus dem ausgehöhlten Holz hervorkollertcn: Goldmünzen! Für 3000 Dollar. Er untersuchte die Axt voller Aufregung. Der Stiel bestand aus einem alten Eisen rohr, das mit Holz umkleidet worden war und Hunderten von Goldmünzen Platz bot. Natürlich sprach sich das wunder same Ereignis sofort herum, und nun verlangen die Erben des Sonderlings das Gold, weil sie behaupten, ihr Vater habe eS in der Axt versteckt. Viel Glück werden sie mit ihrer Forderung freilich nicht haben: Die Art war ja in dem Zustand, wie sie sich befand, to de« Besitz deS ahnungslose« Käufer- übergegaugeu. Vor dem 30V. Geburtstag des Philosophen Spinoza Bildnis Baruch Spinozas von Hoogstraaten. Am 24. November 1632, also vor SOS Jahren, wurde in Amsterdam Baruch Spinoza geboren, der zu den größten Den kern der Neuzeit gezählt werden darf. Schon jetzt wird zum Gedenken an diesen Tag im Haag ein großer internationaler Philosophen-Kongreß abgehalten, der die lange Reihe der Jubiläumsfeiern in der ganzen Welt eröffnet. Spinozas Bedeutung liegt sowohl in seiner Ethik wie in seiner Meta physik, in deren Mittelpunkt beide Male sein Eottesbegriff steht- Spinozas Lehren haben auch auf das deutsche Geistes leben, vor allem auf Herder, Goethe, Schleiermacher und Hegel einen nachhaltigen Eindruck ausgeübt. Die Frau ißt mit den Augen. Wenn Frau Vanderbilt an das Mikrophon tritt, sind natürlich die amerikanischen Frauen ganz Ohr. Immerhin war es auch ganz interessant, etwas von den reichen Er fahrungen zu vernehmen, welche diese Dame als Vorsitzende des Speisehauses der Amerikanischen Frauenvereiniguug zur allgemeinen Kenntnis bringen konnte. Werden doch in diesem Heim alljährlich nicht weniger als eine halbe Million Mahlzeiten verabreicht. So mannigfaltig auch der „Magen fahrplan" des Instituts ist, so konnte doch im Verlauf dreier Jahre festgestellt werden, daß die Damenwelt durchweg ein einfaches Essen vorzog. Das schönere Geschlecht legte auf das Aussehen der Speisen größeres Gewicht als auf den inmren Nährwert und auf die Masse. Wenn beispielsweise ein Gemüsegericht angeboten wurde, das lediglich aus Weißen oder Weißen und hellgelben Bestandteilen zusammengesetzt war, so fand es bei den weiblichen Gästen keinen Anklang. So mußten zu Blumenkohl und Kartoffeln auch rote Beete, grüne Bohnen oder tiefgelbe Möhren gereicht werden. Das Scharlachrot oder Giftgrün des Pfeffers hatte dem farblosen Kohlsalat Buntheit zu verleihen. Lebhafte Fruchtschalen und feurige Tomatentunke dienten nicht nur der Erhaltung der schlanken Linie, die ja noch immer vorherrschend ist, sondern waren auch ein sinnfälliger Beweis für die von Frau Vanderbilt gemachte Wahrnehmung, daß die Dame von heute „mit den Augen ißt". Lasten Sie sich Ehrlichkeit einspritzen! Eine recht eigenartige Erfindung soll kürzlich den beiden Gelehrten vr. Leonhard Keller und Or. C. W. Mühlberger gelungen sein. Angeblich haben sie ein geradezu wunder tätiges Serum erfunden, das die Eigenschaft besitzt, auch den hartnäckigsten Lugner zu einem Wahrheitsfanatiker zu machen. Es besteht vornehmlich aus Morphium und Acopolo- mine und wird unter die Haut gespritzt. Dadurch werden dann alle Hemmungen beseitigt, die sich bis dahin der Wahr heitsliebe des Menschen hemmend in den Weg stellten. Die Versuche sollen zu vier Fünfteln erfolgreich ausgefallen sein. Natürlich hat man es in erster Linie auf Verbrecher abgesehen, die dadurch gezwungen werden, ihre Schandtaten lückenlos ^u gestehen. Aber — die Politiker, die abenteuer- fWigen Ehemänner und alle, die irgend etwas zu verbergen höben, die dürften schlechten Zeiten entgegen gehen. Zünfte Klasse 201. LanSeslotterie 5. Tag In der Ziehung vom g. September wurden folgende Gewinne von 500 Mark und darüber gezogen; 20 006 Mark auf Nr. 66800. 10 000 Marr auf Nr. 128210. »WO Maick auf Nr. 26071 88456. 8000 Mark auf Nr. 0745 11274 15294 5051S 58225 58488 63066 73850 76561 78096 113004 115S63 121983 122281 181244 133061 144997 148069. 2000 Mark auf Nr. 5069 6548 8101 17377 21917 26661 82418 32812 33824 39282 39319 44839 60759 6«!>46 61944 63834 81851 88381 89076 96550 105201 109920 110016 113128 113141 113964 116708 132002 133683 140897 141935 150052 151201 153559. 1000 Mark auf Nr. 329 547 3581 5550 824-5 8869 10054 11058 12108 15597 16051 16827 19739 19802 20527 24648 25043 25277 28366 29104 29110 29443 31603 85337 37O4Z 39096 45699 47574 50838 53717 56823 59525 59635 59959 60662 67807 70390 71039 76209 77795 80954 83278 83683 85558 85599 89441 89572 89775 90305 91548 93518 95048 95570 98987 99762 99764 100455 102750 102941 105145 105241 106612 107268 108047 108182 109230 109817 112703 112963 113768 114972 115606 116334 116584 117827 120607 121310 125836 127877 129971 130439 131828 134373 134923 134930 135427 136550 139379 141563 142652 144686 146578 147203 147721 148185 153521 155728 159730. 500 Mark auf Nr. 1247 2062 2767 3854 4343 4473 6588 7796 8889 9900 9902 10821 11163 11954 14547 14901 17173 17307 17779 ! 20091 20496 20916 21811 21860 23545 26208 27543 28632 29631 29817 30677 31993 32487 35125 36733 36748 37771 89165 42019 42030 43598 43863 47333 48638 49636 50626 52530 53771 54007 54992 55937 57408 57934 57957 58167 58975 60273 63145 64919 73519 75346 76035 76302 76643 79162 81473 81542 81562 82060 82824 83350 85286 86536 86797 88926 8V182 89760 89764 92248 95197 95880 98659 98988 101949 102993 104069 106682 107018 108309 110239 110509 116322 116534 116554 119114 12W10 121287 122915 123254 123330 124647 124914 125969 128826 131842 132258 1324V6 1DM 133111 13426« 134438 134595 13S4W 135677 137017 137022 137180 187290 137755 139206 189419 13988« 140319 141849 141787 142454 142911 145666 14713g 149000 149926 151286 151391 153062 154325 154813 154758 154686 1585SL (Ohne Gewähr.)
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