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27. Jahrgang Hitler morgen beim Kanzler «ehe, »der im Vordergrund »eit ent« i Dienst S-rstz« siel nun ! Kasten an de» ic. Die eise mit fen sah. > in da« ine Be> so lieh undstüd Post ge- zweite» it »um ten der- haben in eine vor de« Barcelona, 1«. August. Der Präsident der Generalität Kataloniens, Oberst Macia, hat an den Präsidenten der spanischen Republik und an den Ministerpräsidenten Telegramme gerichtet, in denen er sie der Loyalität der Katalanen versichert. Die hiesi gen Gewerkschaften sollen beabsichtigen, falls in Katalonien sich «ine monarchistische Bewegung geltend mache, den Generalstreik zu erklären. Acht Todesopfer Madrid, 10. August. Bet den Zusammenstößen in Madrid find heute früh acht Personen durch Gewehrschüsse getötet und -ahl- reiche Personen verletzt worden. Paris. 10. August. Die letzten Nachrichten au» Spanien stimmen darin überein, dah abgesehen von Sevilla im ganzen Lande Ruh« herrscht. Unter den Verhafteten befinden sich u. a. die Generäle Godet, Gonzales Garrasoo und Tavalcantt und der Bruder de, früheren Ftnangministers Sotelo. In M« °ga ist der Arbeit-minister im Kabinett Berengurr, Estrata, festgenommen "" «u, Lartagena sind fünf Torpedobost»jSger zur Unterstützung Der Aufstand in Spanien Die Revolte niedergeschlage« über die die bald heint er Abhilfe ;en dor nen Ge« Richter mpfiehlt r lassen, enschen- ,ut ein erreicht: , sorgen he wird freund- rfunden. ie unter haben, haft der Richter hädigt." en wird ber sind Scheiter« HAr, der zur Zett nicht in Berlin weM, noch kein« end- Enischeidlnig getroffen worden ist. Adolf Hitler werden/'^ uo» de, Wunsch, da» e« in den Verhandlungen der 1— ----- , - nächpe^Tage geling« «chge, -Leu Konsequenzen solch« der Jnsantert^ktton gegen Sevilla -««gelaufen. Ueber den Aufstandsversuch in Irr«» de la Frontera wird er- gängend mttgeteilt, dah die Bevölkerung bei der Nachricht vom Aufstand der Gendarmen deren Kasern« stürmte und den komman dierenden Oberst gefangen setzte. Dieser entging nur durch da, Eingreifen der Polizei der Lynchjustiz. Ueber 200 Verhaftete Madrid, 10. August. Nach Polizeim«ldung«n find bis heute abend mehr als 200 Personen verhaftet worden. Unter ihnen be finden sich viele wegen ihrer monarchistischen Einstellung bekannt« Persönlichkeiten, so der Gynäkolog« Professor Galvez. , Madrid, 10. August. Den Gendarmen, di« in den Heuti. aen Morgenstunden den Militäraufstand im Keime erstickten, wer den in den Kauptverkehrsstrahen der Stadt von der Bevölkerung herzliche Kundgebungen bereitet. Der Innenminister versammelte die Gendarmerie ,m Hof« de- Innenministerium, und richtet. an sie Worte der Anerkennung und Dankbarkeit, die miteinem von der Truppe begeistert ausgenommen«« Hoch auf die NepuRik aus« «langen. Die Sveigntsfe d«, heutigen Tag», werden allgemein al, Stärkung der Regierung und al« Lu^angapuntt I»» Samm lung der republikanischen Kräfte betrachtet. Die Sondergerichte Berlin, 10. Aug. Durch die Verordnung der ReichLregierung über die Bildung von Sondergerichtvn vom 9. August 1932 werden Sondergevichte bei 'den Landgerich- ien der OberlandeSgerichtsbezirke Königsberg, Breslau, Kiel, Hamm und Düsseldorf und Lei den Landgerichten in Berlin und Elbing gebildet. Die Son'dergerichte sind Ge- richte des Landes. Die Landesjustizverwaltung kann be stimmen, daß die Bezirk mehrerer Landgerichte zu einem Sondergerichtsbezirk zusammengelegt werden. Die Sonder- gerichte sind zuständig für alle politischen Verbrechen, für die Verbrechen und Vergehen der gefährlichen und schweren Körperverletzung, des Raufhandels und der Giftbetbringung, für die Verbrechen und Vergehen der Freiheitsberaubung, der Nötigung und Bedrohung, für die Vergehen der Sach beschädigung, für Vergehen betr. die Stillegung von Be- ' trieben, welche die Bevölkerung mit Gas, Wasser, Elektrizi- ! tät versorgen und für Vergehen gegen das Gesetz über Schußwaffen und Munition vom 12. April 1928 und gegen das Gesetz über Waffenmißbrauch vom 28. März 1931. Die Sondergerichte entscheiden in der Besetzung mit einem Vorsitzenden und zwei Beisitzern. Eine mündliche Verhand lung über den Haftbefehl findet nicht statt. Eine gericht liche Voruntersuchung findet nicht statt. Ein Beschluß über die Eröffnung des Hauptvevfahrens ergeht nicht. Nach Eingang der Anklageschrift ordnet der Vorsitzende, falls er keine Bedenken hat, die Hauptverhandlung an. Das Son dergericht kann eine Beweiserhebung ablehnen, wenn eS die Ueberzeugung gewonnen hat, daß die Beweiserhebung für die Aufklärung der Sache nicht erforderlich ist. Gegen Ent scheidungen der Sondergerichte ist kein Rechtsmittel zulässig. Internationaler Gerichtshof entscheidet gegen Litauen Den Haag, 11. Aug. Der ständige Internationale Gerichtshof im Haag hat heute vormittag in der von den Regierungen Englands, Frankreichs, Italiens und Japans angängig gemachten Streitsache wegen der von Litauen im Memelgebiet durchgeführten Maßnahmen das Urteil ver kündet, das mit zehn gegen fünf Stimmen gefaßt wurde. Die sechs dem Gerichtshof vorgelegten Fragen werden dahin gehend beantwortet, daß die Absetzung des Präsidenten des Memeldirvktoriums unter gewissen Umständen zulässig sei, nicht aber die Begrenzung der Amtszeit der Direktoriums ¬ mitglieder im Gefolge haben könne. Nicht zulässla sei die Auflösung des memelländtschen Landtages, die van Litauen vorgenommen worden ist. Reichspräsident von Hindenburg wieder in Berlin Berlin, 10. Aug. Reichspräsident von Hindenburg ist heute früh, aus Neudeck kommend, um 6.5S Uhr auf dem Bahnhof Friedrichstraße «ingetroffen. StimmungsSilderuug in England Gegen Deutschland London, 10. August. Wie auf ein gegebene, Stichwort beschäftigt sich heute ldt« gesamt« englisch, Press« eingehend mit Deutschland. Der Ton der gegen die deutsche Politik sprechenden Kritik ist außerordentlich scharf. Die Schuld an den an sich bedauerlichen Zuständen wird überall den Nazi» zugeschoben. Man begrüßt an sich die Regierungsverordnungen, fürchtet aber, daß sie nicht un parteiisch angewendet werden. Die öffentliche Meinung England» wird zurzeit beinahe syste matisch gegen das jetzige Deutschland eingenommen, während zu gleicher Zeit Frankreich bedauert und gelobt wird. Das Verständnis dafür, daß sich auf Grund der 14jährige« Unterdrückung Deutschlands Unruhezustände ausbilden mutzten, läßt bedenklich nach und Löser Wille wird Deutschland neuerding, wieder stark vorgeworfen. Kein „Marsch auf VerNn" Die Gerüchte über di« SA. Berlin, 10. August. In den letzten Tagen laufen Gerüchte über größere Zusammenziehungen von SA-Formationen um. G, wird u. a. davon gesprochen, dah in der Umgebung Berlin, SA- Abteilungen von mehreren tausend Mann zusammengezogen werden. Von zuständiger Stelle wird zu diesen Gerüchten erklärt, daß die in den letzten 48 Stunden zahlreich bei den Polizeibehörden eingelaufenen Meldungen über derartige Zusammenziehungen von SA-Leuten eingehend und mit aller Schärfe nachgeprüft worden sind, aber in keinem Fall« haben sich die Gerücht« bewahrheitet. Rur in einem Lokal in der Potsdamer Straße hielten sich SO SA- Leute mit Tornistern auf. Die Ausrüstung der Schutzpolizei im Regierungsviertel mit Karabinern in den Leiden vergangenen Nachten, die im Zusam- menhang mit diesen Gerüchten gebracht worden ist, ist tatsächlich wegen dieser alarmierenden Nachrichten erfolgt, da die preußische Staatsregierung auf keinen Fall etwas versäumen will. Auch in der nächsten Nacht wird «in verstärkter Sicherheitsdienst für Lik, Regierungsviertel durchgeführt werden. pcechen will, nachdem die Richtlinien für die weitere Ge- taltung der Regierungsverhältnisse in dem Empfang beim Reichspräsidenten festgelegt worden sind. Damit haben die Bemühungen um die Klärung der innerpolitischen Lage nunmehr voll eingesetzt. Man kann wohl annehmen, daß der nächste Schritt eine Einladung des Kanzlers an Adolf Hitler zu einer Besprechung sein wird. Es verlautet, daß der Führer der Nationalsozialisten sich bereits in Berlin Keine Beschlösse des ReichNabinetts Berlin, 10. Aug. Die heutige Sitzung de« Reichs- kabinett« begann um S Uhr nachmittags und dauerte bis in dte achte Abendstunde hinein. Nachdem der Reichskanz ler über seine Besprechung mit dem Reichspräsidenten be- richtet hatte, haben sich die Minister übe» die gesamte innen politische Lage ausgesprochen. Bon maßgebender Seite wird mitgeteilt, daß Beschlüsse nicht gefaßt worden seien. E« sei nun die Aufgabe der nächsten Tage, die Situation durch Sondierungen bei Vertretern verschiedener Parteien zu klären. Dabei wird betont, daß diese Besprechungen vom Reichskanzler durchgeführt werden, wie überhaupt der Schwerpunkt der ganzen Verhandlungen augenblicklich bei ihm liege. Zunächst hat der Reichskanzler heute abend auch bereits Geheimrat Hugenberg empfangen. Am Donners tagnachmittag folgt eine Besprechung mit den Zentrums abgeordneten Joos und Bolz und, wenngleich ein Termin hierfür auch noch nicht angesetzt ist, rechnet man doch damit, daß am Freitag auch Adolf Hitler zunächst vom Reichskanz ler und dann vielleicht auch vom Reichspräsidenten empfan gen werden wird. Damit ist zunächst die Marschroute sür die nächsten Tage gegeben, und das nicht nur rein äußerlich; denn in der Betonung der Tatsache, daß der Schwerpunkt der weite- ren Verhandlungen bei Herrn von Papen liegt, ist bereits der Fingerzeig enthalten, daß auch weiter nicht ein Kabi nettswechsel, sondern nur eine Umbildung der Reichsregie rung in Frage kommt. In politischen Kreisen fleht man die Lage heute abend denn auch keineswegs in dem Sinne an, wie sie in den Kombinationen einiger Berliner Abend- blätter dargestellt wurde, als stehe die Beauftragung Hitlers mit der Kabinettsneubildung dicht bevor. ES wurde heute nachmittag auch bereits eine fertige Kabinettsliste kolpor tiert, in der Gregor Straßer als ReichSinnen- und Herr von Popen als Reichsaußenminister figurierten. Diese Kombinationen werden heute abend in gut unterrichteten politischen Kreisen als mehr als voreilig bezeichnet, und in der Tat hinterläßt der Verlauf des ganzen Tages bei ruhi ger Betrachtung auch einen ganz anderm Eindruck. Die Widerstände und Schwierigkeiten, denen eine Reichskanzler- schäft Hitlers begegnet, haben sich offenbar sehr erheblich verstärkt. Dagegen hält man weiter daran fest, daß eine Beteiligung der Nationalsozialisten am Kabinett wünschens wert ist, ohne daß der Charakter des PräfldtalkabtnettS ver wischt wird. Die Verhandlungen der nächsten Tage werden zeigen müssen, ob und wie weit eS möglich ist, eine Uebereinstim- mung zwischen den nationalsozialistischen Forderungen und diesen Grundsätzen herbeizuführen. Natürlich unterhält man sich in politischen Kreisen auch bereit« darüber, welche Situation durch ein Scheitern der Bemühungen um die nationalsozialistische RegirrungSbeteiligung entstehen würde, und zwar ist wohl anzunehmen, daß die Entwickelung dann wieder auf die parlamentarische Basis zurückversetzt sein würde. In diesem Falle wäre es wohl selbstverständlich, daß noch einmal geklärt würde, ob die Möglichkeit einer neuen parlamentarisch fundierten MehrheitSregierung be- stünde. Sollte diese Prüfung negativ ausgehen, so wäre zweifellos ein Notstand gegeben, der den verantwortlichen Stellen die Pflicht auferlegte, auch unter diesen schwierigen Umständen ein geregeltes und geordnetes Funktionieren des Reichs- und Staatsapparates flcherzustellen. ES muß aber betont werden, daß das alles zunächst nur Möglichkeiten find, dte man in politischen Kreisen erörtert. SelbstverstSnd- lich liegen solche Gedankengänge nahe, aber tm Vordergrund Die Verhandlungen um die Asbinettsumbildung Der Kanzler beim Reichspräsidenten B erltn, 10. Aug. Der Reichspräsident empfing um 11 Uhr vormittags Reichskanzler von Papen zum Vor- rag. Für heute nackmtttaaum S Uhr ist eine KabinettS- ttzung angesetzt, auf deren Tagesordnung die Besprechung »er politischen Lage steht. Das heißt also, daß das Kabinett Ich über die große Fraye der Regierungsumbildung aus- Geht Hitler m die Verantwortung? Art durch eine Verständigung überhaupt den Boden zu U"°u:menen Besprechungen des Reichskanzlers mit den ^»'ehen. Parteiführern, von denen, wie gemeldet, Dr. Hugenberg bereits gestern empfangen worden ist und für heute nach- mittag der Empfang der. Zentrumsführer in Aussicht stM Berlin, 11. Aug. Zu den Erörterungen über die ^fahren wir von zuständiger Seite, daß über «tne Be-' Frage einer RegierungsuiNbildung bez. RegierungSneubil- sprechung mit dem Führer der Nationalsozialisten. Adolf düng wird von unterrichteter Seite mit allem Nachdruck HAr, der zur Zeit nicht in Berlin weilt, noch keine end- betont, daß der Reichspräsident an der Linie, von der aus gültige Entscheidung getroffen worden ist. Adolf Hitler er die bisherige Regierung berufen hat, unbedingt festhält, wird wahrscheinlich morgen vom Reichskanzler empfangen Mer Tageblatt LZM -lnzeiger für-as Erzgebirge """" N°... «...... ... ^0 Zreitsg, äen 12. kugust 1S32