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Vetlapi m Nr. Slii de« Auer Dayeblattt» und Vnzelg«rS wr da» Erzgebirge. Freitag, den v. September 1932 weift noch in der Nachtzeit einen vlumenstrauft zu „be sorgen", und al» di« Uhr die MttternachtSstunde erreicht und der Geburtstag der alten Dame beginnt, schleicht eine Korona behutsam über di« Treppenstufen und vor einer Schlafzimmertür erklingt es mitternächtlich: Au» der Jugendzeit... ' Die Tür wird geöffnet. Ansprache. „Hoch soll lte leben . . Beinahe Tränen der Rührung. „Kinder," sagt da» Geburtstagskind und drückt den Blumenstrauß in die Kissen, „Kinder, so eine Geburtstagsfeier, nein fowaS . . ." Am Gasthaus „Zur Forelle" in Schellenberg, dem uralten, lieblichen Markt im südöstlichsten Zipfel Deutschlands, steht in der frühen Morgenstunde alle» was zum Hause gehört und winkt Abschied. Um den Gipfel des UnterSbergeS dämpfen noch die weißen Schwaden des Nebel», der die Berge in den Nächten un.er feinen Mantel nimmt. Der Motor singt nun wieder sein Lied. Der Wa gen eilt neuen Schönheiten zu. Seine Näder stehen still am Ufer des Chiemsees, auf dem weiße Segel in der Ferne dahtngleiten wie Riesennröven. Hinge rissen von Prunk und Pracht wandern wir durch -ie Säle des Schlosses auf der Herreninsel. In der Ferne des Horizontes schimmert in blassen Komturen die lockende Höhe der Berge. Heimwärts. München. Eine Stunde im urwüchsigen, kraftbaherischen Gelärme des Hofbräu- hauseS. Ein Blick in da» Gesicht der Jsarstadt. Eine kurze Bekanntschaft mit der alten Donaufeste Ingol stadt und eine Nacht köstlicher Ruhe in ausgezeichneten Ingolstädter Hotelbetten, ein Spaziergang durch Nürn bergs Straßen und Gassen, über den Henkersteig und durch den Trödelmarkt, ein Blick durch Bahreuth und «ins letzt« Kaffeestunde im lieblichen verneck im Fichtelgebirge, und dann im dämmerigen Abend «in Wiedersehen und ein Abschiednehmen. Nach 10 Tagen. Da ist nichts mehr da Von der Fremdheit, die damals unterwegs au» dem Wag.en hinausgeworfen werden mutzte. Da sind die Mädchen traurig, daß e» nun Abschiednehmen heitzt, da finden sich die Hände immer wieder -um letzten Druck. Da werden Adressen aufgeschrieben und ausgetauscht, und da» „Pupperl" au» Werdau ist dem Weinen fast nahe. Man verspricht, sich -u besuchen. Da» erleichtert da» Abschiednehmen. Einer, der bald nach Amerika fährt um dort Arbeit und Brot -u finden, wird von dort schreiben. Und unser Fritz au» Oberlungwitz, allen an» Herz gewachsen, klärt in seiner trockenen und hu- morvollen Art die Situation auf seine Weiser „Auf Wiedersehen zur nächsten Fährt im nächsten Jahr." Dann eilt der Wagen davon und zerstreut ist die Gesellschaft in alle Winde. L'est la vie . . . O Gins Gesellschaftsreise ist zu Ende. Die 18. Reise in» Berchtesgadener Land, die vom Reisebüro Wrst- sachsen in Zwickau, Rathenauplatz 8, im modernen Reisebus, durchgeführt wurde. Fritz Dittmann, der Inhaber des Unternehmens, Reiseführer und Betreuer seiner Gäste in allen Dingen, erhielt am Ende der Reise von allen Seiten Anerkennung. Und nun sitzen daheim die 20, die in 10 Tagen eine Gesellschaft waren und von denen manche zu Freunden wurden, mit der Erinnerung an so Vieles und so viel Schönes in den Stunden der Mutze vor den Bildern, die man mitbrachte, und sind noch, glück lich in der Nachfreude . . . Salme fangt man mit Kautabak Der Tropenhelm, die Mamba und das gestörte Krokodilmahl — Jonas erhält noch ein paar Nachfolger — Walfische können den Menschen nicht verdauen Von A. Diez - Lanahammer De« Fischer« mW Angler» geht eS leicht so wie den Jägern: Wenn sie etwa» erzählen, was sie erlebt haben wollen — auf Ehre!—.verzieht der Zuhörer ungläubig den Mund. Man kann ihm das nicht ganz verdenken, wenn es> sich um so eine Geschichte handelt wie die kürzlich von einem t'lfrikarciscnden erzählte: Wir kamen an den Nil, und fanden die Eingeborenen schlecht gelaunt, weil cs ihnen schon lange nicht mehr gelungen war, einen der grossen Nilsaline zu fangen, von denen es dort genug gibt. Nun wußte ich zufällig, wie man diesen Fisch fangen kann. Das hatte ich einmal in einem alten Buch gelesen, und diese Anweisung befolgte ich: Zer schneide eine Kautabakrolle in kleine Stücke und wirf sie ins Wasser! Es dauerte nicht lange, da schossen die Salme tatsäch lich heran, schnappten nach dem Priem und tauchte« unter. Nun war eS aber das Natürlichste von der Welt, daß sie bald wieder hochkamen, um den Priem auSzuspucken. Als Gegen stück zu den auf dem Lande oder auf Schiffen lebender: Men schen wollten sie ihr Element, das Wasser, von den Priem resten freihalten und" den Kautabak ans Ufer spucken. Zn liefern Zweck mußten sie die Nase weit aus dem Wasser stecken, wobei wir sie mühelos mit einem Stock betäuben konnten. AIS gewissenhafte Chronisten ist es uns nicht möglich, zu Vieser Geschichte irgendwie Stellung zu nehmen. Daher gleich Ul einer anderen, die sich einige tausend Kilometer weiter üblich am Jfafe-Fluß zutrug. Zwei Europäer, Brüder, wollten Tigerfische angeln, die bis 46 Pfund wiege« und ein fürchterliches Gebiß besitzen. Während der eine Weiße sich diesem Vergnügen hingab, streunte der andere mit der Buchse am Ufer unter den dort wachsenden niederen Bäumen ntlang. Plötzlich erhielt er auf den Tropenhelm einen wuchtigen Schlag, der ihm für einen Augenblick das Bewußt sein raubte. Als er wieder zu sich kam, sah er, daß eine große Mamba — die gefährlichste Giftschlange Afrikas — von einem 'aum, in dessen Zweigen sie gesessen haben mußte, auf seinen >elm gefallen war und sich nun, ebenso erschreckt wie er, chleurngst aus dem Staube machen wollte. Bevor der vcr- vutzte Weiße nach der Büchse, die ihm aus der Hand gefallen war, greifen oder die seines schwarzen Boys entgegen nehmen konnte, war die Mamba in den Fluß geglitten. Der Weiße wollte nach ihr schießen, doch jetzt lenkte ein anderes Schauspiel seine Aufmerksamkeit ab. Ein etwa zehn Pfund schwerer Fisch hatte anscheinend über dem Begaffen der durch das Wasser gleitenden Schlange seinen größten Feind einen Augenblick vergessen, den Tigerfisch. So schnappte ihn einer der blutdürstigen Gesellen beim Schwanz in der löblichen Ab- sicht, sein Opfer mit Stumpf und Stil zu vertilgen. Der Tigerfisch kam aber nicht so weit, weil ein Krokodil seinerseits einen wohlgelunigenen Uebersall auf ihn .ausführte. So bildeten die drei eine von den gleichen Gefühlen beseelt«, lebende Kette, als der Jäger das Krokodil durch einen Schuß in» Hirn tötete. Für die Fische kam die Rettung zu spät. Für die Zuverlässigkeit deS nachfolgenden Berichtes tritt der englische Gelehrte Sir John Sutton voll und ganz ein: Kurz bevor die Harpunierkanone eingeführt wurde, machte ein amerikanisches Schiff Jagd auf einen Pottwal. Ein Boot wurde zu Wasser gelassen, doch schon nach wenigen Minuten durch das tödlich getroffene Tier zertrümmert. Während die Besatzung im Wasser zappelte, stellte man vom Schiff aus fest, daß ein Matrose, Marshal JenkinS hieß er, fehlte. Allem Anschein war er vom Pottwal getötet worden. Nach wenigen Sekunden kam das sterbende Tier wieder an die Wasserober» lächc, um zum letzten Mal Luft zu schöpfen. Wie oaS bei olchcn Gelegenheiten oft der Fall war, erbrach sich das Tier )ierbei und gab die Neste seines letzten friedlichen MahleS von sich. Unter all dem Hervorgespienen befand sich auch — der Matrose JenkinS. Er kam rm Bogen aus dem Pottwal maul heraus und landet« etwas beriommeu zwischen den Trümmern des Bootes. Dagegen Wird die Geschichte, die ein früherer Oxforder Universitätsprofcssor in einer theologischen Zeitschrift veröffent licht, bei manchem Kopfschütteln auslösen. Im Februar 1891 kreuzte der Walfänger „Stern des Ostens" auf der Höhe der Falkland-Jnseln. Eines Tages setzte er zwei Boote aus, nm gegen ein starkes Pottwalmännchen vorzugehen. Ein Boot wurde durch einen Schwanzschlag zertrümmert, «nd ein Ma trose namenö Bartlcy verschwand. Im nachfolgenden Kamps unterlag der Wal, und die Mannschaft begann sofort mit dem Bergen und mit der Verwertung der Beute. Tag und Nacht wurde mit Aexten und Fettspaten gearbeitet, nnd am nächsten Morgen schaffte man Teile des Tierkörpers, darunter auch den Magen, an Deck. Letzterer lenkte sofort durch geheimnisvolle Bewegungen die Aufmerksamkeit der Besatzung auf sich. Er wurde ausgeschnitten, und zum Vorschein kam — der noch lebende Matrose Bartley. Die Haut des Mannes soll völlig gebleicht gewesen sein, und man glaubt es dem gelehrten Bc- richterstatter ohne weiteres, wenn er sagt: Bartley war für die nächsten zwei Wochen ein armes schlotterndes Menschen wrack. Zum besseren Verständnis der etwas rätselhaften Ge schichte erklärt der Gewährsmann, es sei festgestellt worden, daß der Magen eines Wales genügend Luft enthalte — und -war als Gleichgewichtsregler beim Schwimmen —, um einem Menschen für bsschränkte Zeit das Atmen zu ermöglichen. Die Temperatur im Inneren des Walmagens, die ungefähr 10 Grad beträgt, sei nicht hoch genug, um tödlich auf den Menschen einzuwirken, und wenn auch der Magensaft sich un angenehm bemerkbar machen müsse, so habe er doch mcht den Tod des Verschlungenen Herbeiführen können. Da Bartley noch lange lebte, muß man die Geschichte glauben. Drei Sprüche. von Frida Schanz Hat dein Her, ein Her» gefunden, Ward dir Liebe zum Geschenk, Sei deS Glücke- eingedenk, Jeden Tag nnd alle Stunden. Schlanker Halm, sich neigend, biegend, Trotzt dem Sturm auf zartem Schaft. Seele, sich in Hoffnung wiegend, Trägt ihr Leid mit gleicher Kraft. Da« Wort de- Gebers hat Gewicht und Wert. Der Bittende macht leicht etwa- verkehrt. Geben will feinen lächelnden Verstand, WA Geberseele, WA die Weberhand. Neuartiger Kampf gegen die Mücken. Zwischen den Mündungen der Rhone, unweit Marseilles, liegt die Camargue, eine ausgedehnte Sumpflandschaft, wo sich Mücken und Moskitos in Mengen finden wie sonst nirgend in Europa. Man hat natürlich alles versucht, um dieser Plage Herr zu werden, bisher mit recht geringem Er- folg. Von der Erfindung einer lungen Marseillaiserin ver spricht man sich nun aber ein baldiges Ende der Mückennot. Fräulein Germaine Gourdon hat nämlich einen Apparat ent- worfen, bestehend aus einer senkrechten Röhre, an deren Spitze eine hellbrennende elektrische Glühbirne sich befindet. Diese lockt von weither die Mücken herbei, die das Licht um schwärmen, von einem am Fuße der Röhre angebrachten Ven tilator aber in diese hinein gesaugt und dann leicht getötet werden. Bei einem ersten Versuche schätzte ein Sachverständiger die binnen vier Stunden hiermit vernichteten Mücken auf rund 3,4 Millionen Stück. Die Erfinderin hofft die „Leistung' aus rund eine Million stündlich steigern zu können. Zünfte Klasse 201. LanSeslotterie 3. Tag. In der Ziehung vom 7. September wurde« folgende Gewinne von 600 NM und darüber gezogen: SOOttO NM auf Nr. 144! 13. 20000 NM auf Nr. 139664. 5000 RM auf Nr. 3876 15312 34463 42814 45230 57383 81324 140145. 3000 NM auf Nr- 10870 1 1484 38477 54567 54647 88689 89335 89369 96239 106900 148754 155871, 2000 NM auf Nr. 7074 7153 7495 11870 15096 15337 15646 19999 24143 31663 41566 66210 76724 80757 80919 82836 87051 91306 95457 96518 97346 97397 99577 103580 110863 116735 120968 125113 129443 129478 I414I4 147805 151251 153015 153400, 1000 NM auf Nr. 2292 5050 5156 6824 7742 8405 10357 10487 10856 II370 12033 13433 15581 18957 26152 26213 31545 33714 36457 38856 39162 47005 47193 49290 50366 50448 51702 53049 54917 56775 61921 63368 63518 65660 65908 69845 70056 74498 77152 79340 79415 83029 84843 87391 87749 92860 93402 94905 97429 98314 98843 99348 I0I99I 102195 102714 107511 I0752I 108332 II0I7I 110890 111945 II3749 I15I38 I159I7 117575 124299 128211 129843 131896 132202 132823 133031 133073 133076 135259 136317 137413 139109 140092 141293 142295 142364 142920 143085 144295 150388 152008 I5371I 156955 158064 158261. 500 NM auf Nr- 797 1932 2055 2138 2536 2604 3031 4036 5362 6755 7320 8119 10968 11940 12945 13156 14131 I525I 15266 15705 17188 18014 18206 19210 19613 23040 23422 23649 23821 24267 25978 28802 28862 29297 33025 33742 35927 37348 39428 39873 42751 44976 45612 46865 47767 48036 48152 49742 51301 51793 52730 53078 53437 53446 53650 53683 54853 55031 56401 56863 57446 58675 59247 61031 61543 61782 62032 62851 63926 64977 65480 69461 70104 70581 71057 72203 72355 73298 73944 74496 74800 77761 78351 79019 80374 80671 82727 83070 84335 84415 84857 84941 85742 86279 86361 87592 88458 89448 90472 91870 94509 94694 97274 97642 98068 98240 99199 102277 102929 106350 106872 107099 107728 110183 113897 114359 114970 II8297 118916 119007 II9556 119865 120269 120720 122517 123465 123744 123876 124474 125634 126263 128831 129204 129278 130723 131 Hl I3173I 134673 134774 136580 136934 137054 138108 140306 I4I590 141933 142023 I4ZI79 145034 145701 146484 148225 149255 150095 I503I4 150845 151464 I5I858 152347 152806 152974 153232 15413! 155157 155498 156599 157316. (Ohne Gewähr.) Hl Lnok Ar Alumlolrnn dsatsoM dserSkrU Aluminium travlrsa patmvl wie a//s, ckr'e >4ta LsnukLSn/ //n/Vt/ vsnrA /se/s/- ZZeck, //«L/ ms/r m/Z HIH e/ar OamLmsekt 6crsLsssn aock slnraal «oqut. vsm»61s dUtmaudsrsu Ala-I-öffsl. bckssssr un6 Qadsl» auf »cüuasswslüsr, psrsilysv^cmcksnsr vseks fimkslrrl Kcka, 61s ysruclloas, Lvylsnlaeks?ntr- u»6 Saksusr- Kraft srlsicktsrt llursn 6as täylleks Lsstscksäudsr» auüsror6snl11ck. Lllss, v/as in vrrsm 2uLauss aormly yläursn asst, drauekl Kla-ksisysl via lat la so billig. 6«m Kta leoslst nur Essigs kfsanlv» W Z/^^^^s^sZZZ ,Vr eZt-n Z^^F / Z 2 n Askmsn 81» «um Lujvaaed»m 8pü1»u un6 Lalul^so AalllrsI»