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Nr 196 -»irr Tagevtatt unv Anzeiger für da» «-»grorrge. Sonntag, oe». 21. August 1932 Helm», de» Reichsbanner» ustv. besondere Glaubwürig» kett zuzumessen. Da sich die verbände feindlich gegen- überstehen, sind die von ihnen auSgegebenen Meldun gen gewöhnlich von Lieb« oder Haß diktiert und der artig zu bewerten. In den unrichtgen Zetten vor den Wahlen sind solch« Meldmrgen in Mass« in die Oeffent- lichtest gegangen, ohne daß sich da» geringste der darin behaupteten Dinge al» wahr hätte Nachweisen lassen." Strafantrag Major v. Stephani» gegen den „Angriff" Berlin, IS. August. Wogen der vom „Angriff" gegen den Führer de» Lande»verbande» Trotz-Berlin de» Stahlhelm, Major a. D. von Stephani, erhobenen vorwürf« hat dieser jetzt durch Rechtsanwalt P. Bloch Strafantrag gegen die verantwortlichen Redakteure de» Blatte» wegen verheumderischer Beleidigung stellen lassen. Ferner ist beantragt worden, daß die Etaat»anwaltschaft in diesem Falle öffentliche Anklage erhebt. Das Reichsoberhar»» Berlin. 19. August. Der Reichsinnenminister non Gahl hat be'anntlich in seiner BerkassungSrede auf d'e Notwendigkeit der ReichSre'orm und der Schaffung eines Reichsoberhaules htngewtesen. Wie der Demo kratische Zeitung»dienst erfährt, soll sich die Reichs« reform etwa in dem Rühmen der Pläne Dr. Luther» bewegen Auch da» vom Reichskanzler gefordert« ReichSoberhau» ist in diesem Plan enthalten. SS soll den Anfang einer ständischen Gliederung bilden und steht den Reichswirtschaftsrat in der jetzt bestehenden Form als W ah Mrd er für einen Teil der Mitglieder de» Oberhaus«» vor. Schwere Erkrankung Klara Zetkin» Berlin, iS. August. Klara Zetkin, die voeauvstchtlich di« erst« Sitzung de» Reichstag» eröffnen soll, ist, wie kommunistische Blätter melden, in ihrem russischen Aufenthaltsort erneut schwer erkrankt. Drei Tage lang konnte sie keine Nahrung zu sich neh men. Es bestehe die Befürchtung, daß sie in nächster Zeit nicht reisefähig sein könnte. Sie selbst habe allerdings ihren Wunsch, die Eröffnung des Reichstages durchzuführen, noch nicht aufge- goben. Nach Meldungen der kommunistischen Presse hoffe sie, sich in der nächsten Woche so zu erholen, daß sie nach Deutschland reisen könne Eirteignnnq der spanischen Putschisten Madrid, 19. August. Die Kammer nahm mit 262 gegen 14 Stimmen das von der Regierung dor gelegte EnteignungSgesetz an. das verfügt, daß all« am letzten Komplott Beteiligten entschädigungslos enteignet werden. Die Güter w«rden ausschließlich zur Durch führung der geplanten Agrarreform verwendet. Wieder Tränengas gegen Warenhäuser im Wuppertal Wuppertal, 19. Aug. Verschiedene Wuppertaler Warenhäuser wurden heute nachmittag wieder von unbe- kannten Personen mit Tränengas heimgesucht. Wie aus den Meldungen an die Polizei hervorgeht, haben die Täter fast zur gleichen Stunde in vier Geschäftshäusern (zwei in Barmen und zwei in Elberfeld) während der Hauptgeschäfts zeit die Gaskapseln geworfen. Nach den Anschlägen ver ließ das Publikum fluchtartig die Räume. Zwei Geschäfte mußten geschlossen werden. Bundttkanrler o. D. Schober gestorben Wien, 19. August. Der ehemalig« BundeSkanz- ler und Polizeipräsident Dr. Schober ist heute abend um 10 Uhr gestorben. Schober wurde 1874 in Prag geboren. Im Juni 1918 wurde er Polizeipräsident von Wien. Schober hat die Wiener Polizei in der Nachkriegszeit vollkom men reorganisiert. Die erste Kanzlerschaft dauerte von Juni 1921 bis Mai 1922, die zweite von September 1929 bis September 1930. Unter der Kanzlerschaft Schobers wurden die Verfassungsreform und das Haa ger Abkommen durchgebracht. Unter seiner Kanzler schaft wurde Oesterreich von den Reparationen befreit und die Auflegung der internationalen Bundesanleihe 1930 durchgefllhrt. Vom Dezember 1930 bis Januar 1932 war Schober österreichischer Außenminister. Scho- ber galt als erste Autorität auf dem Gebiet de» Polizei- wesens. Er war Ehrendoktor der Universitäten Graz und Wien. Schober trat 1913 al» Mitglied der Grotz^ deutschen Partei 'und Abgeordneter de» Rationalrates in» politische Leben ein. Ler österreichische Pmdesrat lebet bar Laelamirr Pratolol ab Wien, 19. Aug. Der Bundesrat erhob mit 27 Stirn- men der Sozialdemokraten, Nationalsozialisten, Groß- deutschen und de» HeimatbloS» gegen SS Stimmen der Christlich-Sozialen und de» Landbunde» Einspruch gegen da» Lausanner Protokoll. E» muß nunmehr an den Ratio- nalrat -urüSgehen. Zachtbaasftrasen im Vblauer Prozeß beantragt Striegau, SV. Aug. Der Staatsanwalt beantragte heute vormittag im Ohlauer Prozeß für den Gewerkschaft», sekretär und KreiSletter de» Reichsbanner», Ullrich wegen LandfriedenSbrucheS, Waffenmißbrauch» und Aufruhr» vier Jahre Zuchthaus, für den OrtSletter de» Reichsbanner» wegen der gleichen Straftaten sechs Jahre Zuchthaus, für den sozialdemokratischen Gtadtrat Manche vier Jahve Zucht haus und für den Gewerkschast-sekretär Gtrolick zwei Jahre Zuchthaus. Die für die übrigen Angeklagten beantragten Strafen bewege« sich zwischen vier Monate« und zwei Iah- re« Gefängnis. Großer Sprengstoffdiebstahl Trier, 19. Aug. vei Zemmer sind au» dem Lager de» Generalvertreter» einer Essener Gpttngstoffabrik 62 leg Ammonit und 52 leg Schwär-Pulver gestohlen worden. Admirrl Zwier erstorben Osterode (Harz), IS. August. Admiral a. D. -an, Zenker ist gestern nachmittag nach einmonatigem Krankenlager in einer Göttinger Klinik, wo er sich einer schweren Operation unterziehen mußte, im Alter von S2 Jahren gestorben. Berlin, iS. August. In den Kreisen der jetzigen und der ehemaligen Martneangehörigen löst der Heimgang Admiral Zenker» tiefe Trauer au». Der Verstorbene diente 39 Jahre lang aktiv als Marineoffizier. Während des Krieges als Admiral- Offizier im Trotzen Hauptquartier unterstützte er energisch di« Be strebungen de» Grotzadmiral» v. Tirpitz auf offensive Seekriegs führung. 19S4. wurde er als Nachfolger des Admirals v. Behnke zum Thef der Marineleitung berufen. Seiner Tatkraft ist zu ver danken, daß di« Reichsmarine in den Kreuzern und Torpedoboots zerstörern für die veralteten Schiffe Ersatz bekam. Auch an der Bewilligung des Panzerkreuzers „A" hat Admiral Zenker regen Anteil. Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst stellte Admiral Zenker seine ganze Kraft in den Dienst der Marinever- eine, stets werbend für den Gedanken Seefahrt ist not!" Beileid de» Reichspräsidenten B« rlin, IS. August. Der Herr Reichspräsident hat an die Witwe des Admirals Zenker nassfolgendes Beileidstelegramm ge richtet : Schmerzlich berührt durch die Nachricht von dem so uner warteten Ableben ihres Herrn Gemahls spreche ich Ihnen meine herzlichste Anteilnahme au». Ich werde dem um die Reichsmarine in Krieg und Frieden hochverdienten Admiral stet» ein ehrende» Gedenken bewahren. Der Transozeanflug Mollisons gegMckt Halifax, 19. August. Der TranSozeanflieger Mollison, der zuletzt gestern abend von dem kanadischen Frachtdampfer „Beaverbrae" gesichtet worden war, hat heute Halifax erreicht. Lor Wrack ber „Niobe" gebobe» Da- Schiff wird ««»gepumpt — Die Toten «och nicht I geborgen Heikendorf (Kieler Förde) 19. August. A«I Freitag"-,orm't'ag ist e* d'r B"rgungS'lottil'e nach stündiger un"n erbrochener anstrengender Arbeit g l lungen da» Wrack so weit zu heben und so hoch abß zusehen daß der Rumpf, d. h. die Bullaugen un» Lu'cn völlig abgedichtet und die Pumpen etngeseha werden 'onnwn. M"N hat sofort mit dem AuSpumPeiß begonnen um an die Bergung der ertrunkenen Beß satz'ing gehen zu können. Bi- zum Nachmittag wo» die« noch nicht gelungen. Ji lls die Bergung de» Schiffes in der setzt vor^ gesehenen Form ohne weitere Zwischenfälle vonstatteiß gebt wird voraussichtlich im Laufe de» Montagnachl nri tags eine gemeinsame Trauerfeier für alle Totem der „Niobe" auf dem Garnisonfrtedhof ftattftnden. I Pikkarb ist befriedigt Desenzano, 19. August. Professor Piceard! der heute ebenso wie sein Begleiter. Ingenieur Cofern! von den Anstrengungen de» Stratosphärenfluges sch il recht gut erholt ist, hat sich bereit erklärt, heute oben« von hier aus über den Mailänder Sender einige Wow! in italienischer Sprache an die italienischen Hörer zu! richten. Zu Pressevertretern, die heute nachmtttn?! empfangen wurden, erklärte Professor Piceard, dos! das wissenschaftlich« Ergebnis seines Fluge» befried: gend sei. Beim ersten Borstoß in die Stratosphäre h er leider nicht die gewünschten Ergebnisse gehabt. D e mal sei es ihm jedoch dank der Erfahrungen des ersten Fluges gelungen, die Berechnungen zu vervollständigen. Die wissenschaftlichen Instrumente Piceard» beschädigt Pari 8,19. Aug. Ein Vertreter der Agentur Hav<i-<! meldet aus Desenzano, der Begleiter von Professor Piceard. Ingenieur Co-synv, halb« erklärt, daß sämtliche Wissenschaft lichen Instrumente bei der Landung beschädigt worden seien Doch seien die wissenschaftlichen Dokumente intakt geblieben Bier Tote bei ein m Flugzsussnbstu, z in Italien Rom. 19. August. Ein folgenschwerer Unfall, der vier Todesopfer forderte, ereignete sich gestern wäh rend eines UebungSfluges. Gin Flugzeug geriet in 40 Meter Höhe ins Trudeln. ES stürzte ab und fiel auf ein Bauernhaus. Die beiden Piloten waren so fort tot. Der Benzintank des Flugzeuges explodierte und setzte das Haus in Brand. Das Feuer breitete sich schnell aus, so daß zwei kleine Mädchen, die in dem Hause spielten, nicht mehr gerettet werden konnten und in den Flammen umkamen. Zwei Bauernfrauen er litten erhebliche Brandwunden. MW MimWW in Berlin eröffnet Berlin, 19. August. Die „Große Deutsche Funk- auSstellung Berlin 1932" wurde heute vormittag 10 Uhr vor mckhr als 2000 geladenen Ehrengästen feier lich eröffnet. In Vertretung des ReichspostministerS Freiherr von Eltz-Rübenach hielt Staatssekretär Feyer- abend die Eröffnungsansprache. Was einmal im Jahr für das ganze Reich als zentrale Kundgebung für die Bedeutung des Rundfunkgedankens gezeigt werde, so sagte der Staatssekretär, sei mehr al» eine Verkaufs- und Werbeschau. Wohl noch zu keiner Zeit habe der Rundfunk im Mittelpunkt des Interesses gestanden, wie im letzten Jahre, und auch seine Bedeutung für den sunkgesellschast werde aber erhalten bleiben, um der kulturellen Eigenart der einzelnen deutschen Länder Rechnung tragen zu können. Hand in Hand mit der organisatorischen Neuerung des Rundfunks werde dir technische Ausgestaltung des Rundfunk-SendernetzeS gehen. Der vor Jahren begonnene Bau von Groß sendern stöhe vor dem Abschluß. Anerkennung gebühre dem gesamten deutschen Funkgewerb« für die Wett bewerbsfähigkeit der deutschen Funktechnik. Im Namen der Stadt Berlin würdigte Bürger meister Dr. Elsaß die Entwicklungsgeschichte der deut schen Funkausstellung. Das geschäftsführende Bor- Blick in die «rotze Messehalle. Staat so erkennen lassen, wi« in den letzten Wochen und Tagen. Sine schärfere Trennung zwischen den Aufgaben der Organisation, Verwaltung und de» Be triebe» von denen der Programmgestaltung sei uner läßlich geworden. So sei vor kurzem «ine Neurege lung de» Rundfunk« in Angriff genommen worden, durch die die Organisation vereinfacht und überstchjlich gestaltet werden soll. Di« Selbständigkeit der Rund- standSmttglied des Verbände» der Funkindustrie, Dr. Erwin Michel, führte au», die Ausstellung solle vor allem dazu berufen sein, ihre wirtschaftliche Wirkung in Richtung der Markterhaltung und Markterwetterung zu erweisen. Die Absatzmöglichkeiten seien im Inland wie im Ausland noch lang« nicht erschöpft. Deutsch land steh«, was die Rundfunkdichte anbetreffe, unter den Ländern der Welt erst an neunter Stelle. Ba ¬ un» s« funk b 53 Pr haltun de» d< AuSla Jndufl ttngen deutsch mäßig bewerl Funkii sie gl« unter -eugnt AI stürzte küste, fassen da» si albani durch stände das D zin di auf d unmit liegen der D kuppel begru! den a il einem Arbei von o Ursach K in Ett an. 0 fiebenj Kurze ben av S geln v land ii fer I Schmi ben, x suer o Thom aus L L fabrik neu N mauer wurde stürzte Insas, Ü beiden die vi Da: des vl< F- Di«s« draht ders«! lich t Kr«lj Wilh Qual aLHL, -erle« Send, klare hat « da. »», NM, fchdf