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27. Jahrgang !in«r neuen ommt." » Kortsetzuug der Verhandlungen mit de« RekchSbankpräfidenten Berlin, 19. August. Wie zu erfahren ist, gehen die Be sprechungen zwischen dem Reichskanzler und dem Reichsbankpräsi- denten über die Finanzierung der Arbeitsbeschaffung heute weiter. In unterrichteten Kreisen verlautet, daß bereits eine Verständi gung erzielt worden ist. Man nimmt an, daß di« heutigen Be sprechungen in erster Linie der technischen Durchführung gelten. Das wird auch daraus geschlossen, daß an den heutigen Verhand lungen ai^ch der Reichswirtschafts, und der Reichsfinanzminister wieder beteiligt sind. Was nun die Summe anlangt, so scheint es sich in der Tat bisher um die 335 Millionen gehandelt zu haben, von denen in der Presse bereit» die Red« war. 13S Millionen da von waren für die Durchführung des ursprünglichen Programms des Kabinetts vorgesehen. Sie find übrigens zum größten Teil auch bereits verausgabt, sodaß für die weiteren Aufgaben noch M Millionen in Frage kommen. Die Andeutungen, daß die Be mühungen der Reichsregierung auch noch über diesen Rahmen hin. ausgehen, dürften ziemlich richtig sein. Wieweit aber ent- Dr. Brüning bei Minister Schleicher Berlin, 20. Ang. Wie die „D. A. Z." zu berichten weiß, hat der frühere Reichskanzler Dr. Brüning dieser Tage eine Aussprache mit ReichSwchrminister von Schlei- cher 'gehabt. Dr. Brüning habe sich im Anschluß an diese Besprechung nach Rom begeben, um dort mit dem Vor- sitzenden der Zentrumspartei, Prälat Kaas, wegen der innenpolitischen Entwickelung in Deutschland Fühlung zu nehmen. Neichsmantettarifvertrag für Gemeinde arbeiter abgeschlossen Berlin, 20. August. Der ReichSmanteltarik für die Gemeindearbeiter und die kommunalen Straßen bahner ist in Verhandlungen zwischen den Parteien neu abgeschlossen worden. Die Zuschläge für Neben arbeit und für dienstplanmäßige Nachtarbeit bleiben in der bisherigen Höhe bestehen. Der Zuschlag für dienstplanmäßige SonntagSarbett und für Arbeiten an Wochenfeiertagen wurde etwa» herabgesetzt. In Städten über 100 000 Einwohnern tritt eine Veränderung für den Urlaub nicht ein. Dagegen verringert sich der Ur laub in Städten unter 100 000 Einwohnern um 1—3 Tage. Für die Dauer der Krankheit werden 75 v. H. des Bruttolohnes in Auszählung gebracht. Der Tarif vertrag gilt für 315 000 Arbeitnehmer. Die Reichs tarifkommissionen der Arbeitnehmer haben dem Neu abschluß, der bis zum 1. Oktober 1932 in Kraft bleibt und erstmalig Äm 31. Dezember 1933 gekündigt wer den kann, zugestimmt. iustr in die m am nickt e? Na, en lind hier iS Auf Repu- etne andere ' Knallend hl, grübelt, > traurige» st. um schämst !» arau' n. anken, edel- ! Hände an i Schauder wegen der Amgen, den wieder vor- i sächsischen >en Hering, oirkten, also impf geben, z eS spielen so eifrig an neiden rech- lmpfelf dar- i entpuppen, ten (18.15). : traut man sie in bester ichem Platz Wie will Baven noch lange im Amt bleiben? Berlin, 19. August. In dem Interview, das Reichskanzler von Papen einem Vertreter des englischen Reuter-Büros gewährte, hat am meisten di« Stelle Beachtung gefunden, an der der Reichs kanzler erklärte, sein Kabinett werde noch lange im Amte bleiben. In parlamentarischen Kreisen des neuen Reichstages wird den» Nachrichtenbüro des VDZ. hierzu erklärt, daß an sich kaum ein Zweifel an d«r Annahme eines Mißtrauensvotums gegen das Kabinett Papen bestehe. Es könne sich dann nämlich ergeben, daß der Reichspräsident es als die Hauptaufgabe des Reichstages er kläre, eine arbeitsfähige Regierung, d. h. eine solche zu bilden, die sich auf eine Mehrheit im Parlament stützen kann. Solange der Reichstag sich hierzu nicht imstande zeige, habe der Reichspräsident die Möglichkeit, auch bei Annahme eines Mißtrauensvotums gegen die Regierung von Papen, diese Reichsregierung als Regierung seine» Vertrauens mit der geschäftsführenden Wahrnehmung der Negierungsgeschäft« solange zu betrauen, bis ein Mehrheitskabi. nett zustande gekommen sei. Sollten die Fraktionen nicht imstande sein, «ine von einer Mehrheit gestützte Regierung zu bilden, dann würde unter Umständen da, Kabinett von Papen während der ganzen Dauer der Legislaturperiode de, Reichstage, geschäftsfüh« rend amtieren können. Mit Kinwei, hierauf hält man es in parlamentarischen Kreisen nicht für wahrscheinlich, daß bei An nahme eines Mißtrauensvotums die Auflösung des eben gewähl- ten Reichstages in Betracht käme. Man argumentiert, daß nach Zustandekommen einer Koalition zwischen Zentrum und National sozialisten in Preußen neue Möglichkeiten für die Bildung einer Mehrheitskoalition im Reich gegeben wären, wozu einstweilen zu bemerken ist, daß Landtagsprästdent Kerrl, der am Freitag aus München zurückkam, sich nicht unmittelbar mit dem Zentrum in Verbindung setzte und auch noch nicht imstande war, offiziell einen Termin für di« nächste Plenarsitzung de» Landtages bekanntzugeben Bisher steht lediglich fest, daß der preußische Fraktionsvorstand der NSDAP, noch vor dem 25. August, dem bisher gedachten Termin für di« Landtagstagung, zusammentreten solle. Hitlers Rechnung Neu york, 19. August. Die Blätter bringen eine Unter redung des Berliner Thefkorrespondenten der „Associated Preß", P. Lochner, mtt Hitler, die in den bayerischen Bergen stattgefunden hat. Hitler hat sich bet dieser Unterredung zunächst über die Frage einer Teilnahme an der Regierung ausgesprochen. Zur Ueber- nahme der Macht in einer Demokratie gehörten 51 Prozent. Ueber bicse verfügt er zwar nicht, aber er verfüge über 87 Prozent. Das wären ungefähr 75 Prozent teuer 51 Prozent, di« zur Regie- ruugsübernahme erforderlich feien. Die AirtrSge der SPD. Berlin, 19. August. Die sozialdemokratische Fraktion de» neuen Reichstage» trat heute vormittag zu ihrer ersten Sitzung Zusammen. Der Fraktion». Vorsitzende Wett berichtete über die politische Lag«. Abg. Hertz ergänzte den Bericht und dann wurden die An träge besprochen, die dem neuen Reichstag vorgslsgt werden sollen. Darunter befinden sich auch die An träge, in denen die Verstaatlichung der Schlüsselindu strien gefordert sowie der Abbau der hohen Gehälter in denjenigen Betrieben verlangt wird, die vom Staat direkt oder indirektton subventioniert werden. Wie da» Nachrichtenbüro de» VDZ. zu der heuti gen Sitzung der sozialdemokratischen RetchStagSfraktion ergänzend berichtet, hat die Fraktion weiter beschlossen, sofort einen Mißtrauensantrag gegen da» Kabinett von apen «inzubringen. Ein besonderer anderer Antrag rlangt, daß durch ReichDtagsbeschluß sämtliche Not- »erordnungen auftzchoben werden, die die Regierung dorr -a-«» «lasse« hat. die Nationalsozialiften von dem Bescheid ab, den der nach Mün. chen gereist« nationalsozialistische Landtagsabgeordnet« Kerrl au, ^^unen Hau e mitbringt. Die Haltung de- Zentrum- dürfte weferUlich bestimmt werden durch die Nachrichten, die Dr. Brünina aus Rom mttbringt, wohin er zum Besuch und zu Besprechungen mit dem dort krank ntederliogenden Zeirtrumsvorsttzenden Kaa, gereist rst. Das deutet in jedem Falle zunächst auf eine Pause hin. Die Stimmung in beiden Lagern ist nicht einheitlich. Daß mancherlei Gegensätze innerhalb der NSDAP, bestehen, ist be- Deutlich traten sie zu Tag« in einem Artikel d«, national, sozialistischen Fraktionsführer- Kube, der sich mit denkbarster Scharfe gegen den dem Zentrum nahestehenden Reich,kommifsar für Preußen Dr. Bracht wandte. Der Artikel wird als Quer- Wäger bezeichnet: interessant ist auch, daß nicht Kube sondern Kerrl die Verhandlungen führen soll und deshalb auch nach Mün. chen gereist ist. Ueber gewisse nationalsozialistische Absichten plan- derte der „Angriff« sich ungeniert aus, al, er mit fast zynischer Deutlichkeit darlegte, wie leicht es möglich sei^ mit Hilfe einer schwarz-braunen Koalition in Preußen die Stellung de- Reich» kabinetts im Reichstag und im Reichsrat aufzurollen. Nicht völlig geklärt sind auch die Meinungen innerhalb de» Zentrums. Sicherlich würde es wohl sehr schweren Herzen» da» Amt und die Stellung des preußischen Ministerpräsidenten den Nationalsozialisten ausliefern, es würde dann auf Garantien an derer Art bestehen. Wenn die Frage des Ministerpräsidenten selbst nicht mehr die allein ausschlaggebende für das Zentrum ist, so des halb, weil es sich sagt, daß eine Landtagsauflösung durch eine nationalsozialistische-kommunistische Mehrheit sowieso erzwungen werden kann. Die Neigung des Zentrums, wenn es irgendwie zu erreichen ist, parlamentarische Mehrheitskoalitionen im Reiche wie in Preußen zu bilden, ist nach wie vor stark. Das Blatt der christlichen Gewerkschaften, ,D>er Deutsche", wies auf die Möglich, keit hin, daß der Reichskanzler Papen durch einen Reichskanzler Schleicher abgelöst werden könne, und daß dann auch für die Natio nalsozialisten und das Zentrum eine neue Lage geschaffen wäre. Der Vorsitzende der Bayerischen Volkspartet, Staatsrat Schaeffer, fetzt in einem Artikel auseinander, daß schon vor dem Sturz de» Kabinetts Brüning Bestrebungen vorhanden gewesen seien, «in« parlamentarische Mehrheitsbildung neu zu schaffen; heute müsse man dort neu beginnen, wo die Fäden damals abgerissen wurden. Wir notieren diese verschiedenen Stimmungen. Welche Be deutung ihnen beizulegen ist, werden die nächsten Tage zeigen. In teressant ist, daß das Zentrum ebenso sehr auf der Einbeziehung der Deutschnationalen in die Preußenkoalition bestehen soll, wt« die Nationalsozialisten sich dagegen sträuben. ! gibt man frage nach cLestraft — und dem glück nicht, und stärker nsucht nach lken locken, und dann? orgenfrühe. ; an, stutzt, ng, höflich Schon -wei ¬ ch habe die egt sie da» ir Diebin. ! brach zu- iindigt war »wd Ihre send znrück, yaoeu v« Über ihrs »rer Schuld Und über. Eindrücke mgehemvck Helmführer von Brandenburg hätten daraufhin ange ordnet, daß alle» Stahlhelm-Eigentum zu bewachen und die gewaltsame Fortnahme zu verhindern set. Von dieser Anordnung hätten sie dem preußischen Innenministerium Kenntnis gegeben, weil sie ein« Terrorisierung von Stahlhelmleuten und Wetter auch da» Hineinztchen von StochH'elmern in ein aussichts loses Putschunternehmen hätten verhindern wolle». Diese Gefahr set um so größer gewesen, al» di« SA- Leute fälschlich behauptet hätten, daß ihre Unterneh- mung im Einverständnis mit der Reichswehr erfolg« und auch von der Polizei keine Gegenwehr zu vr- warten set. Zu diesen Angaben wird Kon der zuständige« preußischen Stelle betont, daß man ihnen felbstverstäm- lich noch Wetter nachgehen werd« und daß Major Ste phani in dieser Angelegenheit voraussichtlich auch per sönlich vernommen werde. Zunächst habe die Unter- suchung der Angelegenheit keine Anhaltspunkte für di« Richtigkeit der von Stephani abgegebenen Erklärungen erbracht. Nun ist Major v- Stephani ein« schr be kannte und angeschene Persönlichkeit, mrd deshalb schon wird man mit Aufmerksamkeit dem Au-gang der weiteren Untersuchung entgegensehen müssen. Im üb rigen verdient eine von dem Conti-Nachrichtenbüro, da» dem Wolffbüro angegliedert st^ verbreitete AuAassung Interesse. In ihr heißt «»r „Bon unterrichteter Seite wird davor gewarnt, M-ldungender Nachrichtenstelle« Ler Verbände, wie der Rationallo-ialtsten, Le» Mahl- Das Problem der Arbeitsbeschaffung Das Reichskabinett berät Stahlhelm und NSDAP Auseinandersetzungen Notierungen sprechende praktisch« Möglichkeiten gegeben sind, wird sich wobk «rst Zur Fra»« b., . I» w-tt-,-» -u. d-r Pr«ri, dauerte heute abend zwei Stunden. Im wesentlichen handelte es - - sich daruw, die Frage der vom Kabinett seit längerer Zeit beab- stcbtigten Abstriche am Etat zu erledigen, und zwar sollen diese Kürzungen 110 Millionen Mark betragen. Ueber 75 Millionen davon war schon früher eine Verständigung erzielt worden. Ueber die Frage, wie die Kürzung der restlichen 3S Millionen auf di« einzelnen Ressorts zu verteilen ist, wurden heute abend vom Ka binett Beschlüsse gefaßt. Außerdem hat das Kabinett eine Reihe wirtschaftlicher Einzelmaßnahmen beraten und sich schließlich auch mit der Arbeitsbeschaffung befaßt. Im Anschluß an die Kabi- nettsflhung begann die Besprechung des Reichskanzlers, de, Reichsfinanzminister» und des Reichswirtschaftsminister, mit dem Reichsbankprästdenten. Hierbei dreht es sich bekanntlich um die technische Durchführung der Finanzierungsmaßnahmen zur Arbeitsbeschaffung. Res. senfeld muß Mui gefaßt - aufzusehen tu Schwung -m ab. Eö S Spiel zu- eint (18.30). aer Meister- 1H auf dem diesen wird. Berlin, 19. August. Auseinandersetzungen, dis jetzt zwischen dem Stahlhelm und den Nationalsozialisten stattfinden, werden in politischen Kreisen mtt Aufmerk samkeit verfolgt. Gerüchte spielen dabet eine große Rolle. So weist der deutschnattonale „Schnelldtenst" darauf hin, daß der nationalsoztaltstische Abgeordnete Kube behauptet Habe, der Aufmarsch de» Stahlhelm» am 2. und 3. September in Berlin solle zur Aus rufung der Monarchie mtt „gleichzeitigem gemeinsamen Sturm de» Stahlhelm», der Schutzpolizei und der Reichs wehr auf die SA." benutzt werden. Daß hinter diesem Gerücht absolut nicht» Gegenständliche» steht, liegt auf der Hand. Mehr Bedeutung kommt aber Veröffentlichungen zu, die der Stahlhelmlande-führer von Groß-Berlin, Major a. D. v. Stephani, in der Kreuzzeitung bringt. Stephani wendet sich gegen allerlei Beschuldigungen, di« der „Angriff" gegen ihn gerichtet hatte — dieser hatte u. a. von „gemeinen Denunziationen" Stephani» ge sprochen —, und erklärt dann u. a.r In der vorigen Woche seien SA-Gliederungen au- Berlin herau-gc- zogen und nordwärts in Marsch gesetzt worden. Stahl- Helmmitglieder, die Kraftwagen besitzen, feien unter Androhung von G.ewalt aufgefordert worden, ihre Fahrzeuge der VA. zur Verfügung zu stellen. Uni formierte und bewaffnete VA-Leute im Brandenbur gischen hätten, gleichfall» unter Gewaltandrohung, von Stvchlhelmsührern dtt Herausgabe von angeblich ver steckten Waffen verlangt- Er, Stephani, und der Stahl- Mer Tageblatt -Mi-- Anzeiger fir -as Erzgebirge LAegram»»» EogeAatt stueeesgeA»»» Enthaltend äle amtlichen Bekanntmachungen öe» Natt» -er Ektaßt unh -es Nr. 196 Sonntag» üen 21. August 1932 el lDL.r »er mit dem ate. Beier- iovwart, der noch Gleich prüfung für Langenberg) beider Par-