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2, §kUu^» SU Nr lS6 ö » Aliki i»»»d Anse»,»kl» Mr du« Gr^edttgr. Sonntag, dm >1. August lvö.' W Fahre dealHe LaMMärlmei Die Gärten stehen In voller SchSnhett und reifen der ertragreichen Fruchtbarkeit entgegen; so erscheint e» zeitgemäß, eine» Jubiläum« zu gedenken. Al» Goethe in seinem schlichten Gartenhäuschen in dem später von ihm «».gebauten Weimarer Park ganz sei» ner Naturfreude lebte, wurde da. grundlegende fünf- bändige Werk de. deutschen Vorkämpfer» für den natürlichen Gartenstil abgeschlossen; „Die Theorie der Gartenkunst" (1777 bi» 1782). Der Kieler Untoerst« tätsvrosessor Hirschfeld erweist sich hier al. der geistig« Vater der deutschen Landschaftsgärtnerei. Im übri gen sind 400 Jahre verflossen, seitdem die Gärtnerei zum ersten Male Gegenstand der Literatur geworden ist. Im Jahre 1530 gelangte nämlich in Aug-burg. der glanzvollen Metropole Süddeutschland, ein Buch zum Druck, da» sich „Lustgarten und Pflanzungen mit wun- der'einer Z^r" vielversprechend betitelte. Al» diese Schrift erschien die eine lange Reihe späterer Werke über die verschiedensten Zweige de» Gartenbaus» er» öffnete, gab e» noch keine eigene deutsche Gartenbau« kunst. Im frühen Mittelalter schon waren Küchen gärten. vor allem selten» der Klöster gefördert, und sogenannte Baumzärten mit Obstkultur verbreitet ge» weken; aber Blumenzucht um der Zierde willen hatte noch keinen Eingang gefunden. In einer wilden Zeit fortwährender Fchden. wo man mit Mühen und Gor gen Felder und Aecker der Ernte zuführte, konnte da» Gartenwesen sich nicht zu höherer Blüte entwickeln. Da einzige Beispiel eine» mit wirklicher Kunst angelegten Gartens taucht am Anfang de» 15. Jahrhunderts in Marienburg auf, wo der Hochmeister de» Deutschen Ordens seinen fürstlichen Sitz hatte. Dem Hauptge bäude war der „welsche" Garten benachbart, rn dem zahlreiche südländische Gewächse sich befanden. Hier hören wir auch zum ersten Male den Namen eine» Gärtner» r Winrich von Kniprode. der besonder» der edlen Obstbaumzucht kundig war. Im Jahre 1465 wird rühmend der Gärten von Heilbronn am Neckar ge dacht. Ein Jahrhundert später entstehen in Deutschland die ersten botanischen Gärten; 1551 zu Königsberg. 1576 zu Brandenburg, 1580 zu Leipzig, 1587 zu Bres lau; aber diese Anlagen dienten vorwiegend dem Ziel, seltene oder heilsame Pflanzen zu sammeln und zu züchten. Die prächtigen »Lustgärten" reicher Augs burger Kaufherren, wie der Fugger (1531) oder de» Johann Heinrich Herwart (1559), der die erste, au- Konstantinopel stammende Tulpe zur Blüte brachte, ver dankten weniger gelehrten oder medizinischen Absichten ihre Entstehung; doch besaßen sie noch, keinen eigenen bodenständigen Charakter. Die im 16. Jahrhundert aufkommenden Schloß gärten (Heidelberg, München und andere) gerieten dann ganz nach italienischem Muster. Diese» prägte sich au» in der regelmäßigen Anlage, die völlig bestimmt wurde durch den baulichen Hintergrund der Paläste und Vil- len. Di« Architektur der Hochrenaissance kehrte in den Gärten wieder. Man schmiegte sich dem Gelände an gliederte den Abhang durch Terrassen mit bequemen Treppen unterbrach oder schloß di« großen Achsen durch Nischen Grotten. Kaskaden. Hohe, dicht«, immergrüne Heckenwände und Pflanzungen die den nötigen Schat ten gewährten waren ein Schutz gegen die Glut süd lichen Himmel». Reich besetzt w"ren die Blumenbeete: sie entsvrachen der Architektur de» Hause», da» Auge durch Farben und Formen erfreuend. In Italien, dem Lande der Anti'e sorgten glückliche Ausgrabungen dakür daß es den Gärten an dem ehrwürdigen oder ae'älliaen Schmuck alter Statuen nicht fehlte; oft wurde allzu reichlich Gebrauch von dielen Kunstschäften gemacht. Die regelmäßigen Formen diese, italienischen Gartenstil» übernimmt der französische Geschmack in dem Andre Lenotre (1613—1700) der unbestrittene Füh rer wird. Da» berühmte Vorbild von Versailles zeigt, wie der Garten in die Ebene geleitet und in größten Maßstab gehalten ist. Breit sind die Wege und Alleen, mit weiten Ausblicken nach allen Seiten. Dieser Stil hat gewiß seine Reize: großartige Einfachheit und trotz dem reichen Schmuck in Wasserkanten. Skulpturen und kleinen Bauwerken. Fehlt aber in diesem mächtigen Rahmen eine bunte lebhafte Gesellschaft, dann erscheint das Ganze öde und traurig. Wie verlassene Pracht mutet e» an. Der französische Stil — die Gärten von Trianon. Meudon, St. Cloud, Chantilly voran — machte schnell die Runde und behielt seine Herrschaft bi» Ende de» 18. Jahrhundert». In England regte sich eine Gegenströmung. Schon 1664 schrieb Bacon, der berühmte Philosoph, non der Unnatur und Langeweile jener französischen Gärten Im Jahre 1725 legte dann der Maler Kent den ersten größeren Naturgarten in Claremont an und brach da mit für den neuen englischen Landschaftsstil im Garten bau Bahn. Der erste derartige Park in Deutschland wurde von Baron Otto von Münchhausen bei Hameln an der Weser geschaffen; ihm folgte der von Hinübersche Park in Marienwerder bei Hannover und 1765 der von Goethe besuchte und wegen seiner nordamrrika- nischen Riesenbäume bewunderte Park de» Grafen von Veltheim in Harbke bei Helmstadt. Im Jahre 1768 wurde der Park von Wörlitz bei Dessau in der phan tastischen chinesisch-englischen Manier angelegt. Und in der ersten Hälfte de» 19. Jahrhunderts sind es F. L von Sikell, dem München seinen herrlichen Englischen Garten und die Anlagen von Nhmphenburg zu ver danken hat. ferner Fürst Pückler (die vorbildlichen Part» von Muskau und Branitz) sowie P. I. Lenne. Vorstand der Königlichen Gärten in Preußen, die sämt lich theoretisch und praktisch Vie Grundlagen schaffen, di« noch h«ute den Gartenarchitekten anregend zugut kommen. X Li Plastische Mntgenbilder. Neue Untersuchung-Weg« tu der Chirurgie, Von Ernst Lehwald-Sperl. Geradezu gespensterhaft wirkten die neuen Röntgenbilder, die durch einen von den Aerzten vr. Jesse Dumond und vr. Archer Hoya für die Universitär in Pennsylvanieu er- sundenen Apparat geworfen wurden. Kürzlich erfolgte eine Vorführung vor einem geladenen Kreis von Medizinern und Physikern. Auf dem Lichtschirm erschien ein dreidimensionaler Schalten, der so körperhaft wirkte, daß man sogar Tiefen messungen daran anstelle» konnte. Die Konstruktion de» neuen Apparate- beruht auf dem Grundsätze des stereoskopischen SebenS. Man kennt ;a die Guck kästen, mit denen man Doppelbilder durch zwei Linsen be trachtet. Die beiden Bilder werden durch einen photo graphischen Apparat mit zwei genau in Augenabstand ange- brachten Objektiven ausgenommen, hierdurch entstehen zwei Bilder, welche von einander die gleichen Abweichungen zeigen, wie jede» Auge de» Menschen einen Gegenstand steht. Durch den Guckkasten werden die beiden Bilder wieder zu einem ein zigen, dem Beschauer räumlich erscheinenden Bilde ver schmolzen. Die Erfinder de» neuen Röntgenapparate» benutzten nun zwei Strahlungsröhren, die ihre Strahlen „schielend , also m einem bestimmten Winkel durch den zu durchleuchtende« Körper senden. Die beiden Röhren, die genau im Abstand der menschlichen Augen eingestellt sind, werfen zwei Schattenbilder auf den Lichtschirm, die ebenso wie die Stereoskopbilder nicht gänzlich mit einander übereinstimmen. Eingebaute Unter brecher bewirken, daß jede Röhre in der Sekunde sechzig einzelne Schattenbilder auf den Schirm wirft, da» ist viermal so schnell wie bei den gewöhnlichen Kino-Dorführungen. Die Unterbrechung erfolgt jedoch bei den Röhren nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd, gleichsam al» wenn man mit den Lugen in ralender Geschwindigkeit abwechselnd blinzelt. DaS besonder» Neuartige an dieser Erfindung stellt ein Spiegel-Selektor dar, der die von den Röhren erzeugten Bilder auf einen Punkt des Lichtschirme» wirft. Da dar menschliche Auge dem schnellen Wechsel der Bilder nicht zu folgen vermag, bat man den Eindruck, nur ein Bild zu sehen, da» durch d,e sich kreuzenden Strahlen der beiden Rohren durchaus körper lich wirkt. Die große Bedeutung dieser Erfindung besteht darin, daß eS dem untersuchenden Arzte nunmehr bei Knochenbrüchen oder bei durch Fremdkörper e^eugten Krankheiten möglich ist, ge- wisscrmaßen die Schädigung von allen Seiten zu sehen. Blieb z. B. bei einer Schußverletzung die Kugel im Körper, so läßt sich der Sih genau feststellen, und zwar in der Höhe al» auch in der Tiefe, und sogar durch Messungen festlegen, so daß der Chirurg bei Eingriffen sofort die richtige Stelle treffen kann und dadurch unnötige Einschnitte, wie sie bei den bisher üblichen zweidimensionalen Röntgenbildern nicht zu umgeben waren, vermeiden kann. Die Operationen lassen sich nach der Untersuchung durch den neuen Apparat sicherer und schneller ausführen, was für ihr Gelingen von großer Bedeutung ist. Gef«r-Sfttretze». „Schneeweißchen" Unter diesem Namen betreibt Herr Eugen Kux seit Jahren in Lauter/Erzgeb. eine der Zett entsprechende, ganz vorzüglich eingerichtet« Groß! andwäs ch erei und Feinplätt anstalt. Viele Gutachten zeugen von Qualität und promper Lieferung. An- und Ablieferung frei Haus. 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