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27. Jahrgang Donnerstag, äen 2S. August IS32 Schärfster Angriff Hitlers gegen Annen vor» mit den drei 1 Iah«. Adolf Hitler veröffentlicht im „Völkischen Beobachter- Einen Aufrufzu de« Beutheuer Urteil. »usstchtlich auch nicht beteiligen würde. Di« DS der Meinung, baß in Preußen wie im Reich v« ment unaLhan-i-e Re-terrm-en amttemn müßt«». ntzen, diebstähle hat stolz den ge rann. Nicht at, tm Lauf« nmen. Zuletzt lizeigefäntznrS i Tage spater dmauern deS h einer Gast- rnem Besuch, dem Umweg rd heiter ver- Vahrscheinlich »et er konnte I am Finanz- önnen, diese» - Tasche z«, rig blieb. So iworfen, und - einen nächt- ab. Er fand e wahllos in zog er dann »ein. Unter- ndiäaer. Un- . lieh er stch d gab seiner den gleichen 4 herum gr ünd die Drei I e» plötzlich uch zu rufen, chorgan» ein flatterte ein Eine kleine unterlag der kamen hinzu Horvar ^alb Nene ElnWrdrollelima? Rücktritt Dr. Trendelenburg»? Vie verlautet, soll stch Staatssekretär Trend elen- bürg t« Reich»wirtschasttmtnistirtum mit der Absicht trage«, demnächst au» de« Amt zu scheide». Al» «rund wird angegeben, daß sich Trendelenburg nicht in der Lag« sehe, die wachsenden autarkischen Tendenzen der neuen deutschen Wirtschaftspolitik zu vertreten. Dr. Trendelenburg, der wiederholt, wenn da» Wirtschafts ministerium unbesetzt war, vertretungsweise mit der Leitung diese» Ressorts betraut war, war vor feiner Berufung in da» Ministerium ReichSkommissar für Ein- und Ausfuhrbewilligungen und hatte au» dieser Tätigkeit «in« klar«, fortschrittliche handelSpsltttsch« Orientierung «ttgebracht. Liese Orientierung, die Konzession«» an eine» hundertprozentigen Protektio nismus ausschloß, hat auch feine AmtAflHrung tm Wirt- schaftSmintsterium »stimmt, wenn fetzt, wie «S heißt, neue Maßnahme« auf dem Gebiet der Sin- fuhrdrosselung geplant sind, so wäre durchaus zu verstehen, daß Trendelenburg den Entschluß faßten diese Wendung mit feinem Abschied zu quittieren, zu mal da er schon seit längerem daran dachte, in abseh barer Zeit au» dem Amte zu scheiden. Sein Rücktritt wäre indirekt ein Erfolg der agrarischen Absperrung». Politik, die tm ReichSernährungSministerium ihr Haupt- quartier hat. Die Frage wäre nur, ob die berufnen Vertretungen der Industrie gewillt wären, ohne wider- stand die Wendung zu neuen protrktiontsttschen Maß- nahmen hinzunehmen. Da» Lausanner Protokoll von Oesterreich endgültig angenommen Wien, 23. Aug. Der NattonoLrat hat heule nach längerer Debatte mit 82 »gen 80 Stimmen den Be- hammLbbsschluß überd^LausannevAnl^hepvotokoll ae- faßt. Damit ist da» «nLetheprstoLoÜ trotz de» Einspruch» Las wettere »erfahren Auf da» Verfahren der Gondergerichte finden gemäß Mit Rücksicht auf die Möglichkeit, daß der Inhalt diese» ö ? ^er Verordnung der Reichsregierung vom S. Augrist Aufruf» nach Ansicht der zuständigen Stellen den Besttm- ^32 die Vorschriften der Strafprozeßordnung Anwendung, mungen der bekannten Pvesssverordnuna widerivrickt b«ü«n !°s?rtt nicht in der Verordnung ausdrücklich etwa» andere» wir den Wortlaut bisher nicht veröffentlicht Nach der — bestehenden Presseverovdnung können derartige Veröffent- >' Eichungen aber erfolgen, wenn die Zeitung sich beim Ab- druck nicht mit dem eventl. beanstandeten Inhalt indentifi- "'^n vte irntlchltehung der zur AuSübungde» Gnaben- Ort. Mit dem Vorbehalte geben wir nachstehend unser» rechts berufenen Stelle ergangen ist, von dem BegnadigungSl gung allen betMgten Stellen mit Rücksicht auf die Be deutung der Angäegenhett sorgfältige Prüfung obliegt. Gin genauer Zeitpunkt, bi» zu dem «ine Entscheidung zu erwarten ist, läßt sich im Augenblick noch nicht angeben. GS ist auch die Frage aufgeworfen worden, ob die fetzige kommissarische Regierung in Preußen sich überhaupt zu einer derartigen Entscheidung für befugt erachtet, bevor da» Urteil vor dem StaatSgerichtShof über die Klage der frühe- ren preußischen Regierung gefällt ist. Dazu wird jedoch von amtlicher Seite nicht Stellung genommen. Eine Not wendigkeit dazu würde voraussichtlich auch wohl nur dann Vorlagen, wenn die Hinrichtung vollstreckt wecken sollte. Insgesamt gibt man in Berliner unterrichteten Krei sen der Auffassung Ausdruck, daß die Richter von Beuchen auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen zu keinem anderen Urteil kommen konnten. Dagegen glaubt man, daß die Gnadeninstanz, also da» preußische ten fesselt seit inel in Wolken rent in immer venu». Scho« reSweg» finster > dem um diese st- >iebe- genannt, lendsterne» ihr — gehört be scher von der >on ihr wieder hr die gleiche« Allerdings ist rde umgekehrt, bildung wagen ;r linker Gerte; l, bei dem be schienen wird. ,re Bahn liegt : auch zwischen ächte — Ware nnenfinsterniS clich un Fern- iaenS nur alle cheibe vor der Itenheit dieser die Bahn de» ist. An der -en, oben oder „Neu-Venu»-, n" rechts vor» rüh schon vor zte Elongation o de» Letzten Wieder fünf e. ES ist jetzt >en hat. ' stehen. Der „Abendstern-, len der nahen ! mit der Ent« sich unS daS cer Zeit schon ge der größten Am längsten Abendhimmel nne dann am i diesem Tage dstern am 22. f, daß er der :o der Planet lden sein. BenuS kann en, die allein bestimmt ist. Daher ist die Vollstreckung von Todes urteilen, auch wenn st« von Sondergertchten gefällt sind, gemäß - 453 der Strafprozeßordnung er st zulässig, die Entschließung der zur Ausübung de» Gnaden- ' "" ille ergangen ist, von dem BegnadigunaS- recht keinen Gebrauch zu machm. Da di« Sondergerichte Ländergerichte sind, ist die zur Ausübung de» GnadenvechtS berufene Stelle in diesem Falle nicht der Reichspräsident oder die Reich»regi«rung, sondern gemäß Artikel 54 der preußischen Verfassung die preußische Staat»vegienmg. Da» Verfahren vögelt stch, wie bet allen Todesurteilen preußischer Gerichte, nach der allgemeinen Verfügung vom 26. August ISIS über die Zuständigkeit und da» Verfahren in Gnade »fachen. Ferner hat d«r Oberstaatsanwalt, nach dem er zunächst di« Stellungnahme de» GenevalstaatSanwalt» eingehott hat, die Akten mit einer Aeußerung dem Beauf tragten für Gnadensachen vorzulvgen. Dieser hat in jedem Falls, ohne auf die Einreichung eines Gnadengesuches zu warten, mit größter Beschleunigung an den Justtzmintster zu berichten. Seinem Bericht hat er «ine Aeußerung des Vorsitzenden des SondergertchtS, d«S Gnadenanwalt» und Staatsministerium, in der Lage ist, di« nicht unwichtigen Nebenumstände stärker zu berücksichtigen als da» Beuthiner Sondergericht, so daß danach eine Begnadigung heute viel leicht schon eher denkbar erscheint, al» unmittelbar nach Verkündung der Urteile. MU Befremde« verzeichnet man in Regierungskreisen allerdings die Tatsache, daß Httler weder in seinem Tele gramm an die Verurteilten, noch in seinem Aufruf von den Terrorakten selbst abgerückt ist, und man weist darauf hin, daß e» in den vergangenen Wochen in erster Linie die Natio nalsozialisten waren, di« eine wesentliche Verschärfung de» Maßnahmen zur Bekämpfung de» politischen Terror» for derte«. Auch Hauptmann Göring hat an die zum Tode verurteilten GA.-L«ute nach Beuchen folgendes Telegramm «schickt: „In maßloser Erbitterung und Empörung über da» Gchreckensurteil, da» Euch be troffen hat, geb« ich Euch, Kameraden, die Versicherung, daß unser ganzer Kampf von jetzt ab Eurer Freiheit gW. Ihr seid keine Mörder. Ihr habt da» Leben und die Ehre Eurer Kameraden verteidigt. Für Eure Familien über weise ich heute 1000 RM., die mir Freund« zm Verfügung gestellt haben. Bleibt aufrecht I 14 Millionen der besten Deutschen haben Eure Sache zu der ihrigen gemacht. Mit Hitler-Heil! Hermann Görtng- Rnhe in Oberschlefien Dl« Erregung, die im Zusammenhang mit Len Urteilen de» Beuchener Sondergerichts in Beuchen und darüber 7/. 'er ¬ lich wieder vollkommen gelegt. Verstärkte Polizeistreifen mit Stahlhelmen, Karabinern und Maschinen- Pistolen durchzogen bis in die frühen Morgenstunden de» Dienstags die Stadt. Außer der Aufhebung zahlreicher de» Bundesrat» in Kraft gesetzt. Mit dem gleichen Stim menverhältnis wurde ein Antrag der Großdeutschen auf Volksabstimmung über da» Lausanner Abkommen ab- gelehnt. Klara Zetkin kommt zur ReichStagServffmmg Berlin, 23. Aug. Wie die kommunistische Abend presse meldet, habe stch Klara Zetkin trotz ihres leidenden Zustandes entschlossen, am Antikriegskongreß in Amsterdam, - der am 27. und 28. August stattftndet, teilzunehmen. All« Vorbereitungen zu ihrer Abreise aus Moskau würden ge troffen. Von Amsterdam werde Klara Zetkin nach Berlin reisen, um den Reichstag eröffnen zu können. Dieser Ent schluß steh« endgültig fest. Franz Stöhr ReichStagSpräfldent? Berlin, 24. Aug. W« di« „Deutsche Zeitung- «r- fahren haben will, soll von der nationalsozialistischen Reich»- tagSfrartion al» Präsident de» neuen Reichstage» der Ab- geordnete der NSDAP^ Franz Stöhr, vorgeschlagen wer- den. Stöhr ist am IS. November 1879 geboren, war lang« Zett im Dmt chnationalen HandlungSgehtlfenverband tätig und hatte im vi»heriaen Reichstag einige Monate lang da» Amt de» 1. Vizepräsidenten inne. Di« Haltung der Deutschnationalen in der preußischen Koalitionsfrage Berltn, 23. Aug. E» ist in der Oeffentlichkett viel beachtet worden, daß bei den verschiedenen Nachrichten und Gerüchten über Li« KoaltttonSbesprechungen in Preußen zwischen Zentrum und Nationalsozialisten niemals von einer BeteiltMng der Deutschnationalen die Rede war. In Kreisen der DNVP. Wick hierzu erklärt, daß di« DRDP. einer parlamentarischen Regelung der Neubildung der Auer Tageblatt /lnzeiger für -as Erzgebirge r-^uao eachallmt amAchm vskomttmachmv» d« «M» Statts« Mta-mlchw ««. MI w. >«, Dr. ISS Die Erregung, die im Zusammenhang mit den Urteilen hinaus in Oberschlesien entstanden war, hat sich ä u lich wieder vollkommen gelegt. Ve Polizeistreifen mit Stahlhelmen, Karabinern und Masc Pistolen durchzogen bis in die frühen Morgenstunde Dienstags die Stadt. Außer der Aufhebung zahlreicher AuSspracheklub» sind ernstere Maßnahmen nicht notwendig geworden. In der Nacht wurde ein Kraf 1 wag « n mit S.A.- Leuten, die nach Deuthen unterwegs waren, bet Schakanau von der Polizei angehalten. Bei der Durch suchung des Wagens wurden ein« Pistole und «ine Schlag waff« gefunden. Von feiten der oberschlesischen SA.-FÜH» rer wurde «klärt, daß si« ihre Leute völlig in der Hand hätten, und daß di« Disziplin gewährleistet sei. Sollte es allerdings zur vollstreckung auch nur eine» Todesurteil» kommen, so sei nicht vavauSzusehen, wie die» in nationalsozialistischen Kreisen aufgenommen würde. Aufrufs nach Ansicht der zuständigen Stellen den Besttm. mungen der bekannten PvesssverorLnuna widerspricht, hoben Wortlaut bisher nicht veröffentlicht. Nach der m Presseverovdnung können derartige Veröffent- > . ,en woer erfolgen, 'wenn Vie Zeitung sich beim Ab- druck nicht mit dem eventl. beanstandeten Anhalt indentifi- ziert. Mit dem Vorbehalte geben wir nachstehend unser« Beziehern den Wortlaut de- Aufrufs bekannt. Deutsche Volks genossen! Wer von Euch ein Gefühl für den Kampf um di« Ehre und Freiheit der Nation besitzt, wird verstehen, weshalb ich mich weigerte, in diese bürgerliche Regierung etnzutreten. Di« Justiz des Herrn von Popen wird am Ende viele Tausende von Nationalsozialisten zum Tode ver urteilen. Glaubte man, diese» von Blindheit geschlagene, da» deut sche Volk herausfordernd« Vorgehen auch mit meinem Na men decken zu können? Die Herren irren stch! Herr von Papen, Ihre blutige Objektivität kenne ich nicht! Ich wünsche dem nationalen Deutschland den Sieg und seinen marxistischen Zerstörern und Verderbern die Vernichtung. Zum Henker -der nationalen Freiheitskämpfer des deutschen Volkes aber eigne ich mich nicht. Mit dieser Tat ist unsere Haltung diesem Kabinett gegenüber endgültig vovgezeichnet. ES mag der Himmel über uns Qualen über Qualen schicken, unsere Bewegung wird auch mit dieser Regierung der Hinrichtung unserer Mitkämpfer fertig werden. Herr von Papen kann ruhig solche Blut- tribunale über unsere Bewegung setzen. Die Kraft der nationalen Erhebung wird mit diesem System so sicher fertig, wie sie den Marxismus trotz dieser Versuche zu sei- ner Rettung dennoch beseitigen wird. Angesichts dieser ungeheuerlichsten Bluturteils gibt «S für unS erst recht nur einen einzigen Lebensinhalt: Kampf und Wieder Kamps. Wir wecken den Begriff „na- tionäl- befreien von dieser Umklammerung durch eine Ob jektivität, deren wiMche, innerliche» Wesen da» Urteil von Beuthen gegen da» nationale Deutschland auch ritscht. Herr von Papen hat damit seinem Namen mit de« Blute nationaler Kämpfer in die deutsche Geschichte eingezeichnet. Die Saat, die daraus aber aufgehen Wick, soll man künftig nicht mehr durch Strafen beschwichtigen können. Der Kampf um das Leben unserer fünf Kameraden setzt nun «in. gez. Hitler. Die Reichsregierung erläßt daraufhin folgende Sundgedung: Die Reichsregierung und die preußische StaatSvogte- rung haben zu den ungewöhnlich heftigen Angriffen, die von Adolf Hitler wie von der .gesamten nationalsoziali stischen Oeffentlichkett im Zusammenhang mit dem Beuthe- ner Urteil gegen die Reichsregierung und insbesondere gegen Herrn von Papen gerichtet worden sind, folgend« Kund- ^"^ezwungen durch Gewalttaten im innevpolttischen Kampf, welche da» Ansehen de» Reiche» auf» schwerste ge fährdeten, hat der Herr Reichspräsident auf Vorschlag der RetchSregterung die schärfsten Strafen gegen den politischen Terror verhängt. Mit dem Augenblick, in dem dies« Ver- ocknung in Kraft getreten ist, muß sie gleichmäßig gegen jedermann, der Recht und Gesetz verletzt, ohne AnsehenderPartet »der der Person Anwendung finden. Di« Reichsregierung wird nötigenfalls alle Machtmittel der Staate» einsetzen, um den Vorschriften d«S Rechte» unparteiisch« Geltung zu verschaffen und Wick nicht dulden, daß sich irgendeine Partei gegen ihre Anordnungen auf- lehnt. EbeNsüwenig wird sich die preußische Regierung durch politischen Druck in d«r pflichtmäßigen Durchführung be einflussen lassen, ob sie ihr Begnadigungsrecht im Falle der Beuthmer Todesurteile auSüben kann. Di« leidenschaftlichen Vorwürf«, di« in der Oeffend lichkeit gegen dies« Urteile erhoben worden sind, sollten sich gegen die Urheber der blutigen Ereignisse uNd nicht gegen di« Staatsgewalt richten, di« im Interesse der Ge- samthett zu so scharfen Maßnahmen -greifen mußte. Die ReichSregterung »vick jedem Versuch, die Grundsätze d«, RechtsW» -u verfälschen und dte Poetischen Leidenschaften zu erneuten Ausschreitungen aufzuftacyoln, zu begegnen wissen."