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«en lassen > der Fall birge und rvon den zu halten der Ber« e nächsten rzgebirg«. nach wel- vorltegen 1r. cdenlauf. der ein- uen, daß igen Kü- H Helgo- im süd- ! in Vor« ^welchen wch Kul- r. Der : alther- und Ge« s gewor« Boden« anzt ist. in Kohl Doppel« u. To. lmltzstraße, n. geLrochten Berliner re Menve Preislage jv über« 27. Jahrgang —«ei'*. — -'S»»»« »«»«»„ich. t»»»ld»»ch«ftolchluz n». Mer Tageblatt , Anzeiger für das Erzgebirge MM >«---»» «MH-It-a» Sl« amwchtt S-k-ii-tmachung«, N<M» »« «a»t iw» »«, «mt»,«richt« M>«. ft°» «»->, »-<— Nr 1S4 - —— . Sonntag» äen 7. August 1S32 Reichsregierung wartet weiter ab dern im wesentlichen um Ueberlegungen handelt, wie die Ruhe und Sicherheit im Bedarfsfalls aufrecht er halten werden kann. Soweit schon Schritte zur Ver stärkung der Polizei getan sind, handelt e» sich um vorübergehende Maßnahmen, die in Kürze wieder auf gehoben werden. Berltn, 5. August. Der mit der Führung der Geschäfte des preußischen Innenminister» beauftragte Bevollmächtigte des Reichskommissars für Preußen, Dr. Bracht, hat auf Grund der Berichte der einzelnen Regierungspräsidenten eine Statistik der politischen Ueberfälle und Ausschreitungen aufgestellt, die die Zeit vom 1. Juni bis Lü. Juli und sämtliche preußischen Eebieteteile außer Berlin umfaßt. Nach dieser Aufstellung sind in der angegebenen Zeit insge samt 820 politische Ueberfälle erfolgt, die 72 Todesopfer gefordert haben. 497 Personen wurden dabei schwer verletzt. Auf Grund der polizeilichen Ermittelungen waren in 293 Fällen davon die Angreifer Kommunisten, in 7S Fällen Nationalsozialisten, in 21 Fällen Reichsbannerleute. In 23 Fällen konnte die Schuldsrage durch die polizeilichen Ermittlungen nicht geklärt werden. Für diese Statistik lagen u. a. auch Berichte der Regierungspräsidenten vor dem 15. Juli zugrunde, also vor dem Regimewechsel in Preu- ßen. — Was die blutigen Borfälle in Königsberg anbetrifft, so kann außer dem bereits mitgeteilten Untersuchungsergebnis wegen des Anschlages aus das Eewerkschaftshaus und der Brandstif. tungen in Königsberg-Kalthosf über den Stand der Ermittlungen in den anderen Fällen im Interesse der Untersuchung vorläufig nichts gesagt werden. Ueber di« Ausschreitungen in Schleswig- Holstein hat der Kieler Regierungspräsident einen eingehenden Be richt an das preußische Innenministerium gesandt, in dem die ein zelnen Fälle von den Altonaer Ueberfällen an aufgeführt werden. Der Regierungspräsident sieht als Ursache dieser Ausschreitungen einerseits die Verhetzung durch di« kommunistischen Führer und noch nicht verkünäel baß sie der Wohnung eines bekannten Kommu- mstenführerS gegolten haben. Zwei Schüsse durchschlugen das Fenster einer Giebelwohnung. Wahrscheinlich ist dieser Feueruberfall von einem Kraftwagen aus unternommen worden. Anschlag ans die Aeichrbank- Nebenstelle Lötzen LStzen, 5. August. In der Nacht zum Freitag gegen 1.10 Uhr wurde auf die hiesige ReichSbankneben- stelle ein Bombenanschlag verübt. In der Hauptfront Hindenburgstraße wurde an den Pfeilern, die einen Balkon tragen, eine Bombe niedergelegt und zur Ent zündung gebracht. Der Sprengkörper explodierte mit lauter Detonation. Der untere Teil de- eisernen Pfei- lerS wurde beschädigt, die Scheiben des großen Fen- sters zum Kassenraum zertrümmert und durch Split ter in der Betondecke des Kassenraums und des Balkon weitere Beschädigungen angertchtet. Wenige Augenblicke nach der Explosion eilten Passanten und Polizei her bei die jedoch in den ZugangSstratzen keine verdächtigen Personen gesehen hatten. Die Polizei nimmt daher an, daß die Bombe mit Zeitzündung versehen war. Militärische Straßenstreifen in Alleinstein All en stein, 6. Aug. Vom Standortkommando Allenstein wird mitgeteilt: Um zu verhindern, daß Heeres- Terror-Notveroränung Smlallommillar «ach vstprensten entsandt hat der „Lokalanzetger" erfährt, ^ichskommissar einen Spezialkommissar zur Auf- ff^m^^em?°Ee nach Königsberg entsandt, und zwar ist mn oie,em Auftrage der Oberregierungsrat Dr Diels aus dem peußrschen Innenministerium beauftragt worden. Dle Vorfälle In Königsberg SS berg, 5. August. Der am 1. August beabsichtigte Anschlag gegen das G-werlschaftShauS ist anwaltsckaf?°^E'«.^?^^en gehen heute der Staats- A^nd acht Täter, die ungabcn, SA- Tturm zu sein; unter ihnen befindet sich auch der Sturmführer. - Auch eine vollendete und vier Ersuchte Brandstiftungen am 1. August in KönigS- Aufklärung gefunden. Die Akten gehen sind" 13°^ öu. Festgenommen sind 13 Täter, di« angeben, ebenfalls dem Sturm 12 der SA. anzugehören. — In der vergangenen Nacht wurden mehrere G:raßenviertel durch die Polizei vlan- mäßig beobachtet. Hierbei erfolgte ein LrfaU von etwa 40 Personen auf zwei Beamte in Zivil Es wurden insgesamt fünf Personen festgenommen, di« sämtlich im Besitz von Waffen waren. Eine Erklärung des Königsberger Polizeipräsidenten K önigSberg, 5. Aug. Der Königsberger Polizei präsident hat heute nachstehende Mitteilung an den Spezial- berichterstatter des „Matin" entsandt: Auf Ihr Schreiben vom 4. 8. 1932 erlaube ich mir folgende Beantwortung Ihrer Fragen ergebenst zu übersenden: Die Inbrandsetzung der Tankstelle und die übrigen Brandstiftungsversuche sind aufgeklärt worden. Die Akten sind heute der Staatsanwalt schaft übersandt worden. Die Täter, soweit sie gestanden haben, erklärten, Mitglieder der SA. zu sein. Diese Taten scheinen einheitlich nach einem bestimmten Plan durch geführt worden zu sein. — Zu den anderen Straftaten er klärt der Polizeipräsident, zur Zeit keine näheren Angaben machen zu können. Erlah des Königsberger General staatsanwalts Königsberg, 6. August. Der Generalstaats, anwalt hat an die ostpreußischen Staatsanwaltschaften folgende Anweisung erlassen: Trotz wiederholten Der- boteS des Waffentragens, trotz eindringlichster War nung auch von höchsten Regierungsstellen werden im mer wieder junge Leute im Besitz von Schußwaffen. Dolchen und dergleichen betroffen. Wohin diese Zu- stände führen, haben die Ereignisse der letzten Zeit zur Genüge gezeigt. Jedermann weiß heute, daß das Mit« führen von Schußwaffen, Dolchen und dergl. verboten ist. Wer in dieser aufgeregten Zett dieses Verbot über tritt, tut dies nur in der Absicht, bet sich bietender Ge legenheit von seiner Waffe Gebrauch zu machen. Der Schutz der Bevölkerung ist aber Sache der Polizei, nicht des einzelnen Bürgers, vor allem nicht der jungen radaulustigen Elemente. Gegen dies« rücksichtslos ein* zuschretten, ist das Gebot der Stunde. Ich ersuche da« Her die» mir unterstellten Staatsanwaltschaften, dies« Gesichtspunkte beim Gericht nachdrücklichst zur Geltung zu bringen und gegen die Täter je nach Lage de» Falle empfindliche Strafen zu beantragen. Gelinde Geld strafen können in der jetzigen Zett al» ausreichende Sühne nicht angesehen werden. SMe «nd StelnwM in oftpreußWen Stadien Königsberg,». Aug. In der vergangenen Nacht Tarifrecht unä Schlichtungswesen Die Pläne des Reichsarbeitsministeriums Berlin, 5. Aug. Das ReichSarbeitSministerium ist, wie verlautet, augenblicklich damit beschäftigt, weitreichende Maßnahmen auf dem Gebiete des Schlichtungswesens vor zubereiten. Die Pläne sollen auf eine Einschränkung der staatlichen SchlichtungStättgkeit und eine teilweise Durch- brechung deS Tarifrechtes hinauölaufen. Es besteht, so heißt eS, die Absicht, daS Tarifvertragswesen so weit auf Wird Hitler Reichskanzler? Berlin, 5. Aug. Die verschiedenen Gerüchte und Kombinationen über die politischen Forderungen der Natio nalsozialisten hinsichtlich der Regierungsbildung verdicht«: sich immer mehr. Die grundsätzliche nationalsozialistische Forderung geht offenbar dahin, die maßgebende politische Führung im Reichskabinett zu erhalten. Mit anderen Wor ten: die Nationalsozialisten verlangen das Kanzler amt, und zwar für Adolf Hitler selbst, und da- Reichs innenmini st erium für Gregor S1 vaßer. Alle anderen Ministerien sollen wie bisher, da sie unpolitisch sind, von tüchtigen Fachleuten geleitet werden. Als aus gesprochen politisch gelten noch die Posten des Staatssekre tärs der Reichskanzlei und deS Reichspressechefs. Auch diese beiden Aemter beanspruchen die Nationalsozialisten für sich. ES bleibt nun abzuwartvn, wie weit der Reichs kanzler auf diese Forderungen der Nationalsozialisten ein- gehen wird. angehörige in die politischen Streitigkeiten hineingezogen werden, gehen auf Veranlassung des Standortältesten bis auf weiteres militärische Stratzenstreifen in dm Abend stunden durch die Hauptstraßen der Stadt. Handgranakeiranschlag auf den Vor sitzenden der SAP. BreSlau, 6. August. Heute nacht gegen 1 Uhr wurde auf den Vorsitzenden der Sozialistischen Arbeiter« Partei, Rechtsanwalt Dr. Eckstein, ein Attentatsversuch unternommen. Von einem vorbeifahrenden Auto au» wurde in daö Schlafgemach Dr. Ecksteins eine Hand granate geworfen. Nur einem Zufall ist e» zu oer- danke», daß Dr. Eckstein nicht verletzt wurde. Jedoch sind im Zimmer starke Verwüstungen angertchtet wor den. Da in den letzten Tagen Drohungen gegen Dr. Eckstein bet diesem einltefen und seine Fenster mit Hakenkreuzen bemalt wurden, vermutet Dr. Eckstein, daß der Anschlag von rechtsradikaler Seite herrührt. Die Polizei ist zurzeit an Ort und Stelle, .um nähere Ermittlungen anzustellen. Verstärkter Polizeidienst in München München, 5. Aug. Wegen der Ereignisse in der vorletzten Nacht sind gestern abend in zwei Stadtvierteln starke Polizeistreifen eingesetzt worden. Im We ten wur den acht verdächtige Kommunisten, die beim Erscheinen der Polizei geflohen waren, in einem Hause versteckt aufgefun- den und verhaftet. In Giesing wurden zehn Kommunisten verhaftet, die im Besitz von Waffen waren. von der Volizet beschlagnahmt wurde. In Rössel wurden Berlin, 5. August. Beim ReichSmtntster des zwei Schaufensttffcheiben deS Geschäfts von Israels« und Innern fand heute eine Besprechung mit den Minister« 1 durch SLeti^würfe^mmri in der Presse erörterte Ausstellung von Hilf-Polizei HinÄÄU acht Wolverschüsse -LgeLn. Man statt. Die Besprechung ergab, daß - sich in de» Läw haben sich in mehreren Städten Ostpreußen« Zwischenfälle zulockern, daß einzelne Betriebe a«S einem Tarif anSscheiden ereignet, chie sich im wesentlichen darauf beschränken, daß . und «ach niedrigeren Sätzen entlohnen können, wenn ihre Schaufensterscheiben und Scheiben privater Wohnungen wirtschaftliche Age es notwendig macht. Außerdem soll duich AD wurden. In Lyck wurde An der Verbind^ nur in den alleräußersten eine große Schaufensterscheibe der Firma Stmberg u. TI- Fällen Gebrauch gemacht werden. kotzkt durch einen Steinwurf und -ine Fensters der, Besprechungen über die HttfspoNzelfrage ?n derÄllzÄ bÄlagnah^ In Rössel würden Berlin, 5. August. Beim ReichSmtntster des zwei Schaufensteffcheiben deS Geschäfts von Israels« und Innern fand heute eine Besprechung mit den Minister« K-BL/L s-nst--d-- ! -Eb-M-N — Eine traurige Statistik Presse und andererseits die Tatsache, daß zweifellos eine Reihe jüngerer SA- und SS-Leute sich nicht in der Hand ihrer Führer befinden. Angesichts der ständigen politischen Ausschreitungen macht der Bevollmächtigte des Reichskommissars, Dr. Bracht, er« neut darauf aufmerksam, daß er alle Maßnahmen ergreifen wird, die geeignet sind, Leben und Sicherheit zu schützen und daß er un terschiedslos gegen alle Schuldigen rücksichtslos vorgehen wird, ganz gleich, ob sie im rechten oder linken politischen Lager stehen. In dieser traurigen Gk rnsttk sind, wie au» der vorstehenden Meldung au» Berlin schon angeführt ist, die zahllosen und opferreichen Zusammenstöße, für di« Berlin der Schauplatz war, noch nicht einbegriffen, und da sie nur die Zeit bis zum 20. Juli ,-rsa't, sind! auch die Vorfälle, die sich,^n den letzten >Lagen in Preußen und besonders im Osten abgespielt haben, nicht mit aufgeführt, obwohl von ihnen da» Bild, das man angesichts der Statistik gewinnt, noch bezeichnender für die Zustände sein würde, mit denen man e» in Deutsch land zu tun Hat. Hier sprechen nur Zahlen. Aber sie sagen genug und müssen es mehr noch als bisher unverständlich erscheinen lassen, daß die Regierung nicht den Mut findet, ohne Unterschied der Par tei färbe gegen den Terror mit den radikal unter bindenden Mitteln vorzugehen und die Sicherheit von Ruhe und Ordnung zu garantieren.