Volltext Seite (XML)
MN »stkage zu Nvc 174 de» «u,r Lageblatt,» und «nzetgtt» fUr da» Erzg»b«rg». Mittwoch, den >1. yunt IM Neuyorlr vberbiirgermeilter begrübt DeutWandr vlMpia-KSmolerlinlen Vo-n link, nach «cht«: Helene Mayer, Ellen Bramnüller, Tret» Heub- letn, Olga Jordan (2. Reih«), OLerbürgermei- ster Jim nw Malter, Maria Dollinger (i. Reih«), Lilli Fleischer und Helma Rott«. Bei ihrem kurzen Auf enthalt in Neuyort er» lebten di« deutschen Olympiakämpfer einen eindrucksvollen Empfang, den ihnen die Sinwoh. ner, darunter natürlich die vielen Zehntausenden von Deutsch-Amerikanern bereiteten. Der popu lär« Oberbürgermeister Jimmy Walter empfing di, deutschen Sportlerin, men und wünschte ihnen und ihrem Land« recht viel, golden« Medaillen. Wichtige Sportnachrichten A»t-r»tr«ffen de» Bezirk» Aue-ZrvSnltz Zum ersten A''l»tr«sfen am 14. August in Au,»Hammer ist folgend« Wettkampf- und Lurnordnung ausgch,llt worden: wett- kanips: 7b-M»t«rlauf, Gchluhweilsprung, vollballschocken von dir Latte auo. DI« Wettkämps« erfolgen in »ter Altersklassen: >ü bi, »ü Jahre, «0 bi» 44 Jahr,, 4» bi, RI Jahre, Uber vb Jahr». Ge wertet wird nach der alten wettkampfbesttmmung. Da» Nenngeld deträgt AI Pf». und wird beim Antreten erhoben. Meldungen bi, 7. August an vetirk»alt«r»turn«<rrt Richard Looß-Lößnitz. Schneeberger Platz »40. Nach Wahl erfolgt Riegenturnen am Hochreck, Barren, Pferd, Lisch, Bock usro. E» kommen leicht« U«Hungm, in Betracht. Di« Vorturner w«rd»n -«stimmt. Mit der Meldung der Wetturner ist von den Vereinen auch di« Zahl der Lurner und Art de» Geräte» anzugeben, ebenso welchrr verrin Faustball spielen will. Ferner gelangen noch allgemeine Freiübungen, Hindernislauf, Tauziehen, volkstümlich« und Faustballspiel« zur Durchführung. Mchenend-Wandern zu Fuß und zu Rad Mit dem Wochenende Ist In England da» söge- nannte „Tamptng" Varbunden, da» ist da» Kampieren unter freiem Himmel, verbunden mit dam, wa» der vornehm« Engländer „Picknick" nennt. Wir haben diese» Kampieren bei unsaran Wandervögeln gesahen, nur daft sie da» „Picknick" etwa» Prosaischer „Abkochen" nennen, und auch unsere Wanderradler haben schon vor Propagierung de« Äochenendgedanken» da» söge- nannte „Tamping" geübt. Wanderer zu Fuß, und zu Rede sind sich oft begegnet und preisend mit viel schö nen Neben hat jede Wanderfakultät die Vorzüge ihre» T. orre» gelobt. Man hat sich verständigt, und man darf sagen, daß die Freundschaft zwischen den Rettern auf Schuster» Rappen und denen auf dem Rücken de» Stahlross«» sich recht herzlich gestaltet hat, obwohl da« Wandern zu Rade dem Wandern zu Fust alljährlich eine Armee von Anhängern «ntzleht. Vielleicht ist der Ausdruck „entzieht" zu hart, weil die zum Rad- wandern übergehenden ehemaligen yutzwanderer ihrer alten Liebe nicht untreu werden. Der yutzwanderer empfindet «» zwar oft al» be- schwerlich, da» für da» „Tamping" erforderliche Gerät mltzunehmen, während der Radwanderer Kochtöpfe, Estgeschtrr, Bekleidungsstücke, Schlafsäcke, da» Zelt. Regenmantel, Kamera und Gitarre an seinem! Rade leichter unterbrtngen kann. Hat der Radfahrer in sei nem Rade einen Packesel, so mutz der Yutzwanderer alle» selbst tragen, und diese Last.fällt namentlich ülte- ren Wochenendschwärmern schwer. G» gibt aber auch beim Radwandern viele Gelegenheiten, in denen man zum Futzwandern zurückk^hren mutz, und so haben in den letzten Jahren die Radwanderer eine Kombination zwischen dem Wandern zu Rad und dem Wandern zu Nutz vorgenommen. Vie vlyWl». statt In Naggengala Dir mit Fahmn reich geschmückt« Hauptstraße der kalifornische Großstckdt So» Angele», der Stätte der Olympia 1932 Die Flaggen aller Na- tionen grützen die Akti ven und Zuschauer, die jetzt zu dem gewaltigen Sportereigni» au» der ganzen Welt zusammen kommen. K». - WKM Man findet heute in jedem Gasthaus einen Raum, ivo man sein Fahrrad diebessicher verwahren lassen kann, um als Futzwanderer an Orte zu gelangen, zu denen man oft auf dem Rade nicht zu gelangen ver mag. Man kann querfeldein wandern, sich durch den Wald pürschen und sich frei ergehen, ohne auf sein Rad achten zu müssen, man kann sein Wochenende froh verleben und körperlich und geistig erfrischt nach Hause zurückkehren, sofern man seine Fahrt frühmorgens, wenn die Hähne krähen, beginnt. Da» Wandern auf verstaubten Straßen macht kein Vergnügen, und so mutz man den Kameraden von Motor» Gnaden zuvorkommen. Hat man in frischer Morgenluft sein Radlerziel erreicht und den Ritt auf Schuster» Rappen begonnen, wird da» Wochenende zu dem erhofften Benutz werden. Der Kampf für das Wochenende wird behördlicherseits un- stützt, und an alle die Gottes freie Natur lieben, er- geht der Aufruf, das uns frei und frisch machende Wo- chenende zu einem Bestandteil unsere» Leben» zu ge stalten. Die Radwanderer sind für diesen Kanchf ge rüstet und man wird auch diesmal wieder an aülen Sonnabenden eine Flucht der Radfahrer au» den Städten sehen. Aaron bringt sich ins falsche TesSngni». von einem Bewohner unserer Alten Welt kann man schließlich keine eingehende Kenntnis der Rcchtspflegeverhält-» nisse in den Vereinigten Staaten voranssetzen und verlangen, daß ihm der Unterschied zwischen Bundes- und Staatenpolizei oder Bundes- und Staatsgerichten bekannt ist. Für einen wasch echten Aankee dagegen kann ein solcher Mangel unter Um ständen recht peinliche Folgen haben. Das erfuhr zu seinem Leidwesen kürzlich ein gewisser Leslie Aaron aus Athens im Staate Georgia, der ärztliche Behandlung benötigte, aber keineswegs gesonnen war, dafür auch nur einen roten Heller aufzuwenden. Er faßte einen genialen Plan. Mit der bekann ten Hüftflasche voll Whisky in der Tasche stellte er sich vor dem Rathause auf und schickte dann einen Freund hinein, der dort zu melden hatte, auf der Straße würde Alkohol verkauft. Als bald erschien auch, worauf Aaron gerechnet, ein Beamter, der den verbotenen Stoff fand, den Besitzer festnahm und abführte. Aber sehr schnell entdeckte dieser, daß er ein schwere» Versehe» begangen hatte. Er wollte nämlich von einem Polizisten der Bundespolizei verhaftet und dann von einem BunveSgericht abgeurteilt und in die Bundesstrafanstalt Atlanta geschickt wer den, wo er in dem erstklassig eingerichteten Lazarett die er sehnte Behandlung zu bekommen hoffte. Nun hatte ihn statt dessen ein Beamter de» Staate» Georgia fcstgenommen. Aaron kommt also vor da» Gericht de» Staates und wird von diesem wegen Uebertretung de» staatlichen Alkoholverbot» in da- alle« ce als erstklassige StaatSgesängniS in Athen» g.schickt wccoen wo von einem Lazarett reine Rede ist. Er ist mithin nicht allein den teuren Whisky loS, sondern hat auch noch die Aussicht auf einige keineswegs angenehme Wochen Haft vor sich. — Moral: Ohne juristische Kenntnisse läßt sich nicht ein- mal so ein kleiner Schwindel wie der de» schlauen Leslie durchführen. Ml Lageblan-Ilm Leitung Die größte Hitze Welche Wärmegrade vermag Menschenhand zu erzeugen? Won Dr. L. Hardlhausen „Die Hitze muh die Hitze vertreiben", sagt man Wohl in den Tagen der sommerlichen Wärme. Der wahre Lebens- künstler flüchtet nicht ans der Wirklichkeit in die Traumwelt — rn diesem Falle also in die Region von Schnee und Eis —, um dann beim Erwachen nmso grausamer enttäuscht zu wer den, sondern er stählt seine Energie durch den Gedanken an wett größere Hitzegrade, vor denen ihn ein gütiges Geschick bewahrt. Zwar wird er wenig mit der astronomischen Zahl des Professors Eddington anfangen können, der die im Innern der Sonne herrschende Wärme auf 40 Millionen Grad berechnet. Außerdem müh diese Angabe auch als wenig zu verlässig bezeichnet werden. Temperaturen, die 8500 Grad übersteigen, lassen sich durch unsere gegenwärtigen Messungs arten nicht mit Genauigkeit feststellen, sondern wir sind in solchen Fällen auf Schätzungen angewiesen. Wenig bekannt dürfte die Tatsache sein, daß wir die Hitze eines Kohlenseuers durch Hineinblasen nicht über eine be stimmte Grenze hinaus erhöhen können. Die Temperatur des geschmolzenen EifenS läßt sich cruf diesem Wege nicht überschrei ten. Wenn wir eine größere Hitze erzeugen wollen, so müssen wir die entzündlichen Gase zur Hilfe nehmen, die uns die Chemie zur Verfügung stellt, wie die Sauerstoff-Wasserstoff und die Sauerstoff-Azethylen-Flamme. Ihrer Gewalt beugt sich selbst das schwer schmelzbare Platin, das bei 1764 Grad in den flüssigen Aggregatzustand übergeht. Erhöhen wir diese an- genehme Wärme um weitere 265 Grad, so wird jeder damit behandelte Isolator, und sei er auch noch so zäh, zum elektri schen Leiter. DaS Metall Wolfram, aus dem jetzt meist die elektrischen Glühlampen hergestellt werden, schmilzt bei 8350 Grad Wärme. Bekanntlich sind wir gezwungen, Metalle in Weißglut zu ver- setzen, wenn wir Ächt erzeugen wollen. Diese auf kaltem Wege hervorzubringen, wie e» ble alkweise Mutter Natur tut, ist dem Menschlein noch immer nicht gelungen. Noch immer sirrd wir zu dieser ungeheuren Energieverschwendung genötigt. Und oaS Licht scheint umso Heller, je höher die Gluhtemperatur ist. Vieler Arbeit hat eS bedurft, bis wir imstande war«», au» dem spröden Wolfram, da» man meist nur al» Pulver erhält, einen dünnen Draht zu ziehen. Die beim Schweißen ver wendeten metallischen Lichtbogen weisen gar eine Temperatur von 8600 bis 3800 Grad auf. Noch um 100 Grad heißer ist der Kohlelichtbogen. Er vermag mehrere hundert Tonnen Stahl gleichzeitig zu schmelzen; die dabei erforderlichen riesigen Elektroden können nur durch Motorkraft bewegt werden. Im Induktionsofen schmilzt der Stahl bei einer viel höheren als sonst erreichbaren Temperatur. Graphit ver- dampft darin bei 8600 Grad. Wenn Holzstückchen in die Heiz- kammern gelangen, verwandeln sie sich blitzartig in GaS, und dieses nimmt dann einen dermaßen großen Raum ein, daß ein einziges Kubikmeter Holz den ganzen Ofen zu sprengen vermag. Das Höchstmaß der Hitze, das bisher von Menschenwitz hervorgebracht wurde, liegt bei 25 000 Grad. Sie entsteht, wenn man durch einen feinen Wolframdraht einen starken Strom von 50 000 Volt Spannung schickt. Dieser Hitze kann kein irdisches Instrument standhalten. Ein Blitz, ein Knall, ein Wölkchen — das ist alles, was der Beschauer wahrzu nehmen vermag. Der Lichteffekt tritt übrigens nicht aus dem Höhepunkte der Hitze ein, sondern erst nachher, wenn die sich bereits abkühlenden Gase verbrennen. DaS Licht, das bei 25 000 Grad Wärme erzeugt wird, weist eine Wellenlänge auf, die jenseits des Ultravioletts liegt, ist also zu kurzwellig, um vom menschligen Auge wahrgenommen zu werden. Angesichts solcher Hitzegrad« erscheint selbst die Sommer glut als angenehme Kuhle, nicht wahr? Der Schiedsrichter wird verhaftet. Bei einem Fußballwettkampf zu schiedsrichtern ist bei den heißblütigen Südländern oft nicht gerade ein Vergnügen. Immerhin dürste eS doch selbst in Italien zu den Selten heiten gehören, daß ein Schiedsrichter vom Spielplatz weg von der Polizei verhaftet und ins Gefängnis abgeführt wird, nicht etwa, weil er silberne Lössel gestohlen hätte, sondern weil man mit seiner schiedsrichterlichen Tätigkeit nicht zufrieden war! Bei einem Meisterschaftsspiel in Süditalcn kam eS kürzlich zunächst zu einem Zusammenstoß deS Schiedsrichters mit einigen Spielern, die sich der Entscheidung jenes nicht beugen wollten. DaS Publikum, statt, wie eS sich gehört, für den doch ein Ehrenamt Ausübenden einzutreten, stürmte auf das Spielfeld und verprügelte den armen Schiedsrichter. Es wurde so arg, daß die Polizei zum Einschreiten genötigt war. Natürlich, um den Bedrohten in Schutzhaft zu nehmen — glauben Sie. Keineswegs, sondern um ihn richtiggehend zu verhaften und inS Kittchen abzusühren, weil er nach ihrer Ansicht den Skandal verschuldet habe. Und da» Ende vom Liede war, daß der Aermste zu acht Tagen Hast verknackt wurde, — Da soll «Luer Lust habe», Schiedsrichter zu fielen. rn« Flugzeug verNett 8000 Mark, „Doch der Segen kommt von oben!" Da» mochten auch dre Besucher «ine» Volksfeste» in Lonth in Lincolnshir« denken, als sie plötzlich bemerkten, wir ganz unerwartet au» den Wolken Banknoten der verschiedensten Wertstufen auf st« herabregneten. Eine leere Handtasche, di« gleichfalls au» der Höhe ihren Weg zur Erde fand, vlieo daneben begreiflicher weise unbeachtet, ebenso ein über dem Platze kreisende« Flug zeug, au» dem eine Dame kleine bunte Kmderballon» in dr« Lüfte hatte steigen lassen. Diese Dame war auch die un« ireiwillige Spenderin der Banknoten. Sie hatte für die Heils armee gesammelt und dabei «inen Betrag von nahezu 8000 Mark zusammen bekommen, die Ke, ru Banknoten ein gewechselt, in ihrer Handtasche bei sich trug, um sie am Abend an der zuständigen Stelle abzuliefern. Beim Ballonsteigen lassen war ihr dann aber im Eifer de» Gefecht» die Tasche über Bord gefallen, hatte sich im Fluge geöffnet und ihren wertvollen Inhalt in alle Winde zerstreut. Daß sich von den Banknoten auch nicht ein« wilderfand, bedarf Wohl keiner Erwähnung. Dagegen wurde di« l««r» Handtasch« am nächsten Tage von «ins« ehrlich«« Ftud« ab-tlwßutt. — Ei» mager« Trosti