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orcnekdx ooikd! Berbrecherjagd in Stettin Amerika, neuester Lank, eine Geschwindigkeit von nicht Stettin, 4. Aug. Im Kaffenraum der hiesigen Reichsbankfiliale machte sich heute ein Mann dadurch ver dächtig, daß er wiederholt Kassenboten, die den Bankraum verließen, nachging und sie beobachtete. Von der Reichs bankfiliale wurde die Polizei auf das verdächtige Treiben aufmerksam gemacht. Als ein Polizeibeamter zur Fest nahme schreiten wollte, gab der Verbrecher einen Schuß ab, durch den ein Straßenpaffant schwer verletzt wurde. Er zwang einen Taxichauffeur mit vorgehaltenem Revolver, ihn zum Bahnhof zu fahren. Ein Ueberfallkommando nahm die Verfolgung der Taxe auf und versuchte sie durch Revol- verschüffe zum Halten zu bringen. Zwischen dem lieber- fallkommando und dem Flüchtling entspann sich ein regel rechtes Feuergefecht, bei dem der Flüchtling so schwere Schußverletzungen erlitt, daß der Taxichauffeur seinen Wagen anhalten und den Insassen verhaften lassen konnte. Durch eine abirrende Kugel des Verbrechers wurde ein Beamter der Wasserpolizei schwer verletzt. Karte des diesjährigen GuropafLuge«, der über ein« weitaus schwierigere Strecke als bei den früheren Europafl Ligen führt. Am 12. August beginnt der internationale Europa-Rundflug, der in drei Etappen über eine äußerst schwierige Rundstrecke von 7347 Kilometer führt. Start und Ziel befinden sich in Berlin als der Hauptstadt des Landes, das beim letzten Europa flug den Sieger stellte. Ein Toter, fünf Schwerverletzte Stettin, 4. August. Da» Keuergefecht zwischen einem flüchtenden Verbrecher und dem Ueberfallkonv- mando hat einen Toten und fünf Schwerverletzte ge fordert. Der durch Schüsse schwerverletzte Verbrecher wurde in das Krankenhau» gebracht und starb dort »lach kurzer Zeit. Seine Personalien konnten noch! nicht festgestellt werden, da keinerlei Papier« bet ihm vor gefunden wurden. Außer dem bei der Schießerei schwer verletzten Passanten, der mit einem Bauchschuß in» Krankenhaus gebracht wurde, und de« verlebe» Be amten der Wasserschutzpolizei erlitt bet der Verfolgung des Täters eine Passantin einen Beinschuß und ein Mann einen Halsschuß. Vorher hatte da» lleberfall- kommando auf dem Paradeplatz einen Radfahrer über fahren. Auch dieser wurde schwer verletzt. In der Taxe, die der flüchtende Verbrecher benutzt«, saßen zwei Damen, die unter Bedrohung mit der Waffe gezwungen wurden, ihre Geldbörsen auszuliefern. .'stQk>^l.UL 1232 der .. . wenlger al« Sv Stundenkilometern erreichen soll. Die Furchtbarkeit die ser Waffe wurde bisher durch di« verhältnismäßig langsam« Fortbe wegungsmöglichkeit «twa» gemildert Di« Perspektiven, die ein künftiger Krieg eröffnet, werden immer ent setzlicher. OLismtttnsck» 7360 Xm (! 5i»^u 7i«I ^kt»pp«nri,I, Stil Zeichen der MMimg!? R: I8S 2 »r Lva vta:: i':w Ari.rlflvr k.:r da« E iwem:m Gonnubßnb, ?e.. S August er» ür Sie auslege." Meinung seine I wird ihm wieder ein Bart wie — wie soll er dann in Zukunft einen « lehrten oder gar den Weihnachtsmann ,, , , echt« Weiße Locken bi» zum Gürtel herniederwallen? Und da die Leitung der Strafanstalt sich die- hätte sagen und tu diesem Falle ^ine Ausnahme hatte machen müssen, hat der üßung nnern, dem drückt, so stiften Sie sie doch für einen wohltätigen Zweck." „Schon, das ist auch em Ausweg. Aber wie komme ich jetzt heim?" ,Lch fahre Sie natürlich nach Hause." Und als er ihr Zögern gewahrte: „Das können Sie ruhig wagen. Ich bin wirklich ganz harmlos, in Zucht und Sitte aufgewachsen, und ^"dchenrauo gehört sicht zu meine« Lteblingsbeschäf» tigungen." Sie lachte und stieg ein. „Also L'"*wwufer 172, nicht wahr, Fräulein Lassen?" „Sie wissen meinen Namen und dir Wohnung?" fragte sie verblüfft. ,Tja, lachte er, „ich bin nämlich Hellseher! Ich weiß daß Sie Studentin sind, und zaubern kann rch auch! Wenn Sre mit mir in dies« nette Konditorei grhen, will ich es beweisen." Sie war jetzt so neugierig, daß sie nicht widerstehen konnte. „Also", sagte er, „schließen Sie nun Ihre Äugen ganz fest, das Zauberkunststück steigt. Brav! Und jetzt dürfen Sie Ihre großen Gucker! wieder aufmachen und in Ihre Hand tasche schauen." Sie tat eS und fand — ihre vermißte Geldtasche samt Ausweis. „Ja, wie haben Sie denn das gemacht?" fragte sie erstaunt. „Ganz einfach. Ich habe den Taschendieb beobachtet, dann festgenommen und zur Wache geschleppt. Zufällig ist mein Bater eine große Nummer bei der Polizei, so erlaubte der Kommissar, daß ich Ihnen daS Täschchen persönlich überbringe. Sie müssen ihm aber zu seiner Beruhigung den Empfang be stätigen." „Gern. Aber warm» hab« Sie mir da« Täschchen nicht gleich gegeben?" „Ich wollte erst sehen, ob «S meine« persönlichen Reizen allein gelingt, mit Ihne« bekannt zu werde«, aber leider..." ,„.. gibt e» noch mehr Leute, die i» Zucht und Gitte auf- gewachsen sind", lachte st« schelmisch. „Wirklich, e« scheint so", gab er «, „aber da« ist mir auch viel lieber, da Passe« wir ja großartig zusammen, wie?" Die Forelle als Lebensretter. Den Gipfel der Selbstlosigkeit stellt Wohl daS Menschen freund iche Verhalten einer Forelle dar, die sich wohlgemut und ahnungslos in den klaren Wassern eines Äergflüßchen m Eolorado tummelte. Am Ufer aber saß, Mordgedanken im Kopf, ein Mann und sah nicht ruhevoll sondern äußerst ge spannt nach seiner Angel: „Ob sie Wohl anbeißt!" Er war so vertieft, daß er keine Zeit hatte, um zu sehen, was um ih« vor sich ging. Und das wäre ihm ohne die Forelle zum Ver hängnis geworden. Denn der Angler hatte kurz vorher eine große Klapperschlange aus deren beschaulichen Mittagsruhe gestört, und nun ging das Tier zum hinterlistigen Angriff auf den Menschen vor. Eine Frau, die den Angler beobachtet hatte, sah mit Entsetzen die drohende Todesgefahr, und konnte doch nicht schreien, weil ihr die Kehle zugeschnürt war. Der Schlangenkopf stand keine Handbreit vom Rücken deS Anglers entfernt, da hatte plötzlich die Forelle ein Einsehen und biß an. Bor Erregung schoß der Angler im gleichen Augenblick hoch, um seine Beute einzuschwingen, und die Schlange stieß ins Leere. Jetzt erst fand die Zuschauerin ihre Sprache wieder, und ihr Schrei warnte den Mann. Er lieh die Angel rute fahren, griff nach seinem.Stock und tötete die Schlange. Dann setzte er sich mit einem Gesicht, das em Gemisch zwischen Andacht und Reue war, auf seinen alten Platz zuruck, nahm die Forelle behutsam in die Hand, löste ihr den Angelhaken "ns dem Gaumen und warf den Fisch ins Wasser zurück. r Mensch muß auch ein wenig dankbar sein. Milchtanks. Die Milchversorgung der Großstädte hat zwei Haupt- schwierigkeiten zu überwinden. Die eine beruht darauf, daß die Much ein leichtverderbliches Nahrungsmittel ist, die andere besteht in dem Umstand, daß sie in unzähligen Betrieben gewonnen wird, also di« für die Städte in Frage kommenden Mengen erst gesammelt werden müssen. Hieraus erhellt, wie wichtig es ist, die Transportfrage günstig zu lösen. Auf diesem Gebiete brachten die letzten Jahr« man cherlei Fortschritte. Jahrzehnte lang diente als fast einziges Transvortgefäß die bekannte Milchkanne von meist zwanzig oder vierzig Liter Inhalt. Auch heute besitzt sie noch eine vor herrschende Stellung. Aber daneben bürgern sich allmählich größere Behälter, vor allem Fässer von 100 und 125 Liter Inhalt und Tanks ein. Diese gibt eS in den verschiedensten Größen, von 1000 bis zu 24 000 Liter. Sie sind teils von den Beförderungsfahrzeugen abhebbar, teils damit fest ver bunden. Letzteres gilt für alle größeren Einheiten. Behälter kraftwagen und Anhängerwaaen gibt eS für mittlere Mengen bis zu 6000 Litern. Eisenoahntankwagen und geschlossene Güterwagen mit eingebauten Tanks befördern 12 000 und 24 000 Liter. Als Werkstoff für die Behälter verwendet man nicht rostenden Stahl, emaillierten Stahl, Aluminium, mit unter auch Nickel. Aus dem GertchtSsaal Richter: „Ihre Seele scheint so schwarz zu sein wie Ihr Haar." Angeklagte r: Menn der Herr Richter die Seele nach den Haaren beurteilen, so haben der Herr Richter gar keine!"- Verantwortlich für den redaktionellen Teil: O. R. Treichel, für den Anzeigenteil: Carl Schied. — Druck und Verlag: Auer Druck- und Berla«S«esellschaft m. b. H., Aue Ist ei« »art 10 000 Mark wert? Wenn Herr d« Nervy, em Brüsseler Filmschauftneler, auf etwas stolz war, so auf seinen Bart. Ei« Filmfchauspieler und ein Bart, das paßt eigentlich nicht so recht zusammen. Aber dies war eben em ganz besonderer Bart. Weiß und- seidenweich wallte er von Wangen und Kinn seine« Besitzers fast bis zum Gürtel hernieder. Er bildete nicht allein ein« ausgezeichnete Zierde deS wackeren Schauspielers, sonder« war für ihn auch von größtem materiellen Werte, denn nur dank seinem Barte vermochte de Nervy die Patriarchenrollen, in denen er sich besonders auSzeichncte, mit solcher Echtheit zu verkörpern. Mtt einem künstlichen, angeklebten Barte wäre ihm daS nie möglich gewesen. Und dieses Zierats ist der Unglückliche nun verlustig gegangen, nur durch Ver schulden einer bösen Pariser Gefängnisverwaltung. In deren „Heim" hatte d« Nervy nämlich kürzlich einen längeren un freiwilligen Aufenthalt nehmen müssen, weil böse Menschen ihn deS Betrug- beschuldigt und die Richter unbegreifliche»- weis« ihren Aussagen mehr Glauben geschenkt hatten als den Beteurungen deS seiner Angabe nach völlig unschuldigen Schauspielers. Und wie eS die Vorschrift will, hatte man ihm bei seinem Einzug in die Strafanstalt nicht nur, was schließ lich noch zu ertragen gewesen wäre, das Haar geschoren, sondern auch trotz lebhaftesten Protestes den ehrwürdigen Batt ratzekahl abgeschnitten. Damit ist aber nach de NervyS künstlerische Laufbahn vernichtet. Dem» nie T ein Batt wie der verflossene wachsen, und ehrfurchtgebietenden Ge- l sp elen, wenn ihm nicht „ „ .. - die Leitung der Strafanstalt sich dies hätte sagen und tu diesem Fall« eine Ausnahme hatte machen müssen, hat der tiefgekränkte Patriarchendarsteller a. D. nach der Verbüßung seiner Strafe da» französische Ministerium des Innern, dem sie Strafanstalten unterstehen, auf 10 000 Mark Schadenersatz verklagt. Denn so hoch schätzt er die geraubt, Zierde ein. Ob er Erfolg haben wird? Wir fürchten, auf de« Richt« wird der aog. schnitten« Batt des Filmschauspieler» wenig Ein druck machen. Blitzschlag wurden fisch» Soldaten auf der Stelle getötet und wettere sechs schwer verletzt. Gewaltsamer Grenzübertritt von mehreren hundert Schmugglern vereitelt Aachen, 4. August. Zn der vergangenen Nacht versperrten an der deutsch-belgischen Grenze Zollbeamte mehreren hundert Schmugglern den Weg zum deutschen Reichsgebiet. Um gewaltsame Uebertritte dieser riesi gen Gruppen zu verhindern, wurden verschiedene Schreck, schüsse abgefeuert. Da aber die Schmuggler durch ein Signal zum Vormarsch aufforderten, mußte scharf ge schossen werden, wodurch zwei Schmuggler verwundet wurden. Die Situation für die Zollbeamten wurde immer bedrohlicher, so daß ein Ueberfallkommando her beigerufen werden mußte, mtt dessen Hilfe die Ban den zum Teil unter Zurücklassung des Schmuggelgutes zurückgedrängt wurden. Explosion in einer Oelraffinerie Hannover, 4. Aug. Im Kompressorgebäude der Deutschen Erdölraffinerie in Misburg explodierte heute früh beim Reinigen ein Benzingaskompvessor. Durch Stich flammen erlitten zehn Werksangehörige Verletzungen; zwei mußten ms Krankenhaus gebracht werden. LebenSgchchr bestehl jedoch nicht. Riesige Betrügereien einer französischen Transportfirma Paris, 4. Aug. Einem Millionenbetrug sind die Behörden auf die Spur gekommen. Die großen franzö sischen Eisenbahngesellschaften haben die Gepflogenheit, den konzessionierten Transportgesellschaften bei Warentranspor- ten gewisse Tarifnachlässe, teilweise bis zu 25 Prozent, zu gewähren. Dies hat, wie „Mattn" berichtet, eine Parifer Transpottfirma ausgenutzt, um sich bedeutende Gewinne durch falsche Deklarationen und unrichtige Gewichtsangaben zu verschaffen. Die Betrügereien sollen mehrere Millionen Francs betragen. Schweres ExplofionSunglück in einer italienischen Fabrik Turin, 4. Aug. In einer hiesigen Metallfabrik er- eignete sich gestern ein schweres Unglück. Aus noch nicht festgestellter Ursache explodierte ein Kompressor für flüssige Luft; dadurch wurden vier Arbeiter getötet und drei schwer verletzt. Riesenbrand In Chicago Chicago, 5. Aug. Eine Fleischkonservenfabrik ist durch ein Riesenfeuer zerstört worden, das gestern abend in zwei Blocks der südwestlichen Fabrikgegend wütete. Nicht weniger als 4500 Stück Vieh find lebendig verbrannt. Der Schaden wird auf sechs Millionen Dollar geschätzt. Ein Zauberkunststück Humoreske von I. Madien Krog Bor der Gartenwirkschaft studierte eine ,unge Dame die auSgehängte Speisekarte. Der Herr im Sportwaaen beoo» achtete sie. „Nettes Mädel", dachte er, „wenn sie hineinaeht, gehe ich auch." Dann entstand ein Gedränge, die Dame wurde ziemlich unsanft von einem Mann angerempelt, der lüstete entschul- digend seinen Hut und entsteine sich dann hastig. Der Herr un Auto hatte den Vorfall mir Luchsaugen beobachtet, sprang au« dem Wagen und eilte dem Manne nach. Als er eine Viertelstunde später wieder vor dem Restau rant erschien, entdeckte er die junge Dame aus der Terrasse, grüßt« korrekt und nahm an ihrem Tische Platz. Nach einer Weue sagte er lächelnd: „Hätten gnädige» Fräulein etwa» dagegen, sich.ein wenig mtt nnr zn unterhalten? ES ist ein so herrlicher Tag und ich bi« heute in so vergnügter Stimmung." „Bedaure", sagte die Dame abweisend, „ich bin meiner seits durchaus nicht so vergnügt, ich suche keine Unterhaltung, nur Ruhe." „DaS ist schade", bedauerte er, „wenn man aber miß gestimmt ist, sollte man lieber nicht seinen eigenen Gedanken nachhängen." „Geben Sie sich weiter keine Mühe, es ist zwecklos", sagte sie abschließend, und daraufhin verzehrten sie ihre Mahlzeit schweigend. Dann winkte die junge Dame einem Kellner, um zu zahlen, öffnete ihre Handtasche und — wurde blutrot vor Verlegenheit. „Oh, da» ist ja schrecklich", sagte sie betroffen, „ich hab-' mein Geldtäschchen verloren, wie peinlich! Aber ich kann Ihnen vielleicht ein Pfand hierlassen?" Sie nestelte an einem Armband! Der Kellner schien wenig erbaut von dieser Lösung. „Aber gnädiges Fräulein", sagte ihr Tischnachbar, tauben Sie doch, daß ich diese Kleinigkeit für Si- -">«>"2" Sie blickte prüfend in sein frisches, o feneS Gericht." „Also gut", entschied sie dann, „sehr freundlich! D'"e geben Sie mir Ihre Adresse, damit ich Ihnen den B-:r" kn ienden kann." Mtt« nicht l Wen» di, klein» Emmne Sie «sittlich so Sm», oeurrettl.zbio ^0^4X5, 'n.