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iso. üu« Lagevlatt «Nb LnM-^ kur oa» vrzgedngr Mittwoch, »m ». August iv« deutschnattonalen RetchMste «chatte». Leber di« künst ttge Stellung dieser Gruppen zur deutschnattonalen yraktton Ist noch keine Entscheidung getroffen. Der deutschnationale Parteiführer Hugenberg weitt zurzeit noch in Ostpreußen. Nach deut DahlauSfall steht man für die Bildung eine« RechtSkabinettS große Schwierig keiten. Man befürchtet auch, daß für eine Ermächti gung für di« Regierung Papen di« Nationalsozialisten kaum zu haben sein werden. Da» Ergebnis der Reichs» tagswahl werde vor allem ein« Stärkung de» Kabi netts Papen fein. Am meisten enttäuscht ist man bei der Deutschen Staat-Partei, die trotz der Warnung Maß gebender Parteikreise selbständig in den Wahlkampf ge gangen ist. Man gibt zu, daß da» schlechte Wahlergeb nis auf da» Fehlen einer Listenverbindung zurüchu- führen ist. Man hatte sich zu stark auf di« starken Wahlkreise im Süden und Norden Verlassen und ist jetzt um so mehr enttäuscht. In Berlin hat noch die Tatsache mitgespielt, daß ein großer Teil der Wähler auf der Reise ist. Die Partei wird ihre Instanzen ein berufen, um zu der neuen Lag« Stellung zu nehmen. Französische Stimmen Paris, 1. August. Soweit die Blätter zum Ergebnis der ReichStagSwahlen sich> äußern, urteilen sie. daß die innerpolttische Lage unbestimmt bleibe. Die Neuwählen schienen also nicht die vorhanden gewesenen Schwierigkeiten zu beseitigen, so daß, wie sich da» „Petit Journal" auSdrückt, die fast unlösbare Volttische Krise in Deutschland nicht beendet wurde. Allgemein wird auf das besonder» starke Anwachsen der kommu nistischen Stimmen und den wetteren Verfall der Mit- telparteien Angewiesen. Da» ,-Echo de Parts" erklärt, die politische Lage bleibe verworren. Der Berliner Berichterstatter de» „Matin" vertritt die Ansicht, da- ErgebniS werde der Regierung Papen—Schleicher di« Feststellung erlauben, daß keine klare Mehrheit bestehe und Deutschland mehr denn jo eine von den Parteien völlig unabhängige Regierung brauche. „Petit Pari sten" äußert sich ähnlich: Die Parlamentarischen Schwie rigkeiten, die durch die Neuwahlen gelöst werden soll ten, blieben restlos bestehen. Keine» der aufgeworfe nen Probleme finde eine Lösung. Da» Zentrum halte wieder einmal den Schlüffe! zur Lösung der Lage in der Hand, je nachdem es bet der Linken bleiben oder sich in irgendeiner Form der Rechten anschließen werde. Der Sonderberichterstatter de» Journal" nennt Reichs wehrminister von Schleicher den wahren Triumphator des gestrigen Tages, denn die Wahlen bekräftigten die Ohnmacht des Parlaments, ja sogar den augenblicklichen Bankrott des Parlamentarismus. Der sozialistische „Populaire" schreibt, der neue Reichstag sei nicht re gierungsfähig. Das habe daS Kabinett gewünscht. Auf parlamentarischem Gebiete habe von Schleicher die Schlacht gewonnen. Werde der Kampf jetzt auf» außer parlamentarische Gebiet hinübergetragen werden? Auch ,Deuvre" meint, daß das Kabinett sein Ziel erreicht habe, nämlich einen Reichstag, in dem niemand über die absolute Mehrheit verfüge. ,Fluotidien" schreibt unter der Ueberschrtft „Adjeu Weimar": Der Reichs kanzler erklärte am Sonnabend: Stimmt für da» neue große Deutschland! Gr wußte, daß er nicht enttäuscht werden würde. In ähnlichem Sinne äußert sich! der „Figaro": Die Deutschen haben für daS größere Deutschs- land gestimmt. Die Regierung geht al» Sieger au» dem Wahlkampf hervor. »ach« -aben auch di« Kommmiftm p» »«zeichnen, »nd zwar »m -00 wo gegenüber dem ersten Wahlgang der Retch,Präsidentenwahl und um wo wo gegrnüber der vorigen Retchatagewahl. Die Sozialdemokraten haben den Besitzstand au« der preichischen Land tagewahl behauptet. Sehr brachtenewert erscheint der Sttmmen- «Nd Mandategewinn dea Zentrum, (878 666 bezw. 8 Mandate) Gut behauptet hat sich die Bayerische volkopartet. Der langsame Abbröckelungeprozeß der Deutschnationalen volkopartei hat sich fortgesetzt. Tine katastrophale Niederlage haben alle übrigen bürgerlichen Parteien, namentlich di« Wirtschaftspakt«! und da, Deutsche Landvolk, erlitten. Die Deutsch-Hannoversche Partei ist zum ersten Mal seit ihrem Bestehen im Reichstag nicht mehr ver treten. — Die Nationalsozialisten haben in Schleswig-Holstein mit 64,9 Prozent aller gültigen Stimmen di« absolute Mehrheit Uber» schritten. Der absoluten Mehrheit nahegekommen find sie in Ost. Hannover (49z Prozent), Frankfurt a. d. Oder (SSL Prozent), Liegnttz (48 Prozent) und Pommern (47,v Prozent), während sie in den Domänen de» Zentrums und der Bayrischen Volkopartei die g«ringsten Stimmanteile erzielten, z. B. in Köln-Aachen 20L Prozent, in Oppeln 28,6 Prozent uiw in Niederbayern 20,4 Pro zent. Der Stimmenzuwachs de» Zentrum» ist besonder» ausfallend in einzelnen überwiegend protestantischen Landestetlen, so vor allem in Dre»den-Baützen, Leipzig, Themnitz-Zwickau, Hamburg und Mecklenburg. Di« Sozialdemokraten haben gegenüber der letzten Reich»tagswahl absolut nur in den Wahlkreisen Potsdam II, Merseburg und Köln-Aachen zugenommen. Di« Kommunisten haben mit drei Ausnahmen (Breslau, Merseburg und Hamburg) allenthalben Fortschritt« gemacht. Die gewählten Bewerber der kleinen Parteien Berlin, 1. Ang. Die schwierige Errechnung der in den verbundenen Listen enthaltenen Mandate ist nun- mehr im wesentlichen behoben. Vorbehaltlich anderweiti ger Verständigung der verbundenen Parteien ergeben sich folgende Mandatsinhaber der kleinen Mittslparteien: Auf der württembergtschen Liste des Bauern- und Weingärtner. bundeS ist daS bisherige Mitglied des Reichstages, Heinrich Haag, Heilbronn, und auf der ReichSliste der Gutsbesitzer Franz Freiherr von Schenk aus Rißtissen gewählt. Der Bayerische Bauern- und Mittelstandsbund entsendet für Oberbayern-Schwaben den Minister a. D. Anton Fehr und für Niederbayern den Gast- und Landwirt Leonhard Ehe- Hali aus Urspringen in den Reichstag. Die vier Abgeord neten des Christlich-Sozialen Volksdienstes sind für West- faleu-Süd Pfarrer Lic. Albert Schmidt (Bochum), für Württemberg der Schriftleiter Wilhelm Simpfendörfer aus Krontal bez. Rechnungsrat Paul Bausch, ebenfalls aus Krontal, und auf der ReichSliste Wilhelm Simpfendörfer bez. Franz BehrenS, Berlin. Für die Deutsche Staats- Partei ziehen in den Reichstag ein Dr. Gustav Stolper, Herausgeber des Deutschen Volkswirts, Berlin; für Ham- bürg Dr. Theodor Heuß; für Württemberg und auf der Reichsliste der frühere Retchsfinanzminister Dietrich (Ber lin) und Generalsekretär Ernst Lemmer (Berlin). Von den sieben gewählten Abgeordneten der Deutschen Volks partei entfällt einer auf den Wahlkreis Dresden-Bautzen, nämlich Dr. Rudolf Schneider, kaufmännischer Direktor (Dresden), und sechs auf die Reichsliste. Es sind dies Rechtsanwalt Eduard DinaÄdey (Berlin), Dr. Otto Hugo, Geschäftsführer der Handelskammer Bochum, Geheimer Justizrat Dr. Albert Zapf au- Zweibrücken, Bankier Dr. von Strauß, Postdivektor Albrecht MoraH und Dr. Elsa Matz, Oberstudtenütrektorin, sämtlich in Berlin. Für das Deuffche Landvolk gelangt auf der ReichSliste der Deutsch nationalen der Landwirt Wolfgang von Hanenschild -aus Tschetdt (Kreis Kofel) in den Reichstag. DekZulallimeutkiNdenneuenReichslager Berlin, 1. August. Der neu« Reichstag mutz nach der Verfassung, spätestens am 8V. Tage nach der Wahl, also am 30. August, zu seiner ersten Sitzung zusammentreten. Sine Entscheidung darüber, wann der Reichstag einberufen wird, ist noch nicht getroffen «nd wird auch erst nach Feststellung de» amtlichen Wahl ergebnisses durch den Reichswahlausschuß! getroffen werden. Man nimmt an, daß da» erst nach dem Burg frieden, also nach dem 10. August, der Fall fein wird. Den Termin der ersten Sitzung bestimmt die Regierung, während die Einberufung durch den Präsidenten de alten Reichstage», Löbe, der LiS zum Zusammentritt noch die Reichstagsgeschäfte führt, erfolgt. In politischen Kreisen glaubt man, daß di« Re gierung erst zum letztmögltchen Termin einberufen wird, angeblich zum 29. oder 30. August. Eine we sentlich frühere Einberufung ist wegen der Frist bis zur Feststellung de» endgültigen Wahlergebnisses und der Annahmeerklärungen der gewählten Abgeordneten nicht möglich. Die Zunahme der Abgeordneten um 30 stellt die ReichStagSverwaltung vor neue Platzschwierig- ketren. Schon vor dem Zusammentritt des letzten Reichs tages mußte der Sitzungssaal vollkommen umgebaut werden, um Platz für die vielen neuen Abgeordneten zu schaffen. Wie man für die neuen Abgeordneten in dem schon jetzt zum äußersten ausgenützten Raum Platz schaffen wird, ist noch nicht klar. Stellungnahme der NSDAP, zum Wahlergebnis München, 1. Aug. Die Pressestelle der Reichs leitung der NSDAP, teilt mit: DaS Ergebnis der Neichs- tagswahl wird von her NSDAP, mit größter Befriedigung ausgenommen. Der unaufhaltsame Aufstieg der national sozialistischen Bewegung findet seinen Ausdruck in der ge waltigen Stimmenziahl von fast 14 Millionen, die wiederum den bei der zweiten ReichSpräsidentemvahl und den letzten Landtagswahlen erreichten Erfolg Werschritten hat. Damit ist die Stellung der NSDAP, gegenüber den übrigen Par- teien so überragend und im Willen des deutschen Volkes so stark verwurzelt, daß ihr das Recht auf die Staatsführung im Reich wicht mehr streitig gemacht werden kann. Die NSDAP, ist um so mehr entschlossen, dieses Recht für sich in Anspruch zu nehmen, als die allernüchternsten außen- und innenpolitischen Erwägungen, insbesondere auch die bei dieser Wahl wieder deutlich gewordene bolschewistische Gefahr eine starke im Volke verankerte Reichsregierung ge bieterisch erfordert. Weitere Lerrorakle in Königsberg MU Brandbomben unä Revolver Die Wiener Morgenpreffr zur ReichStagSwahl Wien, 1. Aug. Zmn Ergebnis der ReichStagSwahl stellen die Movgenblätte-r fest, daß die von den National sozialisten angestrebte klare Entscheidung, d. h. ihre klare Majorität, nicht erreicht wurde. Die Auswirkung dieser Wahl sehen die Blätter in der Fortsetzung der Regierung von Papen mit möglichster Ausschaltung des Reichstages. Warschauer Pressestimmen Warschau, 1. Aug. „Expreß Povanny" schreibt, die Nationalsozialisten hätten eine schwere Enttäuschung in ihrem Kampfe um die absolute Reichstagsmehrheit erlitten, ihre Bewegung sei Wer ihren -Kulminationspunkt hinaus gegangen. Belgisch« PreffestiMmeu Brüssel, 1. Aug. „Keine klaren Mehrheitsver hältnisse und Fortbestand der Regierung von Papen" lautet allgemein das Urteil der Presse. Di« nationalistische „Na tion Belge" meint: Trotz Lausanne, daS als Triumpf der Vernunft bezeichnet wurde, haben sich 14 Millionen Deutsche für die äußerste Rechte eingesetzt. — Im nationalen „Peuple" heißt eS: Der faschistische Angriff in Deutschland ist zer- schellt. Gewinne unä Verluste Bel der Rerchstagsrvahl Berlin, 1. August. Bet einer Wahlbeteiligung mm insge samt rund 8SH Prozent gegen W Prozent bet der vorigen Reich», tagswahl und einem Zuwach» von etwa 1066006 Stimmberech- tigten war mit «in«r Erhöhung der Abgeordnetenzahl um etwa 36 Mandate zu rechn«». Die bisher al» gewählt festgesteltte Zahl von 667 Abgeordneten entspricht dieser Erwartung. Der stärksten Partei, den Nationalsozialisten, fallen davon allein 2S6 Mandat« zu. Aber auch mit den »7 Deutschnationalen, den beiden Abgeord- neten des Bauern- und Wetngärtnerbundes, den fieben Volkspar« teilern, den zwei Wirtschaftsparteilern, den vier Ehristlich-Sozialen und den beiden Bauernbündlern verfügen ste immer erst über 288 Abgeordnete, also nicht über di« absolut« Mehrheit. Eine par lamentarische Mehrheitsbildung bleibt, wie in Preuße«, nur mit Hilfe de» Zentrums möglich. Die Nationalsozialisten habe« >7.» Prozent aller gültige« Stimmen auf fich vereinigt »nd damit ihren bisherigen Höchststand beim »wette« Wahlgang der Reich,. Präsidentenwahl von 06^ Prozent um etwa «6006 Stimme« »er. bessert, verglichen mit der Reich»tag»»ahl 1000 habe, di« Ratto- nalsoztalisten ihre Stimmen mehr al» verdoppelt. In Preuße, haben sie allerdings vielerorts gegenüber de» letzten Landtags- wählen an Stimmen verloren. Ei», beträchtlich,* StimmeW,- Königsberg, 1. Aug. Die Meldungen von Bom- benwürfen auf Königsberger Zeitungen und anderen Ter rorakten werden ergänzt durch eine ganze Reihe von weite- ren Einzelheiten, aus denen sich klar ergibt, daß es sich um planmäßiges Vorgehen bei den verschiedenen Anschlägen gehandelt haben muß. Im einzelnen wird berichtet: Heute morgen gegen 6 Uhr drangen verschiedene Personen in die Wohnung deS kommunistischen Stadtverordneten Sauff ein und gaben auf den im Bett liegenden Kommunistenführer drei Pistolenschüsse ab, durch die Sauff schwer verletzt wurde. Die Täter find unerkannt entkommen. Um die. selbe Zeit waren unbekannte Personen in die Wohnung des früheren Regierungspräsidenten von Bahrfeld eingedrungen und hatten aus von Bahrfeld zwei Schüsse abgegeben, durch die er au der Hand und am Ar« verletzt wurde. Ebenfalls gegen 6 Uhr morgen» erschiene« zwei unbekannte Personen in der Wohnung deS Lagerverwalters ZirpinS und verlang ten ihn zu spreche». Die Ehefrau rief ihn herbei, worauf die beiden Personen auf ZirpinS drei Schüsse abgaben. ZirpinS erhielt zwei Kopfschüsse und einen Brustschuß so wie eine Stichverletzung am linken Oberarm. Die Täter ergriffen die Flucht- Ein Uebersall auf die Wohnung des Syndikus Sabatzki vom Zentralverband Deutschs Staats- bürg« jüdischen Glauben» mißlang. Unbekannte Personen waren in die Wohnung de» kommunistischen Abgeordneten Schütz gedrungen «nd wollten ihn sprechen. Er erschien jedoch nicht. Daraus gaben die Personen mehrere Schüsse ab, durch die die Hausangestellte de» Schütz dreifach getrof- sen «nd schwer verletzt wurde. 20 Verhaftungen Königsberg, 1. Aug. Bisher sind unter dem Verdacht der Beteiligung an den MordWerfällen mehr als 20 Personen verhaftet worden. Der Reichsinnenminister hat dem Polizeipräsidenten in Königsberg für den Bedarfs fall weiter« PoÜzeikräste zur Verfügung gestellt. Der toinmunistische Stadtverordnete Sauff seinen Verletzungen erlegen Königsberg, 1. August. Die zuständige amt- liche Stelle tritt den heute aufgekommenen Gerüchten von einer Verhängung de» Belagerungszustandes ent gegen. gu der Bürgerschaft und der Presse schließt man auf eine« planmäßigen Zusammenhang aller Vorgänge. Der kommunistische Führer, Stadtverordneter Sauff, ist am vormittag seinen schweren Verletzungen erlegen. Ei» kommunistisch«» Mugblat» besagt, die Kommunisten. fülhrer Schütz. Herrmann und Sauff hätten auf der Mordliste der NSDAP, gestanden. Schütz! und Herr mann seien nur durch Zufall dem Tode entgangen. Im Namen der Eisernen Front und aller angeschlossenen Organisationen hat heute vormittag der sozialdemo kratische Abgeordnete Larssen an den Reichspräsidenten und den Reichskanzler Telegramme gerichtet, in den«n unter Bezugnahme auf die Vorgänge in Königsberg schärfste Maßnahmen erbeten werden. Der Verlag der .Königsberger Hartungschen Zei tung" hat 1000 RM Belohnung für die Ermittlung der Brandbombenwerfer ausgesetzt. 8000 Mark Belohnung Königsberg, 1. August. Der kommissarische Regierungspräsident hat auf Antrag des Polizeipräsi denten auf die Ergreifung der Königsberger Täter öOOO RM Belohnung ausgeworfen. Im Laufe des Vormittags wurden in einem EinhettSpreiswarenhau» sämtliche Fensterscheiben eingeschlagen. Die .König», berger Allgemeine Zeitung" erhebt die Forderungen, daß zur gewaltsamen Unterdrückung der Terrorakte schärfste Maßnahmen ergriffen würden. Die .Königs berger Hartungsche Zeitung" hat an da» MeichAinnen- Minister ein Telegramm gerichtet, in dem! energisch» Maßnahmen erbet«« werden. Eine Erklärung der nationalsozialistische« Ganleitnng Berlin, 2. Aug. Di« Nationalsozialistische Partei hat den Blättern zufolge durch die Gauleitung Ostpreußen zu den Vorfällen in Königsberg eine Erklärung veröffent licht, die gleichzeitig dem Reichsinnenminister auf telegra phischem Wege zugeleitet worden ist. Darin heißt es, daß die Gauleitung der NSDAP, mit den Vorfällen nicht das geringste zu tun habe und iie aufs schärfste verurteile, weil es ihr völlig fern liege, mit solchen verwerflichen Mitteln um eine Position zu kämpfen, die ihr durch den Wahlgang schon auf legalem Wege zugefollen sei. Der „Lokalanzeiger" bezeichnet bisse Erklärung als erfreulich klare Stellung, nähme, der freilich die Tatsache gegenW erstehe, daß es sich, was im Laufe der Vernehmung mehr und mehr zutage trete, offenbar bet den Tätern um politische Fanatiker und Mo- Pisten handele, die dem nationalsozialistischen Jdeenkreis angehören. Die „D.L.Z." schreibt, e» verdiene ernsteste Beachtung, daß die Ereignisse in Königsberg von Anhängern der Rech- ten auSgdführt Word«« seien. Gerade uwil Hitler und seine