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L. Vslla-« zu Nr. Nu d«r la« La-sblattt« «mt AuAe,Mtz M da» Wtzg>tztt»g« Dlrnstag, L. Lugust 1»» MaytergevntS tn Aue >*rs»ld««Orrutrlch* P«kt«t Dsutfchiuud*. NatlauallartaNNtsch« Dsutsch* Arbattaep« (Httt^,v*«»«guns). - NommunWsche P««t Dantschlemd». Deutsch« L*ntrum»part*t. «. D«utf, «> fLr AreUund.Aret, s䧻 Nletneentnee, Snsla, und Borkrteg»a«ldb«sttz«r. «utetgnet*» Mrttelstano. Wahl- bezirk SSmmloSala: Wahl- berech tigt: Gemäht haben: Ungültig« vnb »er. splitterte Stimmen KraiswahlvorfchlSge: 1 2 4 8 s 7 8 1V 11 17 20 24 28 28 2V 1 Dürsrschuls 1SS3 1572 29 236 994 178 24 N5 38 34 32 1 126 7 — 1 14 1 — 2 Gasthaus NnSer 1575 1305 15 327 474 392 9 17 2 33 2 l 87 21 I 2 10 2 — 3 Gasthaus Alt-Aus 1557 1430 18 235 721 240 10 71 27 19 19 — 60 20 — — 7 I — 4 Mädchenberufsschule 1405 1256 19 249 590 190 7 48 l9 32 7 — 60 18 1 — 15 1 — 5 Pestalozzlfchule 1743 1548 12 296 621 343 4 70 12 34 20 3 76 25 I — 31 — — 6 Restaurant Lkeichshalle 1684 1540 18 338 544 453 19 43 12 24 6 2 60 44 — — 1 3 — 7 Hotel Burg Wettln 2074 1847 27 382 822 310 16 92 29 34 9 — 85 27 1 — 23 2 2 8 Restaurant Linde 1800 1631 14 357 603 458 6 46 14 44 23 2 29 30 — — 3 2 — 9 EichertschanKe 873 801 13 185 189 318 5 14 2 2 9 — 34 18 — 1 N — — 11» Gasthof Kühler Abend 1150 1083 7 222 553 218 1 33 2 16 3 2 25 4 — — — — — 11 Gasthof Ausrhammer 1382 1218 10 294 423 312 12 28 8 5 8. 1 90 12 I I 7 — — 12 StadtöranSsnhaus IN NI — 21 52 13 — 13 3 I 2 — 6 — — — — — — Insgesamt 17227 15541 182 3142 6586 3425 113 590 168 278 140 12 738 226 5 5 122 12 2 Ergebnis der Rekchstagswahl am 14. September ISSü 16S61 1470S 144 3365 3736 2926 68 689 534 1179 354 116 1406 — — — — — — Bei der Reichsprästdentenwahl erzielten in Aue die Wähler Hindenburgs 6354 Stimmen, die Wähler Hillers 6977 Stimmen. stiel" sind postgeldfret dtS 10. August 1932 «inMveichen. AblehnungSbescheide werden nicht erteilt. Die Mchnung aller Angebote bleibt für den Fall Vorbehalten, daß die erwartete Finanzierung im Wege des Arbeitsbefchaffungs- Programms nicht möglich sein sollte. Für MisfionSfreunde Am DienSdtagabend 8 Uhr wird Missionar Wil helm aus Zschorlau, der vor einigen Wochen aus China heimkehrte, über seine Erfahrungen aus der Mission und seine Erlebnisse unter den asiatischen Räu bern berichten. Der Vortrag findet im Gemeinschafts hause, Bockauer Straße 1b, statt. Der Eintritt ist frei. Jedermann ist willkommen. Sächsischer BerkehrStag in Zwickau Der Sächsische Verkehrsverband hält seinen dies jährigen Sächsischen BerkehrStag am 3. und 4. Sep tember in Zwickau ab. ReichSmtnister a. D. Dr. Hamm, der Präsident des Reichsausschusses Mr Fremdenver kehr, wird voraussichtlich^ den Hauptdortrag halten. Was die Theater bringen: Stadttheater Plauen. Dienstag: „Der letzte Walzer". Z« der Waffenangelegenhett des Reichsbanner» Zwickau. Zu der Waffenangelegenheit des Reichs- Lanners gibt die Polizeidirettton Zwickau zusammenfassend folgendes bekannt: „Bei Durchsuchungen wurden Post- anweisungsabschnitte über 3000 RM vorgefunden, die der Reichsbannerführer Weck an die thüringischen Waffen schieber geschickt hatte. Die weiteren Ermittlungen ergaben, daß er mindestens SOO Pistolen und 50 000 Schuß Muni- tion erhalten habe. Die genaue Zahl wird sich kaum fest- stellen lasten. Weiter wurden schriftliche Unterlagen dar- über entdeckt, an wen er einen Teil der Pistolen weiter gegeben hat. Die Empfänger, sämtlich führende Mitglieder des Reichsbanners oder der SPD. im Regierungsbezirk Zwickau und Chemnitz, wurden schlagartig festgenommen. Sie leugneten zunächst; dem die Ermittlungen leitenden Staatsanwalt gelang eS aber, unter der Wucht der gesam melten Beweismittel einen Teil von ihnen zum Geständnis und besonders zur Angabe darüber zu bewegen, an wen die Pistolen abgeführt waren. Auch diese Personen wurden zwangsgesteltt. Soweit sie und die obengenannten Persön lichkeiten die Waffen ablieferten, lehnen die zuständigen Amtsgerichte mangels Verdunkelungsgefahr den Erlaß von Haftbefehlen ab. Im übrigen ergingen Haftbefehle. Im es äußerst zweifelhaft erscheine, ob Vereinbarungen als rechtlich zulässig angesehen werden können, die nicht auf den irgendwie annähernd geschätzten Umsatz an den dieser Steuer unterliegenden Getränken zurückgehen, sondern auf den Konsum an dem dieser Steuer nicht unterliegenden Bier. Isdesovler einer Schlägerei Chemnitz. In der Nacht -um Sonntag kam es vor dem Gasthaus „Deutsches Haus" zwischen Zivilpersonen zu Streitigkeiten, in deren Verlaus eine Zivilperson von der Polizei die NamenSfeststellung einer anderen Zivilperson verlangte. Der Betreffende weigerte sich aber, seinen Namen anzugeben oder mit zur Wache zu gehen. Schließlich leistete er den wiederholten Aufforderungen der Beamten doch Folge, schlug jedoch aus dem Wege zur Wache aus diese ein und flüchtete. Da auch die anderen anwesenden Zivilperso nen gegen die Beamten Stellung nahmen, versuchten sich die Polizeibeamten zunächst mit dem Gummiknüppel zu weh ren, mußten aber schließlich von der Schußwaffe Gebrauch machen, wobei der ursprünglich Festgenommene angeschossen und so schwer verletzt wurde, daß er nach seiner Einliefe rung inS Krankenhaus an den Folgen seiner Verletzung starb. ES handelt sich, soweit bisher festgestellt werden konnte, nicht um politische Auseinandersetzungen. S. Hortl«tzmrq In diesem Augenblick mußten sie beide losrennen. In einiger Entfernung mündete auf die Rasenfläche ein Lauben- gang. Ilsabe wußte selbst nicht, wie es kam, daß sie Köckeritz Anweisung befolgte und dorthin lief. Es sah wunderhübsch aus, wie sie so zierlich und flink dahineilte, und Schlegel, der sofort „im Bilde" war, lachte in sich hinein: Die beiden darf ich natürlich nicht kriegen. Aber er täuschte große Anstren gung vor und „bemühte" sich, Köckeritz einzuholen. In Wahr heit batte er dessen Plan schon durchschaut. Er ließ die beiden also dein fernen Laubengang zulaufen, hielt sich dicht hinter ihnen und verschwand irgendwie in den blauen Schatten der Dunkelheit, wahrend Köckeritz und Ilsabe schon im Lang un- tergetaucht waren. Die Komtesse hielt atemlos inne. Köckeritz hatte sie erreicht. Jetzt hieß es, keine Zett zu ver- lleren. Er hielt ihre Hand lest und preßte sie heiß an die Lippen. „Ich muß Sie sprechen, Komtesse — endlich einmall" „Ja, ja —" murmette sie fremd und voll Zartheit. »Ilsabe —" Ihre Nähe berarstchte ihn maßlos. Am liebsten hätte er sie in die Arme gerissen. „Lassen Sie mich — man wartet auf uns." , Za, leider. Sekunden sind kostbar." Nun hielt er ihre beiden Hände fest tn der seinen. „In einer halben Stunde beginnt das Feuerwerk. Iw er warte Sie hier, an dieser Stelle — niemand wird etwa» merken." „Nein — nein —" >2ch beschwör« Sie, Konttesse, ich muß Sie sprechen. — Ich^abe auf diese Stunde gewartet — Sw müssen kommen, Heiß flammte sein Atem über ihr Gesicht. „Sie werden kommen." Ergeben und mutlos blickte sie ihn an, und doch war ein Zittern in ihrem Herzen, fremd und absonderlich. „Nein — nein. Kommen Sie — bitte, bitte. Noch einmal preßte er ihre Hand an die Lippen mit einer heißen, verzehrenden Glut. ^Ich erwarte Sie." Dann eilten Sie au» dem Laubengana binaus — iraend- wie tauchte Schlegel wieder auf, und während sie zu dritt sich wieder den anderen näherten, die natürlich tn der Dun kelheit nichts hatten beobachten können, hatte niemand ahnen können, was vorgefallen war. „Das war eine langwierige Jagd!" rief die Prinzessin Amalie den Ankommenden zu. Sie allein ahnte mit dem ^Instinkt der leidenschaftlich»«: Frau, daß die kleine Komtelle Ilsabe dem Hauptmann Köcketttz mebr gefiel als lle selbst, und daß sich da im stillen etwa« ansponn, was ihr wenig zusagtr. Aber der baldige Beginn de« Feuerwerk«, da» an einer entfernteren Ecke ve» Barkes abgebrannt wurde, lenkte idre Gedanken von dem Paar ab. von allen Seiten kamen die Gäste angeströntt. Die Musik spielte mit besonderer Hingabe Zischend sichren die Raketen über den dunklen Himmel und zersprühten zu einem zauberhaften, bunten Funkenregen, der langsam nievertrovtte. Köckeritz hatte sich davongestohlen. Er stand einsam in dem Laubengang. „Ich liebe sie," flüsterte e« in ihm, „wahrhaftig ich liebe sie. Da« ist ander«, al» alle Erlebnisse zuvor waren." Er lächelte tn sich hinein. „Ich bin ein armer Teufel Die Köckeritz haben nie viel Geld und irdisch Gut gehabt. Sie haben nur immer ihrem König gedient bis zum Tod. E» waren alle» tolle Kerle die Köckeritz. Arm und toll." Er lauschte. Au« der Ferne klangen die Rufe der Gäste, die bewunde-nd und erregt da« Schauspiel de« Feuerwerk» genossen. Er lächelte spöttisch. Wenn die setzt wüßten, daß er hier in Sanrfouei tn der Dunkelheit auf Ilsabe von Seydlitz wartete. Ob st« komm«» würde? Oh, es war eine Kühnheit von ihm gewesen, sie hierher zu bestellen, er wußte e» wohl. Da stand er mit einmal ganz still. Ein feine« Rauschen und Knistern hinter ihm. Em süßer Duft. Er wandte sich um. „Ilsabe! — Komtesse —" Sie stand vor ihm wie ein Elfenwesen, da, hier tn diesem märchenhaften Park zu Hause war. Ihr Gesicht schimmerte hell durch die Dunkelheit. Er sah da« Glänzen ihrer Augen. Ein starke«, erschütternde» Glücksgell'bl durchströmte ibn Sie war gekommen! Stumm stand sie da. Im Innersten selbst verwundert, daß sie hier war. Daß diese« möglich war: Sie und Köckeritz bei einander in der Heimlichkeit dieses einsamen Laubengänges! „Komtesse, ich habe sie nicht vergessen können — seit da mals. als Ibr Reifen mir über den Kopf flog. Wissen Su- noch?" Tin kleine» Lachen flog Über ihr Gesicht. „Oh - ich weiß -" Ihre Stimme zittert» ein wenig. „Komtesse — wissen Sie, für wen da» Liedchen bestimm« war, da» ich heute sang?" Sie nickte stumm Ihr mar so wunderlich selig zumute. Sie hätte weqlaufen können vor Angst, und doch konnten sich ihre Füße nicku rühren, und doch mußte sie immerfort zu ihm aufsehen, Kelle, Bild so ost durch ihre Traume gegaukelt war. „Missen Sie auch, daß man mich den tollen Köckeritz nannte''" „Ich hörte davon." „Und Sie haben dach Vertrauen zu mir?" Da saate sie kindhaft und null fremder Zärtlichkeit: „Ja. Sie werden mir nicht» Böses tun — das weiß la, gewiß " „Ilsabe!" Die Einfachheit ihrer Warte ergriff ihn. Er fühlte er'c'- , tert: Hier gab sich ihm keusche reine Jugend hin unter d, Zwang einer schicksalshaften Macht. Dies, was ihm hier ver trauensvoll entaegengebracht wurde, war etwas Hell'» Hohe», etwa» sehr Schöne». wie e» den Menschen sei«-- schert wird. (Fortsetzung