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Dienstag, äen 2. August 1932 27. Jahrgang Nr. NS für Arbeit« Unter- « — 40 887 46 872 364 74S (2154426) 137 081 l—) 91 284 l—) 96 858 (—) Bombenanschläge / in Aönigsberg S07 Abgeordnete I Berlin, 1. August. Wie der ReichAvaWeiter Mellt, hat sich die LaW der abgegebenen Stimmen urch nachträgliche Meldungen von Kreiswahllettern Dch erhöht. Vas wirkt sich, auch auf die Mandat» tffer au», di« »ach dem jetzige« Ltand607 betrügt. gehalt der Beamten 5000 RM, für di« Arbeitslosen 1147 (-) Alle übrigen Listen 8884 Stimmen Abgebene gülttge Sttmmen 86845279 (Die Summ, wird sich noch etwa« erhöhen). Di« Zahlen in den Klammem beziehen sich auf di, Reich«tag«wahl vom 14. September 1980 Sozialdemokraten Nationalsozialisten Kommunisten Deutsche Aentrumspartei Deutschnational» Volkspartri Deutsche volkspartet Deutsche Staatspartei Bayrisch, Dolkspartei Mirtschciftspartei Christlich-sozialer Volksdienst ^Lvangelische Bewegung) Deutsche Bauernpartei Keine Mehrheit rechts oder links Vie SlSLAV ftSrkfte Vettel — SVL verliert, KVD gewimtt — Koavver Gesamtsewlnil der marriftischeu Varteiea — Die diirgerlichea Karteie« saft völlig ausgerleden Gesamtstimmenergebnis 7 951 245 (8 572 016) 18 732 779 (6 401 210) 5 278 094 (4 587 708) 4586 501 (4128 929) 2 172 941 (2 458 497) 484548 (1576148) 871 378 (1 522 608) 1190 453 (1 058 556) 146061 (1360585) zeitung sechs Brandbombe« geworfen, die ei« Feuer der« ursachten, das aber gelöscht werde« konnte. Gleichzeitig wurde gegen dm Chefredaktmr der Zeitung ein Revolver attentat verübt. Auch ge«n die Königsberger Hartung, sche Zeitung wurde eine Brandbombe geworfen. Ferner ereigneten sich zahlreiche Terrorakte auf die Wohnungen führender SPD.-Mtgltede». Da» Wahlergebnis auf de, Zugspitze München^ 81. Juli. Im Schneefernechau» auf der Zugspitze war auch viermal wieder wie schon bet den vorangegangenen Wahlen «in Wahllokal eingerichtet. Es wurden dort 729 gültige Stimmen abgegeben, und -war für di. SPD. 10«, NSDWP. 848, «W. 9, DMP. 112, VVP. 81, WP- 7, StP. 81, ÄU. TZUr^eo». 18. Volksrechtpartei Deutsch-Hannoversche Partei Deutsche Einheitspartei für wahre Volkswirtschaft, stühungsempfängerpartei Deutschi. 1 842 Deutsche sozialistische Kampfbewegung 951 Nationale Minderheiten in Deutschland 84 967 National« Mitte, Eroßdeutsche Freiheitsbewegung gegen Faschis- und Unsozialismus — Schicksalsgemeinschaft deutscher Er ¬ werbsloser (Erwerbslosenfront) 549 Kampfgemeinschaft der Arbeiter u. Bauern 1 594 Freiwirtschaftltche Partei Deutschlands (Partei für krisenfreie Volkswirtschaft) 12 200 Eerechtigkeitsbervegung für Parteienverbot, gegen Lohn« und Rentenkürz., für Arbeitsbeschaffung 2 655 (—) Deutsch« Volksgemeinschaft — (—) Reine Entscheidung» aber mehr Klarheit Der Tag der RÄchstagSwähl ist worbÄ, dieser Tatz, der von Millionen mit gewagten Hoffnungen, von virilen vielleicht auch mit großer Besorgnis erwartet worden ist. Die beiden hervorstechenden Fragen waren für den die Situation vor der Wahl kühl und nüchtern Betrachtenden die: Wird der Nationalsozialismus -allein ober mit den Deutschnationalen mehr Stimmen erringen als die übrigen Parteien zusammen, oder wird die Mchrhettsbilduny wie derum von dem ZentrumSturm abhängig sein? Nach dem AuSaang der Wahl muß di« letzt« Fra« besaht »werden. Und damit ist der Weg, den nun die deutsche Politik einzuschlagen, weiterhin uMar geblieben. Di« Nationalsozialisten haben eben nicht erreicht, was von vielen ihrer Mitglieder vovauSgesagt worden ist: die absolute Ntohrhvit, obwohl ihr Wahlerfolg im Vergleich zu dem Wahlergebnis von 1980 groß genannt werden muß. Sie haben hier und dort auch noch die Sttmmenzahl, di« ihnen bei der ReichSprästdentenwahl im April zuftel, überholt, dem sicht aber die Tatsache gegenüber, daß sie Rückschritt« bemerkenswerterweise gerade dort zu verzeichnen haben, wo ste bisher bereits besonders stark waren, urch das trifft im ganz besonderen Maße auf Preußen zu, wo die National sozialisten vielerorts die Stimmen zahl der letzten Preußen wahl nicht mehr erreicht haben. Da» bestätigt die Richtig keit der Ansicht, daß der Nationalsozialismus, nachdem von den bürgerlichen Parteien, die fast völlig von ihm audgerie- ben Wochen sind, kaum noch etwas übriggeblieben ist, der Höhepunkt erreicht wuchs. 'Denn hätten die Nationalsozia listen bei dieser Wahl -weitere große Fortschritte machen wollen, dann hätten sie die marxistische Front durch einen erfolgreichen Einbruch in die Reihen okr linksstehenden Arbeiterschaft erschüttern müssen. Und das ihnen da» in wesentlichem Maße gelungen ist, wird niemand ernsthaft behaupten wollen. Denn was bet der Sozialdemokratie abbröckelte, wuchs bei den Kommunisten an, und die beiden marxistischen Parteien nehmen im neuen Reichstag sogar drei Sitze mehr ein als im verflossenen. Dem Ruck de» Bürgertums nach rechts steht -aus der marxistischen Seite der Ruck nach links gegenüber, wenn auch die Gewinne der Kommunisten nicht gerade übermäßig groß sind. Immerhin aber bedeutet da» Anwachsen der kom- rnunisttschen Bewegung.et.ne Verschärfung der Gefah ren, die einem gesunden Staatswesen brühen können, und diese Gefahr ist auf da» Schuldkonto der bürger lichen Kreise zu setzen, die sich in» extreme Fahrwasser treiben ließen und damit dem anderen Extrem «in«« Antrieb gegeben haben. Au» dem Trümmerhaufen der bürgerlichen Parteien ragt wie ein unerschütterlich« Turm nur noch da» Zentrum heraus, wenn auch die Deutschnationalen sich verhältnismäßig gut gehalten haben. Volkspartei, Wirtschaftspartei, StaatSPartei, .der Christlich-Soziale Bolksdienst sind bi» zur Bedeutungs losigkeit herabgesunken und der Name vieler Splitter grüppchen ist auf dem Wahlzettel bereit» beerdigt wor den. Der Nationalsozialismus hat in der bürgerlichen Mitte mächtig aufgeräumt, und bei kommenden Wählen Würde für ihn da nicht« mehr zu Holen sein. Der Vor rat an Wählermassen ist für ihn mit dieser Wahl er schöpft, denn für eine Schwächung ds» Zentrum» oder der marxistischen Front sind« wenig Aussichten vor- Händen. So steht nun wieder da» Zentrum al» di« Partei da, ohne die e» kein« Mehrheit im Reichstage gibt. Keine Mehrheit recht» und keine Mehrheit link», und da «ine Regierung de» Zentrum» mit den Sozialdemo kraten und Kommunisten von vornherein auefchei« det, tritt die Frage einer Koalition mit den National sozialisten wieder in den Vordergrund. Ob aber die Aussichten für eine Umbildung der Regierung Papen zu einer solchen Koatttton»regterung nach den Vor gängen, die sich in der letzten Zeit zwischen Zentrum und Nationalsozialisten abgespielt Haben, und besonder» mit Hinsicht auf die Vorgänge in Preußen, von denen auch da» Zentrum stark betroffen wurde, groß .sind« muß im Augenblick zweifelhaft erscheinen, gang, ab- geschen von der Wirkung eine» solchen Pakte» auf einen großen Teil der nationalsozialistischen Wähler schaft. So kommt man schließlich auf ein evtl. Vev- bleiben der Patzen-Regierung im Amte, was zweifel los tu» praßte» »eile de» deutsch,« Volkes, tzaft PA Die Verteilung der Mandate Insgesamt SV7 Sitze Sozialdemokratische Partei Deutschlands Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (Hitlerbewegung) Kommunistische Partei Deutschlands Deutsche Zentrumspartei . Deutschnationale Volkspartei Deutsche Volkspartei Deutsche Staatspartei Bayerische Volkspartei Reichspartei des deutschen Mittelstandes (Wirtschaftspakte!) .... Christlich-Sozialer Volksdienst (Evangelische Bewegung) .... Deutsche Bauernpartei Deutsches Landvolk . . Landbund . sLvzialisttsch« Arbeiterpartei Deutschland« I Deutsch-Hannoversch« Partei . - . . . . . , ... Höchstgehalt der Beamten 5000 RM, für die Arbeitslosen und bi» jetzt abgewiesenen Kriegsbeschädigten ! Volksrechtpartei. . . . Leutsch« Einheitspartei für wahre Volkswirtschaft, Unterstützungsempfängerpartei Deutschland» Deutsche sozialistische Kampfbewegung ...... vlattonale Minderheiten in Deutschland . . . . . . irrational« Mitte, Eroßdeutsche Freiheitsbewegung gegen Faschis- und Unsoziali«mu« ^chlcksalsgemeinschaft deutscher Erwerbsloser (Erwerbslosenfront) . . Kampfgemeinschaft der Arbeiter und Bauem . . ' . . . xrelwirtschaftlich« Partei Deutschland« (Partei für krisenfreie volk«wtrtschaft) . Terechtigkeit«ü«wegung für Partrienverbot, gegen Lohn-, Erhalt«- und Rentenkürzungen beschaffung Leutsch« volk«grmeinschaft Deetzes Landvolk rüond >ünd Sozi, ltsttsch« Arbeiterpartei Deutschland« 72 569 heHLch Wtd üts jetzt abgew- Krteg«beschädtgt«n 133 230 im verflossenen Retchetag 143 107 88 76 76 68 37 41 7 29 4 20 22 19 —- 23 4 14 2 6 1 18 2 3 i — — 8 — — —— — — - — — — — — — — — — — — —- — — — Mer Tageblatt Anzeiger für -as Erzgebirge Enthalt««- -k amtUchm orktumtarachaagea -es Rats« -TR Sta-t Mi- -es Matsgericht» skue. Poflw^r-Iwm»: MM «ePp, rw.i«R