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Auer Tageblatt : 24.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-193207240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19320724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19320724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-07
- Tag 1932-07-24
-
Monat
1932-07
-
Jahr
1932
- Titel
- Auer Tageblatt : 24.07.1932
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7 8. Betlaue -u Nr. 17Ä des «u»r La^evlattr» und Anzeiger» für du* Hr-^edttpe. Lonntag, den L4. Auy 19S2 A.-j «vangelischen tniss« f- v«r- tag,, nnchtix, was »wis< I I ich hin- ung zu. au» wird au» ma» Nock itetl« iv» »rett, «r.tt, ui». Pf» M «» st«r tt«n: ihr Opfer k'- dem G<- scheu «in- Lung der lung, daß ehr teuer, er einzig« tcht au«, r Ginrich. »brhörden sei» Min- Zuschüsse L zwar swehen leichrS. rin Ar- l arbei- dienst» rnschen» irschlag Deutlich ltgeber. i erhal- diesem t allein », weil icht zur rr wird eru So Zu den wertvollsten Erinnerungen meiner Amt»führung in Rußland gehört meine Mitarbeit an der Leitung der riesengroßen Diaspora, die ihre organisatorische Zusammenfassung im Mos kauer Konststorialbezirk hatte und sich über die Mich« -Liste de» europäischen und über da» Ganze de, astatischen Rußland» er« streckt«. In diesem unübersehbaren Raum von Twer und Tharkow im Westen über die Wolga, Kaukasten, Turkestan und Sibirien läng» der chinesischen Grenze bi» an di« Küsten de» Stillen Ozean» wohnten nur ein« halbe Million Evangelischer. In überwiegender Anzahl waren «» Deutsche. Neben ihnen gab e» Letten, Esten, Finnen, Schweden, Holländer, Dänen, Polen und Armenier. Aber auch di« Deutschen waren nicht einheitlich: Di« zugewanderten Reichsdeutschen, gesondert nach der Eigenart ihrer Stämme, und di« deutschen Balten, neben ihnen die Kolonisten, die treu ihr deutsches Wesen pflegten und noch durch Generationen die Heimat, lich« Mundart bewahrten, und die Deutschen, di«, seit Generationen in Rußland ansässig, deutsche Eigenart verleugnet«» und russische» Wesen und russische Sprache angenommen hatten. Ebenso vielge staltig war auch die soziale Zusammensetzung: Akademiker, Staats- leamte aller Grade, Kaufleute aller Stufen, Handwerker und Bauern. Unter ihnen wertvolle Kulturträger neben heimatlosen Abenteurern, um politischer Umtrieben willen Verbannte, oft sehr , hochwertige Persönlichkeiten, neben gemeinen Verbrechern, alte igiO wurden die letzten Schulden begatt. Und da» alle, au» lau eingewurzelte Kolonien und neue Siedlungen, die von der russi schen Regierung oft absichtlich so angelegt wurden, daß ihre kirch- jich« Betreuung ungeheuer erschwert war. Für diese» bunt« Ge misch sollte da« Moskauer evangelisch-lutherische Konsistorium die geeignete kirchlich« Organisqtion schaffen. Fragen tiefinnerlicher Art mußten gelöst und Organisationen von ungeheurer Weite muhten geschaffen werden, di«, weil sie so schwierig waren, viel In teressantes boten. Dieses alle» mußte von den vier Mitgliedern des Konsistoriums geleistet werden, von denen nur der General superintendent hauptamtlich angestellt war, während die anderen ehrenamtlich arbeiteten in der Zeit, die sie von ihrer sonstigen Be. rufsarbeit erübrigen konnten. Daß ich hier habe Mitarbeiten dür fen ist mir ein« dankbar« Erinnerung und große Freude. Die rechtliche Lage der evangelisch-lutherischen Kirche in Rußland war denkbar ungünstig. Die russische Regierung sprach viel von Glaubensduldung, nie aber von Gewissensfreiheit. Kein Mitglied der orthodoxen Staatskirche, d. h. der mit allen Vorrech ten ausgestatteten und mit Staatsmitteln unterhaltenen Kirche, durst« diese verlassen, und Konfessionswechsel unter Andersgläubi gen war nur mit staatsbehördlicher Genehmigung gestattet. Brautpaar«, von denen ein Teil zur orthodoxen Kirche gehört«, mußten in dieser Kirche getraut und die Kinder au» solchen Misch ehen mutzten in der orthodoxen Kirch« getauft werden. Di« Nach kommenschaft ging auf diese Weis« der evangelnischen Kirch« ver loren. Doch waren Mischehen unvermeidlich. Hier war mit ver boten nicht» zu machen. Di« Regierung hätte auch solche» ni« geduldet. Nur durch treue taktvolle Seelsorge ließ sich hier etwa» erreichen und auch das nur in seltenen Fällen. Zu beachten ist, daß in solchen Ehen nicht nur zwei verschiedene Dlaubensbekennt. nisse zusammenkamen, sondern in den allermeisten Fällen zwei verschiedene Rassen miteinander verschmolzen wurden. Da» zwang, auch zu der Rassenfrage «ine klare Einstellung zu gewinnen in einer Zeit, da die völkisch« Frage in Deutschland noch schlief und man noch nicht» von nordischer oder ostischer Rasse zu sagen wußte. Der russischen Regierung «ar e» bequem, «inen Völkerbrei ohne alle völkisch« Eigenart entstehen zu sehen. Denn wenn auch di« erste Generation der in solchen Mischehen geborenen Kinder nicht sehr hoch zu werten war, so hofft« st« doch, der dritten oder vierten Generation den Stempel des russischen Geiste» um so leichter auf prägen zu können. Dieser Absicht kam die leidige Eigenschaft vieler Deutschen entgegen, das eigen« Volkstum zu unter- und da» fremde zu überschätzen. Die hier drohende Gefahr erkannt zu haben, ge hört mit zu den ernstesten Erfahrungen meiner Tätigkeit in Mos kau. Es gab viele, die dem Abfinken der Deutschen in das Russen- tum resigniert zusahen. Und doch war die Arbeit gegen diese» Mbflnken nicht aussichtslos. 18S5 waren z. B. in der Knabenschule der deutschen lutherischen Petri-Pauli-Kirche von den Schülern nur 27 Prozent deutsch, beim Beginn des Weltkrieges aber, kurz bevor die deutsche Unterrichtssprache verboten wurde, waren es über SV Prozent. Evangelium und Deutschtum gingen im alten Rußland Hand In Hand. Vergißt der Deutsche seine Muttersprache, dann geht er auch der deutsch-evangelischen Kirche verloren und verfällt un rettbar dem Rusientum. Dem Deutschen steht der Russe gegenüber, der, ausgestattet mit einer großen Portion slawischer Leichtlebig keit, die ernste Vorsorge für die Zukunft um ein Linsengericht für den Genuß des Augenblick» preiszugeben stet» bereit ist. Hier ging dem in geordneter Gesetzlichkeit und Tradition wohlerzogen«» Deutschen ein« neue Welt auf, deren Lockungen «r nur zu leicht erlag. De« «ntgegenzuwirr»« bedurfte es gefestigt« Persönlich- ketten, namentlich unter den Pastoren. Schon di« weiten Reisen und di« primitiven LebensverhLltniffe erforderte« «ine eisern« G«. sundheit. Um der vielsprachigen Gemeinde diene» zu können, mußte jeder Pastor mindesten» drei Sprach«» beherrsch«« und imstande sein, auch in einigen anderen Sprachen Lesegottesdienste zu halten und Amtshandlungen vorzunehm«». Um den Gefahren der Ein samkeit zu trotzen, mutzte er «in starker Charakter sein. Denn r» gab Pfarrort« in'Sibirien, z. B. in den Verbrecherdörfern, wo «r Tagereisen weit keinen Menschen traf, mit dem er in geistigen Austausch treten konnte. Trotz der Unmöglichkeit, Bücher und Zeitschriften zu halten, war er geistig immerfort der Gebende. Ein lebendig«» seelsorgerisch«, Vri«fwrchftl wurde vom Kon- fistoriuin gepflegt, reichlicher Urlaub zur geistigen Auffrischung be willigt, Synoden mit gründlicher Ansprache über wissenschaftlich« und praktische Fragen mutzten veranstaltet werden. Auffallend war der Einfluß der Umwelt auf di« Glaubensgenossen. Ost schlich sich ganz unbewußt fremde» Gedankengut in di» Anschauungen der Gemeinde «in. Die in Intellektualismus, Traditionalismu» und Nitualismu» erstarrte orthodoxe Kirche brachte einzelne Ge meindeglieder zur uÜberschätzung der gottesdienstlichen Form«n und der Fastendisziplin, sowie zu einer katholtsterendrn Sakra mentsauffassung. Di« Berührung mit dem Mohamedaniimu« be einflußt« die Stellung zur Fra«, zur Ehe und erregte grobstnnltche Ewigkrttserwartungen. Nirwanavorsiellungen stammt«« au» dem Buddhismus. Au» dem Sektengeist kamen schwärmerische Gedan ken. Und schon begann d«r Nihilismus, dieser Wegbereiter de» kommenden Bolschewismus, den Boden auch in deck Kemetnden zu «nterwühlen. Oft waren die Verhältnis wickelt, daß st« an Ort und Stell« studiert «erden i . , zahlreich« Reisen zur Folg« hatte. Man muh stch vorstellen, was da» bedeutete, wenn einzeln« Familien oder entlegen« Ortsck " »l» ein-tao ihr« Art in steism Kampf -egen Lndersgesinn evangelische Glauben«treu« und Bekenntnisfreudigkett b«wa Vort reiften Gharaktor«, di« später bei d«n Lolschowistischmi .W Arbeit an der evangelischen Diaspora in Rußland von Pfarrer Richard Walter, Konfistortalrat «. D., Dresden Di« wirtschaftlich« Lage war eigenartig. Kirchensteuern kannte man in Ruhland dicht. Die Kirchen wurden durch freiwillige Spend«» erhalten. Der Betrieb war auch billiger. Di« Pastoren erhielten bet freier Wohnung und Beheizung nur minimal« Ge- hälter. Ei« waren in der Hauptsache auf Vergütungen angewiesen, die ihnen für die Amtshandlungen freiwillig gespendet wurden. Wer davon sein Lüben nicht hestreiten konnte, war aus Nebenein nahmen durch Religionsunterricht angewiesen. Nicht selten aber gab es Hungerpfarren, in deren Pfleg« die Unterstützungskasse der luther. Gemeinden Rußlands — die gleichaltrige Schwester der Gustav Adolf-Stiftung — «in weite» Betätigungsfeld fand. Aber> auch die Gustav Adolf-Stiftung hat nie ihre Hilfe versagt, wo sie ! darum angegangen wurde. Herzlicher Dank sei ihr dafür gesagt. < Man lege sich die Frage vor: Wenn heute in Deutschland die Kirchensteuer abgeschafft werden würde und die Kirch« nur auf^ freiwillige Spenden angewiesen wäre, wieviel würde das wohl er geben? Ein Beispiel au» Moskau. Unsre Petri-Pauli-Kirche war baufällig geworden. Wir mußten eine neue Kirche bauen trotz der Ungunst der Zeiten. Rußland führte damals den unglücklichen Krieg gegeri Japan. Die Geldspmmlung wurde ausgeschrieben, der Bau begonnen. Am 18. Dezember 1408 wurde di« Kirche «inge- weiht. Ihr Bau kostete S05000 Rubel (610000 Mark)^ Im Jahre ter freiwilligen Spenden. Später hat stch die Gemeinde selbst übertroffen. Das Gebäude der kirchlichen Knabenschule, di« ein, klassisches Gymnasium, eine OLerrealschule und die dazu gehörigen Vorbereitungsklassen unter einem Dach vereinigte, war 1413 zu klein geworden. Gin neues Schulgebäude für 1200 Schüler war unbedingt nötig. Die Zaghaften wollten nicht recht heran. „Die Kassen find leer." Die Zuversichtlichen aber sagten: „Daß die Kassen leer sind, wissen wir auch. Aber wir haben doch eine lebendige Gemeinde! Wollen wir doch sehen, wie sie sich zu diesem Plan stellt I" Eine Gemeindeversammlung wurde einberufen und die Anwesenden aufgefordert, zunächst unverbindlich einen Betrag zu zeichnen. Als der fünft« Herr seinen Beitrag gezeichnet hatte, waren bereits 178 400 Rubel (1 Rubel gleich 2,16 Mark) da. In Rotbäckige Aepfel auf Bestellung. An stch hat die Farbe eines Apfels mit der Güte nichts zu tun, aber doch zieht mancher wegen deS Aussehens einen roten Apfel einem solchen von grüner Farbe vor. WaS lag also näher, als daß man versuchte, den weniger ansehnlichen grünen Früchten die beliebtere rote Farbe auf künstlichem Wege zu verleihen. In Amerika hat man denn auch ein Ver fahren erfunden, das auf einfache Weise das gewünschte Ergeb nis herbeiführt. Da sehr viel dafür sprach, daß die Färbung aller Früchte mit dem Lichte zusammenhängt, setzte man die Aepfel Strahlen verschiedener Färbung, mit anderen Worten: verschiedener Wellenlänge aus. ES ergab sich dann, daß ultra violette Strahlen, die von einer Quecksilberlampe aus einer Entfernung von 40 Zentimetern auf frischaepflückte Aepfel geworfen wurden, die Früchte innerhalb 40 Stunden rot färbten. Die Wirkung blieb aus, wenn da» Obst schon ge irrt batte, wahrscheinlich, well die betreffenden Zellen in- »wischen abgestorben find. Auf Aepfel nämlich, deren Schale derart behandelt war, daß die Zellen abstarben, wirkten die ultravioletten Strahlen nicht. Diese schone rote Farbe der amerikanischen Aepfel, die man leider immer noch bei uns an geboten findet ist michiu lediglich auf künstliche Weife hervor- Am schönen Sommertagen schwärmt das fleißige Volk der Bienen eifrig durch Gärten und Felder, um aus Blüten und von Blättern den begehrten Nektar in die Scheuern zu tragen. Wenigen Menschen, die Gelegenheit haben, die In sekten bei ihrer Arbeit zu beobachten, kommt es Wohl zum Bewußtsein, daß er m ihnen äußerst interessante Tiere vor sich hat. Die Honigbiene unterscheidet sich als einzige von anderen Insekten verwandter Art in sehr auffallender Weise. Setzt man z. B. eine gefangene Wespe oder Hummel unter eine Glaskuppel mit etwas Honig, so wird sie Wohl zunächst un ruhig umherfliegen, schließlich aber sich doch über die süße Leckerei hermacken. Eine Fliege macht sich auS ihrer un freiwilligen Haft überhaupt nichts. Eine Biene in gleicher Lage wird dagegen unaufhörlich bestrebt sein, wieder ins Freie zu gelangen, um in ihren Stock zurückkehren zu können. Sie beachtet den Honig nickt im geringsten und stirbt verhältnis mäßig bald an Erschöpfung. Der Beobachter gewinnt geradezu den Eindruck, al» ob eine geheimnisvolle Stimme ihres Volke» st« riefe. Diese geheimnisvoll« Gemeinschaft der Bienen eine» Stocke», ja eines ganzen Bienenstandes macht sich bei zahl- reichen Gelegenheiten bemerkbar. Stößt solch Insekt im Freien auf etwas Neues oder Unerwartetes, so fliegt eS in den meisten Fällen alsbald zum Stock zurück, als ob eS dort mit Honigsuche aus, so wird die Arbeit nach festbestimmten Grund sätzen geregelt, derart, daß die Honigausbeute in der kleinsten Zett emen möglichst großen Ertrag liefert. Man sollte an nehmen, daß die Tierchen in ihrer Gier nach dem süßen Stoff sich nach Verlassen deS Stocks schleunigst auf die nächstgelegenen Blüten stürzen. Dem ist jedoch keineswegs so. Auch ein un geübter Beobachter wird seststellen können, daß die Bienen sich bei der Honigsuche nicht im geringsten gegenseitig stören oder behindern. Man fragt stch natürlich, auf welche Weise die klugen Insekten die Frage der zweckmäßigsten Arbeitsteilung mit solchem Erfolge gelöst haben, von besondere« Interesse find dabei die Besuche de» al» anSgqeichneteu Bieneukenner» be kannten Forscher» Bonnier, die, wenn sie auch die Frage nicht zu lösen vermögen, doch sehr wichtige» Material für eine solche Lösung beschafft haben. Den ersten Versuch legte Bonnier in den Sommer, in «ine Zeit, al» die Honigausbeute noch gering War. Der Forscher schnitt zehn blühende Zweige einer bestimmten Jasminart ab und stellte jeden für- sich in einem Gefäß mit Wässer nahe einem Bienenstand« ans. Sonstige blühend, Ein Telegramm von 36 000 Worten. Telegramme von einigen tausend Worten sind im zwischenstaatlichen Verkehr nichts Ungewöhnliches, eine draht lose Botschaft, die aus nicht weniger als 86000 Worten besteht, dürste dagegen nicht alle Tage Vorkommen. Diese» Riesentelegramm wurde kürzlich von Amsterdam nach der Kurzwellenstation Weltevreden auf Java befördert. Die Uebermittelung erfolgte auf die Weise, daß, nachdem da» Telegramm in Amsterdam in einzelne Teile zerlegt worden war, diese gleichzeitig von der niederländischen Hauptstadt nach der Kurzwellenanlage Kortwijk auf dem gewöhnlichen Wege durchtelegraphiert wurden. Von dort übermittelten dann ebenfalls gleichzeitig zwei bi» vier Sender den Inhalt nach Java. Die gleichzeitige Sendung ohne gegenseitige Störung lieh stch dadurch ermöglichen, daß man mit Ultrakurz wellen arbeitete, die verhältnismäßig nahe beieinander liegen können, ohne stch gegenseitig z« beeinflussen. Im vorliegenden Falle bemltzte man IS- vi» 88-Meter-Wellen. Innerhalb von nur fünf Stunden war die vollständige Meldung nach Weltevreden durchgeaeben und dort ausgenommen worden, wa» einer mittleren Geschwindigkeit von mehr al» 100 Worten in der Minute entspricht. E» wär« interessant zu wissen, wer et« derart Arbeitsteilung im Bienenstaat Interessante Versuche über den Gemeinschaftssinn der Bienen. — Kein größerer Krafteinsatz als nötig Von HanS Ernst Gehrke Pflanzen befanden sich nicht m der Nähe. Die'Jasminblüten schieden, da man das Wasser regelmäßig erneuerte und die Enden der Zweige abschnitt, mehrere Tage hindurch den be gehrten Nektar ab. Am zweiten Tage entdeckte eine Biene die Blüten, kroch in eine hinein, besuchte noch zwei weitere und flog dann fort. Zuvor aber war sie gefangen und gezeichnet; man wollte sie gegebenenfalls wiedererkennen. Nach 20 Minuten befanden ich schon fünf Bienen bei dem Jasmin, die gleichfalls ver- chieden gezeichnet wurden. Weitere Bienen stellten sich nicht ein. Eine genaue Ueberwachung der fünf ergab, daß vier von ihnen Nektar sogen, die letzte hingegen Blütenstaub holte. Auch am nächsten Tage kamen diese fünf Tiere, aber auch nur diese, regelmäßig zu dem JaSmiu. Die Arbeitsteilung blieb die gleiche. Auffallend war da» Benehmen anderer Bienen, welche die Blüten bemerkten. Sie flogen kurze Zeit um die Zweige herum, entfernten sich wieder, kehrten vielleicht noch flüchtig kurz zurück und verschwanden dann endgültig, als wüßten sie, daß bereits genügend Arbeiter mit der Einholung de» Nektar» beschäftigt seien und sie ihre Kräfte anderen Aufgaben zu wenden könnten. Nun wurden am Abend 20 frische blühende Jasmin zweige aufgestellt. Bereits am anderen Morgen um zehn Uhr war die Arbeit der fleißigen Insekten neu geregelt. Denn jetzt erschienen elf Bienen, und zwar immer dieselben. Neun holten Nektar, zwei Staubmehl. Mit der Verdoppelung der Blütenzahl hatte man auch annähernd die doppelte Zahl Arbeiter eingesetzt! Daß Bienen gemeinsam überlegen und nach gemein samem Plane handeln, beweist auch folgender Versuch Bon» Niers. Er klebte kleine Stückchen Draht m einem Bienenkorb fest. Die Tiere wurden bei dem Ausbau ihrer Behausung durch die Fremdkörper behindert, mithin mußten diese be seitigt werden. Um die Drahtstückchen aus dem Wachs herauS- zuziehen, fehlte den Tierchen die Kraft. Also nagten sie da» Wachs ab, bis die Drähte sich lösten und auf den Boden de» KorbeS fielen. Aber auch dort störten diese Fremdkörper noch. Man schleppte sie daher vor das Flugloch, dann stellten sich fünf br» sechs Bienen längst de» Drahtes in gleichen Abstände« auf, packte« ihn und — ohne da» der Beobachter festzustelle« vermochte, wer den Befehl gab — erhoben sich alle gleich, zeitig in die Luft, um da- störende Stück Metall draußea fallen zu lassen! Dre geschilderten Beobachtungen eine» ernsten Forscher» liefern den unwiderleglichen Beweis, daß die Bienen nach gemeinsamem Plane zu handeln wissen. Kann man ihr Ver balten noch mit bloßem Instinkt erklären? Oder gehören sie in der Tat zu den überlegenden, also denkenden Geschöpfen? Beinahe sollte man eS annehmen. 20 Minuten waren As 000 Rubel ge-ttchntt. Der Lau wurde gleich begonnen. ISIS wurde di« Schule dem Gebrauch übergeben. ISIS wurde fie bezahlt. St« kost«te üb«r 700 000 RuL«l. isig wurde sie der Kirche von den Bolschewisten genommen. Wenn die Gemeind« da» leisten tonnt«, dann mußt« fie sehr reich -«wesen sein. Ja gewiß; aber wo» hilft der größte Geldbeutel, wenn die Hand karg und da» eng ist! Da» will ich meiner alten Ge- meinde nachrühmen, daß ihr Herz tbenso «ich war wi« ihr Geldbeutel. Während de» Weltkriege» erwuch» der Gemeinde «ine neu«, mik großer Begeisterung ergriffene Arbeit: Di« Pfleg« der Krieg», gefangenen. Noch bevor D. Elsa Brändström ihr Liedeswerk an den Kriegsgefangenen, dessen Unerschöpflichkeit an Geldmitteln nur noch von der Unerschöpflichkeit ihres Herzens und ihrer Arbeit», kraft übertroffen wird, begann, wurde diese» Liebeswerk von un» in Angriff genommen. Die russische Polizei genehmigte dasselbe Die einheitliche Leitung ging von Moskau aus. Die deutschen Gemeinden in der Diaspora mit ihren Geistlichen waren di« Stützpunkte. E» wurde in aller Stille gearbeitet und jede» öffentliche Hervortreten vermieden, um di« durch bie Kriegspsychose fanatisierte Menge nicht zu reizen. Ohne viel Bitten flössen uns ein paar Millionen an Geld und Sachwerten zu, di« zum großen Test von unseren baltischen Landsleuten aufgebracht worden waren. Als der Krieg eine ungünstig« Wendung für Rußland nahm, beurteilte die Regierung, die anfangs das Liebeswerk ge duldet und anerkannt hatte, die Sache ander». Prozesse und Ge fängnishaft kamen über die Träger dieses Wertes. Für mich per sönlich folgten Gefängnishaft unter der zarischen Regierung, Dif- ferenzen mit meinen Vorgesetzten, Rücktritt aus dem Konsisto- rium und unter bolschewistischer Herrschaft Flucht aus Rußland und darauf nachträgliche Verhängung des Todesurteil». So ging meine Arbeit an der evangelischen Diaspora im Moskauer Konststorialbezirk zu Ende. Mit schmerzendem Herzen ! denke ich an jene reiche Arbeitszeit zurück. Was wird davon ? bleiben? Der bis ins Kleinste raffiniert ausgeklügelten Organi sation des bolschewistischen Gottlosenverbandes stand nur eine Organisation kampfbereit gegenüber — die Kirche. Die sichtbare Kirche zwar ist zerschlagen und ihre kümmerlichen Reste werden wohl über kurz oder lang von der Erde vertilgt sein. Aber die Wirklichkeit des allmächtigen Herrn der Kirche ist nirgends deut licher als da, wo er am heißesten bekämpft wird. Er läßt sich nicht spotten. r« ev- h kein« len An- . Sim i fie al» jrt« da» aß rann tschecho- ad Roz- genauen Sie sind männ- l» auS- chmäßig »erläuft, rd, und rsehene. c Haar- »troffen, »zeichnet e» noch «ander. ' welchem
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