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27. Jahrgang Donnerstag, äen 14. Zull 1932 MacDonalä vor dem Unterhaus !Ml Beratungen über den Arbeitsdienst ächibildern: - Donners- leindsabend , cam t wird di» dem einen -ranken der Lage nicht ,N stt S sonst > erwartet«, neu Freund Ahihiko W» sorglos, -tzt fürchtete i unter chr er manch« -rikaner gs- ichlaae» ae- ms sie ein würde. Er zu wehren, cchtet hatte, lehörte ein r japanische VerU«, IS. Null. Da- ReichSkabinett Hat, wie wir erfahren, heute nachmittag mit der Beratung de» Aufbauprogramm» begonnen, und -war ist Heute zu nächst der ArbetEenst behandelt worden. Da» Ka- binett Hat sich über die grundsätzliche» Richtlinien die se» Problem» ausgesprochen. Di« Beratungen werde» stvrau»s1chtlich bereit» morgen fortgesetzt. Berlin, IS. AM Die Heutigen politische» ve- statung«. Habe» irgKrUmelch« BejchM« Licht gebracht. Srief: -Ich O War bat yt m P9Dl ter unsere» Augenblick »tko End« cd?" Blick schien r mußte so ilhnen der- erwerbslos. : Gern ge- r (Wieder- eit. 18.4S Neue Wege wt. 17.30 18.00 Da» fische Beob- ' die Land- naßnahmen > Beamten- . Anschl.! Nesisande". Anschl. biß ihm schon eine Lot« Verzeihung L Ao?bon, 12. Juli. Premierminister MacDonald »gab Heute nachmittag im Unterhaus. seine mit größter »Spannung erwartete Erklärung Wer da» Ergebnis der Konferenz ab. Hau» und Tribünen waren I dicht beseht. In der Dihlomatenloge war unter den »zahlreichen ausländischen Missionschefs der deutsche Ge- IschttftSträgcr Graf Bernstorff anwesend. Schon als »AiacDonald um 3.15 Uhr das Unterhaus betrat, wur- Iden ihm von seinen Anhängern stürmische Ovationen I dargebracht. Um 3.45 Uhr erhob sich MacDonald und »gab, von lautem Beifall der Regierungsanhänger be igrüßt,, seine Erklärung ab, in der eS u. a. heißt: Er erhebe den Anspruch, daß die Bausanner Konferenz und ihre Ergebnisse zu einer Regelung jener Repara- ItlonSfragen führen können, deren Spuren in allen »wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu finden sind, die die »Welt seit dem Kriege heimgesucht haben, die nationalen »Budget» ,.verfolgt" Haben, die in den Mittelpunkt von »Europa ein Land gestellt Haben, dessen Finanzlage eine »Bedrohung für die ganze Welt ist, und die viel dazu Ibcigetragen haben, jene nationale Wirtschaft aus den I Fugen zu bringen. Solange Reparationen fortdauerten, »könne keine völlige wirtschaftliche Erholung eintreten. »Bevor keine Erholung in Deutschland als einem Weltfaktor stattfindet, kann eS keine Erholung für uns geben. »Mo Wäre die Welt ohne Lausanne gewesen? Er hoffe, »daß die Konferenz den bisherigen Ungewißheiten ein »Ende bereitet Hat. Amerika sei der Ansicht, .fuhr »MacDonald fort-.daß eS in Uebereinstimmung mit dem I Standpunkt Handeln müßte, den e» während der gan- Izen Zeit eingenommen Habe. Obwohl die Vereinigten »Staaten niemals eine Zusage gegeben, noch in irgend- I einer Weise angedeutet Hätten, daß sie zu einem Ent gegenkommen bereit seien, glaube er doch, daß kein« »Nation bereitwilliger die Hand bei der Regelung der »Verwicklungen und Schwierigkeiten Europas bieten »würde, al» Amerika und das amerikanische Volk. Der »Premierminister bestritt, daß Lausanne für Amerika ein »Ultimatum bedeute und .betonte, Paß alles, waS in »Lausanne geschah, dazu diente, die inneren Schwierig. I leiten Europas einzurenken. Der Premierminister wies darauf Hin, daß Arti- Ikel 1 der Vereinbarung», der den Reparationen ein Ende »setzte, eine große Tat sei. Die internationale Wirt- IschaftSkonferenz sollte seiner Ansicht nach nicht in Genf »abgchalten werden. Deutschland müsse zurückgebracht werden in die gewöhnlichen internationalen Beziehun gen. Er freue sich, mttzuteilen, daß Lausanne Eng land näher an Frankreich gebracht habe, Frankreich Mer an Deutschland und Frankreich! und.Deutschland näher an England. Die britische Regierung wird sicher I fortfahren, mitzuwirken, um ihre guten Dienste für den Frieden zu verwenden. Da» Werk, das in Lau sanne nur begonnen Hat, Habe neue Wege eröffnet, vielleicht sehr breite Wege, und er erbitte für da» Werk seiner Kollegen und seiner selbst um Pie Herz liche Zustimmung de» Hauses. London, 12. Juli. Nach dem jetzt vorliegenden ausführlichen Bericht über die heutige UnterhauSdeLatte erklärte der Premierminister bei seiner Auseinandersetzung mit Thurchil über das „gentleman agrement" im einzelnen noch: Um zu verhindern, daß im Falle der Ntchtraiifizie- rung de» Lausanner Vertrage» da» Werk gefährdet würde, setzten wir darüber ein« ander« Vereinbarung: Statt ^Deutschland wieder i wrückfalleir zu lassen, komplex wieder ausnehmen Nur darüber besteht Klarheit, daß die Einsetzung «ine» ReichSkommissarS für Preußen nicht in Frage kommt. Der preußische Landtag Hat sich bi» nach, der ReichStagS- waHl vertagt, üyne daß vorher der «rnsthafte «ersuch gemacht worden wäre, eine parlamentarisch« Regierung zustande zu bringen. Da» Mein spricht nach Auffas sung unterrichteter Kreise schon gegen die Einsetzung «ine» ReichSkommissarS und macht sie im Augenblick sog« vollkommen unmöglich- weisen San gen Gatten ihm, sagt« seine Frau oarnte nur: inen Mann »rück, weNu limm einen h die ganze emals ent ¬ gegen. Wa» Mädchen« !iebe alle»? !atsuko jetzt «lten, was rner Angell und freudig ei mir nicht Verbindern, amiltenbuch >. Ich kauu t mehr « liche Briefe ie Welt, ist In der Sitzung de» «eich»kabinett» ist man über eine grundsätzliche Aussprache nicht HtnauSgekommen. Da» ergibt sich von selbst au» der Bedeutung und der Kompliziertheit de» Arbeitsdienste». De« Beratungen liegt «1« «eferenteneutwuöef de» Neich-arbettSmintp» auf den suspendierten Noung-Plan -, würden wir den avsamlen Fragen. Komplex nnvorr airsnshmen und sehen, ob sich nicht eine andere Methode finden läßt. WaS auch immer geschehen möge, keine Bezahlung kann jetzt von Deutschland erwartet oder verlangt werden. Angenommen, es müsse ein Inte regnum bestehen zwischen dem Zustand „Reparation und dem Zustand „keine Reparationen", so muß dieses In terregnum eher von der Art „keine Reparationen" als von der Art „Reparationen" sein. MacDonald hob hervor, daß die Vorbereitungen für die zweite Phase der'Konferenz ohne Verzug getroffen würden, und wer solle den Völkerbund als geeignetes Organ der Konfersz einberufen? MacDonald fuhr dann fort: „Deutschland ist eine Nation, die Selbst- achtung besitzt, «ine Nation, deren Stimme im Rat änge- nommen wird, wenn sie klug ist wie die jeder anderen Na tionen, deren Stimme klug ist, und die abgelehnt wird, wenn sie unklug ist, wie die Stimme irgend einer anderen Nation abgelehnt wird." Der Führer der Opposition, LanSburh, drückte volle Unterstützung der Opposition für die glänzende Arbeit der Negierung im Interesse der Nation und der gesamten Welt aus. Lloyd George 'gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Politik völliger Streichung in Lausanne hätte erzielt werden können, wenn die britische Regierung darauf bestanden hätte. Italien, Belgien und Deutschland hätten diese Politik un terstützt und Frankreich hätte es sich nicht leisten können, völlig isoliert dazustehen. Neville Chamberlain legte die Schuldenla^e wie folgt dar: Wenn allgemeine Streichung erzielt werden kann, so streichen wir. Wenn andererseits allgemeine Streichung nicht möglich ist, so müssen wir warten, was Amerika uns vorschlägt, bevor wir beschließen, was wir unseren Alliierten Vor schlägen können. (Lauter Beifall bei den Regierungs anhängern.) Alle Konferenzmächte waren der Ansicht, daß, nachdem sie sich dem amerikanischen Rat entsprechend unter einander geeinigt haben, Amerika es niemals ablehnen werde, eine Rolle bei einer Weltregelung Zu spielen, die ihm zum Nutzen geraten wird. Dis Lausanner Konferenz sei an die Wurzel des UebelS sehr nahe herangekommen und habe, allerdings vorbehaltlich der Mitarbeit der Ver- einigten Staaten in einem späteren Stadium, einen großen Schritt vorwärts zur Wiederherstellung jenes Vertrauens getan, das das eine ist, was die Welt braucht. Chamber lain, offenbar über die Rede Lloyd Georges sehr verärgert, wandte sich gegen die Behauptung Lloyd Georges, daß eine allgemeine Streichung durchführbar gewesen sei, wenn die britische Regierung daran festgehalten hätte und fragte: Sollten wir bei dem, waS wir in Lausanne taten, nicht an Amerika denken? Meinte Lloyd George, daß wir Amerika nicht mit reinen Händen gegenübertreten? Hört« er nicht, daß wir in Lairs an ne erklärten, wir würden keinen Pfennig von den Reparationen zurückechalten, den wir von Deutsch land erhielten? BerWentlichmig des Lausanner Venllemen-Abkommenr? London, 18. Juli. Zustr Schluß der gestrigen Unterhausdebatte über den Lausanner «ertrag teilte Staatssekretär de» Aeußern Sir John Simon mit, pqtz er am Dienstagabend an die anderen beteiligten Re gierungen die telegraphische Anfrage gerichtet habe, ob sie gegen die Veröffentlichung de» Wortlaute» de» Lausanner Zusatzabkommen» zwischen Großbritannien und seinen ehemaligen Alliierten etwa« einzuwendejn hätten. Er führte zur Begründung diese» Schritte» an, daß durch eine solch« Veröffentlichung jeder mögliche Argwohn zerstreut werden soll«. ck für Ende ein Rund hall. 16.00 »en werden gen Volks- angSvetstei- st. 1.1S.OS konzert auf seit. S0.10 Hl S1.00 mr. LS.SL Kruste. England nnd Lausanne vsteldkn m>d dar Aenletta» :inen aufschlußreichen Artikel bringt unter obiger chrift „Der Deutsche Metallarbeiter", die wo- rist des Christlichen Metallarbeiterverbande». In dem Artikel Heißt e» u. a.r „Ostpreußen ist da» Dorado der alten junkerlichen Kaste. Sie lebt auch heut« noch gut, dank dem Hhpo- thekengesetz de» Alten Fritz. Der Großgrundbqfitz durfte seinen Besitz bi» zu 100 Prozent und mehr mit Hhpothekenschulden belasten. Di« Zinsen konnte er ge wissermaßen al» Geschäftsunkosten buchen und al» Lei» de» Getreidepreise» von der Allgemeinheit zahlen las sen. Da» war Generationen Hindurch der Fall. All mählich aber nahte die Weltkrise, Pt« auch por den Schlössern Ostelbien» keinen Halt machte. Da zeigten sich die Folgen der überstarken Hhpothekisierung. E» gibt Güter im Werte von 250000 RM, die mit 1,v Mill. RM belastet sind. Bon den rund 18 000 «roß agrarischen ostelbischen Gütern stehen S000 im Bank rott. Um dem Ruf „Rettet die Landwirtschaft!" mehr Geltung zu verschaffen, ging der alt« Oldenburg- Januschau mit dem Klingelbeutel b«i der Großindustrie Herum, um ,,au» nationalen Gründen" dem Reichsprä sidenten da» Gut Neudeck zu schenken. Wa» Hätte den Reichspräsidenten mehr von der Not de» Großagrarier- turn« überzeugen können, al» di« Unrentabilität de» eigenen Gute»! Und der Januschauer war der Nachbar. Um der Großlandwirtschaft zu helfen, wurden also die Zölle auf Getreide und Futtermittel erhöht, wor unter die Viehhaltung und Veredelung-Wirtschaft, htze Hühnerfarmer usw. bald außerordentlich zu leiden hat ten. Aber damit nicht genug. Die Osthilfe setzt« mit Wirkung vom 1. Juli 1931 ihre Mtlliardenflut in Bewegung, um der brüchigen und überlebten Mammut- Landwirtschaft wieder auf die Strümpfe zu helfen. Der kleine und mittlere Bauer existierte dabei nicht. Bei der Verwendung der Osthilf« wurde „großzügig" ver fahren. Die Berteilung-beamten bezogen 2,ö MN. RM Gehalt. Manche Grundbesitzer haben bald na- der Eintragung der Umschuldung»hhpoH«k mit der Ver nachlässigung de» Betriebe» begonnen, -iS e» glücklich zur Zwangsversteigerung kam, bei der «in Familien- glied da» Gut erwarb, während die -weit« Hhpoth«k ausfiel. Oder man ließ in da» Grundbuch 80 000 RM Mttgiftversprechen für die Tochter etntragen, 50 000 RM Erbteilversprechen für den Sühn, urü> die Verschuldung war Hergestellt, womit man dann zum Empfang der Osthilfe avancierte. Aber selbst da» genügte noch nicht. 500 Großgüter Ostelbien» waren trotz aller Staattsub- venttonen nicht zu halten. E» war allmählich dem deutschen Volke aufge gangen, daß besonders Ostpreußen gegen die Flut der Polen stur gehalten werden konnte durch «in« Vermeh rung der Bevölkerung Ostpreußen» um Hunderttausend«. Im Interesse der Erhaltung de» Deutschtum» im Osten und zur Entlastung de» deutschen Arbeit-markt» über haupt sollten nach Stegerwald» und de» ganzen Kabi nett» Ansicht Siedler in großem Umfange angesetzt werden. Da» preußische Institut für landwirtschaftlich« Marktforschung hatte schon vor Jahren erklärt, daß in Ostdeutschland 800 000 Kleinbauern fehlen, .um den Boden dort wirklich wirtschaftlich au-zunutzen und di« Landwirtschaft zur Blüte zu bringen. Aber Stegerwald Hatte die Rechnung ohne Ostelbien» Großgrundbesitz ge macht. Man blie» dem Reichspräsidenten etwa» «in von „Bolschewisterung de» Boden»", von „Sozialisie rung de» Privateigentum»", von Neud«ck kam daher die Forderung nach Abänderung der Verordnung zur Förderung der landwirtschaftlichen Siedlung. Lies« Forderung aber enthielt rundherum die Wünsch« de» Großagrariertum». An der Nichterfüllung zerbrach da» Kabinett. Für da- neue Kabinett aber rücken sie nun an au» dem Osten. So versandet« im Jahr« 1982 eine große nationale Lat am Egoismus de» ostelbischen Junkertum», deren Väter in einer ähnlichen Krtsenpertode 1808 erklärten, -aß fl lieber noch ein Paar Niederlagen von Jena jähen, äks einmal eine Bauernbefreiung." Iuer Tageblatt Anzeiger für -as Erzgebirge - : r^.u.0 ^athaltea- -I, amtlich,« Vokaaatmachllngrn ües Notes örr Staüt uaö öes ^tmtsgnkchts ftar. »«„«»»I»! ft« ««ft, »,>««« Ar. ISS