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2. Beilage zu Nr. iöv de* Auer Tag,matte« und Anzettlers für du* Erzgedirg«. Gonntag, den 10. Pult 1V3S r «i Tv. h rech t MTV. mania. 1 m lläßlich mppen- sn 3V> irama" bart in Nach- lpfe in : Ver- !«rband !«riband Nieder- ierband terband Wilkan verband ;S Ver- olz die (Mar Göcke- i muk- lur auf -wette orgigen M mit «art. g: Ha- enfeier. Wetter- 12.05 > Land- cobe zu t. deut- m M- eigenen e Saar usowitz. td Pia. rrtnwch. Detter-, izmustk. 08.00 » 1932. Zkund- 11.15 Lrinita» NMtär- »ringen. » Fern- teS des hoch ist Walzer, rrderfest. t. 19.30 ; in die 21.50 24.00: ler vom rtschafi. Wieder. Kind« :uch zu- Kämpfe, irzieher. ,erk im 19.00 19.20 uS Ber- n einer Sodvtal. !.3O LiZ S Welt- 13.1S 14.15 16.00 «) Pro- Reichs- . 19.30 1. 20.S0 hrichten. -te Hen- m nach, ngern innig. ÄUM Gustav - Avolf - Lahr IMche KoageMe Kirche» in aller «rlt Mr Wae AW ei» EIMMM Von Professor Dr. Joh. Paul in GreifSwald^Nga War Gustav Adolf wirklich ein Glauben-Held^ wie man vielfach meint, der sein Leben nur um! seiner GlaubenSbrüder willen in die Schanze schlug? Oder haben nicht doch die anderen recht, die in ihm den fremden Eroberer schen, der nur die Herrschaft über das baltische Meer für Schweden erringen und in Deutschland «neue Provinzen für seine Krone erobern wollte? WaS seine Bedeutung für den Protestantismus anbelangt, so haben wir zu scheiden zwischen dem, wa» er tatsächlich, bewirkt, und dem, was er beabsichtigt hat- Last er den am Boden liegenden Protestantismus au- höchster Gefahr gerettet hat, ist «ine geschichtliche Tat- fache, die nicht wegzuleugnen ist; denn wäre Gustav Adol" dem Kaiser nicht in den erhobenen Arm, ge fallen, dann hätte Ferdinand das RestitutionSedikt durchgeführt, und über lang oder kurz wäre der Pro testantismus zum mindesten in Deutschland nicht mehr als ein geschichtliches Zwischenspiel gewesen, das wir Kirchenburg in Meschendorf, Siebenbürgen heute ähnlich betrachten würden, wie etwa die Hussi tenbewegung in Böhmen. Aus der Tatsache, daß Gustav Adolf der Retter de» Protestantismus geworden ist, folgt nun freilich noch nicht ohne weiteres, daß er auch ausgezogen ist, um ihn zu retten. Last er nur religiöse Beweggründe gehabt hat, wird heute kaum noch behauptet werden. Die Schweden würden ihn fürwahr zu Unrecht als ihren größten König feiern, wenn er sie in. einen blutigen Krieg gestürzt hätte, nur für die religiösen Belange eines anderen Volkes. Aber ebensowenig wird man leugnen dürfen, daß religiöse Gesichtspunkte bei Gustav Adolf stark mitgejprochen haben. Gustav Adolf war ein Kind seiner Zeit, und wer sein Politisches Han deln verstehen will, der muß sich über alle Erwägun gen klar werden, die damals ein Staatsmann -anzu stellen pflegte. ES hieße die Zeit der Gegenreformation völlig verkennen, wollte man die religiösen Gesichts punkte au» dem politischen Leben einfach ausfchalten. Das wäre etwas ähnliches, aW wenn wir heute das Vorhandensein nationaler oder wirtschaftlicher Gesichts punkte als Triebfeder politischen Handeln» wegleugnen wollten. Dazu kommt, daß wir wissen, daß Gustav Adolf persönlich ein überzeugter evangelischer Christ gewesen ist, der das „Verzage nicht, du Häuflein klein" au» der Inbrunst eines gläubigen Herzens gesungen hat. DaS haben ihm selbst seine Gegner nicht abge stritten. Mit solchen Einschränkungen können wir Gustav Adolf also auch noch Heute al» einen prote stantischen Helden feiern. WaS nun die machtpolitisch«» Beweggründe sei- neS Eingreifens betrifft, so müssen wir uns vor Augen halten, daß er sich politisch in der Verteidigung be fand, selbst wenn er militärisch al» der Angreifer er schien. Das Vaterland und sein Dhron waren von den Plänen der in Polen herrschenden Wasaltnie und ihrer habsburgischen Verbündeten unmittelbar bedroht. Den Protestantismus auch in Skandinavien auSzurotten und den katholischen Gigi-Mund von Polen zum schwe dischen König zu machen, das war da» klar ausgespro chene Ziel der kaiserlichen Politik, und um «S durch- zusetzen, sammelte Wallenstein bereit» in den deutschsn Ostseehäfen eine Flotte. Daß Gustav Adolf bei dieser Lage im Angriff die beste Verteidigung sah, darf uns nicht wundernehmen. Daß aber Eroberungen nicht sein Ziel waren, geht schon daraus hervor, daß un» aus dieser Zeit kein andere- schwedische- KriegSziel be kannt ist, als da» rein defensive, Norddeutschland nicht in die Hände der Habsburger und Polen fallen zu lassen. So waren denn auch die Politischen Belage der meisten deutschen Staaten mit denen Schweden» in weit- gehendem Maße gleichlaufend; ja ich^ behaupte, Gustav Adolfs frühzeitiger Lod war ein Unglück für Deutsch land — nicht nur für den deutschen Protestantismus, nein, für Deutschland schlechthin. Gewiß ist die Frage seiner Ziele in dem letzten Abschnitt des Krieges noch nicht ganz geklärt. Den pommerschen Brückenkopf erstrebte er zunächst nur au- militärischen Gründen. Nach! seinen großen Siegen hatte er natürlich da» Bestreben, eine Entschädigung für seine zum mindesten teilweise auch für Deutsch? land gebrachten Opfer zu erlangen und das Erreichte festzithalten. Diese KrieMiele haben je nach der mi litärischen Lage geschwankt. Einiges läßt sich immer hin erkennen. Ml» Lösung schwebte ihm eine engere Verbindung zwischen Schweden und dem deutsche« Pro- testantismus vor Auge«. Also doch Zerstörung peS alte« Heilige» RSuri- schen Reiche» Deutscher Nation? ES ist möglich, ja wahrscheinlich, daß die alte Form zertrümmert worden wäre. Märe da» aber ein furchtbares Unglück gewesen? Das alle heilige römisch« Reich war zum mindesten seit der Reformation dem Untergang geweiht, und nach dem Dreißigjährigen Krieg war doch nicht diel mehr al» die Form übrig, auch wenn e» noch anderthalb Jahrhunderte als staatsrecht liche» Monstrum daht«vegetierte — hauptsächlich^ well e» den neidischen Nachbarn nicht unangenehm war, die waffentüchtigste Ration Europa» zur politischen Ohn macht verdammt zu sehen. Und kam dann nicht doch ein Fremder, ein viel verhaßterer Fremder, dir Korse Napoleon, und zerschlug hohnlachend die altehrwürdig« Form, um statt dessen einen Kaiser der Franzosen zum Herrn von Europa zu machen? Hätte Gustav Adolf seine Pläne durchgeführt, so wäre «in neue», rein germanische» Reich! geschaffen worden, da» Deutschland und Schweden vereinigt, da» die gewaltigen, im deut- schen Bolle ruhenden militärischen Kräfte organisiert und da» früher oder später wohl di« zunächst «och außerhalb bleibenden Oesterreich« und Bayer« und wohl auch Dänen und Norweger an sich gezogen hätte. Nord- und Südgermanen politisch zu «ine«, da» war der letzte große» der KönigSgedanke von Schweden» größtem Herrscher. * Und dieser Herrsch« war un» kein Fremder; dar weitaus größere Dell unsere» volle» jubelte ihm aV Netter, al» Befreier zu. G» «kannte in ihm und seinen hochgewachsenen, blonde« Krieg«» Blut dvm eigenen Blute; und in der Lat, floß nicht in seine« Adern zu gleichen Teilen gemischt deutsche» und schwe dische» Yürstenblut, teilte nicht seinen Thron eine Prin zessin au» dem Hause Hohenzollern? Auch war die Einheit der Länder um di« Ostsee damals «och grö ßer all heute. Der gemeinsame Glaube von Thürin gen» Höhen bi» zum Nordkap die verwandten Stämme einte, hatte damals «ine noch viel stärker bindende Macht. Deutsche Bücher la- man in den Häusern der schwedischen Pfarrer und de» Adel». Deutsch war seit den Tagen der Hansa die Sprach« de» Handel» und der Diplomatie. Daß den Deutschen in Gustav Adolf» Reich kein« Aschenbrödelrolle zugedacht war, versteht sich angesichts ihrer Lahlenmäßigen und wirtschaftlichen Ueberlegen- hett von selbst. ES geht aber auch daraus hervor, daß er zu seinem Schwiegersohn und Nachfolger den Kur prinzen von Brandenburg au-ersehen hatte, ven spä teren „Großen Kurfirsten". Wa» hätte jener Fürst alle» au-richten können, wenn zu seiner Verfügung nicht nur die schwachen Kräfte seines kleinen Kurfürstentum- gestanden hätten, sondern er Herr über alle Ostseelärwer, Herrscher üb« Deutschland und Skandinavien gewesen wäre. Die Sonne Ludwig» XIV. wäre neben ihm verblaßt, M hätten di« Franzosen, denen gegenüber schon Gustav Kirche in Mediasch (Siebenbürgen) Adolf die Wacht am Rhein gespielt hatte, e» wagen können, Straßburg oder da» Elsaß zu rauben oder die blühende Pfalz zu verwüsten, nie wären die Slawen an die Ostsee vovgedrungen und hätten den germani schen Charakter unsere- Meere» bedroht. Doch genug davon, halten wir «n» an da», wa» Gustav Adolf wirklich vollbracht hat. Dadurch«, Paß er den Protestantismus rettete, hat er für un» und die Welt Glaubensfreiheit und Gewissensfreiheit erstellten; er hat es auch verhindert, daß ganz Deutschland sich dem absoluten Willen de» jesuitenberatenen Kaisers fügen mußte. Dadurch rettet« er die in den deutschen Territorialstaaten lebenden, in di« Zukunft weisende« Kräfte und half den Boden bereiten für ein« Neu gründung de» Reiche» in späterer Zelten und unter glücklicheren Sterne«. Deshalb gebührt ihm eia Ehren platz auch in unserer deutschen Geschichte. (Lu, dem »Ehrenbuch de» Gustao-Adolf-Vereini", Verlag Strauch u. Kvu», Leipzig, 1ML) Danzig: Marienkirche 8oMmek» Nm, Legt der Somme, reis ans wette» VE— «, wogt die Saal. , . «tu gelbe« Meer i» heißen SMimnbmNd Su» Goldbrokat. Und jeder Tag wägt wie voll trnukser GAN De« vollen Kvaoz Und senkt DK et» Säße M DM» VIM Und Mt -- ganz llnd Dor Der znrüch von DK glitt vk dr ei» korSeS I Tran» von GÜL Ute« «arta H-tns»»»»»»