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We. 161. «m, »afl«6taa nnd Anzn-n ft« das DdnStag, oen 1». IM 1V3S Amerika, dis sewstverstäntzUch Köechauht nicht erörtert werden konnte, da AmerVa nicht an den Lausanner Verhandlungen beteiligt gewesen ist. Di« Leistungen an Amerika gliedern fich in: Di« sogenannten Mixed Claim», die di» 1S81 laufen und jährlich etwa 40,8 DliMonen au»machen, und die Besatzung»kosten in Höhe von etwa 28 Millionen jährlich, die bi» 1SSS laufen. Weitere Nebenleiftungen find: Di« Zahlung«» au» dem belgischen MarküdkomMen, da» zunächst «den- fall» bi» 1S60 läuft und Annuitäten von SS Milli onen abstnkend bi» zu 21 Millionen vorsieht, und außerdem der Dienst au» der Dawes- und Äsung« Anleihe von zusammen gegenwärtig etwa 170 Milli onen Mark, die aber auch in späteren Jahren abfinbe« auf einen geringeren Betrag. ->ge«ben Werdas Lausanner Ergebnis Bremen, S. Juli. Auf der deutschnationalen Wahlkundgebung in Bremen machte Geheimrat Hugen- berg auch Ausführungen über da» Ergebnis von Lau sanne. Hugenberg erklärte u. a. r Niemals hätte ein deutscher Reichskanzler einen Vertrag unterzeichnen dürfen, der neue Milliardenzahlungen Deutschlands in Aussicht stelle. Die Deutschnationale Volk-Partei, Pie — nicht etwa die NSDAP, allein — Anspruch darauf erheben könne, die äußerste Rechte darzustellen, sei an die Regierung Pcchen nicht gebunden und müsse deshalb die Entschlüsse dieser Regierung, die in Lau sanne getroffen worden feien, aufs schärfste zurück weisen. GS wäre die Pflicht der Regierung gewesen, auf irgendeine Weise die privaten Schulden, die uns auf unerträgliche Weise belasteten, zu reduzieren. Hauptmann a. D. Schmidt-Hannover erklärte, Lau sanne bringe Deutschland keine Wiederbelebung. Wir stehen, so sagte er, im Gegensatz zur NSDAP, der Regierung ohne jede Abmachung und Einladung gegenüber und wiederholen unsere Forderung auf schleunigste Bereinigung der Lage in Preußen durch Einsetzung eines ReichSkommissarS auf rücksichtslose» Durchgreifen gegenüber dem Bürgerkriegswirrwarr im im Lande. Der „Völkische Beobachter" gegen das Ergebnis von Lausanne München, S. Juli. Die Stellungnahme der NSDAP, zum Ergebnis von Lausanne kommt in den großen Überschriften der heutigen Ausgabe des „Völki schen Beobachter" eindeutig zum Ausdruck. ES heißt dort: Der «Geist von Versailles hat gesiegt — Reichskanzler von Papen unterschreibt in Lausanne einen neuen deutschen Schuldschein. Wir denken garnicht daran, so heißt eS in einem Artikel, die Motive der jetzigen Reichsregierung so be- urteilen zu wollen, wie wir es Lei einem Führer des Zen trums um) der Sozialdemokratie tun müßten. Das ändert jedoch an der politischen Tatsache nichts. Weder in Genf noch in Lausanne ist Unbeugsamkeit zutage getreten. Zwar ist der Aoung-Plan etwas gemildert, was aber nicht.hin dert, daß namentlich nach dem Verzicht auf die politischen Klauseln die alte Tributpolitik ihre Fortsetzung gefunden hat. Dr. Brüning in Livgnitz Lieg nitz, 10. Juli. Reichskanzler <r. D. Tr. Brüning bemerkte in einer Zentrumskundgebung, über das Abkommen von Lausanne und über die Bevhand- lunzSführung könne er sich nicht äußern. WaS in Lau sanne zustande gekommen sei, werde beanstandet von der Presse, als deren Wortführer Reichskanzler von Papen sich bezeichne. Wenn vor der Reparationskon ferenz ein Regierungswechsel erfolgen durfte, dann ^hät ten mindestens die Nationalsozialisten die Verantwor tung klar und deutlich übernehmen müssen. Die Re gierung Papen gebe den Nationalsozialisten zwar die Möglichkeit, starken Einfluß auf die Geschäftsführung zu nehmen, aber trotzdem die Opposition der Unentweg ten Wetter zu betreiben. DaS Zentrum werde aber im neuen Reichstag diese Taktik zu durchkreuzen wissen. Das Abkommen von Lausanne müsse von den Rechts parteien mit angenommen werden. Hitler spricht in Berchtesgaden Berchtesgaden, 10. Juli. Auf einer hierher einberufenen großen Kundgebung der Nationalsozialisten sprach am Sonntag Adolf Hitler. „Der Vertrag von Lausanne", erklärte er, „der uns eben mit 3 Milliarden auf gebürdet wurde, wird uns in sechs Monaten nicht mehr mit 3 Mark aufgebürdet werden. Die Gegner könnten heute keinen Wahlkampf führen mit der Erklärung: „Für unS sprechen unsere Leistungen." Die Gegner sollten dem Herrgott dankbar sein, daß er ihnen aus eine kurze Gnaden frist noch die Regierung Bapen geschenkt 'habe und nicht das Regiment der NSDAP. Die Stellung, bi« sich jetzt Deutschland in der Welt erobert habe, komm« schon oaS Konto des neuen Deutschland. Die bisher un» führten, erklärte Hitler weiter, werden beurteilt, wie man Landes verräter, Meuterer und Deserteure wertet, weil sie das Ver trauen, den Glauben und die Hoffnung vernichtet haben. Einweihung der StudeuteufrledhrP Laagemaril Npern, 10. Juli. Mit einer schr eindrucksvollen Feier wurde heute vormittag der Studentenfrtevhvf Langemark eingeweiht. Da» Deutsche Reich war u. a. vertreten durch den Gesandten Graf Lerchenfeld, her Ar seiner Gedenkrede Langemark al» da» Symbol der deut- scheu Einheit bezeichnete. Er legt« «ine« Rostvrstrauß, der ihm von einer belgischen Matter übergeben wor den war.-wischen die Lväqze der deutsche« Abord nungen. Schwaan, 10. Juli. Di« Stadtverordnetenver sammlung i« Schwa« war durch ein« von de« Wo- L« erbe vrigsimlbilbl «o» »er Unter' reich»««» de» L««s«««ee Abkawme«; Englaiw» Vrewter- Minister MacDonatd setzt al» erster seine Unter schrift unter da» Dow- ment. Recht» am Tisch ende: Reichskanzler von Pape" «nd Reichsaußen- minister von Neurath. Zn der Mitte: England, Außenminister Sir John Simon. Neben ihm link«: Kerriot, Frank reich» Ministerpräsident. tionalsoztalisten herbeigefüh-rte Volksabstimmung aufge löst worden. Bei der heutigen Neuwahl erhielten die Kommunisten 250 Stimmen und 2 Sitze (bisher 1), Sozialdemokraten 598 Stimmen und 5 Sitze (bisher 6), Nationalsozialisten 817 Stimmen und 6 Sitze (bisher 4), die unpolitische Liste 348 Stimmen und 2 Sitze. Die bürgerlichen Mittelparteien waren im letzten Stadt parlament mit 4 Abgeordneten vertreten. Die Wahl beteiligung betrug 60 Prozent. Rrrird »rin die Welt Jamvierrusammenftob aus der Schelde Vlis fingen, S. Juli. In der Nähe der hol ländischen Hafenstadt Termeulen stieß heute vormittag auf der Schelde da- deutsche Tankschiff ..Hanseat" mit dem deutschen Kanaldampfer „Malines" zusammen. Die „Malines" mußte auf eine Sandbank geschleppt werden, um sie vor dem Sinken zu bewahren. Die auf dem Schiff befindlichen 100 Passagiere wurden von einem zu Hilfe geeilten Dampfer übernommen und nach Ant werpen gebracht. Bei dem Zusammenstoß wurden meh rere Personen der Besatzung der „Malines" verletzt. Auch da» deutsch« Tankschiff wurde erheblich beschädigt und mußte auf der Schelde auf Grund gesetzt werden. A«tzralischer Msteodampser gesuuke« Zehn Tote Melbourne,10. Juli. Der Küstendampfer „Ca sino" ist heute während eines Landungsmanövers bei schwerer See auf Grund gelaufen und gesunken. Dabei sind 10 Personen, darunter der Kapitan und 7 Mann der Besatzung, um- Leben gekommen. Zwei Passagiers wurden gerettet. Englischer Fischdampfer gesunken London, 10. Juli. Im dichten Nebel sank ein englischer Fischdampfer in der Höhe der Küste von Südwest-. waleS infolge eines Zusammenstoßes mit einem anderen Dampfer. Vier Personen werden vermißt, fünf sind ge rettet. Polireiiiberlallwagk« ratz »egen Straßenbahn Berlin, 9. Juli. Ein Streifenwagen der Polizei. raste heute abend in voller Fahrt gegen eine aus entgegen- gesetzter Richtung kommende Straßenbahn. Der Zusam menstoß war so stark, daß der Straßenbahnwagen aus den . Schienen gehoben und die vordere Plattform eingedrückt wurde. Das Polizeiauto wurde gleichfalls schwer beschä digt. Bisher mußten neun Personen, darunter drei Polizei beamte, mit zum Teil schweren Verletzungen ins Kranken haus eingeliefert werden. Zahlreiche andere Fahrgäste und Beamte erlitten leichtere Verletzungen. EiseabahamgM in der Türkei IS Tote Angora, 9. Juli. Bet ESkri-Schehir auf der Strecke Konstantinopel— Angor« ist ein Personenzua ent gleist. Dabei wurdrn 19 Personen getötet und 17 schwer verletzt. - Tote bei einem AvtonnMik Sitten (Kantvu Walli»), 10. Juli, «in mit sech» Personen besetzter Kraftwagen stürzte heute au» noch nicht geklärter Ursache im «iftschtal die steile Bö- schung hinab. Fünf der Insassen wurden auf der Stell getütet. Der sechste erlag kurz nach dem Unfall seinen Verletzung«». ASnf Todesopfer bei einem Gewitter SoSnowitz, 10. Juli. Ueb«r dem Dombrowaer Revier ging gestern abend ein kurze», .aber schwere« Unwetter nieder, de« nicht weniger al» fünf Personen zu« Opfer fiele«, während sieben weitere schwer ver letzt wurde«. Abreise »nd^ tscheche- Vremerhaven, PO. IuK. Mt de« Schnell dampfer de» Norddeutschen Llotzd, „Europa", traten heute um 13 Uhr die deutsche«, lettischen und tschechoslowakischen LXtzmpiakLuchfer ihre Uebeffahrt nach Amerika an. Die Ankunft der deutschen Lausanne» Delegation in Berlin Reichskanzler von Papen (mit schwarzer Armbinde) wirb vom Reichsinnenminister v. Gayl begrüßt. Hinter dem Reichs kanzler Wirtschaftsminister Dr. Warmbold. Links Ministerial direktor Eautz.' Mädchenmord Recklinghausen, 11. Juli. Die 14 Jahre alte Franziska Thomassen wurde gestern nachmittag in der Wohnung ihrer verheirateten Schwester, deren Kinder sie während der Abwesenheit der Mutter beaufsichtigen sollte, durch Stiche ermordet aufgefunden. Unter dem Verdacht der Täterschaft wurde ein im gleichen Hause wohnender 64jähriger Arbeiter festgenommen. In seiner Wohnung wurden ein blutbeflecktes Handtuch und ein blutiges Messer gefunden. Der Festgenommene bestreitet die Tat. Di« Langemarck-Feier in der Berliner UniversttLt Pros. Lüder», Nektar der Unkoersttüt Berit«, legt a« Gefallenendenkmal der Universität «inen Kranz nieder. Anläßlich der Einweihung de» Keidenstiedhof, von Langemar« sanden an allen deutschen Hochschulen «indruckMslle Jetern zu Ehren dar gefallenen KamüiNm»» statt.