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rw ke heim l»-. Dienstag, äen 12. Juli 1932 27. Jahrgang Wz Zahlreiche blutige Zusammenstöbe ngv öunx). nbsrli t — i«rl" ISN Putz- —.^. r-..- ...'. Ihm Danzig wiedergeben, da» ebenso deutsch sei, wie Lyon französisch, und Frankreich müsse auf feinen wi derstand gegen den Anschluß verzichten, wenn die Oester reicher absolut zum deutschen Vaterland wollten. IlllllllllllllHIII! ie Klicke :n l0 gr. achDWM» «OHM« ftmeqmbiv Eachaltra- -1« amülchru oskanatmachungea -r» Rate» -er Sta-t Up- -es Amtsgerichts -iue. fieü Leirsis m. ISS, Nr. ISI rnr. «l. »edd»u«e„ »I Konreet. <eri VV-I^ Mlage«, Haftung, lgung ft«l> ürmtSIgung 'M» NU I.SV Di« deutsche Delegation zurütkgetehrt Berlin, 10. Juli. Die deutsche Delegation au» Lausanne ist heute um 13.42 Uhr mit dem fahrplan mäßigen Zuge wieder in Berlin eingetroffen. Zum Empfang hatten sich Reich-Innenminister von Nah! und eine Reihe weiterer Vertreter der Reich-Ministerien auf dem Bahnsteig eingefunden. Beim Verlassen de» Zuge» wie am Au-gang de» Bahnhofe« . "wurde der Reichskanzler vom Publikum Mit Beifallsklatschen und Bravorufen begrüßt. Unklare Andeutungen des Kanzlers Berlin, 11. IM. Reichskanzler von Papen empfing heut« vormittag die Vertreter der deutschen Press«, 's«» vorzu, araus iüek irul iS - Velne -40vette« «rekel«. surunl 14 Lrrlngen- r >VInter- toeri--e-, Vein«, «ec Preise »nUoi». Weitere Verschärfung äes politischen Anmpfes aus äer Straße n Mass!« >n NM 4^- Lenl Plattenberg W gene Das Echo des Lausanner Vertrages in England und Fraulrelch London, S. Juli. „Lime»" schreibt zu der Lausanner Regelung, ein Gift sei au« dem Wirtschafts system Europa» herausgezogen worden. Alle Staats männer, die diese» lhochbefriedigende Abkommen zu- standegebracht hätten, verdienten uneingeschränkte Dank barkeit. Reichskanzler von Papen werde zweifellos, so meint da» Blatt, kritisiert werden, weil in dem Ver trag keine spezifische Bezugnahme auf die Kriegsschuld klausel zu sein scheine. Seine Kritiker sollten aber überlegen, daß kein Vertrag durch «ine Unterzeichner partei allein revidiert werden könne. „Financial Time»" schreibt, e» kann kein Zweifel darüber bestehen, daß die Lösung dazu angetan ist, da internationale Vertrauen wiederherzustellen. „Financial New»" erklärt, da» Abkommen mache noch nicht „reinen Tisch", wie die» von England ge fordert worden sei. Aber man dürfe wohl vertrauen, daß Lausanne den Wendepunkt in der Ebbe de» deut schen Selbstvertrauen» bedeuten werde. Auch „Morning Post" wertet da» Abkommen al» einen Schritt auf dem Wege zur Wiederherstellung de» Vertrauen«. Deutschland habe jedenfalls.Grund, mit dem Ergebnis zufrieden zu sein. „Daily Expreß" bezeichnet e» al» ausgezeichnet für Deutschland, von allen Reparationen für alle Zeiten durch die Abgeltung mit einer mäßigen Summe be- freit zu sein. Bon Amerika hänge e» nun ab, da» Lausanner Abkommen auf einem toten Papier Wirklich keit werden zu lassen. Pari«, S. Juli. Zu der in Lausanne erzielten Einigung äußert sich die gesamte Movgenpress«. Der Außenpolitiker de» „Journal" schreibt, wenn da» Ergebnis, wie man voraussehe, zur allgemeinen Liquidierung der Kriegsschulden führe, dann werde dies augenscheinlich ein sehr großes Ereignis sein, aber dazu seien sehr viele Bedingungen notwendig. Die politi schen Bedingungen seien au» dem Vertrag ausgeschaltet worden. Aber man habe davon zuviel gesprochen, al« daß man diese Frage für endgültig geregelt ansehen könnte. Man dürfe sich also nicht einbtlden, daß jetzt da» goldene Zeitalter der endgültigen Entspannung beginne. Der Außenpolitiker de» „Petit Paristen" schreibt. Frankreich habe durch Opferbereitschaft und Versöh- nungSgeist zu dem Ergebni» in Lausanne sehr viel bei getragen. „Zournee Industrielle" vertritt di« Meinung, daß Grund vorhanden sei, Fahnen herau»zuhängen. Wenn da» deutsche Volk von Papen bei seiner Rückkehr ein Gefühl der Bitterkeit zeigen würde, so hätte e» unrecht. „Oeuvre" betont, die europäische Atmosphäre sei für eine gewisse Zett von Gewitterwolken befreit wor den. Diese Pause müsse man ausnutzen. In einigen Monaten werde man den fruchtbaren Sieg von Lau sanne In seinem ganzen Werte schätzen. Wenn man, erklärt „La Btetoire", Wert darauf lege, au» der europäischen Krise herauszukommen, dürfe man bei den in Lausanne gefundenen Lösungen nicht halt machen. Die Revision habe begonnen. Man müsse Artikel 281 über die einseitige Verantwortlich keit Deutschland» stretchen, der Deutschland da» Gefühl de» Zorne», de» Schmerze» und der Schande «inflvße. Man müsse Deutschland da» «echt aus Wtederaufrich- tung wie jedem anderen »uerkennen. Man müsse Anzeiger M öas Erzgebirge 8 anstaltung in Brieg heimkehtten, wie di« Polizei mtttellt, von ReichSbannerlvuten angegriffen. ES entwickelte sich «ine regelrechte Straßenschlacht, bei der auch Schüsse fielen. Zwei Nationalsozialisten wurden getötet, mehrer« Personen schwer verletzt. Die Zahl der leichter Verletzten ist sehr er heblich, hat sich aber noch nicht genau feststellen bmen. Da die Landjägeret nicht auSretchte, wurde da» Breslauer Ueberfallkommando alarmiert und schließlich auch zur Un terstützung der Polizei ein halber Zug Reichswehr einge setzt, der den Ring abriegelte. Dabei wurde auch von de, Reichswehr geschossen und ein Mann durch einen Ober- schenkelfchuß schwer verletzt. Auch einige Unbeteiligte find bet den Zusammenstößen verletzt worden. U. a. haben zwei Frauen in ihren Wohnungen Schußverletzungen da vongetragen und zwar erhielt eine einen Brustschutz und die andere einen Beinschuß. .die Vertreter der deutschen Press«, um ihnen Einzelheiten de« Lausanner Ergebnisse» vorzu tragen. Der Kanzler erklärte, jetzt komme e» darauf an, durch innere Maßnahmen, die da« Kabinett unverzüglich ergreifen werde, da« moralische Ergebnis von Lausanne auf die Elemente der deutschen Wirtschaft zu übertragen. Es gebe keinen anderen Weg, der nach Ansicht aller KaLi- nettSmitglieder beschritten werden könne. Washingtoner Erllörnngen rum WWuh von Lausanne Keine Aenderung in der Kriegsschuldenpolitik Amerika« Washington, 9. Juli. Da- Staatsdepartement veröffentlicht folgende Erklärung: Die amerikanisch« Regierung ist erfreut darüber, daß die in Lausanne versammelten Nationen eine Vereinbarung zur ReparationSfrage erreicht und damit einen großen Schritt vorwärts j. Lage Europa- getan den europäischen R schenfällen. Beim vorbeimarschieren de» Zuge» an einer Wirtschaft wurden vier Schüsse auf di« Zugteil« mer abgegeben, durch die fünf Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Di« Nationalsozialisten versuchten, in da» Lokal einzudrtngen, wobei «in Angehöriger der „Eisernen Front" Verletzungen am Kopf erlitt. Die Polizei stellte rasch die Ordnung wieder Her. Zwei Tote in vberschlesien VH lau, 11. Juli. In der Nacht zum Montag wurden in Ohlau Nationalsozialisten, die von einer Ver ¬ schwere Unruhen Sei Mel Kiel, 11. Juli. Am gestrigen Sonntag kam e» in Kiel und Umgebung zu größeren Ruhestörungen, von außerhalb zurückkehrende Nationalsozialisten gerieten Hier mit Reichsbannerleuten in Streit, wobei auch Schüsse fielen. Drei Personen wurden verletzt. Die Polizei stellte die Rühe wieder her und nahm zwei Personen fest, von den Nationalsozialisten wurde eine angeblich von RetchSbannerleuten geworfene nicht ex plodierte scharfe Handgranate den Polizeibeamten über geben. In Preetz kam es zu Zusammenstößen zwischen volittschen Gegnern, di« ein Eingreifen de» Kieler U»ber- faükommando» erforderlich machten. Blutig« Zusam menstöße ereigneten sich auch in Eckernförde, wo e» bei Gelegenheit de« Deutschen Lage» der National sozialisten Schlägereien vor und im VewerkschaftShau« gab. Dabei wurde ein Teilnehmer einer Landarbeiter- verband«tagung getötet und ein zweiter schwerverletzt. Die Staatsanwaltschaft hat bereit» «ine Untersuchung eingeleitet. Am Sonnabend war «» schon in Klausdorf bei Holtenau zu Zusammenstößen gekommen, die zur Be schädigung der Einrichtung de» Gemeindehaus«» führ- tcn. Die Gauleitung Nordmark der „Eisernen Front" hat unter Hinweis auf diese Zwischenfälle Telegramme an den Reichsinnenminister und den preußischen In nenminister gerichtet, in denen da» Eingreifen der Staatsanwaltschaft gefordert wird. Schüsse in Duisburg Duisburg, 10. Juli. Politisch« Gegner ver suchten gestern abend «inen Umzug der Nationalsozia listen durch Hindernisse aufzuharten. Zwei Zugteiln«^ mer, die die Hindernisse au» dem Wege räumen wollten, wurden durch Schüsse schwerverletzt. Die dem Zuge voranführenden polizeilichen Sicherung»mannschaft«n wurden au» verschiedenen Häusern beschoffen, so daß sich die Beamten genötigt sahen, da« Feuer zu er widern Die Polizei wurde auch hier bei der Säube« rungsaktion beschossen. Sie erwidert« da» Feuer. La bet wurden zwei Personen lebensgefährlich verletzt, «in dritter Verletzter ist in der Nacht im Krankeichau» ge- starben. Im Stadtteil Neumühl wurde eine Gruppe Nationalsozialisten von Kommunisten beschossen. Vier Nationalsozialisten erlitten lebensgefährliche Verletzun gen. Heute früh entwickelte sich im Stadtteil Hochfeld eine schwere Schlägerei zwischen Anhängern extremer politischer Richtungen. Dabei wurde ein National sozialist schwer verletzt, so daß er dem Krankenhaus« Angeführt werden mußte. Polizetbeamter in Bramen getötet Bremen, 11. Juli. Am Sonntagabend traf eine Polizeistreife im Bremer Stadtteil Gramke auf einige Kommunisten. Sech» von diesen wurden festgenommen. Bei einem von ihnen wurde «in Sprengkörper vorge funden. Der Sprengkörper explodierte, wobei ein Po- ltzetbeamter getötet wurde, «in -Wetter Beamter -o- stch eine Betnverletzung zu. Zwei Reich-bamrerleut« derlrtzt Dortmund, 11. Juli. Die Teilnehmer einer Kundgebung der „Eisernen Front" wurden auf der Rückfahrt nach Schwert« von unifvrmierten National sozialisten von einem Lastwagen au» beschaffen. Zwei Netch»bann«rleute wurden schwer verletzt. Ein Ueber fallkommando stellte di« Nationalsozialisten. Bet der Durchsuchung de» Lastwagen» fand man die zur Lat benutzte Pistole unter de« Führersitz versteckt vor. Nqtionalsoztaltstm dringen in ein GewerkschaftShauS ein Hagenow (Mecklenburg), Ist. Juli. Hier kam «S heute zu Zusammenstößen zwischen Nationalsozialisten und Reich»bannerleuten. vier Reich-bannerleute wur den schwer verletzt. «In Reich-bannermann liegt Hoff- nungSlo» darnieder. Lis SA-Leute drangen gewaltsam in» Gewerkschaft-Hau» ei« und zertrümmerten den größ ten Teil de» Mobiliar«. Die Ordnung-Polizei Hat ein Kommando entsandt, iw» dis Ordnung wiederherzu stellen. Zusammenstöße in st« «ßsstchfüst Neuftadto. b. Haardt, Ist. S«». ««läßlich ein« SA- und «Enfworsch« « Nerrstüd« «am e» »u Zwi» «mit einen großen zur Stabilisierung der wirtschaftlichen cn hat. — Hinsichtlich der Frage der von den europäischen Regierungen den Bereinigten Staaten al» Kriegsschulden geschuldeten Beträge ist keine Aende rung In der Haltung der amerikanischen Regierung singe- treten, die mit Mer Deutlichkeit in der Erklärung des Präsi denten vom 20. Juni zur Angelegenheit de» Moratorium« für die von Regierung zu Regierung geschuldete« Beträge dargelegt worden ist. Günstige Beurteilung de» Lausanner vertrag» in Italien Rom, 10. Juli. Die Beurteilung de« Ergebnisse« der Lausanner Konferenz ist auch in den italienischen Sonn- tagSblättern durchaus günstig. Allgemein wird darauf hin gewiesen, daß mit der Lausanner Lösung eine von Musso lini bereit» 1922 in Loudon vertretene Idee verwirklicht worden sei, eine Idee, di« Mussolini vor der Weltöffentlich keit immer stärker herauSgearbettet habe und die unzweifel haft den Regierungen den Wog zur solidarischen Lösung der europäischen Probleme gewiesen Hove. RebenleWuge« Deutschlands Berlin, S. Juli. Zu dem Abschluß de« Lau sanner Abkommen» erfahren wir von unterrichteher Seit«, daß bei den Verhandlungen dpa Frag« der Nev«n- leistungen noch nicht endgültig.bereinigt worden ist. Insbesondere gilt die» für die deutsche« Leistung«« m»