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schm». **"" ZwoEEe» TotzsSopft» des B«fm«mMMD» Essen, 4. Juli. Gestern astend wurde hl« «tn Ueberfallwag«, der Schutzpolizei mit Steinen beworfen. Die Beamten feuerten bret Schüsse ast. Eia Lngreifer, der 24jährige Han» Schneider, wurde -evtet. VtUNgGG jzUfaMMMMH M WtV^EMö«WMMsö^UU Linden, S. JuN. In »rempel vet Lind« Ann es in der vergangenen Nacht »« einem ddUtoen Hn» sammenstoß -wischen Nationalsä-ialisteu und Komm» nisten, «in Kommunist vnrde mit einer schwer»» Bauchverletzung In» Krankenhaus« «iagektefer«. Schwere ZwischenstMe tn «smstM W1 en, 3. Juli. In der burgenländischen Laudistadt Eisenstadt kam e» heute anläßlich «ine» naüonMoataW» schen Aufmärsche» -u schweren Zusammenstößen mit.So zialdemokraten. Di« Nationalsozialisten haben nach priva ten Meldungen da» EisenstädtvrArbettecheim «stürmt und sollen dort Verwüstungen an gerichtet hoben. Da da» Gen- barmerivaufgebot nicht aulreichte, rückte Bundesheer mit Maschinengewehren au». E» werden zahlreiche verlHte gemeldet, darunter der LamdeShauptmanüsteD Scher« Einzelheiten fehlen noch. Foleenichwerr Lerdetzmo veieiichrr »«um Warschau, 2. IuN. Im vezir» LMo in Klein- Polen ist e» gestern infolge der auWetzenden Propaganda radikaler Elemente zu blutigen Ausschreitungen ^kom men. Unter dem Einfluß von Gerüchten über die an geblich bevorstehende Wiedereinführung de» Frondien stes, die von Agitatoren in der letzte« Jett unter der Landbevölkerung verbreitet wurden, kam «» la der Nähe von Lisko zu blutigen Unruhen unter de« Bauer«, in deren Verlauf sech» Personen getütet und acht ver letzt wurden, darunter zwei Polizisten. Eine Markisensteuer in Gera Gera, 3. Juli. Der HauptauSschuh deS GtadtratS hatte den Stadtvorstcmd gebeten, von der geplanten Er hebung einer einmaligen Gebühr für die Zulassung von Sonnenschutzdächern Markisen) auf Grund de» Wegege setz eS abzusehen. Der StaatSH vaustragte hat nun ent schieden, daß von der Erhebung der Gebühr au» finan ziellen Gründen nicht Abstand genommen werden könne. Der HwuptauSschuß nahm hiervon unter Protest Kenntnis. Zuchthausstrafen für Spion« Leipzig, 2. Juli. Der 4. Strafsenat de» Reichs gericht» verurteilte heute den Verwaltung-Unteroffizier Schirmer au» Tübingen wegen Verrate» militärischer Ge heimnisse zu sieben Jahren und den Schuhmacher Kußmaul aus Kehl wegen Beihilfe zu einem Jahr acht Monaten Zuchthaus. — Schirmer hat von Anfang 1929 bi» Juli 1931 tn Verbindung mit einem Agenten gestanden und die sem wichtiges, im Interesse der Landesverteidigung ge- heimzuhaltendeS Material übermittelt. Er will lediglich aus Gewinnsucht gehandelt haben, um die ihm versprochenen 20—25 000 Mark an Spionagegüldern zu erhalten. Ruud «in die tvelt Schweres BergurrgMck im vtztal Drei Tote München, 8. Juli. Am Acher Kogel ereignete sich heute ein schweres Bergunglück. Zwei Touristen aus Wien und die Schwester de» «inen von ihnen stürz- ten tödlich ab. Schwere» Faltbootunglück auf dem Oberrhein WaldShut, 2. Juli. Zwischen Laibstadt und Schwaderloch auf schweizerischem Gebiet ereignete sich auf dem Rhein Än schwere» Faltbootunglück. Vom Ufer au» sah man mitten im Rhein ein gekentertes Faltboot treiben, an dem sich drei junge Männer fcsthielten, die langsam in den Fluten versanken. .Hilfeleistung war unmöglich. Man muß annehmen, daß di« drei Insassen versunken find. IHv« Identität steht noch nicht fest. TodeSsturz eiuoS Motorradfahrer- auf dem Nürburgring Adenau, 3. Juli. Auf dem Nürburgring ereignete sich heute ein tödlicher Unfall. Der GodeSberger Gründel kam auf seiner Imperial-Maschine in höchster Geschwindig keit zu Fall und erlitt einen schweren Schädelbruch. Er starb kurz darauf. Verhaftungen wogen des UeberfaüeS auf den Men« Golfklub Wten, 3. Juli. Die von der Polizei wegen de» An griff» auf dvn GoWub im Lainzer Tiergarten durchseführ- ten Erhebungen haben den dringenden Verdacht ergeben, daß NationÄsoztalisten auf Grund einer Vereinbarung daran teilgenommen haben. Der Verdacht, den Ueberfall- plan auSgeheckt zu haben, richtet sich gegen den national- sozialistischen VezirkSrat Franz Wan« und den Graphiker Anton Puhr, beide Smrmführer im Vaterländischen Schutzbund. Franz Wanek ist geflüchtet. Puhr wurde ver haftet und hat gestanden, den Ueberfall geleitet zu haben. Ferner wurden mehrere Nationalsozialisten der Polizei zu- geführt. Bei WohnungSdruchsuchungen wurden Wafftn gefunden. Beim Fallschirmabsprung tödlich verunglückt Dübendorfbet Zürich, 8. Juli. Bet einer Flug- Veranstaltung wollte ein Techniker au» einem Flugzeug mit dem Fallschirm absprtngen. Der Mann verftnafich beim Absprung tn der ALzugSletn«, di« riß. Der Fallschirm öffnete sich daher nicht, und der Techniker stürzte au» etwa 350 Meter Höhe zu Boden und blieb mit zerschmetterten Gliedern tot liegen. EN MS SemstestMise» »rbritwee» S« AeogdMchre vrtze« verteil»«- der Poft an Vie Lrbeitedienft-Mann- schäft, di« zur Re-ulie- run- de» Akbrechtebach bei vaatzen eingesetzt «mW«, wo da» Hoch wasser der letzten Wochen »orLw-env« Schutzmaß nahmen dringend nötig machte. vom Daseinskampf deutscher Gemeinden in Kroatien und Slawonien Langsam schleicht der Zug durch die fruchtbare Ebene von Bjelowar — einer Kreisstadt mit ausge sprochen ländlichem Charakter — nach Gareschnitza. Am frühen Morgen bin ich von Zagreb (Agram), der schön gelegenen Landeshauptstadt Kroatiens, aufgebrochen. Da aber auf unserer Nebenstrecke da» Rangieren der mit genommenen Güterwagen den größten Teil der Fahr zeit beansprucht so bricht die Nacht herein, bis ich den Zug nach noch nicht 100 Kilometer Fahrt verlassen kann. Mm kleinen Blockhaus, da» die Eisenbahnstation Pa- leschnik markiert, erwartet mich! ein biederer Schwabe mit seinem Zweigespann. Durch alten, stattlichen Eichenwald führen wir auf abenteuerlich schlechten Wald wegen nach MlinSka, einer deutschen Siedlung an der kroatisch-slawonischen Grenze. Um Mitternacht passieren wir die einsame Dorf straße des lang auseinander gezogenen Kolonistendorfes. Wer im Osten de» Königreiche» Jugoslawien die wohl gepflegten Höfe unserer „Schwaben" an der unteren Donau gesehen hat, der wundert sich wohl zunächst über die so viel schlichteren Häuser ihrer Nachfahren im Stromgebiet der Save. Au» Lehm gestampft und mit Flechtwerk gestützt sind die Wände, anheimelnd aber feuergefährlich di« Dächer, gestampfter Lchm ersetzt den Bretterfußboden. So künden schon die recht beschei denen Anwesen von den Schwierigkeiten des Neuan- fange», den dies« Schwabensötzne in der Mitte de- 19. Jahrhundert« hier wagten. Unser Wagen hält endlich vor dem Schul- und Bethau«, das ihnen bereits vor einem Menschenalter der Gustav-Adolf-Berein errichtet hat. Im rein deut schen Siedlerdorf darf e» nur eine einsprachtge und kroatisch gehaltene Inschrift tragen. Treu waltet hier der Lehrer seines Amtes: wochentags unterrichtet er die Kinder, sonntags hält er den Erwachsenen Gottesdienst. Nur zwei- bi« dreimal jährlich kann ein Pfarrer aus Agram die Filialgemetnde mit besuchen; dann faßt der enge Raum die Gottesdienstbesucher nicht mehr, am geöffneten Fenster nehmen die zuletzt Erschienenen drau ßen stehend teil. Eine Zeitlang war es nötig, daß die Lehrersfrau in einer benachbarten kroatischen Schule mit unterrichtete. Allein fuhr sie jeden Tag 12 Kilo meter durch dichten, einsamen Wald, den Revolver schußbereit neben sich, denn zweimal war sie Über fällen worden. Als MlinSka monatelang keinen deut schen Lehrer gewinnen konnte, mußten die Kinder in die nächste slawische Schule wandern. Der dortige Lehrer verlangt« von jedem Kinde jeden Morgen „als Tribut" ein Et — Trtbutlasten, die nicht einmal der Versailler Vertrag vorgesehen hat. Zwei gute Wagenstunden entfernt liegt die größte Kolonie in dieser Gruppe deutscher Gemeinden Süd- slawiensr Hrastowatz (Eichdorf) mit 800 Seelen. Eine französische Gesellschaft, die zur Ausbeutung der kroa tischen Eichenwälder gegründet war, ruft 1864 An siedler ins Sumpfland. Den Versprechungen der Agen ten folgen Serben, Slowaken, Tschechen, Ruthenen und auch Deutsche. Zwei Drittel gützen zugründe an Hun- ger und Seuchen. Dennoch« halten sie au»! Bon An fang an sammelten sie sich allsonntäglich um! Gotte» Wort. In Trübsal ist'» ihnen Hilfe und Trost .und Kraft gegen Müdigkeit und Verzweiflung. Man ruft zum.Gottesdienst indem man auf ein freihängendes Brett mit dem Holzhammer schlägt. Als« ersten Gruß der Heimat und als erste Gabe sendet der Gustav-Adolf- Verein 1869 eine Glocke. Mühsamer Arbeit folgt wirt- schädlicher Aufstieg. Sie errichten Mit Hilf« der Hei- matkirche ihr Schuld und Bethaus. 1918 beschlagnahmt der neue Südslawenstaat die Gchulfelder, 1928 ver bietet er ihnen im selbsterbauten Bethau» den Gottes dienst. Trotzdem kommen sie weiter jeden Sonntag zum Gottesdienst zusammen — jetzt unterM Gewölbe de» Himmelsdomes. Aber im gleichen Jahve legen st« de« Grundstein zu einer Kirche. Alle helfen nach! Kräften mit am Bau, sogar die 70- und 80jährigen. Mrf un ergründlichen Wegen holen sie da» Baumaterial 78V Kilometer weit heran. Den Sand schöpfen sie au» dem Fluß und reichen ihn in langer Kette zu den Wagen hinauf. Trotz eigener Arbeit und eigener Opfer im Werte von 22 000 RM wäre der Bau kaum vollendet worden, wenn nicht die LiebeSarbett de» Gustav-Adolf- Vereins wie so oft in den 100 Jahren feine» Besteh«»» nach hier die glückliche Vollendung ermöglicht hätte. Ist es nicht eine Ehrenpflicht, eine GewisfenSsacho und eine Herzensfrage, daß wir solchen schwer kämpfenden Auslandsgemeinden zur Seite stützen, die wir doch alle mit ihnen zutiefst eine SchicksalSgemeinschaft, «ine Volks gemeinschaft und Glaubensgemeinschaft bilden? Stützen und stärken wollen wir sie in ihrem SelbsterhaltungS- kampef auf bedrohtem Vorposten. „Wir, al» die von einem Stamm, stützen auch für einen Mann." e.«. Zwei Schüler ertrunken Tilsit, 3. Juli. Drei Oberprimaner unternahmen eine Ruderfahrt nach Roffitten. Bet der lieber querungdeS Kurtschen Haff» schlug da» Boot tn einer Boe um. Wäh rend ein Primaner nack vier Stunden gerettet werden konnte, fehlt von den beiden anderen Schülern jede Spur, sodaß man annimmt, daß sie ertrunken sind. Der frühere König von Portugal gestorben London, 2. JE. Der ehemalige König Manuel von Portugal ist heute gestorben. „Graf Zeppelin" Lei London gelandet London, 8. Juli. Da» Luftschiff „Graf Zeppelin" ist um 13.43 Uhr auf dem Flugplatz von HanworH gelandet Blutige Tragödie im Amtsgericht Charlottneburg B « rltn, 2. Juli. MS heute nachmittag im Amts gericht Lharlottenburg tn einer ErbschastSangelvgenheit ein Vergleich der Leiden Parteien unterzeichnet wewen sollte, zog der 48 Jahre alt« Kaufmann Sonnenberg blitzschnell einen Revolver au» der Tasche und jagte dem gegnerischen Rechtsanwalt Hartmann eine Äugel in den Leib. Mit dem -weiten Schuß verletzte er eine Frau, deren Persona- lien noch nicht festgestellt 'werden konnten. Dann schoß ft sich selbst eine Kugel in den Kopf. Hartmann und Son nenberg wurden in» Krankenhaus geschafft, wo der Rechts anwalt seinen Verletzungen bereit» erlegen ist. Nieser Lei»« eesteßmdm Sidney, 4. Juli. Nach einem Funkspruch au» Wyndham sind di« beiden seit dem Lö- Mat vermißten Flleger vetram und Llauemann von Eingeborenen unweit de» Kap» Vernier aufgrfunden worden, und zwat tn völlig i erschöpftem Zustand. Au» Vshiueir Tot aufgefuuden Warnsdorf, 3. Juli. Zn den Waldungen am Spttzberg fand man die Leiche einer etwa 35 Jahre alten Frau. Die Frau hat sich mit einem Revolver» der neben der Leiche lag, erschossen. Die Personalien der Toten konnten noch nicht festgestellt werden. Schwerer EilenbahnzusammenM i« der C.S.L. Renn Tote Prag, 8. Juli. Zwei Züge einer Nebenbahn find gestern abend bet Beneschau in Süvböhme» zusammenge- stoßen. Neun Personen wurden getötet und 30 verletzt, unter ihnen 12 schwer. Da» Unglück ereignete fich während eine» starken Gewitters, das Über dieser Gegend wütete. Prag, 3. Juli. Zu dem bereit» gemeldeten Zugzu- sammenstoß auf der Lokubachnftrecke bet Beneschau teilt die StaatSbahndirektion mit, daß bei dem Unglück neun Per- sonen getötet, 15 schwer und über 30 leicht verletzt wurden. Unter den Toten befindet sich ein Zugführer, ein Lokomo tivführer und sieben Passagiere, darunter «in Professor de» Gymnasiums in Beneschau, ein 9jähriger Beamtensohn und eine Frau. Von den Toten und Verletzten ist keiner Aus länder. Nach der vorläufigen Untersuchung ist da» Unglück -um größten Teil auf die vollständige Unterbrechung der VerständtgungSmittel und Signalanlagen infolge eine starken, von einem Wolkenbruch begleiteten Unwetters zurückzuführen. An der Unfallstelle sind «in HtlfSzug wu» Beneschau und ein HtlfSzug au» Prag sowie mehrere Aerzte i tn Privatautomobilen «tupetroffe».