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2. Bnlaq, u> Ml lb4 d.» Aue» Lmuvmll« und Anzelarr» für du» Gr-gedttp». Gonntag. be» t. Füll l-sr Im Greifensteingebiet Zu den eindrucksvollsten Naturdenkmälern unsere» Erzgebirge» gehören die Greifensteine. Auf einer Art Hochebene im gretwalde zwischen den Städten Ehren- sriederSdorf, Geher und Thum bauen sie ihre bizarr ren Formen auf. Der GnetSrücken der Hochfläche ist von Granit durchbrochen, und der Jahrtausende schon ivährende Berwitterungsprozeß hat von der ursprüng lich kompakten Granitmasse eine Reihe von Felsen, gegenwärtig noch sieben an der Zähl, übrig gelassen, die sich gegen 25 bi» 30 Meter hoch über dem Bo den erheben. Wunderbar hat der Einfluß, der Witte rung die äußere Gewandung der Felsen durch tiefe waagerecht in den Stein einschneidende Rinnen ver ändert; scheint es doch, als ob ein Granitblock lose auf den anderen getürmt sei und ein kräftiger Stotz genüge, da» lockere Gefüge der Riesenmauern in Trüm mer zu werfen. In der Tat soll im 13. und 14. Jahr hundert zwischen den Felsen eine Burg gestanden ha ben. In seinem „Historischen Schauplatz" berichtet Ma gister Christian Lohmann: „ES hat das Ansehen, daß vor alten Zeiten der Platz zwischen zwei hohen Felsen seh mit Mauern eingeschlossen gewesen, wie man denn die rudera de- alten Gemäuers sehen kann, auch bis weilen dicke Schörbel von Töpfen, Nägel, Eisenwerk, Pfitzschpfeile. Todtengebein, SchweinszäWe, alte unbe kannte Schlüssel, Gräten vom Stockfisch findet". Leh manns Beobachtungen werden durch Urkunden bestätigt. Nach Friedrichs des Strengen Lehnsbuch besaß 1349 Johann von Waldenburg zu Lehen: „Wolkenstein, Gri- fenstein, Zeinewerk, Bergwerk, dH Schape (Zschopau), Scharfenstein". Daß gerade hier, in dieser Waldesöde, eine Burg gestanden, ist leicht erklärlich durch! die Lage des Greifensteins zu den drei Bergorten Thum, Ehren friedersdorf und Geher. Die Herren von Waldenburg auf Wolkenstein brauchten als Herren dieser Bergstädte einen Stützpunkt, von dem aus sie ihre Untertanen und besonder» die ergiebigen Bergwerke zu schützen ver- gehört. Er erlangte Weltruf, al- er von ISIS bts 1921 in der Dresdner Gemäldegalerie ausgestellt alle Kunstfreunde entzückte. Schnitzereien und Gemälde, vor allem die wundersüße Figur der Mutter Maria, legen Zeugnis ab von der hohen Kunst ihrer Schvpfer- deren Namen leider nicht zu ermitteln sind. Noch etwas macht uns Ehrenfriedersdorf inter essant, es ist der Schauplatz der sagenhaften „langen Schicht". In verschiedenen Bergwerksgegenden sind ähnliche Sagen verbreitet, man denke an AmadäuS Hoffmanns „Bergwerk zu Falun" oder an Holsteins Oper „Der Heideschacht". Hier aber liegt ein greif barer Bericht im Bergbuche des Ehemaligen Bergamts Ehrenfriedersdorf vor. Wer sich von den Greifensteinen südwärts wendet, durchschreitet ein Hochmoor, dessen Teiche und Sümpfe den Greifenbach speisen, der zur Zschopau fließt. Schaut man hier oon der Straße nach den Greifensteinen zu rück, so hat man wirklich einen Anblick, der ins Fabel reich gehört. In der Mitte des Berggipfel» glaubt man ! zwei steinerne Greisen mit Adlerköpfen und geflügelten Löwenleibern im Kamps miteinander zu sehen. Doch bald umgibt uns freundliche Gegenwart — wir kom men nach Geher. Die Stadt liegt 594 Meter hoch und zählt gegen 6500 Einwohner. Wie im Schwesterstädtchen leben die Leute in der Hauptsache von der Fabrikation von Wirkwaren, Posa menten und Schuhen. Weit im Gebirge bekannt ist das stattliche neue Rathaus, das eine Zierde de- Mark tes bildet. Fesselnd ist die Kirchenanlage. Auf einer steinernen Freitreppe gelangen wir zu dem auf einer Bodenerhebung über dem Marktplatz gelegenen Glocken turm. Ein schön verziertes Portal au» Rochlitzer Stein führt uns ins Innere. Das Ganze mutet un» festungs artig an. Schießscharten, steinerne Gänge usw. zeigen. I daß hier einst in kriegerischen Zeitläuften gegen die Feinde gekämpft und Schutz gesucht wurde. Al» am 8. Juli 1455 Sturmläuten da« «anz« GßbdE» durch- dröhnte, da »un» von Kaufsungen mit den geraubte« Prinzen durch da» Gebirge entfloh, läuteten di« Vüv> ger von Geher derart mit ihrer «roßen Sturmglocke, daß sie zersprang. Kurfürst Friedrich ließ sie umstehe« und mit einer Darstellung de» Prinzenraube» verzie ren. In der Kirche finden wir da» Grabmal Hieronh- mu» Lotter», der 1580 verarmt und verbittert hier verstarb. Der genial« Baumeister de» alten Leipziger > Rathaufe» und der Augustusburg vertrauerte de« Rest I seine» Lebens in einem der drei Edelhöfe der Stadt. Der Kurfürst „Vater" August lachte sich in» Fäustchen: er hatte mit dem G«lde seine» Baumeister» seine hoha Burg bauen können, und sein fürstlicher Lank waren Hohn und Beschimpfung de» Künstler». Auch der Fried hof hütet ein bemerkenswerte» Grab. Gvan Evans, ein Engländer, schläft hier. Er gründete als erster eine sächsische Spinneretmaschtnenfabrik im Jahr« 1812 in Siebeähöfen bei Geher. Auch eine der ersten Baum wollspinnereien war sein Werk. Unweit de» alten Lotter-Sitze» liegt ein grausige» Denkmal de» einst blühenden Zinnbergbaues, die Bing«. Wir glauben, an dem dunklen Krater eine» Vulkan» zu stehen. Da» „Stockwerk" stürzte 1704 und 1803 zusammen, Pa die Höhlen und Gänge altzusehr der Sicherung entbehrten. Noch erkennen wir an den altersgrauen Wänden Gänge und Bergwerksreste, wenn auch freundliche» Grün die Stätte de» Grauen» lieblich umkleidet. Die dritte im Krary der Gretfenstetnstädte ist Thum. 505 Meter hoch gelegen, zählt «» gegen 4200 Einwohner. Strümpfe und ander« Wirkwaren schassen hier den Leuten Arbeit und Brot. Daher steht Thum auch Mit Chemnitz in engster Verbindung, e» gilt al» südlichster Außenposten der betriebsamen Großstadt. Thum ist ein stille», friedliches Städtchen, aber trotzdem ist sein Name mit einem bemerkenswerten kriegerisch«! Ereignis verbunden. In seiner Nähe fand da» letzte Gefecht des 30jährigen Kriege» auf sächsisch«« Boden am 25. Januar 1648 statt. Ein Denkmal an der Ehren friedersdorfer Straße erinnert daran. mochten. Dazu war dieses Greifennest wohl geeignet. Uebrigen» verschwindet der Name der Burg aus den Urkunden, sie ist wahrscheinlich! 1429 beim Hussiten einfall zerstört worden. Um die Ruinen spann das Volk seine Sagen, die nach dem Verschwinden des' letz ten Mauerrestes dem Orte an sich erhalten blieben. Un ermeßliche Schätze sollen unter dem Felsgewirr ver graben sein. Daß auch auf der Höhe der Greifensteine Versuche gemacht wurden, unterirdische Schätze berg männisch zu gewinnen, davon zeugen noch! eine An zahl Stollen, deren Weiterbau man der Unergiebigkeit des Bodens wegen aufgab. Ein solcher verlassener Bergstollen wird noch heute als Wohnplatz spukhafter Ritter bezeichnet und heißt die „Ritterhöhle". Führt uns diese in Gedanken ins tiefste Mittelalter zurück, so erzählt ein anderes Bergloch von einem Helden neuerer Zeit, dem eigentlichen Nationalhelden des Erzgebirges überhaupt: Karl Stülpner, der kühne Wildschütz, hat hier zeitweilig gehaust. Weit reicht der Blick von den Felsen au», die man heute auf bequemen Treppen er steigen kann. Die ganze Herrlichkeit des Obererzge birges leuchtet auf. Die drei Basaltriesen der Nachbarschaft PKHIberg, Bärenstein und Scheibenberg liegen wie große Hünen gräber da, und Unter ihnen türmt sich der Fichtel berg auf. Don ihm bi» zur Augustusburg schweift der Blick. Inmitten der Greifensteins liegt ein schmuckes Unterkunftshaus, das Ganze gehört zur Flur Ehren friedersdorf, von den drei Greifensteinstädtchen wegen seiner landschaftlichen Lage wohl das' anziehendste. ES liegt 560 Meter hoch und zählt gegen 6000 Einwohner. Sein charakteristisches Gepräge erhält es einerseits durch die Greifensteine, andererseits durch den Sauberg, jenen gigantischen von Menschenhand aufgetürmten Hühenzug mächtiger Halden, die von einstiger Bergtätigkeit zeu gen. Saubere Häuser, breite Straßen geben der Stadt ein schmuckes' Ansehen. Kurfürst Friedrich der Streit bare, der dem Orte die Stadtgerechtigkeit verlieh, steht, ein eherne» Denkmal, auf dem Markte, im Begriffs, die Huldigung seiner getreuen Bürgerschaft entgegenzu nehmen. In vielen Betrieben werden wertvolle Ding erzeugt und auf den Markt gebracht: Schuhe, Wirkwaren, Posamenten usw. Wer sich gern vergangener Zeiten erinnert, wird neben dem Sauberg die alte Stadt kirche aufsuchen, deren schönster Schmuck, der Altar, zu den schönsten Offenbarungen alter deutscher Kirchenkunst Ein wertvolles Stück Heimatgeschichte «schloffen Schloß Königsfeld, jener alte Herrensitz an der Staatsstraße Bad Lausick—Rochlitz bezw. Geithain- Rochlitz wurde kürzliche.für Besichtigungen frechegeben. Hinter Linden und Eichen versteckt, träumte es bisher unbeachtet auf den Gutsteich hinab. Jetzt entdeckt ,man< daß sick hier eine einst durch .Wallgräben geschützte Straßenburg verbirgt, deren älteste Teile dem 13. oder gar dem 14. Jahrhundert entstammen. Welche Schön heit entfalten die Säulen und Steinmetzarbeiten au» rotem Porphyr! Droben im Burgsaal des alten Her renhauses hat der jetzige Besitzer, der Graf zu Münster- Meinhövel, all die Schätze de» Schlosses zusammenge tragen. Waffen längst vergangener Jahrhunderte, dar unter ein altes Rasschloßgewehr, schmücken die Wände. Wertvolle Jagdtrophäen kündigen von einstigem Wild reichtum unserer Wälder. Zahlreiche Urkunden, dabei ein Handschreiben Friedrich» des Großen, erzählen von der Geschichte der Heimat und de» Vaterlandes. Noch viel mehr de» Interessanten wird der Freund ver gangener Zeit selbst entdecken. So wurde in dem Schloß Königsfeld der Oeffentlichkeit ein wertvolles Stück Heimatgeschichte erschlossen. Haffenstein-Festspiele Die Schüler-Vorstellungen der vergangenen Woche und der zweite Festspiel-Sonntag zeichneten sich wieder durch einen guten Besuch und glänzende Festspiel-Auffüh rungen aus. Bis auf Weiteres gilt folgender Sptelplan: Jeden Sonntag nachmittag 3 Uhr „Götz von Werlichingen" von Johann Wolfg. von Goethe, jeden Samstag nachmit tags 3 Uhr und Sonntag vormittags 10 Uhr „Schluck und Jan" von Gerhardt Hauptmann. Auskünfte Verkehrs verein Komotau. denen im Laufe der Jahre die schlanke Linie verloren ge gangen ist, bringt da» Höhenwandern als angenehme Kur mit den natürlichsten Heilmitteln die jugendfrische und ge- ! sundschlanke Gestalt wieder. Drei gut markierte, von Norden nach Süden bi» zum Hochrhein hinziehende Wan derwege erschließen die schönsten Aussichtspunkte und an mutigsten Gegenden des Schwarzwaldes. Wunderbare Fernstchten öffnen sich dem Wanderer üb« die weile Berg welt des Schwarzwaldes, auf den Oberrhein und die Vo gesen, nach dem Bodensee und den majestätischen Alpen, wenn er in ein« durchschnittlichen Höhenlage von etwa 1000 Meter ü. M. einem der großen, bis zu fast 300 Kilo meter langen Touristenpfaden folgt. Plätschernd« Quell bäche begleiten ihn, kristallklare Gebirgsseen laden -um erquickenden Bade ein, wildromantische Schluchten und tosende Wasserfälle wechseln mit den prächtigen Rund blicken von freier Höhe in interessanter Folge ah. Eine Uebersichtsskizze der Schrift zeigt den Verlauf der Höhen wege, während im textlichen Teil die Wegstrecke selbst, ihr« Entfernungen, sowie die Halte- und Raststattonen, wo Un terkunft und Verpflegung zu billigen Preisen geboten wird, angegeben sind. Die Schrift kann vom Bübischen Ver kehrsverband, Karlsruhe, Karlst. 10, kostenlos bezogen werden. Von gleicher Melle ist auch ein Wegweis« und Hotelführer mit den neuesten herabgesetzten Preisen er hältlich. ErzgeVirgische Mundartdichtung im Mitteldeutschen Rundfunk Mm Mittwoch, dem 6. Juli, 21.10 Wr, bringt der Mitteldeutsche Rundfunk unter dem Titel „Au- dem Erzgebirge" eine Darbietung, di« dem erzgebirgischen Lied und der erzgebirgischen Literatur gewidmet ist. Hghemvanderungen im Schwarzwald Zu Beginn der Wanderzeit ist die beliebte Schrift des Badischen Verkehrsvevbandes, welche wertvolle Finger zeige für Wanderungen durch Europas schönstes Wald gebirge, den Schwarzwald, enthalt, in neuer Auflage er- schienen. Von Jahr zu Jahr wird die Zahl derer, die durch Wanderungen in nervenstärkender Höhenluft und heilkräftiger Höhensonne über die Berge und Hochtäler des Schwarzwaldes Kräftigung der Gesundheit und frohe Erholung für Leib und Seele suchen, größer. Vielen, Die bekannten Erzgebirgsdichter Anton Günther- Gottesgab und Max Nacke-Altenberg singen Grzge- birgslieder, u. a. bekannte wie .Mrzgebirch, wie bist du schiel", ,F' Watter", „Guck nauf zu de Sterla" u«d „Hamweh". Zwischen de« Liederdarbietunge« werd« erzgebirgische Erzählungen gelesen: „Pascher im Gren» wald", eine erzgebirgische Novell« von Max Geißler, und „Nacht am Hirschenstein" und „Sturm im Walde" von Alwin Prblzsch. M H M Z st S«rE»«t»ll1 in 6»» Ml Z putrt^vu Oosvlrtrro. ruU äsusa Lad? lo LoriUukvLE teorurut. ruüssso pttesaubor, appotltltel» «»<1 ctss- täall» dssouclor» soryfältty yorotutat »»!». Was Ist äa dosssr ysotyuot als «Las yroÜarttys(A? Lotus starte fstb» tSsoucts Lraft vulsorut tru plu joct» vosaudsrlestt. d tst tu «Lor lat otu vadrsr 3«?vu für rtto LLuEUoESpflsG*» LsUa Gaaedtrromfvaaedaa gaaügt «la llassaotössatG) für ata» aona«»I»Kafaea>«I>»od0a»»t.3o»rgt»dtg tat«I