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MW» Ne.L»<. »os«dlM uns »azlg« fttt dl «rz^btrg«. «tttvoch Berliner Unru cnviertel unter verschärfter polizeilicher Alarmbereitschaft Polizeibeamte leuchten die Häuserfront ab Nachdem in den letzten Nächten wiederholt Polizeibeamt« in den dunklen Straßen von Moabit beschossen worden" waren, find jetzt die betreffenden Viertel unter eine Art Aus nahmezustand gestellt worden. Di« PÄizei lieh dauernd ihre Scheinwerfer über die Häuserfronten gleiten und die Bewoh ner durften nur mit den Händen auf dem Rücken zu ihren Häusern gelangen. Irrfahrt der AegesttW«. Die immer wieder erhöhte» und veränderte« Zollsätze, mit denen sich neuerdings mehr oder weniger alle Länder umgeben, machen eS auch dem Fachmann schwer, fich tu de« Wirrwarr zurecht zu finden. Biel weniger kann man von ,wei harmlosen Vergnügungsreisenden, zumal solchen weib lichen Geschlechts, erwarten, daß ste sich in den Zollbestim mungen der einzelnen Länder aqSkenuen. Aber ei« der artiger Mangel an Wissen kann auch seine ««angenehme Seiten haben, wie kürzlich zwei Amerikanerinnen zu ihrem Schaden erfahren muhten. Die beide« Schönen auS dem Dollarland« bereisten in ihrem Wagen Frankreich und die Schweiz. In Drjon hatten sie einige besonders bequeme Liegestuhle erstanden, mußten indes an der Schweizer Grenze hören, daß die Einfuhr von Möbeln jeder Art in die Eid genossenschaft verboten sei. „Auch wenn wir den Zoll be zahlen?" erkundigten sich die Damen. — „Auch wenn Sie Zoll bezahlen!" mutete die Antwort deS Zollbeamten. WaS war nun zu tun? Einfach Wegwersen wollte man die Stühle nicht, so kam man, als die ratlosen Blicke auf ein nur wenige Schritte entfernte», gleich hinter der französisch« Zollstelle liegendes Wirtshaus fielen, auf de« Gedanken, di« Stühle einfach dort unterzustelle«, bis man am ander« Tage wieder vorbeikäme. Gesagt, getNein, so schnell ging die Sache denn doch nicht. Denn e« gab ja noch «n französisches Zoll amt, das eifrig aufpaßt, daß sem Land nicht zu kurz kommt. Die beiden Amerikanerinnen hatten mit chre« Liegestühle« kaum den Fuß auf französische« Boden gesetzt, als sie auch schon angehalten wurden. „Bitte, meine Damen, di« Stühle sind zu verzollen!" — „Aber WaS wollen Sie den», »vir haben die Stücke doch gestern erst hier im Lande gekauft". „Aber heute kommen Sie auS der Schweiz, da ist der Einfuhrzoll fällig." And da die in de» der Zoll ¬ gesetzgebung ungenügend Bewanderten nicht leugn« konnte», mit den aus Frankreich ««»geführten Stühlen sich einige Minuten auf Schweizer Gebiet aufgehalt« zu hab«, Ried ihnen, wenn die Stühle nicht eingezogen werd« sollten, nichts übrig, al» den verlangt« Obolu» zu entrichten. Wo- rauf sie die gar nicht ausgeführten Möbel — denn in der Schweiz batte man st« st» mcht Mgelafl« — wieder nach Frankreich -einführ«" komu«. Der cckl«tt geschäftige St. Bürokratius hatte wieder einmal ein« Meipechreich , verzeichne«. «Mel M dl» Frm» v«E Begreifliches Aufseh« hat in Belgrad die Verurteilung eme» iungen Student« hervoraeruf«, der mit der hübsch« Frau erne» Friseur» auSgerückt war. Früher wurden in wichen Fäll« drakonische Straf« verhängt. Maa billigt« dem betrogenen Ehemann bisweilen da» Stecht zu, den Zerstörer wmes FamilienglückeS zu verprügeln oder gar zu töten. SS erregte daher allgemeine HetteSeit, ÄS der Richter den abenteuerlustigen Musensohu « einer Geldstrafe von nicht mehr al» sechzig Mark vermckMe. Angeblich hat sich der weise Salomo davon überzeugt, daß di« Sh« mit dem Friseur «ehr unglücklich war und ma» dähalb der Ungetreu« die Flucht nicht verübel» Sune. Den» daß jene « Mark ein Werturteil sei» soll«, für so «galant w» man d« Richter nicht halt« dürft». Mag S Obwohl «mertt- oom Pa Schlefi vom! Zn Dr sch- sr 4. De «eit wohnt Trupp' an» d oe.2c 11.00 Bo> Ehrenmali Opernpotz Konzert. 15.45 P 16.00 Ne Konzert, buch. 18. Biologisch ter für die Erzeugung Laufbahns Funttechni Militärkon 21.10 „Sc schau. 22 00.30 La, 06.20 12.00 Son 14.30 Der Funwerich stange 100! neuen Zeit Maßnahme 18.55 Wi- AuS Oper« zählungen 21.00 Mick Nachrtchtsr ilhelm sitzt u»d liest ei» ! >er ihn gebeugt ist. Diese > Jakob seinem Bruder ... einem örtlich« Volkswitz gegeben hat. Jakob t seinem Bruder sag«: „Du, Wilhelm, ftv will lud HL au der FestungSmauer zu Fladungen. chau» steht da» im Jahre 1896 «i- er Jakob und Wiwelm Grimm. Such, während Jakob stehend leicht Stellung erweckt d« Eindruck, al» etwa« sag« wolle, wa» die Bev- he» Volkswitz gegeben hat. Jakob luuaener Fremdeufüh'rerwitz wurd« i» dem Jahre 1804 am Wiener stellt d« heiligen die da» Jesuskind ttze Kron« einge- Fremdenführerhumor Bon Auto« Mailly Im Schloß von Charlottenburg müssen die Besucher dir Gemächer mit dazu hergestellten großen Strohpantoffcln be treten, die am Schluß der Wanderung wieder abgelegt werden. Der Kastellan ist allemal so liebenswürdig, die Fremden aufmerksam zu machen, daß ihnen nun die besondere Ehre zuteil wird, da» Schloß in Hausschuhen zu durchwandern. Ein geschultes Lächeln sichert ihm den unbedingten Erfolg seines Im Gang de» Vankettsaale« der Wartburg sind die Leben-alter durch charakteristische Tierbilder versinnbildlicht, die zweifellos nachdenklich erheiternd wirken, aber im Mittel- alter ziemlich verbreitet waren. Der Burgwart macht daran» Lokalhistorie und gibt al» Erläuterung zu diesen Fresken die Geschichte eine» humorvollen Malers, der hier auf den Einfall kam, die Lebensstufen auf diese spöttische Weise zu charak- terisieren. Al« Sinnbilder deS Manne» sind für tue zehn Jahr- zehnte folgende Tiere zu sehen, die hier spukhaft drollig gemalt wurden: Kalb, Bock, Stier, Löwe, Fuchs, Wolf, Hund, Kater, Esel und Ochsentotenkopf. Besonder» scharf ironisiert zeigen sich die Lebensalter der Frau: Küchlein, Täubchen, Elster, Pfau, Henne, Gan», Geier, Eule, Fledermaus, Schnabeltoten kopf. ES ist selbstverständlich, daß diese Sinnbilder zu treffenden Bemerkungen verleiten müssen, WaS der liebenswürdige Burg- wart auch immer zur Freude der Besucher in ausgezeichneter Weise besorgt. Rätselhafte Grabsteinbilder erhalten ost die merkwürdig st« Deutungen. Ein Lamm Gotte» wird für einen Hund ge- halt«, wa» vollkommen genügt, um dazu die Sage vom Grab mal eine» Toten mit einem Hundskopf zum Besten zu geben. Sonderbare Familiennamen auf Grabsteinen gaben seit jeher Veranlassung zu humorvollen Einfällen. Im Kloster Eberach ist die Gruft der fränkischen Adelssamilie von Teufel. In der Kirche werden den Fremden die Denkmäler eines Konrad von Teufel und seiner Mutter Mathilde gezeigt, wozu der bekannte Witz immer wieder herhalt« muß: „Hier liegt der Teufet nnd seine Mutter." icht besser erging e» dem in Leipzig verstorben« schwe- > Obristen Zogen, genannt Manteuffel, der im Jahre vor der Stadt tödlich verwundet wurde. Sei« Beiname war die Ursache, daß ma« in dieser Kirche von allerlei Spuk geschicht« zu erzähl« wußte. Die Gruft, in der Manteuffel m,t andere« Kamerad« betgesetzt wurde, hieß da» TesftlSloch, über da» solch« SchreckenSmarchen umgingen, daß bi« Behörde g«ötigt war, di« früher zugäagliche Gimft M veommer». Der Fremdenführerwitz entstammt wohl meist komischen Einfällen und Bolkkdeutungen gewisser Kuriosa einer alten Stadt. Noch im Vormärz konnten selbst gelehrte Leute manch altes Stadträtsel nicht deute«, und so half man sich auS der Verlegenheit mit bereit» meist eingebürgerten naiven Er klärungen. Derlei originelle BolkSdeutungen erfreuen sich mit unter eine« gesunden Humor», der in der modernen Fremden führung neben gelehrten Denkmalerläuterungen al» willkom mene GemütSauffrischung de» Reisend« empfunden werde« Besonder» beliebte witzige Kuriosa sind die viel« Trutz- Neidköpfe und ähnliche Fratzen, die in alten Städten al» Wahrzeichen an Rathäusern» Kirchen und Toren jedem Fremden gezeigt werden. Für diese ost eigenartigen Stein- oilder mit ihren herauSgestreckten Zungen oder ihren schie lende« Augen hat der Volkshumor fast überall seine witzige Erklärung gefunden. Entweder haben sie einen komischen Bei- namen, oder e» wurde ihnen irgendein Schwank angepaßt. Mitunter hat mau sie auch mit Reimen bedacht, wie die» z. B. bei den verschwunden« Brückenaffen zu Heidelberg der Fall war. Dtzr Schnapphan» am Rathaus zu Jena ist die Zielscheibe kräftiger Studentenwitze fett jeher gewesen. Zu Köln muß de« Fremde» der Gabbek und zu Halle der im Museum untev- gebrachte Saalaffe gezeigt werd«. Gelungene Wahrzeichen sti " auch der Mau« am Kaushau» zu Koblenz und der Lallt , Basel, der Ma " " vor dem hüllte Denkm Wilhelm sitz über ob Ja! anlassuna ju oll nämlich zr ch aach emok ür den Joses Graben ersann«. Da» vrmm«st«nbild Josef dar, der die Stammrolle erläutert, offen vor ihm hält. AÄ der Rolle sind «i zeichnet, unter der oberste« Krone « deutlich David m lesen. Da» Volk konnte sich diese klassische Darstellung aber nicht recht erklären, und so entstand die witzige Erläuterung de» Stein- bilde», daß da» Kind d« Mau» fragt: „Vater, wa» bedeutet da»?" worauf ihm dich« dawoert: La, omi» Liüd, da» weiß ich ftlwr nicht!" kann. oder isremoen x bilder mit , lenden Augen hat . . Erklärung gefunden. Entweder haben sie einen namen, oder e» wurde ihnen irgendein Schwank angepaßt. «men bedacht, wie die» z. B. ... . .. ... rückenaffen zu Heidelberg der Fall war. Dtzr Schnapphan» am Rathaus zu Jena ist die Zielscheibe As» Sch»et:: riwlwdes Luftkrieg Di« Kanwl «ine» «ne« Bestimmungen de» Versailler Diktat» nach wie vor daran gehindert ist, «ch nnr ei» ein zige» Kampfflugzeng zu banen, bring« alle «deren Länder, sogar diejenigen, die einen »feindlich« Angriff auch in Zu- ckunst nicht -u fürcht« brau chen, ihre Luftflott« auf den modernsten Stand. So hat Schweden jetzt ein Flugzeug von mehr al» SV» k8 in den Dienst gestellt, dessen Maschi nengewehr nach all« Rich tungen und sogar schräg nach hinten schieß« bum. einem mtt RodSporssern besetzten GsnLerp»-, der von Essen nach Hagen fuhr, auf einen Perfmienßug, der vom Reich»- ktegotag kam, geschossen. Ein «uHetchermetster erlitt eine Mngerveuetzung. Blutige ZUfammeustäße in Bombe» Bombay, 4. Juli. Zwischen Hindu» und Moham medanern kam es heute erneut zu schweren Zusammen stößen. Durch Schüsse wurden vier Personen getötet und 7S verletzt. Aueed «eie dl« Welt Banditenüberfall auf dem Au- do» japanisch« Stabschef» Lokto, 4. Juli. Der Zug Lschingtschau—Mukden, in dem sich der stellvertretende Chef de» Generalstab»» der japanischen Truppen in der Mandschurei, General Mazaki, befand, wurde unterwegs von 300 Räubern angegriffen. Diese hatten die Schwellen der Eisen bahngleise entfernt, so daß der Panzerzug, der den Zug de» General» sicherte, entgleist«. Die Räuber wuv- den durch da» lebhafte Feuer, da» sofort au» dem Pan zerzug eröffnet wurde, in die Flucht geschlagen. Zehn von ihnen wurden getötet. »»»»aller der Reitze Värlih. 4. Juli. In den letzten Lagen wurden Oberlausitz und Niederschlesien von zahlreichen Gewit tern heimgesucht, die von starken Regenfällen und von Hagelschlag begleitet waren, der a« der Ernte erheb lichen Schaden anrichtete. Blitzschläge Verursachten um fangreiche Brände, auch Menschen wurden in einzel nen Orten vom Blitz getötet. Infolge der bedeutenden Regengüsse sind di« FluMäufe, insbesondere die Neiße, stark angeschwollen. Oberhalb von Görlitz hat die Neiße große Flächen von Getreidefeldern unter Wasser gesetzt. Seit heute früh beginnt der Fluß wieder lang sam zu falle«. Sdrrl»we«mmom la Japan Biele Person« ertrunken London, 4. Juli. Wie .^LimeS" au» Tokio mel det, haben Wollenbrüche im westlichen und südlichen Japan -Hochwasser und ausgedehnte Ueberschwemmun- gen hervorgerufen. Zn der Nähe Von Kobe werden SO Personen, die wahrscheinlich ertrunken find, ver mißt. Bei Kagoschina stehen 9000 Häuser unter Was ser. 14 Brücken sind weggespült worden. Die ganze Stadt Okasaki war mehrere Stunden lang Überschwemmt. Im Bezirk Mitschi wurden 3000 Häuser unter Wasser gesetzt und 15 Brücken zerstört. 43 Personen werden vermißt. MMoarerplaßaa Ein« ganze Stadt zerstört London, 5. Juli. Eine Exchange-Meldung auS Chatbin besagt, die Stadt Lunbvi an d« Huhai-Msen- bahn sei gestern durch die Explosion eine» Munitionslagers vollständig zerstört worden. Biele Menschen sei« daLei ums Leben gekommen. ISO Todesopfer am UnabhSngigkeit»« feiertag in Amerika Neuyork, 5. Juli. Das Wochenend« und die Feier des UnabhängigkeitStageS hab« i» de« Bereinigt« Staa- t« über 180 Todesopfer gefordert. Ungefähr 100 Press- n« hab« durch Autounfälle, 60 durch Ertrinken, 8 durch Feuerwerkskörper ihr Leb« «ingebüßt. Selbstmord de» Generaltnspektors im französischen Penfionsministerium Paris, 5. Juli. PensionSmtnister Berthold ent- deckte geistern in dem Büro eines seiner Mitarbeiter die Leiche deS Generalinspektors im Pensionsministerium, Mar cel Lehmann. Lehmann, der Kriegsbeschädigter war und im Alter von 47 Jahr« stand, hat in seinem Büro Selbst- mord durch Erschießen verübt. Die Tat dürste er bereits am Sonnabend, als er abends allein im Büro geblieben war, begangen Huben. Man führt sie auf persönliche Ent- täuschungen zurück. Überschwemmungen in Texas San Antonio (Texas), 4. Juli. Weite Strecken im südlichen Texas sind durch verheerende Ueberschwem- mungen heimgesucht worden. Es werden neun Tote ge- meldet. Entdeckung eine» groß« Dynamitlagers in Valparaiso BuenoSAireS, 4. Juli. In Valparaiso hat die Polizei ein Dynamitlager «weckt. Die Vorräte sollen so beträchtlich sein, daß sie genügt hätten, die ganze Stadt in die Lust zu sprengen. Absturz am Groß« Mythen Schwyz, 4. Juli. Am Großen Mythen stürzten zwei Schwestern auS Luzern beim Blumensuchen ab. Die Bergungsarbeit« hatten bis zur Stunde keinen Erfolg. Aschenregen ans 4 Lnftasea London, 4. Juli. Nach Meldungen au» San tiago de Chile sind außer dem Vulkan Quizapu auch die Vulkane DeScabezado, Grande und Blanco in Tä tigkeit getreten. Die Rauchsäulen erreichten eine Höch» von möhr al» tausend Metern und verdunkelten den Himmel. In vielen Städten, darunter auch Santiago de Chile und Valpareiso. sind heiße Aschenregen nieder- Egefallen.