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Beilage zu m. 1SV d» «UN LaMatte» und Anzeiger» für da« Gq-ebirg«. Donnerstag, den 1». Funl US» daher «in Jahr K«rk«r kaum übersteigen. Am 1». Juni beginnt der Prozeß g«g«n d«n Vis,»Lahn tät«r StlvKier Matuscht«, d« jetzt im LI. L«ben»jahr« In fein« 2u-«nd -«sucht« er da« Lymnafium und «ar dann ree Während d«» wolltrt«s«a wurd« «r Ob«rl«utnant. Nack dem Krieg» ioandte «r sich dem Lehrerbemf« wtedrr zu, «rwarb dann at«r tm Jahr« 19W tu Ungarn «in groß«, Lut und mehrer« Häuser tn Budapest. woher Matuschta plötzlich da» Lew bekom- imn hatt^ ist noch nicht ganz aufgeklärt. Srtmqett wurd« viel fach di« Vevmutung «»«gesprochen, dich «r «» von revolutionärer L«it«, d«r «r gestnnung« gemäß nah«gHand«n haben soll, erhalten hätte. T» wurde auch vermutet, daß er vielleicht von dieser Sette au» di« vnr«gung oder d«n direkten Auftrag zu d«n Eisenbahn attentaten bekommen hab«. Doch auch die» liegt noch ganz tm Dunsten, von Budapest kam Matuschka dann nach Wien, wo er sich wt«der «in Hau» kauft« und sich mit allerlei Kandel»« und Vermittlungsgeschäften Lefaht«. In dieser Zett, im Jahr« 1V30, kam er schon einmal vorübergehend in Konflikt mit der Polizei, da ihm w«g«n «tm» in stimm Hause entstandenen Brande« Ver sicherungsbetrug zur Last gelegt wurde. Doch konnte ihm nicht» nachgewtesen werden und Matuschka steckte 16 000 Schilling Ber- fich«rung»gtbühr «in. In der Folgezeit mutzten dann, wie aller- ding» erst später festgestellt wurde, vielfache Reisen auffallend sein, di« Matuschka nach Budapest und anderen Orten, so auch, nach Ber lin, unternahm. In der Nacht zum S0. Januar 1SS1 hat nun Matuschka ver- sucht, in d«r Näh« dir Haltestelle vnzbach an der Westbahn den Wien—Passau-Berliner Schn«ll,ug zur Entgleisung zu bringen. Hi«rd«t wurd« nur einiger Materialschaden angerichtet, Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Am 8. August 1SSL bracht« Matuschka in d«r Näh, von Jüterbog den Schnellzug Basel—Ber. lin zur Entgleisung, indem er «tn große« Stück de» Schienen« M MM KM MN MntnW -eute Begin« ' gegen den Eifenbahnatten-1 sträng, sprengt«. L«g«n hundert Personen wurden damol, v«v- > steht, letzt, sech» davon schwer. Die Suche nach dem Täter, der ein Stück dann Leh« j der Zeitung „Der Angriff" zurückgelassen hatte, — e» roar«n dar auf auch verworren« Worte wie ,Revolution", „Steg", „Atten tat" usrv. g«schrt«ben — blieb auch in diesem Fall» zunächst ver geblich. Erst noch dem furchtbaren Attentat gegen «inen Schnell zug auf d«r hochgelegenen Tisenbahnbrück» von Bta-Torbagy am 1». September 1SS1, wo LL Tote und viel« Schwerverletzte zu be klagen waren, wurde Matuschka am 7. Oktober -«»selben Jahre» auf Veranlassung der ungarischen Polizei unter dem verdacht, diese» furchtbare verbrechen begangen zu haben, in Men verhaftet. Die verhör« und di« llebersührung Matuschka» gestalteten sich recht langwierig; erst nach und nach gelang «»'ver mühsamen und verständnisvollen Zusammenarbeit der namhaftesten Krimina listen Oesterreich», Deutschland« und Ungarn», Matuschka, in dem man bald auch den Täter von vnzbach und Jüterbog vermutet hatte, all« drei Anschläge nachzuroeisen und ihn schließlich zum Ee. ständni» zu -ringen. Ueber da» Motiv seiner Verbrechen macht« er ganz phantastische Angaben. Er sprach von seinem Plan, ein« „Gesellschaft von Menschenfreunden" zu gründen, erklärte, -atz e» seine Absicht gewesen sei, „da» Unglück der Welt endgültig zu b«. fettigen" und „die Menschheit zu erlösen". Wie wett hierbei tat sächlich abnormale Geistesverfassung mttspricht, wird di« angeord- net« psychiatrische Untersuchung--eigen. In der für dret Tage anb,raumt«n Verhandlung vor dem Wi«ner Schöffengericht wird sich Matuschka nun wegen verbrechen, der öffentlichen Gewalttätigkeit, begangen durch bo,hafte Hand lungen unter besonder« gefährlichen Verhältnissen, zu verantwor ten haben, da sich di« Anklage lediglich auf da» Faktum Ambach bezieht. Di, Straf«, die Matuschka tn Oesterreich erwartet, dürft« Grotzbrand in Deutschlands größtem Vergnügungspark Der Ltchterturm, «in Wahrzeichen -,» Berliner Lunapark,, d,r bet einem nächtlichen Grotzfeuer zerstört wurde. Ein Slfamtschaden von .mehr al, hunderttausend Mark wurd» angerichiet. Colle« Kinder die Zeitung lese«? . Dl« Fra«, ob Kinder di« Zeitung lesen sollen, ist nicht »M-estrttt««. Zweifellos sind die noch nicht Zwölfjährtgen nicht dafür reif. Mir dl« älter«« aber bejaht der amerikanische Pro fessor Walter B. Pttktn di« Frag«. In sein«» Kursen für Journalistik an der Tolumbla-Untversttät hat er sich zu ver Anschauung bekannt, dah die Erziehung de» Kinde» ohne da» Studium der Zeitung nicht vollständig sein könne. Bor allem tzi e» die Pflicht der Eltern und Erzieher, di« Kinder in de, Kunst zu unterrichten, di« Artikel «sch und genau aufzufassen. E» »oh« natürlich di« Gefahr, daß di« unmündigen beim Z»ttung«les«n Zett vertrödeln. Dem sei vorzubeugen. Di« Genauigkeit müsse «rst« Bedingung sein. Der Gelehrt« hat in Nundfragen an m«hr al» tausend Schüler Erfahrungen sam meln können. Dabei zeigt«« nicht mehr al» fünf vom Hundert «in normale» verständnt» für di« gewöhnlichst«« Zeitung»- «retgntss». Di« Nam«n der bekanntesten Person«» de» öffent lichen Leben» waren ihnen nicht «läufig. verantwortlich für dies« Unkenntnis sind nach Professor Pttkin» Ansicht die Eltern und Lehrer, der«« Pflicht «k s-, dt« Kinds tmÄje» d« Lag«», ptttmg«» «u urrwmchtm. - - — --- - - Lebt Flieger Bertram noch? Link«: D«r -»utsch« Pilot Hann» Bertram. Nicht,: Kart« d«r letzt«» Flug-Etapp,» Bertram«. Da, Kreuz bezeichnet di, Stelle, wo jetzt sttn Flugzeug verlast«» aufgefunden wurde. Der Flieger Kaan, Bertram, der sich auf einem Flug von Köln nach vustralien brfand, war auf «in« der l«tzt,n Etappen d«r geplanten Noute am 17. Mai verfchollen. Jetzt wurde da, Flugzeug nebst einer Mitteilung tn Nordwvst - Australien aufgefunden. Bertram wollt, sich mit seinem Br eiter durch di» wildnt, zur nächsten Siedlung durchschlagen. Man ist in größt« B«sorgnt,, ob ihm dich«, wagnt, gelingen wird. Ein« vttnsmn- Lrupp», di« ein,» Lüterzug angehalt«» hat und so «inen kostenlosen Tran,port na- Washington «rzwang. De» veterammnarsch auf wchhington fährt immer mehr zu akami«r«nd,n Zu ständen. Zu Tausen den umlagern di« Krteg»t«iln,hm«r, die ihr, Milliarden-For- d«rung»n durchdrück«« woll,n, da, Regt«- mng»vt«rt»l in Washington, zu Tau fend«» verstopfen st« all« Verkehrsweg», di« na- d«r amerika- ntschen Bunde». Hauptstadt führe«. Vas lebt W «le ein Mroerkrleg aus Ein« Wahrsagerin darf man nicht küsse«. Gewöhnlich find di« Zigeunerinnen, die nicht nm di« «igen«, sondern auch unser» Hand so gern offen halten, um au« dem Gewirr der Linien Schlüsse auf unsere zukünftigen Geschicke zu ziehen, recht häßliche alte Weiber, denen man tn möglichst großem Bogen au» dem Wege geht. Wie angenehm war also bi, Ueberraschung dr» brav«« Herrn Marku» tm ge- mütltchen Wiewall sich jüngst ein. bildhübsch, jung. Zigeunerin anheischig machte, ihm Probe« ihrer prophetischen Kunst zu liefern. Aber 2» di, beiden nun tn dem Zimmer d«r Schönen saß« und st« nach der Hand de» Manne» griff, konnte dieser e» nicht unterlassen, die fesche vraunhäutige an sich m ziehen, nm ihr einen Kuß zu rauben. Leider war «r dabei nicht schnell genug. Ein Zigeunerkind kam au»« «rechnet tn diesem Augenblick zur Tür herein, verlegene» Schweigen. Dann meinte di« Schöne, der lieb« Herr soll« nur dem Kinde einen Schilling geben. Worauf,» sich entfernen werd«. Da« geschah denn auch. Aber da« schwarztockig« Wesen hatt« kaum da» Zimmer verlassen, al» sich die Tür von nemm öffnet, «nd «inem zweiten Nachkömmling Einlaß gewährt«. Kenne« Sie Herrn Dant« in Warschaus Anläßlich der feierlichen Eröffnung der Dante-Desell- schäft in Warschau ereignete sich kürzlich ein ergötzlicher Zwischenfall. Der italienische Dante-Berein sandte zur Feier ein besonder» herzlich gehaltene» BegrüßunaStelegramm. Da die genaue Anschrift der neugearünveten Warschauer Dante- Gesellschaft tn Rom noch nicht bekannt war, schickt, man da» Telegramm unter folgender Adresse ab: Dant« Alighieri, Italienisch« Botschaft, Warschau. Der polnisch» Depeschen bot« erschien sofort nach Eingang der Meldung m der Italienischen Botschaft und fragt« den Pförtner, der eben- fall» Pole ist, ob ein gewisser Herr Dante Alighieri sich zur» zett tn den Räumen der Botschaft aufhalte. Der Portier schüttelte tm Vollgefühl seiner Kenntni» de» tn der Botschaft beschäftigten Personal» seinen gewaltigen Wasserkopf. Woraus der Depeschenbote einen entsprechenden vermerk auf der Rückseite ber Meldung htnkritzelt« und unverrichteter Sach« bet seiner Dienststelle wieder anlangte. Nun genießen di, Postbeamten tn aller Welt bekanntlich den Ruf, di« findig sten Köpfe zu haben, und so nahm sich denn auch tn diesem Fall «tn subalterner Beamte, der Angelegenheit mit beson derem Eifer an. Nach seiner Meinung handelt» e» sich um rin hochwichtige« Schriftstück, von dessen Vorhandensein di« Italienisch« Botschaft garntcht früh genug tn Kenntni» ge- setzt werd«« konnte. Er griff zum Hör», und ließ sich mit dem Büro der Botschaft vervtnden: „Hier da« Telegraphen- amt Warschau, Dienststelle Nr. Soundso. Können Sie un« sag«», wo wir tu der Botschaft «tu dringende« Telegramm an einen Herrn Dant« Alighieri «-liefern können?" — ..Bitt«, wt« soll der H«rr heißen 7" fragt, man von der Bot- schaft nrrück. - „Darrt, Mghi«rti"M>ÄL« dk «samt» Wmrmch« Botschaft st» Warschau «lacht hab«» soll wiH Di« verwettet« Braut. Dem Mutigen «hört die Welt. Auch de» UebermüttgwrV Mancher, der da» Gebaren der Jugend mit kritischen Augm» betrachtet, wird vielleicht zu einer Bejahung der Frag« neig«. Besonder« der zarten Weiblichkeit sagt man ja nach, daß st« ftw ein forsche« Auftreten de« starken Geschlechte» stet» empfänglich ser. Aber e« dürfte dennoch geraten sein, sich nicht allzn seh« darauf zu verlassen. Da« mußte kürzlich ein reicher jung«, Mohammedaner im jugoslawischen Banjaluka « seinen» Schaden erfahren. Er liebte eine der schönsten Töchter deck Lande«, und er glaubte seine« Stege» über die viele« Nebs» bubler so sicher zu sein, daß er sie alle zu einer wett« -er«»- forderte: „Ich wett-, daß ich morgen keinen Korb bekomm«. Um zweihundert Marti Wer hält dagegen?" Este Einzig«» wagte e«. Aber da« war ein armer Teufel, und «r könnt« m» zweihundert Mark nicht hinterlegen, wie di« Wettreg«! «» v«v- langte. Betrübt schlich er von dannen. Noch nt« war ihm die Hoffnungslosigkeit seine« Werben« so deutlich zu« BeWußS sein gekommen. Da fügte e« die Vorsehung, daß ihm tn dies«» Augenblicke die Angebetete über den Weg lief. Er hält« «t vielleicht niemal» gewagt, ihr einen formvollendeten Heirats antrag zu machen. Aber nun fragte ihn di» Schön«, di« ja schon längst die Gefühle de« Manne« erraten hatt«, na- di» Ursache seine« Kummer«. Der Ueberrascht« wär« d«n fors-m- den Mädchenaugen gern entwischt.. Aber dazu fehlt« «» ihm a» diplomatischem und schauspielerischem Geschick. Und so wurd« doch so etwa« wie eine Werbung davau«. S«hr g«g«pt «» Willen de« schüchternen Freier«. Und genau genommen W« e« nur da« Geständnis der Warnen Armut. Um so verblüfft« war der Jüngling, al» die Angebetete ihm erklärt«: Lsch will nicht, daß Du Dich vor dem ganzen Dorfe blamierst. Ht« haft Du die zweihundert Mark." Ehe er sich von seinem Erstaun«» erholen konnte, war di« Schöne verschwunden. Und «» reut« ihn nun gar nicht mehr, die Wette eingegangen »u sein. Den» al« er am nächsten Morgen mit dem reichen Nebenbuhler vor da» Mädchen trat und der andere voller SieaeSgewißheit dt* schicksalsschwer, Frage tat, da legt, di« Schöne wortlos dt« Arme um d/rn Hal» de» armen Teufel». „Lu Dumm«, i- will doch die zweihundert Mark wted«Hab«». Scho» d«shalb mußt Du dt« Wette gewinnen." Erst« Prei»» Ein« Blinddarm operativ». Verlosungen sind auch tn Australien beliebt. Kürzlich sollte dort »in« stattfinden, und dt« «tfrigen Dam«« vorn „Komitee" liefen von Hau« zu Hau», um freundlich ge spendet« Gewinne zu sammeln. So kamen st« auch zu «in«m Arzt, dessen Einkünfte unter der Wtrtschastlkris« littin. L«r Mediziner war ein wenig betrofftnr ,Ach weid aar nicht, wa» ich spenden soll, mein« Damen, denn Geld «sitze tch ieider nicht." Er überlegte, und plötzlich hatt« « «in«« wundervollen Einfall. „Dock, mein« Damen, ich will sog« den Hauptgewinn spenden: Ein« völlig kostenfrei, Blinddarm operation." Dt« sammelnden Wribletn waren ob de» sonder- darin Anerbieten» zurrst sprachlos, doch dann nahm«« st» eß mit Tank an, weil st« nicht wußten, wa« st» sonst anfangen tollten. Außerdem bestand ja auch die Möglichkeit, daß der Gewinner seinen Blinddarm wirklich gern los geworden wär». Nun wollt« «» aber da» tückisch« Schicksal, daß d«r Glückliche, d«r den ersten Pret« erhielt, ga, Kinin Blinddarm mehr besaßt „Den hab« ich mir schon b« «in «n h,rau»nehmen lassen." D«n Arzt bracht« di« yl nicht au« d«r Fassung. ..Dann", mttnt« « bereit, Ihnen den Bauch zu öffnen und nm . Operation damal» auch richtig gemakfss wo««» i Gewinner lehnt« aber dieses MtMch»U»chKot ak