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IK.UH. Lun tstzeblatt uns Vn-«t-«r für da» Sr--ebtrge. Donner««-, den 9. Juni ISA» Der DHB. und die Politik V. L Wen» Heliw Eigenartiger Unfall im Reichswirtschaftsministerium Ein Amtmann stürzt infolge Herzschlages aus dem Fenster Berlin, 7. Juni. Ein Ministerialamtmann stürzte Heu e vormittags aus dem vierten Stock des Reichswirtschaflsminist^ riums auf den Hof und -lieb tot liegen. Der Ministerialamtmann war kurz nach feinem Dienstantritt von einem Unwohlfein be- fallen worden; er war ans offene Fenster getreten, um frische Luft zu schöpfen. Dabei erlitt er, wie nachträglich vom Arzt festgestellt wurde, einen Herzschlag, der den sofortigen Tod zur Folge hatte Da der Amtmann gerade in diesem Augenblick sich weit aus dem Fenster gelehnt hatte, stürzte er ab. Parteien. Solche Gewerkschaften stehen über den Parteien. Sie sind berufen, den Anteil der Arbeitnehmer am Kampf um die Gesinnung unseres Bolles austragen zu helfen. Unsere politische Führungspflicht zwingt uns, für folgende Ziele zu kämpfen: Für unabhängige Gewerkschaften als die allei- nigen Vertretungen der Arbeitnehmer in Staat und Wirtschaft; für die Betreuung der Arbeitnehmer im Staat durch di« Gewerk, schäften; für die Aufrechterhaltung des sozialen Schutzes der Ar beitnehmer, für Tarifvertrag und Sozialversicherung. Niemals kann und wird sich der DHB. einer politischen Par tei verschreiben, weil er in feinem Bezirk selber Führung ausüben will. Er ist aber immer zur Pflege freundschaftlicher Beziehungen mit positiv nationalen Parteien bereit. So wollen wir insbeson dere em freundschaftliches Verhältnis zur Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter-Partei pflegen. Das erfordert aber, daß die NSDAP, es unterläßt, die Unabhängigkeit des DHV. zu beein trächtigen und uns insbesondere bei sozialpolitischen Wahlen nicht bekämpft. Wir werden die verantwortliche Teilnahme des Natio- nalsozialismus an der Reichsführung begrüßen, ebenso wie wir die Brechung der sozialdemokratischen Herrschaft in Preußen begrüß ten und förderten. Bei den bevorstehenden Reichstagswahlen gilt unser Kampf vor allem dem Marxismus der Sozialdemokraten und Kommu nisten. Er gilt ebensogut dem Klassenkampf von oben, den Hugen- berg betreibt. Es ist kein Zweifel, daß reaktionäre Kräfte vom Regierungswechsel ihren Sieg erhoffen. Wir können aber nicht glauben, daß Reichspräsident von Hindenburg diesen reaktionären Kräften helfen wird. Wir warten ab. Wir machen unsere Hal- tung zur Regierung abhängig von der Haltung .der Regierung zu unseren sozialen und nationalen Zielen. Wenn es nötig wird, dann werden wir den Kampf entschlossen führen, ganz gleich, welche Parteien, welche Personen es sind, die das Wort „national" als Deckung für sozialreaktionäre Absichten mißbrauchen. Wir sind eine ehwlich nationale Bewegung und kämpfen für eine wahr haft nationale Politik." Und no bei der so «ützli spannen reit» eil alle Köi reichbar' Die Dai bereit» ; wird der Die deutsche Delegation sür die Lausaaaer Koasereaz Berlin, 7. Juni. Die deutsche Delegation für die Lausan ner Konferenz wird voraussichtlich am Dienstag die Reise nach der Schweiz antreten. Ihre Zusammensetzung steht entgegen ander« lautenden Meldungen noch nicht in allen Einzelheiten fest. E« dürften an ihr teilnehmen: Reichsauhenminifter Freiherr von Neurath und Staatssekretär Dr. von Bülow, Reichckfinanzminlster Graf Schwerin-Krosigk, Reichswirtschaftsminister Professor Warm- bald, Staatssekretär Dr. Trendelen-urg. Dagegen hat Reichskanz- ler von Papen über seine Teilnahme an der Konferenz noch keine endgültigen Dispositionen getroffen. Ebenso ist auch noch nicht entschieden, ob der neue Leiter der Presseabteilung der Reichs regierung, Ministerialdirektor Dr. von Kaufmann, nach Lausanne geht. Fest steht bisher nur, daß Regierungsrat Dr. Wingen sich von Genf, wo er zurzeit an den Verhandlungen der Abrüstungs konferenz teilnimmt, nach Lausanne begibt. Im übrigen wird di« deutsche Delegation in Lausanne im Srvoy-Hotel Wohnung nehmen. In liche eine wei geradezu Nach ihn einmal i es wohl auf dem haben fö wie das Und hier Die Holz bald den Männer regieren j Mann W Holz flog dumpf ai schon be, kurz vor zu renn« lichen Ri wagen, n von der Kretsgeschästsftell« Plauen im Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband wird uns geschrieben: Am 4. und k. Juni 1SH2 hielt bekanntlich der Deutschnatio- nal« Handlungsgehilfen-Verband seinen 28. ordentlichen Ver bandstag ab. Der Derbandsvorsteher Hans Bechly stand zur Wiederwahl. In der «Öffentlichkeit ist die Person Bechlys im Zusammenhang mit seinem Eintreten für die Wiederwahl des Reichspräsidenten von Hindenburg politisch sehr umkämpft worden. Auf dem Verbandstag wurde Bechly einstimmig wiedergewählt, und von allen Abgeordneten der Gliederungen des Verbandes nach dieser Wahl mit spontanem Beifall überschüttet. Diese Wiederwahl ist bestimmend für die politische Haltung des Verbandes unter der Amtsführung Bechlys. Das politische Pro gramm de» Deutschnationalen Hsndlungsgehilfen-Devbandes geben wir darum, wie Bechly es umrifsen hat, nachstehend: „Die Hauptfrage ist, welche neuen Kräfte zum neuen Deutsch land führen. Partei« und Personenfragen find dabei nicht di« Hauptsache. Für uns geht es darum, daß di« Kausmannsgehilfen sich al« geschlossener Stand behaupten und daß ihre Berufsgewerk- schäft Einfluß auf dl« Staatsführung hat. Um diesen Einfluß kämpfen wir. Wir find eine standespolitische Bewegung, die für die Erhaltung und den Äusbau der selbständigen Stellung de, Stande» zu arbeiten hat, in der Gesetzgebung, im gewerkschafts politischen Kampf, in der Nachwuchserziehung und durch Beein flussung der politischen Machtgruppierungen. Wir find zahlen, mäßig ein Minderheitsstand, wir find im Nachteil gegenüber den große«, Kapitalmächten und unsere Mitglieder gehren politisch zahlreichen Parteien an. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit von Querverbindungen und kluger Bündnispolitik. Wir haben auf unserem Leipziger Vevbandstag ISIS gegen alle Linksströmungen ein ganz klares nationales Bekenntnis ab gelegt. Wir haben 1820 auf dem Braunschweiger Derbandstage ausgesprochen, daß die Gefinnungspflege von Gewerkschaften, di« «ine scharf Umrissen« national« Weltanschauung vertreten, die Mafien des Volke» tiefergehend beeinflussen kann, als politische r amt, l Altgei trn v und ei sich di durch versuü ab. l Alle d Schn Arth eingeg EDA.-Jageiid und Arbeitsdienst Die Führerschaft de» Jungangestelltenkreises und des Jugend bunde» im Gewerkschaftsbund der Angestellten beschäftigt« sich nach einem Vortrag de» Gaubildungrobmannes Fritz Mlynarezhk- Leipzig mit der Durchführung des freiwilligen Arbeitsdienstes. Nach einer lebhaften Aussprache wurde folgender Formulierung zugesttmmt: GDA.-Zungang«st«lltenkreis und Jugendbund begrüßen d«n freiwilligen Arbeitsdienst als «t,ne der Maßnahmen, die geeignet find, den jugendlichen Erwerbslosen «ine sinnvoll« Beschäftigung zu geben und ihn wenigstens für eine längere Zeit in den Rhyth mus der Arbeit «inzugliedern. Allerdings müssen dabei folgende Voraussetzungen beachtet werden: Der gemeinnützige Charakter und di« unbestreitbare »LuWlichktt" müssen gewährleistet sein. Die Höhe de» Kostenaufwandes und die durch ihn gegebenen Be- schäftigungsmSglichkriten müssen in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen. E» darf nicht für die Beschäftigung weniger Arbettsdtenstwilliger ein übertrieben großer Betrag eingesetzt werden. Der geeignete Führer für den Arbeitsdienst und die unparteiliche Leitung in der Organisation de» Arbeitsdienste» spielen eine außerordentlich wichtige Rolle, wenn der Arbeitsdienst überhaupt seine Aufgabe erfüllen soll. Die Führerschaft steht in dem überparteilich zusammengesetz ten Ortsausschuß Leipzig der Jugendverbänlde, der sich auch bei anderen jugendfürsorgerischen Maßnahmen auf da» beste bewährt hat, di« geeignetste Sammelstelle für diese Arbeiten im Leipziger Bezirk und hält überhaupt die Beteiligung der Organisationen, d«r bündischen Jugend, der Studentenschaft und der freien Volks- bildungsavbeit für unbedingt notwendig. Au» diesen Kreiftn muß da, Führermaterial für den freiwilligen Arbeitsdienst geholt werden. Zum freiwilligen Arbeitsdienst sollen in der Regel nur jung« Menschen zugelafien werden, die das 17. Lebensjahr bereit» «rreicht haben. Di« Arbett»dau«r darf 6 Stund«« nicht übrr- schreit««, muß sich b«r geforderten Arbeitsleistung und d«r Lei stungsfähigkeit der ArbeitSdienstsreiwilligen anpHsen. Die Lei tung des Arbeitsdienstes muß vor allem düsür geeignet sein, neben dem eigentlichen Arbeitsdienst auch die notwendigerweise verbun- dem» vovsbildnerksch« p» «rfw«». War Sie verblei»«« Die Sozial-Wirtschaftlich« Korrestwnberv des Ge- samtverbande» der christlichen Gewerkschaften Deutsch. landS schreibt« Es dürfte die Oesfentlichkeit stark interessieren, was die Leute verdienen, di« auf» neue einen Feldzug gegen die Löhne der Arbeiter entfesselt haben. Nach dem „Bergknappen", dem Organ de» GewerkvereinS christlicher Bergarbeiter Deutschlands, zahlten die Braunschweigischen Kohlenwerke an drei Vorstand»- und 12 Aufsichtsratsmitglieder 290 000 NM. Die Verwal tungsmitglieder der Niederlausttzer Kohlenwerke be zogen 300 000 RM. Bet der Bremer Wollkämmerei erhielten die drei Vorstandsmitglieder 2Ü4S88 RM und der Aufsichtsrat 151 348 RM. Die zum Jürgen»- Margarine-Konzern gehörenden Toerl» vereinigte Har- burger Oelfabriken AG. zahlten an Vorstand und Auf- sichtsrat 140 000 RM. Beim Wasserwerk für da» nördliche westfälische Kohlenrevier in Gelsenkirchen er- hielten drei Vorstandsmitglieder und der Aufsichtsrat 202 000 RM. Die Dresdner Bank zahlte an elf Vor standsmitglieder und den AufsichtSrat 1029 472 RM. Die Vorstands- und AufsichtSratSmitglieder der I. G. Farbenindustrie erhielten für 1931 Bezüge von rund 7 Millionen RM. Zusainmenstob des Schnellzuges Warna—Sofia Sieben Schwer-, 20 Leichtverletzte Budapest,?. Juni. Wie „Az Est" aus Sofia erfährt, stieß gestern nachmittag der Schnellzug Warna—Sofia bei der Durch fahrt durch die Station Michalki mit einer Rangierlokomotive zusammen. Fünf Personenwagen wurden zertrümmert und beide Lokomotiven vollständig zerstört. Von den Reisenden erlitten sieben schwere, 28 Passagiere und Bahnbeamte leichtere Ver letzungen. Der Stationsbeamte vom Dienst wurde verhaftet, weil sich herausgestellt hat, daß seine Fahrlässigkeit den Zusammenstoß verursacht hatte. Aussprache »«Wen Einzelhandel und Reichsbaul Berlin,?. Juni. Am 4. Juni fand, wie die Hauptgemein- schaft des deutschen Einzelhandels mitteilt, in der Reichsbank eine eingehende Aussprache zwischen dem Reichsbankvizepräsidenten und Vertretern der Hauptgemeinschaft des Einzelhandels statt, in der wichtige Fragen der Kreditversorgung des Einzelhandels, insbe sondere die Forderung des einzelhändlerischen Wechsel!redite», der Umwandlung von Buchschulden in Wechselschulden und die Stär- kung des Personalkredites sowie die Behandlung der Einkaufs genossenschaften des Einzelhandels erörtert wurden. Zn dieser Unterredung, die «irre weitgehende Uebereinstimmung in allen zur Diskussion stehenden Fragen ergab, erklärten die Vertreter der Reichsbank nachdrücklich, daß die jetzige Reichsbankleitung mit der Währung stehe und fall«. Sechs Personen erstickt Bagdad, 7. Junii. Bet dem Brand« eine» HauseS kamen hier heule eine Frau und ihre fünf Töchter tm Alter von drei bi» zwölf Jahren durch Ersticken um» Leben. Sie .hatten sich in den Keller de» Hauses geflüchtet. Dem er blindeten Vater gelang e», sich zu retten. abküh. Tatsa, und si der u Gefrie wären zeuge» stellen völlig Natur deckten zulöset sie sei letzten bald s wir le es sich den h. Betrat Unters leicht o festzust absolut schon I da hat abgekü! weiter quelle Ursachl fähigke als hö Null^ einer l führt, bewegli worden im Mo tur gar ment l< im Ate Stufe d herrscht Wi kenntni auch ei Hauskü ein Ga erzeugt Dchlano sinkt di Gases l Weise f oerwani verdicht eintrete: Wasserst Verdicht Forscher dann be eine sch demselm gen Wc die nie Die Parteieo berate«» Berlin, 7. Juni. Im Reichstag trat heute unter dem Vorsitz des Abg. Mollath die Reichstagsfraktion der Wirtschaft»- sparte« gemeinsam mi,t dem Parteivorstand tzu einer Tagung zu sammen, di« ein«r Aussprache über di« gegenwärtig« politische Lage und über das Vorgehen im bevorstehenden Reichstagswahl« kämpf dient«. Die Verhandlungen wurden durch längere Aus führungen des Parteivorsitzenden Drewitz eingeleitet. — Auch die Reichstagsfraktion de» Christlich-Sozialen Volksdienste» hi«lt heut eine Sitzung ab, in der die letzten politischen Ereignisse nochmal» eingehend durchgesprvch«n wurden. Beschlüsse waren nicht zu fassen, dq für die Entscheidung über den Wahlkampf di« Reich», führung zuständig ist. Wi« da» Nachrichtenbüro de» LDZ. er fährt, wird der Christlich-Soziale Dolk»di«nst wie bet den Länder wahlen auch bei den bevorstehenden Reichstagswahlen ohne Bin dung an andere Parteien selbständig vorgehen. Im sozialdemo kratischen Parteihause trat endlich heut« vormittag däo sozial demokratische Parteiaueschuß zu einer Sitzung zusammen, di« gleichfalls der Vorbereitung de» neuen Reichrtagrwahkkampfe» gatt. Berlin, 7. Juni. R«ich»tag»fraktton und Partetvorstand der Wirtschaftspartet veröffentlichen fügenden Beschluß: Partei vorstand und Reichstagsfraktion der Wivtfchaft»pqrt«i erörtert«« in gemeinsamer Sitzung die politische Situation. Einmütig stehen sie auf dem Standpunkt, daß di« politische Loge da» natio nale, freiheitliche deutsche Bürgertum gegen jede Unterdrückung, gegen di« Gefahr der Diktatur über alle Parteischranken hinweg in eine große Einheitsfront zwingen mutz. Die Wirtschaftspartei ruft daher in Erkennt«!» dieser Sachlage in Erneuerung diese» Beschluss« von Leipzig dir» nationale, dke Freiheit ttebrnd«, Un. terdrückung und diktatorischen Zwang verachtend« und LeL«pfende Bürgertum auf, sich über all« Parteibiadungen hknw«g t« d«r neuen Front d«r schaffend«» «atiomüe» d«uck<h«» Mensch«» zu- samm«nzufind«n. Die SA «m» SS. Neu« Uniformierung Berlin. 7. Juni. Bei der bevorstehenden Men- derung de» SA-Verbot» wird es sich voraussichtlich nicht um ein« einfach« Aufhebung, sondern um eine Aenderung der bestehenden Bestimmungen handeln. Meschzeitig mit der Wiederherstellung dieser national sozialistischen Organisationen sollen, wie der Lokalan- zeig er berichtet, auch neue Bestimmungen über da» Uni- sormtrag«n herau»gegeben werden, die sich sowohl auk die SA. und SG. als auch auf den Stahlhelm beziehen werden. Ueber die neue Uniformierung der VA. teilt da» Blatt u. a. mit« Während die SM. bi»her braune» Hemd und Hose trug, wird nunmehr über dem brau nen Hemd noch ein Uniformrock getragen, der im Schmitt dem der «Inguschen Armee ähnelt. Er ist aus brau nem Kordstoff, hat Revers und flachen Kragen und vier Taschen. Ob auch die Hose aus Kordstoff ange- sertigt wird, ist noch nicht entschieden, vorläufig sollen die braunen Hosen in englischem Leder aufgetragev werden. Da» gesamte Lederzeug wirv wie bisher braun sein. An Stelle der Schnürstiefel treten braune Schaftstiefel. Ob die bisherige Mützenform betbehalten bleibt, ist noch nicht bestimmt, vielleicht kommt an ihre Stelle die ReichSwehrmütze in Braun. Di« Mäntel sind ebenfalls braun mit dunklem Kragen. Die Feld oder Biwakmütze gleicht der schottischen Mütze. Di« SS. trägt dieselbe Uniform wie die SM., nur ist der was- fenrock schwarz und da» Lederzeug ebenfall» schwarz. Sonntag» wird außer Dienst schwarze lange Hose mit langen Biesen getragen. Die Mütze trägt wie bisher den Totenkopf. Berlin, 7. Juni. Wie Berliner Abendblätter Mitteilen, wird die für Freitag oder Sonnabend zu er wartende Notverordnung über die militärähnlichen Or ganisationen besondere Maßnahmen für die Wieder herstellung der nationalsozialistischen Organisationen in etwas veränderter Form vorsehen. Im Übrigen wird die Verordnung auf den Bestimmungen einer der Not verordnungen de» Kabinett» Brüning fußen, wonach „militärähnliche Organisationen" dem Retchsinnenmi- nisterium zur Ueberwachung unterstellt sind. Der GDA. ist bereit, seine stellenlosen jugendlichen Mi! «lie ber zur Teilnahme an solchen freiwilligen Arbeitsdiensten auizu- foidern, bei denen die obigen Bedingungen erfüllt find und bei denen die Möglichkeit besteht, in di« Durchführung de, Arbeits dienstes Einsicht zu nehmen und In ihr im geeigneten Ausmaße mitzuwirken. Die Indexziffer der Großhandelspreise im Monatsdurchschnitt Mai 1932 Berlin, 7. Juni. Die vom Statistischen Reichs amt für den Monatsdurchschnitt Mai berechnete Groß- handelsindexziiffer ist mit 97,2 gegenüber dem Vormonat um 1,2 v. H. gesunken. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 93,4 (—1,4 v. H.), Kolonialwaren 86.9 (—1,1 v. H.), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 87.9 (—1,5 v. H.), industrielle Fertigwaren 118,8 (—0,8 Berlin,?. Juni. Der Parteiausschutz der Sozial- demokratischen Partei Deutschland» befaßte sich, wie Partei- amtlichmttgetem wich, am Dienstag unter dem Vorsitz von Otto Wels mit den jüngsten politischen Ereignissen, über die Abgeordneter Dr. Breitscheid ein eingehendes Referat erstattete. Me Aussprach?, so heißt eS in dem Bericht, „die insbesondere den bÄ)erstehenden Wahlbarnpf betraf, zeigte hinsichtlich der Führung des Kampfes gegen den Faschismus völlige Uebereinstimmung und entschlossenen Kampfeswillen. In seinem Schlußwort gab der Führer der Partei, Otto Wels, der Ueberzeugung Ausdruck, daß di« Sozialdemokratie die bevorstehenden Kämpfe auch er- folgreich überstehen dürfte." Österreich will die Beschiiftigtensteuer einführen Wien. 7. Juni. Da» Finanzministerium wird morgen einen Vorschlag über da» Nachtragsbudget vor- legen. Da» Finanzministerium ist der Ansicht, dem Defizit bei den Arbeitslosen- und NotstandSunterMt- zungen am besten durch eine Beschäfttgtensteuer zu be- gegnen. Sespaante Lase in Washington Spaltung unter den Veteranen Washington, ?. Juni. Di« hier weilenden ehemaligen Kriegsteilnehmer haben sich nach erregten Auseinandersetzungen und anscheinend durch di« stark« Prefieagitation über angeblich« „kommunistische Drahtzieher" beeinflußt, in zwei Gruppen gespal ten, die ihre Paraden nunmehr auch getrennt abhalten wollen. Die Parade der „weißen" soll heute abend, die der „roten" Vete- ranen morgen stattfinden. Die „rote" Gruppe hat gedroht, bi, zum Jahre 19S5 hi«r bleiben zu wollen, da in diesem Jahre die meisten Bonuszahlungen fällig werden. Die Polizei befindet sich in höchster Alarmbereitschaft. Sollte di« Polizei allein zur Aufrechterhaltung der Ordnung nicht aus reichen, so will man zuerst die Miliz de» Washingtoner Stadt- bezirk» «inberufen.