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'M" 1. Hrtlage -um Mo« Tageblatt Donnerstag, -en S. Mal Nr. I-S i»»r lL la». M »pet^tr.« -s u MI7 nelnren ludekvr «ettten oben. »na«« »»>«,<» UNtv. mgaa skar. ff»?»». VttON, t ab i ir». ike »n« im okia»N Jer MW M hm MallttW L« letzte Sehelmoir de» »ergrielea — zr«r Schmidt, der 8ez»i»»er der Mttertz»ri»'1lord«>md. lvrlcht I» «ne Rsüls Zabs - Hencke - l'elefunlcen - 8ismen8 e m p k I e b I t Pisnobsu8 Por8tmann, Aue Zckneebei-^er ZtrsSe 13. — I^uk 3» Voi-kükrune im eixen«» tleim unvarbmcillok. leilridlunx gertsttet. g! IP.Psb. dtke Ganz besondere aber begrüßik er Marin Iwanowna. Wärmer wurde sein Ton und seine dunklen Äugen leuch ten auf. . Tann führte er seine Gäste nach den Gemächern Er hatte dafür gesorgt, daß ,ede. i em Diener zur Ver fügung stand. Mario und Carla empfahl er der Obbui der alten Marrnka. die schüchtern und bescheiden die beiden Tomen bat, ihr zu folgen. Maria sagte auf Russisch herzlich zu der würdigen, alten Dame: »Sei unser Mütterchen, solange wir in Rußland weilen." Marinko senkte demütig da» Haupt und sagte mit bebender Stimme: »Ich soll Dir dienen, Maria Iwanowna. E» ist mir befohlen." Maria schwieg zu den Worten und folgte mit Carla zusammen der alten Frau den langen Korridor entlang, die Treppe empor bi» sie in ein riesengroße» prächtige» Zimmer traten. »Hier werden Sie wohnen, Maria Iwanowna. Und nebenan lieg» gleich Ihr Schlafzimmer." Sie schritten durch den prunkvollen Raum hindurch in da» Schlafzimmer. Loch dehnte sich der Raum. Die Decke war von einem italienis^m Meister mit kunstvollen Fresken geschmückt. Ein mächtig« breite» Bett dehnte sich vor ihnen. E» war mit einem riesigen Baldachin Übersnannt. Bor dem Bett aber standen zwei riesige Ritter. Rüstungen waren e» natürlich nur. Der Raum war prachtvoll, zu prunkvoll beinahe au», gestattet. Hier sollte sie schlafen? Maria fröstelte. Sie sah die alte Dienerin an und sagte gedrückt: »Mütterchen... wie heißt Du?" Die alte Dienerin sagt« leise: »Ich bin die alte Marinka, mein Täubchen." hatten. Oberst Hossotsch schien zu spüren, welch' starken Lin- druck di« prunkvolle Umgebung aus seine Gäste machte und er war befriedigt. Ja. Rußland war eben doch Rußland geblieben. Warum sollten ste alle, die fetzt die Machthaber waren, geringer dastehen, wie die einstigen Machthaber de» Lande», di« Aristokratie. In dem hohen Borraum brachten zwe, Diener ihrem Herrn auf kostbaren Schüsseln Brot und Salz. Oberst Hastotsch selber bot e» seinen Gästen. Luch dies« alte WillkommenSgruß in Rußland war nicht durch die neue Zeit »«drängt worden. Hassotsch hielt eine kleine Begrüßungsrede, sprach di« Hoffnung au», daß die Deutschen in gemeinsam« Zu- kmmenarbeit mit Rußland da» erreichen sollten, was ste sich oorgenomm«. Vertrieb: «omanverlao K » V «retter v m b V Rabatt M Die Soldaten — jetzt stellte es sich heraus —, daß es Dien« waren, deren Livre ab« soldatisch wirkte —, stan den stramm, al» di« Gäste an ihnen vorbeigtngen. Ll» ste in den mit kostbaren Bildern alt« Meist« «schmückten hohen Vorraum traten, erwartete ste auch dort eine Schar Dien«. Der Generaldirektor staunte üb« die Aufmachung und gestand sich, daß die fetzigen Gewalthab« Rußland» die »Hier soll ich schlafen, Mütterchen'" klagte Maria , iverve mich fürchten in dem kalten Raume. Tie Bracht de» Zimm«» drückt mich nieder." „Der Herr hat Dir da» schönste all« Zimm« ein- geräumt, Maria Jwanownal Er ist Dir sehr -. getan." „Wie meinst Du da» Mütterchen?" fragte Mario angstvoll. „Ich bin mit Sehnsucht im Herzen gefahren um die Heimat, die ich als kleines Kind oerließ, wieder I zu sehen. Und setzt bangt mir, Mütterchen." Die Augen der alten Dienerin hafteten erschreckt an i dem lieblichen Gesicht. „Sorge Dich nicht, Täubchen. Die alte Marinka wird immer um Dich sein. Erlaube mir, daß ich im Wohn» -immer mir ein Lag« richte." Erleichtert atmete Maria auf, ihre Lugen strahlten und in ihrer Stimme klang es voll Zuversicht: »Jetzt bin ich wieder -u.rieoen, Mütterchen." Dann führte die alte Marinka Carla in ihre zwei Gemach«, die nicht viel wenig« prunkvoll waren. Die beiden Mädchen kleideten sich um. Wuschen sich, schüttelten den Reisestaub ab. Sie waren kaum fertig, da klopfte di« all« Marinka und bat ste zur Tafel. Geleitete ste selb« hinunt« in den festlich geschmückte» kleinen Gesellschastssaal. E» war ein prächtige» Bild. D,e Herren im Frack. Di« Damen in einfach« Ge» sellschaftstoilette. Oberst Hastotsch erschien in Uniform. Außer den Herren der russischen Delegation, di« den Deutschen schon von ihrem Berliner Aufenthalt bekannt waren, hatte Oberst Hastotsch verschiedene sein« Sands» leure geladen, darunter zwei Generäle der russischen Armee, die ihre Töchter al» Tischdamen mitbrachten und außerdem die bekannte Bolkskommistariv für Frauen» arbeit m Rußland, Frau Olga Romanow»ki, di« dem russischen Sioat mehrfach schon als Gesandtin gedivtt hat«. Zwei Münchner Studiker, Toni und Franz Schmidt, find seit Jahren al» leistungsfähige, leidenschaftliche Berg» steig« bekannt, sind mit den Geheimnissen viel« der ge waltigen Bergirtesen in den Alpen vertraut, haben manchen Gipfel bezwungen, in stiller, majestätischer Bevgetnsamkeit manchen Gipfelgruß ansgetauscht. Zwei Brüder. Zwei Freunde, zwei Kameraden zugleich. Und in der Schn» sucht beider lebt der gleiche Wunsch, der gleiche Traum von der Bezwingung ein« Bergwand, di« bisher jeden zurück» wie». Beide träumen in mancher Nacht von dem ungelösten Rätsel der Nordwand am gewaltigen Massiv de» Matterhorns bet Zermatt, beider Gedanken sind immer wieder bet diesem drohend aufstrebenden, riesenhaften Obelisken, beim Matter horn. Im Sommer des vorigen Jahre» brechen die beiden Brüder und Seilgefährten von München aus auf, dem Berg sein letztes Geheimnis zu entreißen. In Lindau ver- lasten ste mit zwei Freunden, die den gleichen Weg bis Zer- matt haben, die Eisenbahn und radeln, um die BetnmuSkeln bergfähig zu trainieren, durch Täler und über gletschernahe Höhen, viele hundert Kilometer weit, durch Stürme und brennenden Sonnenschein, und aus Biwaknächten fliegen die Gedanken voraus, dem Matterhorn entgegen, zu der steil aufstrebenden Wand des Eises und d-er glaSglatten Stein«, zu der unbezwungenen Wand, dem letzten Matter- hornproblem. Viele waren vor den beiden Münchener Studenten, die nun auf dem Wege nach Zermatt find, schon in der Wand. Alle kamen zurück. Keiner kam über die Schwierig keiten hinweg, die sich entgegenstellten. Am Fuße des BergeS, der sich wie eine Sinfonie aus Stein und Eis zu den Wolken aufsteilt, steht in windgeschützter Mulde am 3 t. Juli 1931 ein kleines unscheinbares Zelt. Es beherbergt zwei naturfrohe Burschen, zwei Studenten aus München, die in dieser Nacht mit Todesverachtung den Berg angreisen w/rden, die erfüllt sind von der felsenfesten Hoffnung auf das Gelingen ihres waghalsigen Vorhabens. Der 31. Juli 1 ist ein Freitag. Franz und Toni Schmidt aber sind keine abergläubigen Bergsteiger. Kurz nach Mitternacht, 10 Mi nuten nach 12 Uhr, brechen sie auf, mit zwei Tafeln Schoko lade und zwei Schnitten Brot nur, aber mit einer nicht leichten Last von Seilen und Eisen versehen. Bald sind die beiden im einsamen Reiche des ewigen Eises, inmitten von abgrundtief klaffenden Gletscherspalten und drohend ausgerichteten Eisfelsen. Kräftig sausen die ersten Pickelschläge in die Eiswand. Mühsam wird Stufe um Stufe geschlagen. > Unsäglich langsam geht es vorwärts, aufwärts. Links und rechts prasseln Steine und Eishagel an den Köpfen der Am Sonnabend, den 7. Mcü, abend 8 Uhr^ begeht der Brüder vorbei in die wachsende Tiefe. Christlich« Verein Junger Männer, Aue, die Feier seines I Ein gewaltiges Ringen neunjährigen Bestehens in Gestalt eines gut auLgestatteten hat angebrochen, eine ungeheure Nervenprobe. Zwei Men- Familienabends im Saale des Muldentals zu Aue. Män- sch en, winzig klein und verschwindend an der steilen Wand, nerchöre, Deklamationen und Mei schöne Aufführungen (»Soll ich meines Bruders Hüter sein?" und das Mutter- tagSspisl »Zu svätl") werden die im Mittelpunkte der Ge- samtfeier stehenden Werbeanspvache des Herrn W. Barth vom Lhristl. Verein Jung« Männer, Themnitz, »WaS will Jugend bet Gott?" umrahmen. Alle Freunde der Christ- lichen Jugendpflege, insbesondere alle jungen Männer mit ihren Angehörigen find zu dieser Feier herzlichst eingeladen. Der Eintritt ist frei! Für VortragSfolgen werden 20 Rpf. «hob««. Zu« Stockt unä Lauck »ne, 4. Ma, tvsttz Mmlfttztt wenn d« Himmelftchrt-tag seine Bedeutung al- erster traditionell« Ausflugstag im Maien, aw Tag der „schwarzen" Partien gerecht werden fall, dann muß der Himmel «in Einsehen in ganz besonderes« Maß» Haben, soweit es auf da» Wett« ankommt. Im verstossenen Jahre war die Regentenzeit der drei ge strenges Herren Eisheiligen schon in da» vergangen« entronnen und dem yrMing der Weg freigemacht zur vollen Entfaltung sein« blühenden Pracht. Jetzt aber fällt der HimmelfaihrtStag in den Anfang de» Wonne mond», und da ist leicht möglich, wa» man nicht gern erhofft. Einstweilen sind die Aussichten nicht schlecht, und Petru» scheint sich nicht mit der Absicht zu tra gen, dem Gesangverein ,Hohe» C" oder dem Kegelklub „Sprühende Funken" die Tour zu vermasseln. Viel leicht wird die Sonne hochsommerlich warm und freund lich lächeln wie am ersten Sonntag im Mat, die Ler chen werden steil ausstreben und die Waldwege, aus denen die Sonnenstrahlen tänzeln, bevölkert sein von maienfrohen Menschen, die hinauswandern, di« Wun- der der Natur zu suchen, vielleicht . . . Grün ist die Hoffnung . . . Die Stngkretse d« Volkshochschulen Schwarzenberg und Aue laden zu fröhlichem Musizieren für Donnerstag, den 5. Mai (Himmelfahrt) nach der schön gelegenen Jugendherberge Walter ein. Beginn der öffentlichen Veranstaltung, an der alle stngfreudigen jungen Menschen jeden Alters teil- nehmen könnm, ist Mittwoch, den 4. Mai, gegen 19 Uhr. Eingeladen seien besonders Geigenspieler und Holzbläser. Die Leitung des JnftrumentalkreiseS liegt in Händen des durch sein gutes Konzert in Schwarzenberg bekannten Leip ziger Violinisten Fritz Bernhardt. Die Leitung des Sing- kretse» hat wieder Bibliothekar Arthur Werner, Schwarze"- berg, übernommen. DaS Treffen vieler auswärtiger Freund« alter und moderner Musik wird am Himmelfahrts tage abgeschlossen durch ein öffentliches Musizieren in der Jugendherberge. Für gute Bewirtung der Gäste sorgt die Spellhütte, das viel zu wenig bekannte schöne Heim der Gemeinde Affalter. Die Hussiten im westlichen Erzgebirge Den Aufenthalt und die Kämpfe der Hussiten im löb lichen Erzgebirge zu erforschen, hat sich die Forschergrnppe Westerzgebirge (Leitung: Studienrat Dr. Sieber, Aue) als Thema der nächsten Bearbeitung gesetzt. Ende Ju,i soll eine besondere Versammlung diesem Thema gewidm-'t werden. In dieser Versammlung wird Lehrer Curt Vo-e', Zwickau, der 2. Vorsitzende des Zwickauer Altertums vereins, ausführlich über den Zug der Hussiten gegen Zwickau berichten. ES liegen einige Angaben schon vor, z. B. Prof. Krakers Aufsatz „Sachsen und de Hussiten- kriege". Das Material soll jetzt zusammengefaßt werden. JahreSfest- und Muttertagsfeier im CVJM. Christlich« Verein Junger Männer, Aue, die Feier seines I neunjährigen Bestehens in Gestalt <' FamtlienabendS im Saale des Mu" kämpfen mit dem Berg, dessen Gipfel drohend hevabbltckt aus dampfenden Wolken, der mtt der Donnerstimme des Lawtnenrollens und des Steinfalls Tod und Verderben kündet. Meter um Meter kattunen die kühnen Alpinisten vor wärts, Zoll um Zoll der Wand lassen sie unter sich. Zer» schunden, blutig sind die Hände, die Muskeln werden schlaffer. Zuweilen droht die ungeheure Anstrengung die beiden apathisch werden zu lassen. Kein Fußbreit Vorsprung im Fels, die ein AuSruhen gewährleisten könnten. Wohl liegt die steil« Eiswand längst hinter ihnen, aber nun ist der Fels schwarz und glatt, be drohlich bewegen sich die eingehämmerten Eisen, und bald wird die Nacht mit ihren unheimlichen Schatten nkdersinken, und vielleicht wird bald daS Wett« toben und vernichtender Steinhagel niederpvasseln. Da, endlich, über den beiden ein SchneeLrett. Wird es halten. Es hält. Und hinter dem Schneebrett finden die beiden Brüder einen Felsvorsprung, nicht über einen Quadratmeter Platz bietet er, aber für die beiden ist er mehr wert denn ein Himmelbett, und in eisiger Berg nacht, sturmumtobt, in die vereisten Schlafsäcke gekauert, die Beine ins Bodenlose hängen lassend und nur mit Karabinerhaken gegm ein Lbgleiten im Schlafe gesichert, erwarten Franz und Toni Schmidt den Morgen und di« i Sonne. Die Sonne, die nach Stunden aufgeht, von denen jede eine Ewigkeit war, nach Stunden in weltferner Einsamkeit, ^400 Meter unter dem Gipfel des BergeS, an einem Ort, der zum ersten Male Menschen beherbergt. Eine Nacht der Todesnähe für die beiden -erschundenen Brüder geht vor bei, und nie mag jemand die Sonne mit heißerer Lebens freude und Dankbarkeit gegrüßt haben als ste, die in der Frühe des jungen Tages mtt neuem Mut und aufgefrtsch- ter Kraft den Kampf mit der Wand aufnehmen, sich Wetter mühsam aufwärtSavbeiten für die letzten 40 Meter drei Stunde« brauchen, und am Sonnabend um 2 Uhr Nachmittag» nach 26stünbigem Klettern auf dem Gipfel de» Matterhorn» stehen. Stumm reichen sich zwei Menschen die blutenden Hände zum Gipfelgruß am Kreuz auf dem Matterhorn, schauen sich in die Augen, lachen sich siegesfroh an, dehnen die Glieder im Rausche der erfüllten Sehnsucht. Die Nordwand ist bezwungen, der Kampf gewonnen. Zwei deutsche Sportsleute setzen dem König von Zermatt den Fuß in den Nacken . . . Zwei Münchener Studenten stehen als die Alpinisten, die dem Matterhorn sein letztes Geheimnis entrissen, auf dem nebelumwallten Gipfel. Dann kommt der Abstieg über den Schweizer Grat, durch ein Unwetter erschwert und verzögert, und am vierten Tage nach dem Beginn des Aufstiegs die Ankunft in Zer matt unter dem Kreuzfeuer der Photographen und dem Fragenansturm der internationalen Bergsteigerwelt, die hier versammelt ist. Und dann kommen Tage und Wochen des AuSruhenS und des Gefeiertwerdens, und schließlich die Ruse von den Alpenfreunden in den vielen Orten, da man aus dem Munde der beiden jungen Bergsteiger von ihren Erlebnissen hören will. Auch die Sektion Aue des Deutschen und Oesterretchischen AlpenveretnS hat e» zu-