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-l. '' ö deutsch«« KuraSstm empfohlen wird, bet einem beabsichtig» ten Kuraufenthalt im Auslände bereits einige Monate vor Antritt der Reis« regelmäßig Ue-erweisungen im Rahmen , der Freigrenze vorzunehmen. ES wird davor gewarnt, aufi solche Empfehlungen eingugehen, da dieses Verfahren eine Umgehung der Devisenvorschriften darstellt. Auch bet Geschäftsreisen wird strenger al- bisher dar» auf geachtet werden, daß die Anforderungen an Devisen als berechtigt anerkannt werden können. Reichrbanl am 80. April 1882 Berlin, 3. Mai. Nach dem Ausweis der Reichst« bank vom 30. April 1932 hat sich in der Ultimo woche dis gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 474,3 Mill, auf 3815,5 Mill. RM erhöht. Im einzelnen baden die Bestände an Handelswechseln und -Scheck» um 256^3 Mill, auf 3145,5 Mill. RM, die Bestände an Reichs- schatzwechseln um 19,3 Mill, auf 26,4 ME. RM und die Lombardbestände um 198,7 Mill, auf 282 Mill. RM Zugenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zu sammen sind 271,6 Mill. RM in den Verkehr abgo- flössen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbank noten um 252,9 Mill, auf 4128,1 Mill. RM, dertenige an Rentenbankscheinen um 18,7 Mill, auf 415,5 Mill. NM erhöht. Dementsprechend haben sich die Bestände. der Reichsbank an Rentenbankscheinen auf 11,7 Mill. ! NM ermäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 404,7 ME. eine Zunahme um 34^5 Mill. RM. Lu..emau und Au^igr. «. r da» 4 Dvnw tSl u., d Mai >'.»2 La» Weltprovlem Arbeitr.ofigkeit Unsere Aufstellung zeigt, wie in fast allen wichtigen Ländern der Weil di« Arbeitslosigkeit «inen erschrecken» den Prozentsatz erreicht hat. Prozen. Mal »in stärksten betroffen find die Industrie-Länder, deren Produktion durch di« Einschrumpfung de» Welt konsum» stark gestoppt werden mutzte. Di« geringsten Zahlen wetsen dir ' reinen Agrar-Länder, wie etwa Rumänien auf, da viele Landwirt- schaft»-w«ige versuchen, die durch dir verminderten Preise zurückgegangenen Einnahmen durch ein« erhöhte Pro duktion auszugleichen. Unsere Pro zent-Angaben beziehen sich auf den Stand zu Anfang des Jahres 1S3L. Reichspräsidentenwahl gültig Di» Bestände an Gold und deekungSfAhiaen De visen ihaben sich um 0,5 Mill, auf 989,5 Mill. MM erhöhr. Im einzelnen haben die Goldbestände um 1,1 Mill, auf 858,8 Mill. RM abgenommen und die Be stände an deckung-fähigen Devisen um 1,6 Mill, auf 130,6 Mill RM zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungs fähige Devisen beträgt 24 Prozent gegen 25,5 Prozent in der Vorwoche. Lohnabbau in Italien . Mailand, 3. Mai. Der jetzt erschienene Bericht der Bilanz-Prüfungskommission erkennt die in den letzten Monaten erfolgte Zuspitzung der Wirtschaftskrise in Italien an und warnt vor einer weiteren Verschärfung des Steuer- drucks, die den Staat durch Versiegen seiner Lebensquellen selbst schädigen würde. Bei der erdrückenden Steuerlast werde das geringe Sparkapital ohnehin fast ganz vom Staat durch seine Anleihen ausgenommen. Trotzdem gehen die Staatseinnahmen in den letzten Monaten wider Erwarten zurück, während die Ausgaben erhöht wurden, so daß mit einem Zwei-Milliarden. Defizit gerechnet werden müsse. Angesichts der Innen- und internationalen Lage vertritt die Kommission die Ansicht, daß die Etatsbeträge für die Landesverteidigung und den Zinsendienst der gesamten Staatsschuld nicht angerührt werden dürfen, während alle anderen Ausgaben zum Wohle des Landes in dem schwie rigen Augenblick zur Diskussion zu stellen seien. Besonders wird ein weiterer Lohnabbau für das Staatspersonal emp fohlen. Auch ein ..Wahlkurrosum" Ein französisches Dorf beteiligt sich nicht an den Wahlen Paris, 3. Mai. Ein ganzes Dorf in der Nähe von Perpignan hat sich geweigert, an den französischen Wahlen teilzunehmen. Es handelt sich um die kleine, hoch in den Bergen gelegene Ortschaft Mantet, die infolge Fehlens von Straßen keine Verbindung mit anderen Ortschaften besitzt. Als Protest gegen diese Lage haben die Dorfbewohner sich geweigert, an den Wahlen teilzunehmen, so baß die Bildung eines Wahlbüros überflüssig war. Rnnd «in die Welt Doppelmord in Berlin Berlin, 3. Mai. Der Malermeister Fritz Baars und seine Ehefrau wurden heute nachmittag in ihrer Woh nung tot aufgefunden' Die näheren Umstande beuten darauf hin, daß das Ehepaar ermordet worden ist. Eine Axt, mit der BaarS und seine Frau offenbar erschlagen wurden, wurde neben den Leichen gefunden. Berlin, 3. Mai. Bei dem Mord an dem Maler meisterehepaar Baars handelt es sich zweifellos um einen Raubmord. Baars war Hausbesitzer. Die Täter haben es auf die in den letzten Tagen einkassierten Mietsgelder abgesehen. Es ist nun schon >der dritte Mietsgelderraub, der in den letzten Tagen begangen worden ist. Die Täter müssen mit ungewöhnlicher Brutalität vorgegangen sein, was allein schon aus der Tatsache hervorgeht, baß die Wände meterhoch mit Blut bespritzt sind. Die Nach forschungen der Polizei sollen bereits gewisse Anhaltspunkte für die Entdeckung der Täter ergeben haben. Mrd an einem Apotheker Der Täter verhaftet Herne, 3. Mai. Der 60 Jahre alte Apotheker I)r. Timmermann wurde heute abend in seinem hinter den Geschäftsräumen gelegenen Büro von einem Mann durch mehrere Messerstiche ermordet. Der Sohn des Ermordeten verfolgte mit Polizeibeamten im Kraftwagen den Mörder, der festgenommen werden konnte. Er verweigerte jede Aus- kunft über seine Person. Auch über die Gründe zu der Tat ist man noch im Unklaren. Es soll sich jedoch nicht um einen Raubmord handeln. Herne, 3. Mai. Wit wir zu dem Mord an dem Apotheker Ur. Timmermann noch erfahren, handelt eS sich bei dem verhafteten Mörder um den 54jährigen Apotheker Adolf Zwingmann auS Freren. Timmermann war etwa 30 Jahr« Inhaber der Apotheke in Freren, di« er im Berlin, 3. Mai. In der heutigen Sitzung des Wahlprüfungsgerichts im Reichstag verkündete nach mehr stündiger Beratung der Vorsitzende des Wahlprüfungs gerichts das Urteil: „Die am 10. April 1932 vollzogene Wahl des General feldmarschalls Paul von Hindenburg zum Reichspräsidenten ist gültig." In der Urteilsbegründung teilte Dr. Bell mit, daß das Gericht bei Behandlung der nationalsozialistischen Be schwerden zu folgendem Ergebnis gekommen sei: „Im Hin blick auf den großen Vorsprung, den bei oer jetzigen Wahl der Generalfeldmarschall von Hindenburg vor dem nächsten Wahlbcwcrber Adolf Hitler erzielt hat, nämlich den Bor sprung von nahezu sechs Millionen Stimmen, muß auch dann, wenn die beanstandeten Vorkommnisse in ihrem vollen Umfang bewiesen würden, nach der Ueberzeuguna des Wahlprüfungsgerichts festgestellt werden, daß dadurch das Wahlergebnis nicht in Frage gestellt werden kann." . Das Gericht ließ es dahingestellt, ob und in welchem Umfange nationalsozialistische Terrorakte stattgefunden hät ten, wie es die Sozialdemokraten behaupteten, und erklärte in der Begründung, eine Anfechtung der Wahl Hinden burgs, die auch von den Beschwerdeführern nicht erklärt worden sei, begründet solche Terrorakte nicht. Den An hängern Winters wird in der Urteilsbegründung erwidert, lveder sie noch ihr Kandidat hätten einen gesetzlichen An spruch daraus, daß der zur Verbüßung einer längeren Frei heitsstrafe inhaftierte Kandidat beurlaubt werde. Neuer deutscher Schritt in Litauen Berlin, 3. Mai. Der deutsche Gesandte in Kowno har, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, gestern erneut einen Schritt bei der litauischen Regierung wegen der Memel-Angelegen heit unternommen. In einer Unterredung mit dem litauischen Außenminister Zaunius hat der Gesandte noch einmal die Auf merksamkeit der litauischen Regierung auf die Vorgänge hinge- lenkt, die nach Auffassung Deutschlands einen Verstoß gegen das Memelstatut bedeuten und akgestellt werden müßen. In politischen Kreisen wird daran erinnert, daß bereits bei den Wahlen für den memelländischen Landtag im Jahre 1930 ein ähnliches Verhalten der Litauer zu einer Beschwerde beim Völker bund geführt und dann seine Erledigung in einem Schriftwechsel zwischen dem damaligen deutschen Außenminister Curtius und dem litauischen Außenminister Zaunius gefunden hat. Zaunius Hal dama'I namens der litauischen Regierung eindeutige Zusiche rungen für eine unbeeinflußte Abstimmung und Wahlpropaganda gegeben. Damals wurden die bereits rein großlitauisch zusam mengesetzten Wahlkreiskommissionen und Wahlvorstände em- sprechend dem Stärkeveihältnis der Parteien umgebildet, sodaß auch die deutschen Parteien auf Grund einer überwiegenden Mehrheit genügende Vertretung bekamen. Auf diesen Schrift- wechsel ist in den verschiedenen Noten Deutschlands an Litauen und eie Signaiarmächte Bezug genommen worden. Im übrigen sö einen die verschiedenen Schritte Deutschlands wie auch die d«r Signaiarmächte insofern einen gewissen Erfolg gehabt zu haben, als in den letzten Tagen keine Ausschreitungen mehr gegen die üvahlpropagandr der Memeldeutschen vorgekommen sind. Diese Tatsache darf aber nicht dazu verführen, nun alles für in bester Ordnung zu halten. Es wird unbedingt notwendig sein, auch für den Rest des Wahlkampfes schärfste Aufmerksamkeit auf die Ent wickelung der Dinge im Memelland zu richten. In diesem Zusammenhang verdienen Gerüchte Erwähnung, die davon sprechen, daß von unbekannter llkauischer Seite SVÜM gemischte Stimmzettel der memelländischen Volkspartei an die Wähler verschickt worden sind, um dadurch offenbar das Wahl ergebnis im litauischen Sinne zu b->->iniInssen. Es bandelt sich da bei, wie gesagt, um Gerüchte, deren Richtigkeit von amtlicher Seile bisher noch nicht nachgeprüft werden konnte. Januar vorigen Jahres an Awingmann verkaufte, wäh rend er sich selbst in Herne niederließ. Seit dieser Zeil bestanden zwischen den beiden Kollegen Unstimmigkeiten, weil Zwingmann sich beim Kauf der Apotheke benachteiligt fühlte. Am Dienstag, abends gegen 19 Uhr, kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung wegen der Apotheke in Freren. Im Laufe eines Wortwechsels zog Zwingmann eine Selbstladepistole und gab auf Timmermann mehrere Schüsse ab, die ihn in Hals und Kinn trafen. Als Tim- mermann schwer getroffen zu Boden stürzte, versetzte Zwing mann ihm noch mit einem feststehenden Taschenmesser einen Stich in den Rücken. Die Heimkehr des letztenK^ieesl^fnnaeiien Kehl, 3. Mai. Der letzte deutsche Kriegsgefangene Schwarz ist heute nachmittag in seiner Heimatstadt Kehl am Rhein eingetroffen. Drei Selbstmorde am gleichen Tage ans der aleichen Strecke Forst, 3. Mai. Auf der Strecke Sorau—Forst er» eigneten sich heute vormittag unabhängig voneinander drei vollkommen gleichartige Selbstmorde. Bei Schönwalde warf sich ein 42jähriger Mann vor einen Gttterzug, beim Bahnübergang bei Berge ließ sich ein Bäckergeselle vom Zuge überfahren, und wellige Stunden später mußte der Lokomotivführer eines V-Zuges melden, daß sich bei der Blockstelle Erlenholz ein Mann habe überfahren lassen, wie sich herausstellte ein Geschäftsführer aus Forst. In allen drei Fällen dürfte das Motiv zur Tat in wirtschaftlicher Not zu suchen sein. Ein Kind verbrannt Kulmain (Oberpfalz), 3. Mai. Die drei Kinder des Bahnarbeiters Most setzten beim Spielen mit Streich hölzern eine Scheune in Brand. Das jüngste Kind, ein vierjähriges Mädchen, kam in den Flammen um. 3m Streit erschollen Neuteich (Freistaat Danzig), 3. Mai. Der Bau unternehmer Rudzinski, Führer der hiesigen SS., hatte beute vormittag mit der Frau des sozialdemokratischen Stadtverordneten Gruhn eine Auseinandersetzung. Am Nachmittag wollte Gruhn den Bauunternehmer auf der Straße zur Rede stellen. Als mehrere Nationalsozialisten Hinzueilteil, kam es zu Tätlichkeiten. Rudzinski zog eine Pistole und gab auf Gruhn und dessen Frau vier Schüsse ab. Gruhn wurde durch einen Schuß ins Herz auf der 2t ll? getötet Seine Frau blieb unverletzt. Flugzengabstnrz Ub r dem Magdeburger Flughafen Magdeburg, 3. Mai. Unmittelbar nach einer Zwischenlandung stürzte heute nachmittag ein Flugzeug der Bayerischen Flugzeugwerke über dem hiesigen Flughafen aus 60 Meter Höhe ab. Die beiden Insassen wurden ver- letzt, die Maschine vollkommen zertrümmert. Vierjähriges Kind verbrannt Kulmain (Oberpfalz), 3. Mai. Die drei Kinder des Bahnarbeiters Most setzten iier beim Spielen mit Streichhölzern eine Scheune in Brand. Während sich die beiden älteren Ge schwister retten konnten, kam das jüngst« Kinid, ein vierjähriges Mädchen, in den Flammen um. Großfeuer in einem oberpfalzischen Dorfe Oberviechtach (Oberpfalz), Ein gestern Abend in eitler hiesigen Scheune aurgekommener Brand griff auf drei ! Wohnhäuser über und legte sie in Asche. Drei Schweine und i zahlreiches Geflügel kamen in den Flammen Um. Der Schaden ist nur zum gerignen Teil durch Versicherung gedeckt. Die Brand ursache konnte nach nicht festgestellt werden. Eine seltsame TodeSart Kapstadt, 2. Mai. Eine früher bekannte Schwimmerin, ! die sich an Bord eines Schiffes auf dem Wege von England nach Südafrika befand, stürzte sich plötzlich mit einem Kopssprung ins i Meer. Die Matrosen hatten Mühe, di« Frau, die ihrer Rettung heftigen Widerstand entgegensetzte,"wieder an Bord des Schiffes zu bringen. Als man sie nach dem Grund ihrer Tat fragte, er- klärte sie, sie wolle von Haifischen gefreßen werden. Neue Sprengstoff-Funde Wissen-Sieg, 3. Mai. Nachdem bereits, wie gemeldet, gestern bei Osfhausen ein Sprengstofflager ent- deckt worden war, fanden heute Kinder im Walde hinter einem Baum versteckt eine große Menge Dynamit ussd Sprengpatronen. Die Einwohnerschaft stellte den Fund sicher und benachrichtigte die Polizei, die die Untersuchung eingeleitet hat. Man nimmt an, vah auch dieser Spreng, stoff aus Diebstählen herrührt.