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Vst ltß Am Lazeblatt und Vn^s-« Dr -M Grz-ebirge. ivtsn-ta-, dsn 51. Mal 195» An Sklw»rrsk> log M die Nelchrmarlie die khrrn«l>»e «r dem Kelchs- »rWente»- vaiai; Der Aufmarsch der Martnesoldaten vor dem Palai» de» Reich»prästdenten. Alljährlich vom »0. Mat bi» zum L. Juni stellt die Marine zu, Erinnerung an die Skagerrak-Schlacht di« Wach« vor dem ReichsPräsidentenpalais in Berlin. Unruhen in Spanien und vo-kfichrlduntarstützune mchfMdN hatten. In dem Bericht über die heutig« RorstandSsttzung wird «klärt, daß die Regierung darnavd nur ungenügende Zusiche rungen habe geben können, da die Rabtnettsberatungen noch nicht abgeschlossen waren. Immerhin sei erklärt worden, daß innerhalb der Regierung über di« Irage der Arbeitsbeschaffung Einigkeit bestand« und die de» absichttgt« Prämienanleihe alsbald aufgelegt werden soll«. Diese» versprechen sei bisher noch nicht erfüllt worden, und die Vorstände der beiden Bünde for dern die Regierung nochmal» auf, den gewerkschaftlichen Warnungen Rechnung zu tragen und insbesondere di« ArbeitSbeschaffUng-anleihe unverzüglich aufzulege». Außerdem wird der Plan einer Beschäfttgtensteuer, die allen Arbeitnehmern ohne Rücksicht auf ein« untere wirtschaftlich tragbare Grenze de» Arbeitseinkommen» auserlegt werden soll, abgelehnt und an ihrer Stelle ein prozentual festzusetzend« Anteil al» Notops« all« Steuerpflichtigen verlangt, um ein«, wie erklärt wird, nur allzu gerechtfertigte verbttterung d« Belasteten gegen die Bevorrechtet«« nicht aufkommen zu lasten. Außerdem wird die Forderung der 40-Stund«nwoche erneut gestellt, ebenso wie die ein« umfassenden Ar beitsbeschaffung. Politische Zttsammenstötz« in Strefdld Krefeld, 29. Mai. Das Polizeipräsidium teilt mitr/ Am Sonnabend gegen 28.80 Uhr, nach Beendi gung einer NSDAP-Bersammlung in der Stadthall«, kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Versammlung^ tennehmern und einer Abteilung de» katholischen Jung männeroereins, die nach «in« Kundgebung ihr« Fah ren nach Hause brachten. Rach den bisherigen Er mittlungen wurden die katholischen Jungmänner von den nationalsozialistischen Anhängern belästigt und be schimpft. Auch wurde versucht, den Fahnenträg«« die Fahnen zu entreißen, verschieden« Fahnen wurden fortgenommen, die Fahnenstangen -«brachen und di« -erbrochenen Fahnenstöcke zum Teil al» Hiebwaffen ver wendet. Die im Zuge der Jungmänner befindlichen Geistlichen wurden angepöbelt. Gin Kaplan wurde von einem Nationalsozialisten zu Boden geworfen. Der Kaplan «litt erhebliche Verletzungen, ebenso ver schiedene Jungmänner. Ein Polizetbeamter, d« einen Täter abführte. wurde von ehemaligen SA-Mitgliedern umzingelt und bedrängt. Der Festgenommen« wurde dem Beamten entrissen und ihm zur Flucht verholfen. Ein hauptbeteiligter Nationalsozialist wurde zwang-ge stellt. Die weiteren Ermittlungen sind im Vang«. Diskontsenkung der dänisch«« Nationalbank Kopenhagen, 28. Mai. Die Nationalbank setzt am Montag, dem 80. Mas, den Diskont von ö aus 4 Prozent herab. M Mittwoch oerbillister «eile» Berlin, 28. Mai. Nm Mittwoch, dem 1. Juni, treten die neuen Fahrpreisermäßigungen d« Reichsbahn in Kraft. Mit Wirkung vom 1. Juni 1932 werden ! die bisher gültigen Sätze für Schnell- und EUtzugS- Zuschläge um die Hälfte herabgesetzt. Di« bisherige Na!h- / zone bei Eilzügen (1—35 Kilometer) fällt fort. Für die Benutzung von FD-Zügen (bisher einheitlich« Zu schlag 4 RM) treten zu den SchneltzugStzuschlägen 2. und 1. Klasse hinzu für Entfernungen bis 300 Kilo meter 2 RM, darüber 3 RM, für die Benutzung von FFD-Zügen (bisher einheitlich« Zuschlag 8 RM) für Entfernungen bis 300 Kilometer 4 RM, darüb« 0 RM. Eine besondere Verbilligung erfährt der Sommer urlaubsverkehr. Bis zum 15. Oktober 1982 werden die sogenannten Sommerurlaubskarten mit 20prozen- tiger Ermäßigung ausgegeben, deren Geltungsdauer zwei Monate beträgt. Um einem Mißbrauch vorzu beugen, muß die Hinreise am ersten Geltungstag an getreten werden, während die Rückreise frühesten» am 11 GeltungStag erfolgen darf, wobei auf der Rückfahrt dreimalige Fahrtunterbrechung gestattet ist. Bet Be nutzung von Schnell- und Eilzügen ist der tarifmäßige Zuschlag zu zahlen. Bereits 10 Tage vor dem ersten GeltungStag werden die SomwerurlaubSkarte« an den Ausgabestellen zur Verfügung gestellt. Die Preise für Zeitkarten bei der Reichsbahn er fahren dadurch «ine Verbilligung, daß die große Spann«, die zwischen den Zeitkartenpreisen für Personen- und Eilzüge und zwischen den Zeittartenpreisen d« 2. und 3. Klasse besteht, verringert wird. In Zukunft hat die Monatskarte 8. Klasse mit EihugSberechttgung denselben Preis wie die Monatskarte für den Personen zug in der 2. Klasse. Ein Inhaber ein« Monats karte für 2. Klasse Personenzug darf also ohne wettere» einen Eilzug in der 8. Klasse auf Grund s«tn« Monat»- karte benutzen bezw. darf der Besitz« ein« Monats karte für 3. Klasse im Personenzug in der 2. Klass« fahren. ReichSauSschußfitzung der WirtschaftSpartei in Leipzig Am Freitag, den 27. Mai, tagte in Leipzig im Hotel „Sachsenhof" der Reichsausschuß der Wirtschaftspartei. An die Tagungen des Reichsausschusses schloß sich nach- mittag 3 Uhr die öffentliche ReichSauSschußfitzung an, deren Leitung von der Ortsgruppe Leipzig übernommen worben war. Der große Saal des „Sachsenhof" war bi» auf den letzten Platz besetzt. Der Parteivorsitzende, ReichStagSabg. Drewitz, sprach zum Thema: „Unsere Stellungnahme zur heutigen Wirtschaftspolitik", ReichStagSabg. Mollath zum Thema: „Unsere Stellung zum heutigen Staat". Beide Redner erläuterten und begründeten in längeren, von zahl reichen Beifallsstürmen unterbrochenen Ausführungen di? Haltung der Partei, insbesondere der WirtschaftSpartei- ltchen ReichStagsfraktidn gegenüber dem Kabinett Brüning mit Rücksicht auf die außenpolitische Lage, endliche Liqui dierung des Krieges, d«r nicht» andere» al» ein Wirtschafts krieg sei, den «» zu beendigen güte, sie begründeten di« Part», 29. Mai. Die Agitation der Anarchisten hat in Spanien «ine unsicher« Lag« geschaffen. In Sevilla, da», wie gemeldet, von Militär besetzt ist kam e» heute nacht mehrfach zu Schießereien, bei denen eine Zivilperson schwer verletzt wurde. In einem dicht bevölkerten Stadtviertel von Madrid kam es zwischen d« Zivilgarde und einem Trupp Demonstranten zu einem Zusammenstoß, in dessen Verlauf ein an der Kundgebung nicht beteiligter Mann tödlich verletzt wurd«. Die Straßenbahn- und Untergrundbahnwagen wurden von d« Polizei begleitet. Da« Fernsprechamt und di« Banken waren von Zivilgarden bewacht. Zahl reiche »«Haftungen wurden vorgenommen. Zn d« Ortschaft Bunol (Provinz Valencia) wurde ein Leut nant der Zivilgarde von Manifestanten durch Axthiebe schwer verletzt. D« spanische Innenminister glaubt trotz der vielen Zwischenfälle, üb« die au» den fern gelegenen Landesteilen in Madrid noch keine genauen Nachrichten etngetrofsen sind, annehmen zu können, daß Notwendigkeit der Wiederwehrhaftmachung unseres Volkes, welches von stark bewaffneten Staaten umgeben sei, forder ten schärfsten Kampf gegen Sozialismus und Großkapitalis- muS mit dem Ziele, dem deutschen Menschen wieder Ver- trauen zum Staate, dem deutschen Menschen wieder Gel tung zu verschaffen, dem deutschen Menschen sein Recht auf persönliche Und wirtschaftliche Freiheit zu erkämpfen. Es gelte, dem wirtschaftlich abhängigen Angehörigen unseres Volkes die Bahn freizumachen zu wirtschaftlicher Selbst ständigkeit, die wirtschaftlich Selbständigen vor Vernichtung ihrer Existenz zu schützen, es gelte, auch den Hausbesitz wieder zu seinem Rechte zu verhelfen, - der durch lieber- steuerung und Zwangswirtschaft nicht in der Lage sei, in dem notwendigen Umfange Arbeiten ausführen zu lassen und die Wohnstätten verfallen lassen müsse, anstatt, wie wirtschaftlich notwendig, zur Behebung der Arbeitslosigkeit beizutragen. Stürmischer Beifall dankte dem Reichstags abgeordneten Mollath, als er seine vortrefflichen Ausfüh- rungen mit den Worten schloß: „Unsere mittelständische Wirtschaft muß erhalten und gefördert werden, wenn Deutschland leben soll." Spontan erhoben sich alle An- wesenden von ihren Plätzen, als der Parteivorsitzende, ReichstagSabgeordneter Drewitz, während seiner Ausfüh rungen unseres greisen Reichspräsidenten Hindenburg ge dachte. chrftm-Adolj-GedenIseler der Deutschen Kiechendnnder Lützen, 28. Mai. Der Deutsch-Evangelische Kir chenbund beging au» Anlaß seine» zehnjährigen Be stehen» «ine Fei« zur Erinnerung an den 300. Todes tag Gustav Mwkfa. An dem Gedenkstein, der aus dein Feld« bei Lützen -um Gedächtnis de» großen Schweden könig» errichtet wurde, versammelten sich, die führen den Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens und der theologischen Wissenschaft und eine Abordnung schwe discher Studenten. Der Leipzig« Thomanerchor leitete di« Fei« ein; dann trat d« geistliche Vizepräsident de» Evangelischen Oberkirchenrat«», Dr. Burghart, an den Gedenkstein und verlas Worte au» der Bibel. Im Namen d«r deutschen Landeskirchen begrüßt« Präsident Dr. Kapler die Reich», und Staatsbehörde und di« vertret« Schweden», mit denen di« deutsch« Kirch« sich durch StammeSverwandtschaft und Glaubensgemeinschaft verbunden fühle. Auf den Gruß der deutschen Kir- chen antwortete im Namen Schweden» Bischof Aurelius. Beide Redner legten einen Kran- am Gedenkstein nieder. Im Anschluß an di« Feier fand ein Gottesdienst in der Gustav-Adolf-Kapelle statt. die revolutionäre Bewegung al» gescheitert angesehen werden könne. Paris, 30. Mai. Die gestrigen Unruhen in Spanien haben eine Reihe von Opfern gekostet. Soweit es sich bisher übersehen läßt, sind bei den Zusammen stößen in Valencia zwei Personen getötet und zehn ver letzt worden, in Madrid wurde eine Person getötet. Dort sowohl wie in Bilbao sind zahlreiche Personen verwundet worden. In Bilbao sollen es zehn sein. In Madrid wurden auch zwei Polizeibeamte ««letzt. Die Zahl der Verhaftungen in Sevilla beläuft sich auf 50, in Bilbao auf 20, in Barcelona aus 150 und in Madrid auf 20. Generalstreik in Sevilla Paris. 30. Mai. Wie die Agence Havas aus Sevilla berichtet, haben die dortigen radikalen Gewerk- schäften von heute nacht ab den Generalstreik prokla miert. Frage, in welcher Höhe er Tagesspesen liquidiert habe. Pfarrer Cremer antwortete dazu, er habe auf Reisen nicht billig gelebt. Er sei von den 40 Jahren seiner Tätigkeit mehr als die Hälfte unterwegs gewesen- Als er älter wurde, habe er sich jede nur mögliche Bequemlichkeit ver- schafft, um arbeitsfähig zu bleiben. Die Liquidationen habe er danach ausgestellt, was er von dem mitgenommenen Gelbe bei der Rückkehr noch übrigbehalten habe. Der Staatsanwalt bemerkte dazu, daß bei der Höhe der Liqui- dationssumme die Herkunft der Mittel ausschlaggebend sei. Die Heimkehr nach 16jahriger Kriegs gefangenschaft Auf dem Bahnhof ohnmächtig zusammengebrochen Freiburg i. Br., 29. Mai. Oskar Daubmann, der aus dem Städtchen Endingen am Kaiserstuhl stammt und dessen Eintreffen in Neapel vor einigen Tagen bereits gemeldet wurde, ist nach fast 16jähriger Kriegs gefangenschaft heute hier eingetroffen. Zur Begrüßung hatten sich auf dem Bahnhof mehrere tausend Men schen eingefunden. Als der Bürgermeister seiner Hei matstadt den Hstmkehrenden beim Verlassen des Zuges begrüßen wollte, brach Daubmann ohnmächtig zusam men. Daubmann liegt heute infolge der großen Stra pazen mit Fieber im Bett. .Beim Tanzen erstochen Gelsenkirchen, 28. Mai- In der vergangenen Nacht geriet in einem Tanglokal ein Gast während des Tanzes mit der 26 Jahre alten Maria Ritter in einen Wortwechsel. Plötzlich stach er mit einem Messer zweimal auf seine Partnerin ein. Darauf ergriff er die Flucht. Das Mädchen, das ins Herz getroffen wurde, war auf der Stelle tot. Der Täter konnte noch nicht ergriffen werden. Beim Fischen ertrunken Plön, 29. Mai. Zwei Kieler find heute mittag in einem See der Umgebung, den sie gepachtet hatten, beim Fischen ertrunken. Ihre Leichen wurden geborgen. Die näheren Umstände des Unglücks waren bisher noch nicht festzustellen. Deutsches KlubgebLude in Neuqovk eingeLschert Neuyork, 28. Mai. Im Hause des Deutschen Klubs im Stadtteil Stepleton (Staten Island) entstand am Sönnabendfrüh infolge Blitzschlags ein Großfeuer. Da» vierstöckige Gebäude brannte völlig nieder. Auch da» gegen überliegende Haus des Steuden-Klubs fing Feuer. Der Brand konnte jedoch gelöscht werden. Die umliegenden Häuserblocks des Geschäftsviertels waren in großer Gefahr. Die Wohnungen mußten zeit weise geräumt werden. Außer der Ortsfeuerwehr beteilig ten sich 14 Löschzüge aus Manhattan an den Löscharbeiten. Tausende von Neugierigen wohnten trotz der frühen Mor genstunde dem Schauspiel bei. Schneefall in den Pqreniken Devaheim-Prozeh Pastor Cremers Lebensweise Berlin, 28. Mai. In >d«r heutigen Verhandlung des Devaheim-Prozesse» wurde als erster Zeuge der Chauf feur Pastor Cremers Mr Autofrage vernommen, der er klärte, daß durchschnittlich im Jahre 40 000 Kilometer ge- fahren wurden. Nach dem Gutachten des Sachverständigen (Z-ivtltngenieur Fiedler) stellt die -urückaelegte Kilometer- strecke einen erheblichen Verbrauch dar, so daß die Kosten für Oel und Benzin al» angemessen betrachtet werden dürf ten. Dagegen seien die Reparatur!osten ungewöhnlich hoch. Der Staatsanwatt richtete an den Angeklagten Cremer dre Paris, 28. Mai. Wie au» Montpellier gemeldet wird, ist auf den dortigen Höhen Schnee gefallen. Auch in den Pyrenäen ist ein Schneefall von 15 Zentimeter Höhe zu verzeichnen. In fast allen Teilen Frankreich» herrscht eine für diese Jahreszeit höchst ungewöhnliche Kälte.