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" . M«m -«»>—'«WM»' it - R: IW Auer Luu.vtan und An-nge: für da» Erzgebirge. Dientztag, den >4. Mat IW-' Das Avus-Rennen in Berlin vkiMerSie« v. »rauchilsch anIMkttdes »e« legt l» »estzeitkuag» 4 Seklmden >or Earacclola Wohl selten hat man in einem AutomoMrennen «inen so dramatisch«» Kampf gesehen, wie ihn sich di« beiden Deutschen Manfred v. Brauchitsch (Mercedes-Benz) und Meisterfahrer Rudolf Taracciola (Alfa-Ro-meo) im Wettbewerb der großen Klasse lieferten. Mit noch rund 100 Meter Vorsprung ging Taracciola vor von Brauchitsch in die letzte der 15 Runden, aber der junge Berch tesgadener, der erst im zweiten Jahr seiner Rennfahrerlaufbahn steht, setzte alles auf eine Karte. Unwiderstehlich zog von Brau chitsch mit seinem vorjährigen stromlinien-karosstertea Mercedes- Benz SSK. in der letzten Geraden an Taracciola vorbei und siegte schließlich mit einem Vorsprung von nur 3,8 Sek. gegen sei nen großen Rivgjxn. Manfred v. Brauchitsch verbesserte nicht nur den vorjährigen Avus-Rekord Taracciola» von 1:88:07,8 (18S Stdklm.) auf 1:38:52,4 (1S4.4 Stdklm.), sondern er schuf mit die ser Leistung auch «inen neuen internationalen Rekord der Klass« V bis 8088 ccm. Noch drei weitere Rekorde wurden im Verlaufe des.Rennens aufgestellt, und zwar von dem Franzosen,Divo (Bugatti) über 50 Kilometer und 58 Meilen mit 200,6 bezw. 201,1 Stdtklm., sowie von M. v. Brauchitsch (Mercedes-Henz) über 200 Kilometer mit 194,5 Stdklm. Mit allgemeinem Bedauern nahm man zur Kennt nis, daß die b'eiden Bugatti-Stars, Lüuis Thiron und Achille Varzi, die zweifellos eine große Rolle gespielt hätten, nicht star ten durften. Sie hatten nämlich auch zu dem «in gleichen Tage stattfindenden Großen Preis von Casablanca gemeldet, und der Automobilklub von Marokko hatte gegen ihren Start beim Avus rennen Einspruch erhoben. Da nach den internationalen Bestim mungen Doppelengagements nicht zulässig find, mußte der Inter nationale Automobilverband dem Einspruch des marokkanischen Klubs .stattgeben und Chiron und Varzi den Start auf der Avus untersagen. An ihrer Stelle gingen Divo und Bouriat mit den Bugattiwagen ins Rennen. Sie schieden jedoch nach anfänglich guter Haltung noch im ersten Drittel des Rennens aus. Berit», 22. Mai. Schon seit Wochen fieberte die große Motorfportgemeinde der Reichshauptstadt dem Avus-Autorennen de» Allgemeinen Deutschen Automobil-Tlubs entgegen. In den letzten Lagen war das Gesprächsthema überall das gleiche. Alles dreht sich nur um PS, Kompressoren, Drehzahl, Verdichtung usw. Campbell, Taracciola,, Stuck, Brauchitsch, Thiron, Varzi waren di« Schlagwörter, die viele Hunderttausend^ in einen Schnellig- keitstaumel v«rs«tzten. Wes wollte die überwältigende Sinfonie der Motoren, dieses packende, mitreißende, gewaltige Dröhnen der unerhörte», in Eisen und Stahl gebändigten Kräfte miterleben, wollte mit dabei sein, wenn die heulenden, brüllenden Ungeheuer mit Explosionskraft Lis aufs äußerste geladen, über die Bahn rasten. Es wurde «in großes Fest d«s Motors. Ein überwältigender Andrang der Massen setzte schon in den frühen Morgenstunden «in. Endlos« Autoreihen, Motorradfahrer, Fahrräder zogen nach der Avus, di« Schnellbahn spie einen Menschenstrom nach dem ander«» au». Weit mehr als 208 000 Menschen hielten die 10 Kilometer lange Straß« vom Funkturm bis nach Nikolassee besetzt. Wer keine Karte mehr bekommen hatte, oder sich keine leisten konnte, etablierte sich al» Zaungast. Bi» weit über Deutschlands Gren zen hinaus brachte man diesem Ereignis allergrößtes Interesse entgegen. Als Auftakt gab es «inen Weltrekord de« Münchener Ernst Henne, d«r am Vortag« die 5-Klm.-Rekorde der 750er- and lOOOer-Klasse verbessert hatte. Er griff jetzt den 5-Klm.-Weltrekord der 500er- Klasse des Engländers Handley von 192,7 Stundenkilometer mit bestem Erfolg an, indem er in Hin- und Rückfahrt ein Durch- schnittstempo von 198,150 Stundenkilometer erzielte. Fürst Lobkowitz tödlich verunglückt Berlin, 22. Mai. Das vom ADAT. auf der Berliner Avus-Bahn veranstaltete Rennen der großen Wagen über 1500 ccm endet« mit einem überlegenen Siege Manfred von Brauchitsch». Brauchitsch fuhr seinen stromlinienartigen Mercedes-Benz 60 Meter vor Taracciola durchs Ziel. Die einzelnen Resultate sind: 1, von Brauchitsch 1:30:52,4 bei einem Stundenmittel von 1994^ Ktm^ 2. Taracciola auf einem Alfa Romeo 1:30 : 56, Stun- d«nmittel 194,3 Kim., 3. Stuber-Bern auf einem Bugatti in 1:S4:81pi2, Stundenmittel 186,89 Klm„ 4. wurde Hans Stuck. — Der Engländer Earl Howe gewann das Rennen der Wagen bis zu 1500 ccm im überlegenem Stil in 1:06:42,5 bei einem Stun denmittel von 176,9 Klm. 2. wurde I. D. Barnes-England (Austin) in 1:23:02,6 (140,6 Stdklm.), 3. Steinweg-Mllnchen (Amilcar) in 1:24:82,6 (140,3 Stdklm.). — Emir Feissal, der Dizekönig de» Hedschas, wohnte dem überaus gut besuchten Ren nen mit den Herren seiner Begleitung bei. — Leider ereignete sich bei dem Rennen ein schweres Unglück, das dem Fürsten Lobko- «ttz, Lschchoslowakei, da» Leben kostete. Fürst Lobkowitz fuhr mit seinem Bugatti mit großer Geschwindigkeit in die Südschleife der Bah» und wurde dabet au» Ber Bahn gedrängt; der Wagen, über den der Fahrer di« Herrschaft verlor, flog Lis auf den Bahnkörper der neben der Avus laufenden Stadtbahn. Fürst Lobkowitz wurde ft»rb«nd in» Krankenhaus gebracht, wo «r seinen Verletzungen erlag- Oben: Der Start der kleinen Wagen. Oben links: Earl Howe, ein Vetter des englischen Königs, der Sieger der kleinen Klasse. Links: Manfred von Brauchitsch (Porträt oben) in seinem Mer cedes - Srromlinien- wagen, mit dem er gegen die hervor ragendsten Rennfah rer Europas den Sieg in der Hauptklasse des Internationalen Avus - Rennens errang. Tödlicher Absturz eines Segelfliegers auf Borkum Borkum, 22. Mai. Der 29jährige Segelflieger Kurt Oensner von der Sogelfluggruppe Hamborn des Flug vereins Niederrhein stürzte am Sonntagmittag bei einem Drachenflug über dem Muschelfelde am Nordstvand der Insel mit seinem Flugzeug „Hangwind" aus etwa 40 Meter Höhe ab und war auf der Stelle tot. — Der bedauer liche Zwischenfall ereignete sich im Rahmen des Nordsee segelflugwettbewerbs. Die Veranstaltung wurde sofort ab gebrochen. Flugzeugabsturz in Schottland London, 22. Mai. Em Eindecker stürzte zehn Meilen südlich von Stranraer in der Grafschaft Wigton nahe der Küste alb. Die Leiden Insassen wurden getötet. Blutige Faruilientragödie Wattenscheid, 22. Mai. Der krie^sbeschädigte und erwerbslose Bergmann Bruno Lemanowitz hat heute nach einem heftigen Wortwechsel seine Frau durch mehrere Messerstiche schwer verletzt und daun Selbstmord begangen. Entgleisung desD-Zuges Basel—Vstendr Straßburg, 22. Mai. Der V-Zug Basel—Ost ende entgleiste gestern abend aus noch unbekannter Ursache kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof von Saarburg. Die Lokomotive, der Tender und der erste Wagen 3. Klasse stürzten um. Der Lokomotivführer und der Heizer sprangen ab. Der Heizer erlitt dabei den Tod. Von den Reisenden sollen etwa 20 leichte Verletzungen erlitten haben. Schwere Stürme und Ueberschwemmungen in England London, 22. Mai. Wolkenbrüche mit heftigen Stürmen gingen in verschiedenen Teilen Englands nieder. Mehrere kleine Flüsse traten über die Ufer. Verschiedene Ortschaften und viele Felder waren zeitweilig überschwemmt. Der Schaden ist beträchtlich. Ein Kind kam in den Flu ten um. Visses kormot drei» uncl voll, irt neu in cker Z'/i-preirlsge. kr irt clie glücklickrte fsrrung für clie wundervollen bulgerlreken kckel-Isbslre. Vie Breite, volle korm dringt cisr kerrlicbe ^rome ru berter kntteltung. vor rincl Vorteile, clie eben nur ckie Z'/r cler kulgorio bietet. 8ulgs»s Xporl, «l» 3; Ag.. 6 Ligoretten 20 ptg. mit Lport-Pkoto»