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Pr ««". PePM-N NN» »»PRßR f">» da- »^>,v,r»» «,r»»och. ! 27 AprU autz-ab?' in ihrem heutigen Artikel den Gedanken eine» Auflösung de» eben gewählten Landtag«» in Vie Debatte werfe, so sei einmal dageaen zu sagen, dgß Dieser Kinder» schreck einer Landtag-aufiösung" auf da» Zentrum nicht den geringsten Eindruck machen könne, zum andern aber, daß man .solche Bohkottmetboden mit einem gana gehörigen Denkzettel belohnen würd«^, appelliert« man da» nächst« Mal ohne positive Leistungen an da» Volk. — Auch in der Polemik gegen die „D. Ä. Z." spielt di« Frage der neuen Regierungsbildung die ausschlaggebende Roll«. Die .D. A. Z." irre, wenn sie mein«, daß gewisse Borau-setzun- gen weltanschaulicher Art auöreichen würden, um ein« grob« RechtSkoalition zu verwirklichen. Für eine Zusammen arbeit in der Regierung seien nicht nur gewiss« weltanschau liche Mindestforderungen, sondern auch di« Klärung ganz konkreter politischer Fragen und Sicherung der verfassungs rechtlichen Grundsätze unerläßliche Bedingungen. Die DNVP. fordert Regierungsrücktritt Be rl i n, 25. April. Der Vorsitzende der preußischen Landtagsfraktion der Deutschnationalen BolkSpartet hat an den preußischen Ministerpräsidenten folgende» Schreiber, gerichtet: .Di« gestrigen Wahlen haben ergeben, daß di« jetzig« Regierung im Volke und im künftigen Landtag «in« Mehrheit nicht mehr hat und daher das nach Artikel 51 der preußischen Verfassung notwendig« vertrauen de» neuer Landtags nicht mehr besitzen wird. ES ist daher wider- sinnig, daß die Regierung noch im Tünte bleibt und sich dabei auf das Vertrauen eines vor vier Jahren gewählter Landtag- beruft. NamenS der deutschnakionalen Land- tagSfrattion beantrage ich daher die sofortige Auflösung des jetzigen Landtags nach Artikel 14 Abs. 1 der Verfassung durch Beschluß des in diesem Artikel vorgesehenen Aus schusses herbeizuführen. Abschrift dieses Schreibens habe ich den Herren Präsidenten des Landtags und des Staats rats zugehen lassen." Fühlungnahme zwischen Zentrum und Nationalsozialisten 7 Berlin, 26. April. Wie die „Deutsche Allge meine Zeitung" berichtet, ist anzunehmen, daß di« ersten Verhandlungen zwischen den Nationalsozialisten und dem Zentrum über die Möglichkeiten einer Neu ordnung der Preußischen Verhältnisse bald in Fluß kommen werden. Die erste Anfrage der National sozialisten, ob da- Zentrum zu gemeinsamen Bespre chungen bereit sei, sei schon gestern bet der preußischen ZentrumSfraktton erfolgt. Mit den offiziellen Ver handlungen dürfte schon in den nächsten Tagen zu rechnen sein. Der Vorsitzende der ZentrumSpartet, Prä lat Kaas, werde sich zu diesem Zwecke nach Berlin be geben, und, wie au- nationalsozialistischer Quelle ver lautet, werde auch Adolf Hitler demnächst in Berlin erwartet. Welche Bedeutung man im Zentrum den neuen preußischen Entwicklung-Möglichkeiten beimess«, gehe schon darau» hervor, daß Anfang Mai ein außer ordentlicher Parteitag de- preußischen Zentrum- ge plant sei. Kundgebung Adolf Hitler» München, Ü5. April. Nach Bekanntwerden der ersten Wahlergebnisse erließ Adolf Hitler «ine Kundgebung, in der er erklärt, di« NSDAP, sei nunmehr unumstritten zur weitaus stärk sten Partei Deutschladns geworden. Trotz aller Unterdrückung», und Dergewaltigungsmaßnahmen habe der Aufstieg der Bewegung nicht verhindert werden können. Dieser Erfolg sei die Frucht ein«r andauernden unermüdlichen fleißigen Arbeit. Hitler dankt „aus übervollem Herzen besonder» den ihm und der Bewegung in unverbrüchlicher Treue ergebenen ehemaligen SA.» und SS.-MS»- n«rn und »Führern", die zusammen mit den Männern der natto« nalsozialistischen Press« sich diesen großen Sieg al» Frucht ihrer Tätigkeit und Arbeit zurechnen könnten. Zum Schluß fordert Hitler zur Weiterführung de» Kampfe» um Deutschland» Befrei ung" auf. Die Gewinne und Verluste in Preußen auch Wahlkreise» Berlin, 25. April. Die groß« innen- und außenpolitische Bedeutung der preußischen Landtagswahl rechtfertigt eine Erörterung der Veränderungen, die di» Wahl für die großen Parteien innerhalb der einzelnen Wahlkreis« gebracht hat. Da» bedeutsamste Merkmal ist da» weitere Anwachsen der nationalsozialistischen Be wegung seit dem ersten Präsidentschaft«)ahlgang von 6,8 Millionen .auf 8 Millionen Stimmen. Der zweite Wahlgang gibt keinen so geeigneten Maßstab für di« Beurteilung der Politischen Stimmung der Wählerschaft, weil erhebliche, aber zahlenmäßig nicht angebbar« Be standteile au» anderen Parteilagern tn dm Hitler- Stimmen enthalten sind. Die Gewinn« der National sozialisten erstrecken sich auf alle Wahlkreis« und sind am größten in Ostpreußen (118000), Frankfurt a. v. (72 000), Merseburg (71000), Hessen-Nassau (94000), Düsseldorf-Ost (65000) und Potsdam 1 (61000), am geringsten in Potsdam 9 mit rund 6000. Die bürger lichen Mittelpartelen sind durchweg außerordentlich ge schwächt und zum Teil einer parlamentarischen Ver tretung überhaupt beraubt. Eine Ausnahme macht nur da» Zentrum, da» sein« Stimmenzahl gegen 1928 um 504000 und gegen 1980 um 216 000 vermehren konnte Die Sozialdemokratie, di« schon 1980 nahezu 500 000 Wähler tn Preußen verloren hatte, hat «inen weiteren Rückgang von über 800000 Stimmen ersah- ! ren. Sie hat aber nicht durchgängig verloren. Beson der» bemerkenswert sind ihre Verluste von 98000 Stimmen in den drei schlesischen Wahlkreisen, von 48 000 tn Südhannover, von 55 000 tn Westfalen-Süd und von 44 000 in Hessen-Nassau. Einem Rückgang tn der Mehrzahl der Wahlkreise stehen Gewinn« gegenüber In Ostpreußen (29000). Berlin (15 000) und Potsdam 1 (9000), während in Potsdam 2, Frankfurt a. 0., Pom mern und Schleswig-Holstein die SPD. ihren Besitz stand von 1930 gehalten hat. Nächst den Mitttlpar- teten hat di« Deutschnattonale voApartet die fühl barsten Einbußen erlitten. 1928 zählt« st« noch 8978000 Wähler, um dann 1980 auf 1968 000, beim «rsten Präsidentschaft-Wahlgang auf 1820000 und am gestrigen Sonntag auf 1 ö2ö 000 abzusinken. Am sicht- barsten treten diese Verlust« in den Wahlkreisen Ost- Preußen, VreSlau, Liegnitz, Merseburg und Schleswig- Holstein zutage. In denen di« D«utfchnattonalen seit 1928 mrad zwei Drittel ihre» damaligen Besitzstände« an andere Parteien abgeb«» mußten. die kommend« RegierungSneubiltzun- seine Bettung -chal- teu werb«. Ob e» zu einer Regierungsbildung mit der Bayerischen Volks Partei komme, hänge davon «. ob und wie stark andere Parteien willen» und befähigt seien, sich vorbehaltlos ohne parteipolitische Nebengedanken auf den Boden eine» bayerischen GtaatSprogramm» zu stellen, vor allem müsse eine gemeinsame BertrauenSgrundlage für den zukünftigen verantwortlichen Führer Bayern» geschaffen werden. Sie VtmdaMerttiliwg E» wird Lei manchem Leser Verwunderung erregt haben, daß in Preußen di« Deutsch« volkapartet 7, die Skaatapartet aber nur » Mandat« erhalten hat, obwohl dt« Sttmmenzahlen betder Par teien ungefähr gleichgroß find. Der Grund dafür liegt in den Bestimmungen de» preußischen Wahlgesetze», da» dem Reichewahl» gesetz entspricht: Je zwei oder drei Wahlkreise find zu einem Wahl» kretoverbaNd zusammengefaßt, dt« » preußischen Wahlkreise bilden V W»hlkr«i»verbLnde. Hat nun eine Partei innerhalb eine» sol chen Wahlkrei,verband«, wenigsten» SV MV Stimmen (bei der Reichrtagswahl find SO000 Stimmen erforderlich) erhalten, so entfällt darauf «tn Mandat. Di« Stimmen, di« dann noch al» Rest verbleiben, aber nicht wieder die Zahl VVOM erreichen und damit nicht zur Erlangung «ine» zweiten Mandate» «»»reichen, kommen aus di« Landeetiste, auf der dt« Reftstimmen au» allen Wahlkreisen bezw. wahlkretmxrbänden zusamMengezählt werden, von dieser ihrer Land«»lifte au» kann aber jede Partei höchsten» so viel Man date erhalten, wie sie schon im den Wahlkreisen erhalten hat. Da nun di« Staatapartei tn den Wahlkreisen nur ein Mandat zu er langen vermocht«, konnte sie auch von der Land«»list« nur «in Man. dat, tn«gesanrt also nur zwei, bekommen, obwohl ihre rund 3M M0 Stimmen an fich für b Mandate «»»gereicht hätten. Di« Deutsche volkrpartet stand dagegen in mehreren Wahlkreisen günstiger da al» dt« Staatapartti, sodaß sie schon hier einig« Mandat« erhalten konnte, vor allem aber hat e» sich für die Lolk»partei verlohnt, daß sie von der Möglichkeit Gebrauch gemacht hat, noch mit einer anderen Partei innerhalb der Wahlkrei»v«rbände ihre Listen zu verbinden. Eie ist die Listenverbindung mit der Dolksrechts» Partei eingegangen, die im ganzen rund 44 MV Stimmen erhalten hat. So war «» der Deutschen volkopartet möglich, ihre Stimmen voll au »zunutzen, während die Staatopartei mehr al» SM OVO Stim men „brachliegen" lasten muß. Ob diese Bestimmungen de» Wahlrecht» der Weisheit letzter Schluß find, mag dahingestellt bleiben. Daß man sie seinerzeit be» schlossen hat, geschah unter einen allerdings beachtlichen Gesichts punkt: Man wollte di« Splitterparteien treffen. Daran, daß auch einmal Deutsche Lolkspartei, Staatspartei und Wirtschaftspartei zu den Splitterparteien gehören wüüxn, hat man offenbar nicht gedacht.... Der erste Eindruck der gestrigen Wahlen in Neuyork Neuhork, 25. April. Die Blätter berichten ein» gehend über die Wahlergebnisse in Preußen und den ande ren Ländern. Sie wurden hier mit großer Spannung er wartet. Die Blätter heben hervor, namentlich „Herald Tri büne" in einem längeren Leitartikel, daß die Erfolge der Nationalsozialisten nicht ausreichend seien, um die politische Kontrolle in den größeren Ländern zu ändern. Sie neue Kaalüion in Bayern München, 25. April. Die ^Bayerische Staats- zeitung" erklärt in einer Bettachtung der künftigen poli- tischen Entwickelung, die Bayerische VoüSpartti habe nach wie vor die Schlüsselstellung inne. Aus dieser Tatsache erfolge zwangsläufig für die NSDAP, die Verpflichtung, sich eingehend mit den Programmpunkten der Bayerischen BolkSpartet bekanntzumachen. — Die Bayerische Volks- partei-Korrespondenz betont, daß der alte Grundsatz der Bayerischen Bolkspartei, nicht nach Koalitionsdogmen, son- dern nach politischen Gesichtspunkten zu handeln, auch für Der Termin für den Zusammentritt de» neuen bayerischen Landtag» München, 25. April. Der neugewählte bayerisch« Landtag dürste Mitte Mat erstmal» zusammentreten. Er ist verfassung-gemäß binnen 17 Togen nach Bekanntgabe der amtlichen Feststellung de» Wahlergebnisse» durch die drei ältesten Mitglieder einzuberufen. Sn Hamburg kerne Veränderung Hamburg, SS. April. Die gestrige Büvgerschaftawahl hat dt« politische Konstellation in Hamburg, wie st« sich «u» den vor angegangenen Wahlen vom Dezember ergab, parlamentarisch nicht geändert. Gegenüber SS Sitzen für die Nationalsozialisten plus Deutschnationale in der neuen Bürgerschaft ist der Mittelblock (Sozialdemokraten plus Deutsch« Staatspartei plus Zentrum) in der neuen Bürgerschaft mit VS Sitzen (W) vertreten. Die Bedeutung der Wahlen in Anhalt Dessau, 24. April. Der heutige Ausgang der anhaltischen Landkagswahl bedeutet das Ende der gegenwärtigen, au» einem Sozialdemokraten und einem Demokraten gebildete» anhaltischen Regierung, in Wirklichkeit eine Minderheitsregierung, da sie nur IS sozialdemokratisch« und zwei staatsparteiliche Abgeordnete hin ter sich hatte».während die Kommunisten mit drei Mandaten und die Rechte jederzeit in der Lag« gewesen sind, die Regierung zu stürzen. Das ist bekanntlich während der letzten Monate auch zwei mal geschehen. Nunmehr^at fich eine klar« Regierungsmehrheit ergeben, da wohl damit gerechnet werden kann, daß die National, sozialisten und die rechtsküvgerlichen Parteien gemeinsam «in« Re gierung bilden werden. Gesetzliche ArbeilrreitnerlSernng Eingreifen des Reichsarbeitsministeriums Berlin, 25. April. Tas ReichsarbettSmini^e rtum hat sich entschlossen, die Frage der gesetzlichen Ar beitszeitverkürzung mit Nachdruck in Angriff zu neh men mit dem Ziel, dem Kabinett den Erlaß einer Ver ordnung zur Beschränkung der Arbeitszeit vorzuschla gen. Neben den vorbereitenden Besprechungen, die das Reichsarbeitsmintsterium mit den beteiligten Stellen und den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisattonen vorgesehen hat, wird u. a. am 28. April eine Refe rentenbesprechung mit den Ländern und den anderen Reichsressorts stattfinden. Der Reichskanzler rvicder in Genf Genf, 25. April. Dr. Brüning hat nach seiner Rückkehr nach Genf wieder die Besprechungen mit den hier weilenden Staatsmännern ausgenommen. Er emp fing heute den spanischen Außenminister Zulueta und den polnischen Außenminister Zaleski. Für die späten Abendstunden ist eine Zusammenkunft mit MacDonald vorgesehen. Morgen dürfte u. a. eine Besprechung mit Benesch stattfinden. Griechenland geht vom Goldstandard ab Athen, 25. April. Griechenland hat beschlossen, vom Goldstandard abzugehen. Lar Ergedais der Ländemahlrn i« statistisch e Larftellimg Die prozentuale Verteilung der abgegebenen Stimmen in den «tnzckmn Ländern. Der Kret, link, bezeichnet sedeemal dt« Sttm- menvertetlung be» der varletzten Wahl (tn Preußen, vagem, Württemberg und «nhali IMS, in HaiNbur» ISA). Der Krei, rrcht» bezeichnet die Etimmenverteilung am dt. April.