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Tagedial» und Sin-eiger ft:r da» it ogevirg» M.ttwom, ve.l ^0. pn: lup^ LüllcholMnig unü Lroßbctriiges llreugen Iranraliiooen Stockholm, 16. April. Dir Denkschrift, die der Anzeiae gegen die drei Direktoren der A.-B. Kreuger u. Toll oetgefügt mar, schildert zahlreiche Transaktionen, die Ivar Kreuger zur Verschleierung der mähren Situation sein« Gesellschaften durchgeführt hat. So gründete er im Oktober 1925 eine holländische Gesellschaft unter der Firma „N. V. Ftnanciele Mij. Garant« Amsterdam", die, ob wohl sie nur über ein Kapital von 500 000 holl. Gulden verfügte, doch als Großschuldnerin in den Büchern der füh renden Kreuger-Gesellschaften aufgeführt wurde. Die International Match Corporation in Neuyork belastete die genannte Maatschapij am 31. Dezember 1925 mit 17 Mil lionen Dollar pluS Zinsen. In' den Büchern der Schwedi schen Zündholz-A.-G. figurierte die holländische Gesellschaft als Debitor für 8 Millionen Dollar sowie für beträchtliche Beträge, die von der Schwedischen Zündholz-A.-G. der Deutschen Unionbank Berlin, der Continental Investment Corporation und einer Reihe anderer Gesellschaften gut geschrieben wurden. Alle diese fiktiven Transaktionen dien- ten dazu, den bilanzmäßigen Gewinn der verschiedenen Gesellschaften zu erhöhen. Die der Garanta-Amsterdam belasteten Zinsen betrugen allein 9 Millionen Dollar für die nicht existierende Schuld an die Zündholzgesellschaft und 15 Millionen Dollar für die an die International Match. Beide Beträge waren von diesen Gesellschaften als Aktiv- posten auSgewiesen worden. In dem Tresor Ivar Klä gers fand sich ein Vertrag aus dem Jahre 1925 zwischen Primo de Rivera und Ivar Kreuger und außerdem eine Bestätigung des spanischen Diktators, daß die Continental Investment Corporation 105 Millionen Peseten ausgezahlt und dafür eine Forderung an die spanische Negierung in der Höhe von 124 Millionen Peseten erhalten hat. Ob- wohl nun irgendwelche Auszahlungen nie vorgenommen wurden, sind doch im Auftrage Kreugers in den Büchern der Neederlandsche Bank voor skandinavischen Handel, Amsterdam, nebenbei ein Institut, das niemals irgendeine Banktätigkeit entfaltet hat, Einnahmen aus diesem spani schen Kontrakt verbucht worden. Diese Einnahmen wur den dann buchmäßig von der Amsterdamer Bank an Kreu ger u. Toll und die Continental Investment Co. weiter geleitet, wo sie als Aktivposten erschienen. Es handelt sich insgesamt um einen Betrag von etwa 122 Millionen Schweizer Franken. Eine ähnliche reine BuchungStranSaktion findet sich in den Posten „Bank und Kasse" der Bilanz von Kreuger u. Toll vom 31. Dezember 19300. Hier ist ein Betrag von rund 67 Millionen Kronen als Bankgut haben der holländischen Firma Kreuger u. Toll aus gewiesen. Diese» Bankguthaben ist in Wahrheit — zum Teil wenigsten» — nicht» andere» a» die Umbuchung eines Konto», da» in den Büchern der holländischen Kreuger u. Toll die Bezeichnung »Internationale Ft nanciele Thndicate" führt, dessen Inhaber Ivar Kreu ger selbst zu sein scheint. Direktor Carl Lange, der al» Vorstand die Ge schäfte der Garant« führte, hat «ingestanden, daß er an den erwähnten Transaktionen teilgenommen hat und die Bilanzen der Garant« gefälscht waren. Direktor Sven Huldt von der Neederlandsche Bank voor seandi- navischen Handel hat gleichfalls für RevisionSzwecke vidierte Bilanzen aufgestellt. Direktor Victor Holm von der holländischen Kreuger u. Toll-Gesellschaft und der Continental Investment Co. bestätigt, daß ihm be kannt war. daß die in der Bilanz von Kreuger u. Toll für 1930 erwähnte Bank- und Finanz-AG. in Dan zig am 31. Dezember 1930 noch gar nicht sistierte und die ersten Schritte zur Gründung der Bank erst am 2. Januar 1931 erfolgten, obwohl in den Büchern der holländischen Kreuger u. Toll am 31. Dezember 1930 ein Guthaben von 34F Millionen hfl. bet dieser Bank aufgeführt war. Der Fälscher Ivar Kreuger Stockholm, 16. April. „Dagens Nyheter" erfährt, man habe gestern festgestellt, daß die italienischen Staats- obligationen in einer Stockholmer Druckerei hergestellt wor- den sind. Durch Schriftsachverständige wurde erwiesen, daß die Namensunterschriften der Obligationen von Kreu- gcr persönlich gefälscht sind. Im Geheimgowölbe Kreugers habe man die von einem italienischen Graveur hergestellten Druckplatten gefunden. Das genannte Blatt will weiter aus wohlinformiertor Quelle wissen, die italienische Ge- sandtschaft in Stockholm beabsichtige, sich heute an das schwedische Außenministerium wegen der Fälschungen zu wenden. Kreuger hat die italienischen Schatzscheine selbst gefälscht Stockholm, 16. April. Generaldirektor Nothin, der der Kreugerschen Untersuchungskommission ange hört, hat heute die entscheidenden Beweise dafür er halten, daß Ivar Kreuger die Fälschungen von ita lienischen Schatzanweisungen selbst begangen hat. Er hat unverzüglich Anzeige erstattet und das belastende Schriftstück dem Polizeipräsidenten persönlich überreichr. Die Zahl der falschen Schatzanweisungen beträgt 42, jede lautet auf einen Betrag von 500 000 englischen Pfund. Rr. br' Auer ««»»»ltschea Schulen in dem kommenden Ketchchchulgesttz, die Ab wehr aller sie schädigenden verwaltungomaßnahmen, die Ver wirklichung einer gerechten Parität bei Besetzung der Schuster- waltungastellen und den Einbau einer geordneten Vertretung der Aternschast in di» Schuster»altung^örper zum Ziel« hab,. Nach den bst letzt vorliegenden Antworten haben di, Deutsch national» volkopartei, di« Deutsche volstpartei, der Thriftlich- soziale Dolkodienst, die Deutsch hannoversche Partei und die Thrift- lichnational« Bauern- und Landvolkpartet dst sämtlichen Frage» bejaht, — meist unter Berufung auf ihr« Lsthertge parlamenta rische Tätigkeit. Di« Etaatspartet verweist zur Frag» der Gleich- berechttgung der evangelischen Schulen auf die Netchooerfassung. Tine Beteiligung der staatlichen Schulaufsicht nach konfessionellen Tesichstpunkten — um di« es sich, wie der Evangelisch« Prefsedtrnst bemerkt, in den Fragen des Reichs-Elternbund«» nicht gehandelt hab- — lehnt sie ab. Dagegen betrachtet st« es ast säbstverständ- lich, daß der Staat, von besonderen Einzelfällen abgesehen, d«r Zusammensetzung txr Bevölkerung Rechnung trägt. Dem Einbau von Elternvertretungen in die Schulverwaltungekörper stimmt di« Staatspartei zu. — Die SPD. greift die Frage der Gleichberech tigung der evangelischen Schulen heraus, die st« unbedingt bejahen könne, falls die Forderung des Reichselterwbunde« so gemeint sein sollte, daß man dieses Recht auch d«n Dissidenten zubilligen wolle, „wie wir überhaupt immer für Gleichberechtigung und Parität eintreten". — Di« Antworten der Wirtschaftspartei und der Nationalsozialisten aus die Fragen de» Reichselternbunde« lagen bis zu den festgesetzten Terminen noch nicht vor. Nochmal» dementiert! Berlin, 18. April. Amtlich wird mitgetetkt daß alle Behauptungen de» nationalsozialistischen Ab geordneten Gregor Straßer über eine Absicht der Reich», regierung, weitere Gehaltskürzungen vorzunehmen, insbesondere die Behauptung, daß eine wettere Kür zung der Beamtengehälter bereit» zum 1. Mat d. I beschlossen sei und daß Pie entsprechenden Verordnun gen und Erlasse zur Unterschrift fertig im Schreibtisch de» Reichsfinanzministers lägen, non Anfang bi» zu Ende falsch sind. GS wird ausdrücklich darauf hin gewiesen, daß sowohl der Reichskanzler wie auch der Reichsminister der Finanzen wiederholt erklärt haben, daß eine weitere Kürzung der Beamtengehälter nicht beabsichtigt sei. Es handle sich also um eine reine Wahllüge. Koalitionsbereitschaft der bayerischen Nationalsozialisten Augsburg, 18. April. In den Berichten Augsburger Blätter über die Kundgebung Hitlers in Augsburg, bei der auch der Münchener nationalsozialistische Stadtrat Esser sprach, wird besonders erwähnt, daß Esser als Wahlleiter der NSDAP, für Bayern im Auftrag Hitlers erklärte, die Nationalsozialisten seien bereit, in Koalitionsbesprechungen am 25. April einzutreten mit einer nationalen Pariei, unter der Boraussetzung natürlich, daß, wenn sie gemeinsam regieren wollten, alle Knebelungen der natio nalsozialistischen Freiheitsbewegung vorher aufgehoben seien. Wenn dies nicht zu erreichen sei, seien di« Nationalsozialisten auch bereit, die Macht allein zu übernehmen. Die anderen Parteien sollten sich nur erklären, ob sie eine nationale Regierung wollten, oder ob schon jetzt feste Abmachungen für die Bildung einer schwarz-roten Regierung bestünden. Disziplinarverfahren gegen Hitler? Braunschweig, 18. April. Adolf Hitler hat ein Disziplinarverfahren -gegen sich selbst beantragt und zu gleicher Zeit Strafantrage gegen das „Berliner Tageblatt" gestellt, das behauptet hatte, Hitler habe vor der ausländi schen Presse erklärt, die Auflösung der SA. sei unter dem Druck Frankreichs erfolgt. Wie Minister Klagges mitteilt, ist der Antrag Hitlers beim braunschweigischen Staats- Ministerium eingegangen. Eine Entscheidung darüber, ob dem Antrag stattzugeben sei, könne zur Zeit noch nicht er- folgen, weil der Vorsitzende des Staatsministeriums, Küchenthal, sich zur Zeit in Urlaub befinde. Aus dem selben Grund könne auch dem Wunsche Hitlers auf vor läufige Enthebung von seinen Amtsgeschäften noch nicht entsprochen werden. Die Reichsleitung der NSDAP. zum Verbot der Hitlerjugend München, 18. April. Die Reichsleitung der NSDAP, und der Vorsitzende des -Vereins der Hitler jugend, Dr. Adrian von Rentelen, haben den -Rechtsanwalt Dr. Frank II (München) beauftragt, mit allen rechtlichen Mitteln gegen das Verbot der Hitlerjugend vorzugehen. Die deutsche« Bischöfe und der Nationalsozialismus T r i« r, 18. April. Die bischöfliche Behörde in Trier nimmt zu den in letzter Zeit in nationalsozialistischen Ver sammlungen aufgestellten Behauptungen Stellung, wonach die deutschen Bischöfe ihre Einstellung zum Nationalsozia lismus geändert hätten; als Beweis hierfür sei ein bischöf liches Schreiben vorhanden. Die nach langer und reif- licher lleberlegung bvkannigegebene Stellung der Bischöfe .zum Nationalsozialismus — so heißt es in der Mitteilung der Bischöflichen Behörde — sei und bleib« immer noch die ablehnende. Sport und Arbeitsdienst Groener» Pläne Berlin, 18. April, lieber die dem Reichsinnen ministerium vorliegenden Pläne, an die Stelle der ver schiedenen nach Parteien getrennten Sport-, Wehr- und Jugendverbände ein« einheitliche staatliche Organisation zu stellen, werden heute im „Tempo" näher« Einzelheiten berichtet. Danach ist an eine Kombination von Arbeits dienst und sportlicher Ausbildung gedacht, so daß solche Verbände zum Teil also Arbeiten im Dienste der Allgemein- heit ausführen, zum Teil di« rein körperlich« Ausbildung der Teilnehmer fördern würden. Es wird zur Zeit über di« Frage verhandelt, ob der Aufbau einer solchen Organi sation mit Hilfe der jetzt bestehenden Verbände aus den verschiedenen politischen Lagern vorgenommen werden soll, wobei den staatlichen Instanzen lediglich die Kontrolle und die Richtlinien für die Betätigung zufallen würde, oder ob «S sich um «ine unmittelbar vom Staat in» Leben zu rufend« Organisation handeln soll. Die ganze Frage soll beschleunigt geregelt werden, wird aber wahrscheinlich erst nach den Preußenwahlen spruchreif werden. Griechenland zahlt nicht mehr Einstellung des Schuldendienstes London, 18. April. Die Einstellung des Schulden- dienstes durch Griechenland ist von der hiesigen griechischen Gesandtschaft offiziell milgeteilt worden. Die griechische Gesandtschaft teilt mit, daß Griechenland sich gezwungen sehe, von den Anleihebesitzern die Zustimmung zu den fol genden beiden Maßregeln zu erbitten: 1. Einstellung der Zahlungen in den Amortisierungsfonds der griechischen Anleihen auf eine Zett von fünf Jahren. 2. Nichtüber weisung der Zinszahlungen für die Bezahlung der Cou- pons dieser Anleihen, die am 1. Mai fällig werden. Die Nichtüberweisung soll so lange andauern, bis die geldliche Hilfe gewährt worden ist, die den Mächten durch das Finanzkomitee des Völkerbundes empfohlen worden ist. Am 1. Mai sind die Zinszahlungen auf die griechische Flüchtlingsanleihe mit 7. v. H. fällig, von der noch ein Betrag von rund neun Millionen Pfund aussteht. Lon don und Paris sind die Hauptemissionsorte. London ist weitaus am stärksten beteiligt. DiSkpntermZHiWMg in Holland Amsterdam, 18. April. Die Niederländische Bank hat heute ihren Diskontsatz von 3 auf 2,5 Prozent ermäßigt. Der Satz von 3 Prozent war seit dem 28. September 1931 Die lagungrftätte der zweiten Donau- Konferenz Blick auf da» herrlich gelegene Lugano, wo am 28. April di« zweite Donau-Konferenz zusammentreten soll. An dieser Konferenz werden die Vertreter der vier Großmächte, die bereit» in London über di« Wirtschaftsfragen der Donau-Staaten verhan delten sowie das Finanz komitee de» Völkerbund» teilnehmen. in Geltung. Der Effekten- und WarenbeleihungSsatz und der Zinssatz für Vorschüsse in laufender Rechnung wurde von bisher 4 Prozent auf 3 Prozent herabgesetzt. Dnttereinfuhrverbot in Holland Haag, 18. April. Mit rückwirkender Kraft ab 1. April 1932 ist heute abend di« Einfuhr von Butter für drei Monate verboten worden, soweit diese mehr beträgt als 100 Prozent der Menge, die durchschnittlich in der ent sprechenden Zeit in den Jahren 1929, 1930 und 1931 ein geführt wurde. Eine amerikanische Maschinenfinna bricht die Buchungen zur Sowjetunion ab Detroit, 18. April. Die Maschinen- und Kon- struktionssirma Albert Kahn Jnc., eine der hauptsächlich sten Förderer des FünfjahveSplanes in Rußland, gibt be kannt, daß sie ihre Beziehungen zu der Sowjetunion ab gebrochen hat. Den Anlaß bildete die Währungsfrage, er klärte Moritz Kahn. Die Sowjetregierung habe Mangel an Gold und wäre bereit gewesen, in russischen Rubeln zu zahlen, die aber für die Firma wertlos seien. Nach dem früheren Kontrakt, der Ende März ablief, waren die Zah lungen in Dollar erfolgt. Die Firma Kahn in Moskau war hauptsächlich für den Entwurf und die Konstruktion der Stalingrader Traktorenfabrik mit einer jährlichen Lei stung van 40 000 Maschinen verantwortlich. Das Büro in Rußland beschäftigt 1000 russische Ingenieure unter der Aufsicht von 24 amerikanischen Ingenieuren der Firma Kahn. D T r d« D G, Dl« hes Sroenh De dk «in, Ma städ AM d, de b< al di Vie yl-1 mit Gon! Torpedo, «inem ru S' Gö verurteilt rad in ! insgesom kaffe in 8 Kleinkind rer gewel lveiter al vorigen s