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Stk tztu.r Luu. t.lati und An-N,flkk tur Sa« Er-gevlitzt. Honntag, den ». April tSS^ eine durchgreifend« »«form der Lrbckitslosenverftch»- rung und der Arbeitslofenftlrforge überhaupt mit dem Ziele einer Vereinheitlichung der Audgabenersparni». Pariser Kammerauskehr Pari«, 1. April. Die Kammer hat heute nachmittag in vierter Lesung da» Budget in der vom Senat angenommenen Fassung endgültig verabschiedet. Ministerpräsident Tardteu ver« las dann da- Schließungsdekret der Kammer von 1928. Di« neu« Kammer tritt am 1. Juni zusammen. Da« Budget schließt in der endgültigen Fassung mit einer Tinnahmesumme von <1100 88849t Frank und einem Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben in Höhe von 8881742 Frank ab. Das Budget ist also nicht rechtzeitig am 81. März, dem letzten Tage des alten Budgetjahre» verabschiedet worden, doch hatte man in der Kammer und im Senat, wie da« in früheren Jahren schon öfter geschehen war, den Schein dadurch gewahrt, dch di« UhreU angehalten und erst bei Verlesung de« Schließungsdekrete» wied«r richtig eingestellt wurden. Beschränkung bei der Abgabe ausländischer Noten durch Devisenbanken und Wechselstuben Berlin, 1. April. DaS ReichSbanldirektorium hat auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten über die Devisenbewirtschaftung eine Bekanntmachung erlassen, daß von dem Erwerber ausländischer Noten tm Rahmen der Zollgrenze eine schriftliche Erklärung zu verlangen ist, aus der hervorgeht, daß 1. die Noten für die Durchführung einer Reise des Paßinhabers benötigt werben, 2. daß eigene Bestände an ausländischen Noten nicht vorhanden sind. 3. daß dem Erwerber bekannt ist, daß Zahlungsmittel nur bis zu 200 RM über die Grenze gebracht »perden dürfen und daß er verpflichtet ist, die erworbenen Werte, soweit sie nicht benötigt wurden, der Reichsbank oder einer Devisen bank wieder anzubieten. Grubenstttlegungen im Saargebiet Saarbrücken, 1. April. Den Vertretern der Tariforganisationen im Bergbau wurde mitgeteitt, daß die Inspektion der Grube „von der Heydt" am 11. April schließen werde. Auch die Grube „Altenwald" wird dem nächst außer Betrieb gesetzt werden. Demonstration im Liegen Warschau, 1. April. Etwa 200 Erwerbslose ver suchten gestern, ins Rathaus einzudringen, um Arbeit zu fordern. Das Tor wurde geschlossen und Polizei versuchte die Menge zu zerstreuen. Sie stieß hierbei auf beträcht liche Schwierigkeiten, da sich die Demonstranten auf das Pflaster legten und trotz aller Mahnungen ihren Platz hart näckig behaupteten. Erst nach mehreren Festnahmen gelang eS, die Menge auseinanderzutreiben. Reorganisation der sowjetrussischen Güterwirtschast 30 Direktoren wegen Mißwirtschaft unter Anklage Moskau, 1. April. Durch Beschluß der Sowjet- regierung und der kommunistischen Parteileitung wurden mehr als 30 Direktoren staatlicher Güter wegen Mißwirt schaft zu gerichtlichen Verantwortung gezogen. Weitere 100 Direktoren wurden ihrer Aemter enthoben, da im letz- ten Jahre die Lieferpläne der Viehgüter nur zu 69 Pro- zent erfüllt wurden, wodurch erhebliche Schwierigkeiten in der Versorgung der Städte und der Arbeitergebiete ent standen. Durch Beschluß der Regierung wurde die Reorga nisation aller Viehgüter bis August angeordnet, die vor allem durch Aufteilung zu großer Betriebe in kleinere wirt schaftliche Einheiten erfolgen soll. Neve Kämpfe In der Mandschurei Tokio, 2. April. In der Mandschurei find erneut schwere Kämpfe auSgebrochen. Heute früh um 6 Uhr be gann, einem Telegramm aus Tschangtschun zufolge, eine allgemeine Offensive gegen daS nordwestlich von Tschang tschun gelegene Nungan. Tschangtschun ist bekanntlich die Hauptstadt des neuen unabhängigen mandschurischen Staa tes. Es dürfte sich bei dem Angriff um eine von den Japa nern unternommene Offensive gegen chinesische Streitkräfte handeln, die, 3000 Mann stark, sich vor vier Tagen in Nun gan festgesetzt hatten. Iapaies Verstimmung über de« »Htterbund Tokio, 1. April. Maßgebende japanische Kreise er- klären zu den Genfer Meldungen, daß eine eventuelle Ab sicht Japans, aus dem Völkerbund auszutreten, wenn sie durchgeführt würde, neben anderen Folgen auch den Ver lust des Mandats über die ehemaligen deutschen Südsee. infeln nach sich ziehen könnte, Japan werde dadurch in kei ner Weise in seiner AustrittSabsicht beeinflußt. Die japa nisch« Politik, so wird autoritativ mitgeteilt, ^beruhe einzig und allein auf dem Gedanken der Sicherung des ostasiati schen Friedens und des Rechtes. Die Regelung der Süd seeinselfrage werde sich von selbst ergeben, wenn der Völ kerbund die der ursprünglichen Schaffung des Mandats- shstemS zugrunde liegenden Gedankengänge sowie die dar- aus »fließenden Verpflichtungen in Betracht ziehe und sich demgemäß entscheid«. Verkürzung der japanischen Linie« bei Schanghai Tokio, 1. April. Der Generalstab hat seinen Der- tretern in Schanghai Weisungen für eine Verkürzung der japanischen Linien bei Schanghai gegeben. Ein genaues Datum für eine Zurückziehung der Truppen konnte der Generalstab nicht angeben. Der Hund als Lebensretter Bukarest, 31. Mär». In der Nähe von Jassy wurde in einem 25 Meter tiefen Stetnbruch ein völlig er schöpfter Soldat gefunden, der vor elf Tagen hin«tng«stürzt war, jetzt von einem Hund entdeckt wurde und noch lebend gerettet werden konnte. Die Steuererhöhungen in USA. Berlin, 1. April. Unter der Ueberschrtst „Steuerzahlen wie noch nie — da« dicke End« in USA." beschäftigt sich heut« ein Artikel in der Bosftschen Zeitung mit den Eteuererhöhungen, di« in den Vereinigten Staaten von Amerika in d«r letzten Zeit beschlos sen wurden. D«r Artikel erinnert zunächst daran, daß Präsident Hoover noch im August 19S0 verkündet habe, «r sehe keinen Grund, di« für das letzt« Steuerjahr beschlossenen Steuerherabsetzungen wieder rückgängig zu machen, denn „ein Haushaltsdefizit sei nicht zu befürchten." Der Präsident, wird in dem Artikel gesagt, habe damals wohl gewußt, daß der Ausgabenetat für 1981 die Einnah. men bei weitem übersteigen müsse, wenn nicht schon 1930 höhere Steuern beschlossen würden, aber noch kein amerikanischer Politi ker habe damals von Steuerheraufsetzungen sprechen können, ohne damit sein« politische Zukunft zu gefährden. Auch hab« man da mals wohl aufrichtig geglaubt, daß das Ende de» Jahre» 1930 «inen Wirtschaftsumschwung bringen würde, der neue Steuern vermeiden ließ«. Im Laufe weniger Wochen IM habe das Schatzamt dann durchsickern lasten, daß da» Defizit auf 750 Milli, onen gestiegen sei. Heute werd« es auf Ist und 1A Milliarden Dollar geschätzt. Pestimisten behaupten sogar, daß es bi» zum Jahresende auf 2 Milliarden Dollar angewachsen sein werde, wenn! nichts Durchgreifende» geschehe. Dieses Durchgreifende, so wird in dem Artikel weiter ausge führt, habe sich in diesen Tagen ereignet. Amerika, da» im Gotd schwamm, das nicht nur keine Reparationen zu zahlen hatte, son dern sie empfing, das nicht von dem „System" regiert werde, wo der Kapitalismus die freieste Betätigung-Möglichkeit besitze, hab« die Steuerschraube in rasende Umdrehungen versetzt. Wo bkirben alle politischen Argument« gegen da- „System", wenn «in amerika nischer Kongreß, der noch nicht dr«i Sozialisten und keinen Kom munisten aufweise, di« Erbschaftssteuer von 29 auf 45 Prozent erhöhe, eine neue Umsatzsteuer von 1,5 Prozent einführ«, di« Kör perschaftssteuer um 1H Prozent hinaufschraube, da» Briefporto verteuere und sogar den Bürsenhandel mit einer „unmöglichen" Taxe belegt. Rund 4 Milliarden RM hab« Amerika au» seiner schon darniederliegenden Wirtschaft herau»gequetscht, um zu er reichen, was auch Deutschland mit seinen Steuern «rretchen müsse: den Haushalt zu balanzieren, Vertrauen in sein Geschäftsgebahren zu erzielen, um Anleihen aufnehmen und seine Währung schützen zu können. Selbst die Finanzgenie» Amerika» hätten keinen ande ren Weg gefunden, als den, den das „System" in Deutschland seit Jahren gegen seinen Willen zu gehen gezwungen sei. Daran» sollte man, so schließt der Artikel, in Deutschland lernen, Unabwend bares hinzunehmen, ferner auch, daß auch die extreme Rechte, wenn sie in Deutschland ans Ruder kommen sollte, kein« anderen Wege gehen könnte, als die des „Systems". Annahme der neuen Steuern durch das amerikanische Repräsentantenhaus Washington, 1. April. DaS Repräsentanten haus hat endgültig die vorgeschlagenen Steuererhöhungen bezw. neuen Steuern angenommen. Die gesamte Steuer vorlage geht jetzt dem Senat zu. Aus dem Schulkampf in Polen vor kurzem ist gemeldet worden, daß da» polnische Kultus, l Ministerium die Genehmigung zur Weiterführung des deutschen Gymnasiums in Dirschau endgültig versagt hat. Die Geschichte diese» deutschen Gymnasiums ist ein Schulbeispiel für die polnische I Minderheiten-Schulpolitik und verdient deshalb festgehalten zu werden. ! Zu Beginn des Schuljahres 1M/32, also zum 1. September 1931, sollt« das deutsche Privatgymnasium seinen Leiter wechseln. Das Gesuch wurde rechtzeitig eingereicht, aber das polnische Schulkuratorium in Thorn versagt« dem neugewählten Leiter die Bewilligung und fand außerdem heraus, daß das Schulgebäude nicht mehr geeignet sei. Die unter vierzehn Jahre alten Schüler wurden ohne weiteres der polnischen Volksschule zugewiesen. Durch > Schulstreik und Widerstand gegen all« Drohungen mit Gefängnis erreichten die Eltern wenigstens die Zuteilung zu einer deutschen Volksschule, wo sie zusammen mit den anderen Schülern in die ohnehin überfüllten zwei Klassen eingepfercht werden mußten, weil di« Errichtung einer dritten Klasse abgelehnt wurde. Für die im Schulverein zusammengeschlossenen Eltern begann mit der Entscheidung des Schulkuratvrium» der in Polen in solchen Lagen übliche Leidensweg. Zunächst kam nach zweimonatigen schriftlichen und mündlichen Verhandlungen mit dem Thorner Schulkuratorium der telephonisch« Bescheid, die Bewilligung werde erteilt werden. Zwei Tage nachher wurde schriftlich und ohne jede Bezugnahme auf diese Zusage die Bewilligung schriftlich ab- gelehnt. Auf Beschwerde beim Ministerium wird die Elternschaft zunächst vertröstet mit der Aussicht auf Genehmigung, dann wir» ihr nahegelegt, den „mißliebigen" Vorstand des Schulvereins zu wechseln, und als man dieses Opfer gebracht hat, Stavost und Woiwode ihre Zustimmung erklärt und empfohlen haben, nqchmms eine Abordnung nach Warschau zu schicken, werden im Laufe von drei Monaten fünf solcher Reisen unternommen, ohne daß «tu Bescheid erreicht werden kann. Inzwischen sind viele Schüler nach Danzig umgemeldet worden, da die Eltern ihre Kinder nicht länger ohne Unterricht lassen wollen. Nun hat das Schulkuratorium einen neuen Grund für eine Ablehnung, nämlich die geringe Schülerzahl. Neue Reise nach Warschau^ wo ein Abteilungsleiter im Innen- Ministerium sich höchst entrüstet über die Bummelei des Woiwoden und des Schulkuratoriums stellt und schnellste Abhilfe verspricht, die, als sie schriftlich immer noch nicht «intrisft, endlich Anfang Februar 1932 bei einer neuen mündlichen Vorstellung beim Mini ster dadurch geschaffen wird, daß dieser erklärt, die Genehmigung zur Wiedereröffnung der Schule werde nicht gegeben werden. Der schriftliche Bescheid dieses Inhalts ist dann endlich nach weiteren sechs Wochen, nämlich Ende März, in Dirschau eingetroffen. Das ist ein Kapitel aus dem Kampf der Deutschen polnischer Staatsangebörigkeit um ihre Schule. Er muß in ganz Polen jedes Jahr ununterbrochen gekämpft werden, bald in Dirschau, bald an derswo. Und der Völkerbund, der Garant für die Einhaltung der Bestimmungen des Minderheiteuschutzvertrages ist, und an den natürlich auch in dieser Sache eine Beschwerde eingereicht worden ist. tagt in Genf, legt Akten an und tut nicht». Deutsche Bolksbil-ungsarbeit in -er Tschechoslowakei Während im Reich heute als Folge der Wirtschaftsnot ein ver nichtendes Streichen an den Aufwendungen für kulturelle Zwecke eingesetzt hat, wurde vom Sudetendeutschtum vor kurzem in Reichenberg ter Grundstein zum 1. sudetendeutschen Dolkshochschul- heim gelegt- Die Gesellschaft für deutsche Volksbildung in der Tschechoslowakei, der Spitzenverband fudetendeutscher Volksbil- dungskreise, hat im Rahmen ihrer als Eoethefeier ausgestalteten Jahrestagung eine Bildungsstätte begründet, di« namentlich in >der Heranbildung von Führern für das kulturelle Leben der deut schen Gemeinden ein« große Aufgabe zu erfüllen hat. Es ist im Reich sehr wenig bekannt, daß es jeder Gemeinde der sudetendeut schen Länder einen auf staatliche Anordnung gebildeten Bildungs ausschuß gibt. Unterstützung durch Geld pflegt der Staat im wesentlichen allerdings nur tschechischer Bildungsarbeit zukommen zu lassen. So hat sich die eigentliche sudetendeutsche Volksbil dungsarbeit, wie Dozent Dr. Lochner auf der Tagung ausführte, neben den staatlich bestimmten Stellen entwickelt. Das entschie- den« Bekenntnis zu einer an den Werten deutschen Volkstums orientierten Volksbildung, wie sie von der Gesellschaft für deutsche Volksbildung in der Tschechoslowakei vertreten wird, ist den tschechischen Regierungsstellen nicht sehr sympathisch. Im Anschluß an eine Festsitzung in» Reichen berger Rathaus, bei der die verschiedenen kulturellen und wirtschaftlichen Korpo- rationen mit der Stadt Reichenberg an der Spitz« ihr« Spenden anmeldeten — es waren fürs erste 890909 Kronen! — fand am Königsbusch bei Neichenberg die feierliche Grundsteinlegung statt. In überaus reizvoller landschaftlichen Umgebung am Rande der Stadt wird sich die neue Stätte sudetendeutschen Kulturwillens erheben. Der Bürgermeister von Reichenberg tat auf dem von der Stadt geschenkten Grund die ersten Hammerschläge. Don der deutschen Universität Prag begrüßte Professor Dr. Gierach da» neu« Werk. Au» den reich»deutsch«n Dolksbildungskreisen über brachte der Leiter der Fichtehdchschule Leipzig, Dr. Wehenkel, nach barschaftliche Grüße des Gaues Sachsen-Thüringen der Fichtege- lellschaft, e. D. Da» Sudetendeutschtum ist zu so einsichtigen Stadtverwal tungen und Körperschaften, die trotz aller Wirtschaftsnöte große Opfer für den Au»bau deutscher Kulturarbeit bringe», zu beglück- wünschen. Sudetendeutsche für die Karpathendeutsche« Di« kulturellen und politischen Führer de« Deutschtum in der Slowakei haben oft in ihren Beratungen mit den Sudetendeut schen die Verbundenheit dieser beiden verschiedenen gewachsenen Volksgruppen bewiesen. Stärker und inniger wirkt sich jedoch die Annäherung in der breiten Masse au». Der Widerhall, den da deutsche Fürsorgewerk der Slowakei in den historischen Ländern findet, ist dafür «in untrüglicher Maßstab und gleichzeitig ein schöne» Zeichen der Opferwilligkeit der selbst hart bedrängten Sudetendeutfchen, die hier — wi« auch sonst bet dem Stchftnden der beiden DoNsgruppen — die Gebenden find. Die im Vorjahr durchgesührre Sammlung in der Morgenzettung, Li« für di« not leidenden deutschen Gemeinden in der Slowakei rund 46 000 Kro- neu aufbrachte, findet nunmehr ihre Fortsetzung in der Samm lung der Reichenberger Zeitung, die bisher rund 5000 Kronen er gab. Sehr groß ist die Zahl der Kleider- und Wäschepaket«, aber auch der Lebensmittelsendungen uno weldspenden, die aus Böh. men, Mähren und Schlesien bei der Landeskommisiion für Kinder schutz und Jugendfürsorge eintreffen. Die deutschen Kreise der Slowakei stehen in dieser Beziehung noch sehr hinter den Sudeten- deutscken zurück. Die treue Hilfsbereitschaft der Sudetendeutschen in kulturellen Dingen — es darf in diesem Zusamenhang nicht das große Werk des Schulschutzes vergessen werden ! — wird sich in ab sehbarer Zeit auch politisch auswirken. Zeigt sich doch hier ein uneigennütziges Einstehen des reicheren für den bedrängten Volks genossen, das für die Karpathendeutfchen selbst eine verpflichtende Bindung hat. Das zum eigenen Volk zurückfindende Karpathen deutschtum lernt den wirtschaftlichen Wert der großen Gemeinschaft kennen und wird sich bald der Erkenntnis nicht verschließen kön nen, daß auch auf politischem Gebiet« die gemeinsame deutsche Front eine bessere Gewähr für die Existenz des Deutschtum» ist, als der so ost empfohlen« Block der Minderheiten in der Slowakei. Das ameritanische Visum — eine seltene Gabe -lach wie vor ist die amerikanische Regierung -«müht, die Ein wanderung im Hinblick auf die große Arbeitslosigkeit im Lande möglichst einzuschränken. Jeder Einwanderungsantrag wird von den amerikanischen Konsulaten auf» genaueste geprüft und der Sichtvermerk nur in wenigen Fällen gegeben. Wiederholt wurden selbst Anträge von Ehefrauen, deren Männer drüben find, mit dem Hinweis abgelehnt, daß der Mann arbeitrlo» ist oder nicht genügend verdient, um für eine Familie sorgen zu können. Ein! Antragsteller, von dem befürchtet werden muß, daß er der -ffeiü- lichen Wohltätigkeit zur Last fällt, wird heute ntemal» ein ame rikanisches Visum erhalten. lieber die Höhe der Geldsumme, diel ein Einwanderer besitzen muß, bestehen ebensowenig bestimmte! Vorschriften wi« über sonstig« „Sicherheiten". Meisten» müssen die Verwandten in den Bereinigten Staaten außer einer Bürg-! schaftserklärung (affidavtd of fupport) auch noch eine Bescheini-I gung (beeidigt!) ihre» Arbeitgeber» dem Auswanderungswilligen! zweck« Vorlage auf dem amerikanischen Konsulat zusenden, au» der! hervorgeht, daß st« Arbeit haben und soundsoviel verdienen. ver I wandte mit Grundeigentum oder einem Bankguthaben sollten auch! hierüber einen beglaubigten Ausweis einsenden. Landwirte wer ! den nach den neuen Vorschriften nur dann bevorzugt behandelt,! wenn sie genügend Geld haben, um eine Farm kaufen zu können I Es ist schon vor-,kommen, daß 5000 Dollar al» Sicherheit nachge-I wiesen werden mutzten; oft hat allerdings eine viel geringere! Summe genügt. Günstiger gestellt sind folgende Personengruppen ! Eltern von amerikanischen Bürgern, Ehemänner von amerikani-I schen Ehefrauen (wenn di« Heirat nach dem 1. Juni 1928 stattfandi! sowie Ehefrauen und die unverheirateten Kinder unter 21 Jahren! von regelrecht eingewanderten Ausländern. Sie alle müssen aber, ebenfalls glaubhaft Nachweisen, daß für sie bei der Ankunft aufl amerikanis! «m Boden in jeder Weise gesorgt ist. Nur wer das! kann, erhält da» amerikanische Visum. Die Entscheidung Überi jeden Antrag liegt im Ermessen de» amerikanischen Konsulat»,-das!